Werner Hergarten
10.11.2013, 21:58
Moin moin,
Das Binnenfahrgastschiff ANTON TSCHECHOW wurde im Jahre 1979 von den österreichen Schiffswerften Linz-Korneuburg an den sowjetischen Auftraggeber, Sudoimport V/O abgeliefert. Die Abnahmefahrte/Erprobung erfolgte im Schwarzen Meer. Das Schiff wurde durch das sowjetische Kanalnetz zur Ostsee, oben um Skandinavien herum durch das Eismeer zu seinem Heimathafen Krasnojarsk im Jenisse, im Mündungsbereich des Flusses gelegen mit eigener Kraft überführt. Eine Reise von 22.000 km!
Das Fahrgastschiff wurde von den Ingenieuren der Bauwerft in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber projektiert. Sie hatte zu seiner Indienststellung einen sehr hohen Standard: Ein- und Zweibettkabinen, Luxuskabinen, mehrere Restaurants, Kino, Sauna usw.
Beschreibung:
Die ANTON TSCHECHOW wurde nach den Vorschriften des sowjetischen Flußregisters gebaut. Der Schiffskörper ist wie folgt unterteilt: Von den schiffbaulichen Details habe ich trotz des mir vorliegenden Planes wenige Angaben, aber: hier ein Auszug:
- Hauptdeck achtern ist die Verholeinrichtung angeordnet. Davor im geschlossenen Bereich die Wirtschaftsräume. Im vorderen Bereich befinden sich die acht Kabinen für die Reisenden. Auf der Back die gut angeordnete Anker- und Verholeinrichtung. Der Empfang ist im mittleren Bereich angeordnet
- Bootsdeck: achtern ein Freideck mit Lido-Bar und Swmimming-Pool,, davor sind im geschlossenen Bereich Sanitär- un schifftechniche Anlagen angeordnet.. Im vorderen Bereich befinden sich neben weiteren Passagierkabinen auch ei eine Wendeltreppe von unten, davor die Aussichtslongue
- Sonnendeck: im achteren Bereich sind sehr viele Sitzplätze angeordnet, davor Kammern für die Schiffsführung
Schiffsname: ANTON TSCHECHOW
Heimathafen:
Auftraggeber: Sudimport V/O, UdSSR https://www.binnenschifferforum.de/cache.php?img=http%3A%2F%2Fwww.bilder-hochladen.net%2Ffiles%2Fells-175-571d.jpg
Betreiber:
ENI:
Bauwerft: Österreichischen Schiffswerften Linz/Korneuburg
Bau Nr.: 713
gebaut in: :a:
Kllassifikation: Flußregister der RSFR
Klassenzeichen: M, (küstennaher Einsatz)
Hauptabmessungen:
Länge über alles: 115,63 m
Breite über alles: 16,47 m
Seitenhöhe: 4,80 m
Tiefgang: 2,80 m
Personenzahl: 250 PAX
Dienst- und Servicepersonal : 75 Personen
Schiffstechnik:
- Hauptmaschine : 3 Schiffdiesel Typ G60
Maschinenleistung: 3 x 630 kW/375 U/minj
Steuerung: 3 Becker- Hochleistungsruder
Geschwindigkeit: ca. 25,5 km/h im tiefen Wasser
- 1 Schottel Querstrahlruder, Schub 3,5 t bei 240 kW
- 3 Dieselgeneratoren: Typ SKL VD 26/20, 468/630 PS/4.000 U/min, elektrische Leistung jeweils 525 kVA, der dritte ist auf Stand-by.
- 1 Notdieselgenerator, Leistung 155 kVA
Ausrüstung:
- eine Bug- und Heckankereinrichtung der Firma Hatlapa
Bei dem Bau diese Schiffes wurde auf auch auf den Umweltschutz geachtet, man wundert sich!:
- Schmutzwasserfäkalienanlage Fabr. Salen Vattenvard, Typ MOC-75 Neptumatic
- Bilgenwasserentölungsanlage der Firma Salen Vattenvard. 1.5 m³/h
- Vakuum WC-System, Fabr: Lux
außerdem wurden installiert:
- eine Klimaanlage der Firma Aster zur Regelung der Lufttemperatur/Luftfeuchtigkeit
- eine Aufbereitungsanlage zur Aufarbeitung von Flußwasser zu Trinkwasser
Literatur und sonstige Informationen:
- Schiff & Hafen, Heft 2/1979, Verfasser unbekannt.
- eigene Nachforschungen
Vielleicht hat jemand aus dem Donaubereich einige schöne Photos?
Nachtrag und Verlinkungen:
- der Namensgeber: http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Pawlowitsch_Tschechow
- der Fluß: http://de.wikipedia.org/wiki/Jenissei
- der Heimathafen: http://de.wikipedia.org/wiki/Krasnojarsk
- die Region: http://de.wikipedia.org/wiki/Sibirien
- Anfahrt: mit der Transsibirischen Eisenbahn http://de.wikipedia.org/wiki/Transsibirische_Eisenbahn#Strecke ist möglich, in Bonn am Bahnhof einsteigen und dann tagelang unterwegs sein und in Wladivostok am Pazifk aussteigen, das nötige Kleingeld nicht vergessen. Für den begeisterten Bahnfahrer muß es sehr schön sein!
Die Haftungen für die eingestellten Verlinkungen liegt bei den jeweiligen Anbietern.
Ein Arbeitskolege - ein sehr ausgebilderter Fachmann/Ingenieur auf der Uni in Rostock- hat in Boizenburg auf der Werft sein Praktikum gemacht -damals noch hinter dem Zaun- berichtete mir, das in der damaligen DDR bis zum Schluß des Staates DDR Reparationsleistungen an die Siegermacht, hier die damalige Sowjetunion geleistet werden mußten, das gemeine Volk wurde "ausgeblutet" Die Boizenburger Fahrgastschiffe sind in der UdSSR nie richtig gepflegt worden und lagen am Anleger -wenn nicht schon unter Wasser- und "verrotteten". Über Fischereischiffe der Peene-Werft oder aus Stralsund wollen wir nicht sprechen, ein abendfüllendes Thema. Gott sei Dank. das ist vorbei, aber die Werften an der ostdeutschen Küste???
Ein Gruß aus Flensburg
Werner
Das Binnenfahrgastschiff ANTON TSCHECHOW wurde im Jahre 1979 von den österreichen Schiffswerften Linz-Korneuburg an den sowjetischen Auftraggeber, Sudoimport V/O abgeliefert. Die Abnahmefahrte/Erprobung erfolgte im Schwarzen Meer. Das Schiff wurde durch das sowjetische Kanalnetz zur Ostsee, oben um Skandinavien herum durch das Eismeer zu seinem Heimathafen Krasnojarsk im Jenisse, im Mündungsbereich des Flusses gelegen mit eigener Kraft überführt. Eine Reise von 22.000 km!
Das Fahrgastschiff wurde von den Ingenieuren der Bauwerft in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber projektiert. Sie hatte zu seiner Indienststellung einen sehr hohen Standard: Ein- und Zweibettkabinen, Luxuskabinen, mehrere Restaurants, Kino, Sauna usw.
Beschreibung:
Die ANTON TSCHECHOW wurde nach den Vorschriften des sowjetischen Flußregisters gebaut. Der Schiffskörper ist wie folgt unterteilt: Von den schiffbaulichen Details habe ich trotz des mir vorliegenden Planes wenige Angaben, aber: hier ein Auszug:
- Hauptdeck achtern ist die Verholeinrichtung angeordnet. Davor im geschlossenen Bereich die Wirtschaftsräume. Im vorderen Bereich befinden sich die acht Kabinen für die Reisenden. Auf der Back die gut angeordnete Anker- und Verholeinrichtung. Der Empfang ist im mittleren Bereich angeordnet
- Bootsdeck: achtern ein Freideck mit Lido-Bar und Swmimming-Pool,, davor sind im geschlossenen Bereich Sanitär- un schifftechniche Anlagen angeordnet.. Im vorderen Bereich befinden sich neben weiteren Passagierkabinen auch ei eine Wendeltreppe von unten, davor die Aussichtslongue
- Sonnendeck: im achteren Bereich sind sehr viele Sitzplätze angeordnet, davor Kammern für die Schiffsführung
Schiffsname: ANTON TSCHECHOW
Heimathafen:
Auftraggeber: Sudimport V/O, UdSSR https://www.binnenschifferforum.de/cache.php?img=http%3A%2F%2Fwww.bilder-hochladen.net%2Ffiles%2Fells-175-571d.jpg
Betreiber:
ENI:
Bauwerft: Österreichischen Schiffswerften Linz/Korneuburg
Bau Nr.: 713
gebaut in: :a:
Kllassifikation: Flußregister der RSFR
Klassenzeichen: M, (küstennaher Einsatz)
Hauptabmessungen:
Länge über alles: 115,63 m
Breite über alles: 16,47 m
Seitenhöhe: 4,80 m
Tiefgang: 2,80 m
Personenzahl: 250 PAX
Dienst- und Servicepersonal : 75 Personen
Schiffstechnik:
- Hauptmaschine : 3 Schiffdiesel Typ G60
Maschinenleistung: 3 x 630 kW/375 U/minj
Steuerung: 3 Becker- Hochleistungsruder
Geschwindigkeit: ca. 25,5 km/h im tiefen Wasser
- 1 Schottel Querstrahlruder, Schub 3,5 t bei 240 kW
- 3 Dieselgeneratoren: Typ SKL VD 26/20, 468/630 PS/4.000 U/min, elektrische Leistung jeweils 525 kVA, der dritte ist auf Stand-by.
- 1 Notdieselgenerator, Leistung 155 kVA
Ausrüstung:
- eine Bug- und Heckankereinrichtung der Firma Hatlapa
Bei dem Bau diese Schiffes wurde auf auch auf den Umweltschutz geachtet, man wundert sich!:
- Schmutzwasserfäkalienanlage Fabr. Salen Vattenvard, Typ MOC-75 Neptumatic
- Bilgenwasserentölungsanlage der Firma Salen Vattenvard. 1.5 m³/h
- Vakuum WC-System, Fabr: Lux
außerdem wurden installiert:
- eine Klimaanlage der Firma Aster zur Regelung der Lufttemperatur/Luftfeuchtigkeit
- eine Aufbereitungsanlage zur Aufarbeitung von Flußwasser zu Trinkwasser
Literatur und sonstige Informationen:
- Schiff & Hafen, Heft 2/1979, Verfasser unbekannt.
- eigene Nachforschungen
Vielleicht hat jemand aus dem Donaubereich einige schöne Photos?
Nachtrag und Verlinkungen:
- der Namensgeber: http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Pawlowitsch_Tschechow
- der Fluß: http://de.wikipedia.org/wiki/Jenissei
- der Heimathafen: http://de.wikipedia.org/wiki/Krasnojarsk
- die Region: http://de.wikipedia.org/wiki/Sibirien
- Anfahrt: mit der Transsibirischen Eisenbahn http://de.wikipedia.org/wiki/Transsibirische_Eisenbahn#Strecke ist möglich, in Bonn am Bahnhof einsteigen und dann tagelang unterwegs sein und in Wladivostok am Pazifk aussteigen, das nötige Kleingeld nicht vergessen. Für den begeisterten Bahnfahrer muß es sehr schön sein!
Die Haftungen für die eingestellten Verlinkungen liegt bei den jeweiligen Anbietern.
Ein Arbeitskolege - ein sehr ausgebilderter Fachmann/Ingenieur auf der Uni in Rostock- hat in Boizenburg auf der Werft sein Praktikum gemacht -damals noch hinter dem Zaun- berichtete mir, das in der damaligen DDR bis zum Schluß des Staates DDR Reparationsleistungen an die Siegermacht, hier die damalige Sowjetunion geleistet werden mußten, das gemeine Volk wurde "ausgeblutet" Die Boizenburger Fahrgastschiffe sind in der UdSSR nie richtig gepflegt worden und lagen am Anleger -wenn nicht schon unter Wasser- und "verrotteten". Über Fischereischiffe der Peene-Werft oder aus Stralsund wollen wir nicht sprechen, ein abendfüllendes Thema. Gott sei Dank. das ist vorbei, aber die Werften an der ostdeutschen Küste???
Ein Gruß aus Flensburg
Werner