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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Puchenau - MZS -



danubenews
22.12.2013, 16:12
Schiffsdaten:

Name: PUCHENAU
Ex-Namen: Bremen, Kronstadt

Länge: 47,05 m
Breite: 7,20 m

Maschinenleistung: 2x 430 PS, ab 1966 2x 550 PS Deutz
Maschinenhersteller: Sulzer - Winterthur

Baujahr.: 1942
erbaut in: :d:
Bauwerft: Deggendorf

Verbleib: Viktorovac, abgewrackt

Verlauf: Im Juni 1944 bi km 1738,000 (Piszke) durch Minentreffer gesunken. 1944 gehoben. April 1945 in der Werft Korneuburg sowjetische Beute. Umbau für sowjetische DDSG. Neuer Name KRONSTADT. August 1955 Rückgabe an die DDGS Wien, Neuer Name PUCHENAU. 1966 neue Motorn 2x 550 PS / DEUTZ 1978 Verkauf an Dunavski Lloyd Sisak. Neuer Name VIKTOROVAC. Nach dem Serben Krieg verschrottet. Bild 1: In Passau 1963, Bild 2: In Passau 1964, Bild 3: Bei km 2257,000 bergfahrend am 19. Jänner 1963, Bild 4: In Aggsbach bergfahrend am 7. Juli 1968
mfG -otto-

danubenews
23.12.2013, 17:04
MZS PUCHENAU am Wiener Praterkai.
Foto: P.Wagner / Wien

-otto-

Brummbaer
23.12.2013, 19:21
Hallo hier ist die PUCHENAU noch mit den Sulzer Motoren. Das qualmt! Bei Vilshofen zu Berg Anfang der 60er Mfg Brummbaer

danubenews
23.12.2013, 22:15
Servus Brummbaer,
muß ein heißer Tag gewesen sein zum Zeitpunkt der Aufnahme Kapitän mit freiem Oberkörper und Maschinist, lehnt in der Maschinentür .
Ja, die SULZER Motoen hörte man schon von Weitem tuckern !!!

FROHE WEIHNACHTEN

-otto-

Rhein-Mosel
26.11.2014, 22:58
Hallo Otto -danubenews-,
der Korrektheit halber sei erwähnt, das Bild 1 in #1 von A. Gloss aus Passau ist und 1961 aufgenommen wurde.

MfG

danubenews
26.11.2014, 23:34
Bitte vielmals um Entschuldigung daß ich mich hier um 2 Jahre vertan habe !!

LG

-Otto-

Rhein-Mosel
26.11.2014, 23:59
Hallo Otto -danubenews -,
die zwei Jahre sind eigentlich nicht so bemerkenswert. Wichtiger und korrekter wäre es gewesen, den Urheber der Bilder zu nennen. So ist auch das zweite Bild in #1 von A. Gloss, 1964 ist richtig. Ich bin gerade dabei, die Original-Negative zu scannen ...Der Herr Gloss lebt noch (89 Jahre alt) und zeigt gerne seine Bilder, über die er auch genau Buch geführt hat. Das Mindeste ist in diesem Zusammenhang, den Urheber zu nennen!!

MfG

danubenews
17.04.2020, 13:40
MZS. PUCHENAU im Stauraum Aschach auf Höhe Bursenmühle, Strom-km 2170,000 bergfahrend.
leider ohne Datum.
Damals wurde, wenn man auf den Kamine sieht, Umweltschutz noch k l e i n geschrieben !!!

Foto:Sammlung Franz Dosch
Zusender: Laurenz Schwarzacher / Wien

danubenews
18.12.2020, 16:34
Anbei DDSG MZS. "PUCHENAU" .
Bild 1: In Korneuburg am Helling
Bild 2 : An der Passauer Donaulände zur Zollabfertigung.

Beide Bilder undadiert,aber man kann sie Mitte der 1960er Jahre zuordnen !

-otto-

Muranfan
18.12.2020, 16:51
Hallo Otto,

die zweite Aufnahme in #9 stammt nicht aus Mitte der 1960er Jahre, sondern bei der ersten Ankunft der kurz vorher auf Puchenau umbenannten ehemaligen Kronstadt in Passau am Sonntag, den 9. Oktober 1955.

Das Foto fertigte Dieter Pommer, der darauf hinweist, dass der Schriftzug "Kronstadt" auf dem Original-Foto noch sichtbar ist (unter dem neuen Namen).

Liebe Grüße
Rolf

Muranfan
05.01.2024, 21:11
Hallo,

anbei eine ältere Aufnahme der PUCHENAU (in der Wachau oberhalb Dürnstein), fotografiert von Urs Vogelbacher.

Grüße
Muranfan

Muranfan
07.01.2024, 19:08
Hallo,

zum Thema PUCHENAU erreichten mich dankenswerterweise umfangreiche Informationen von Klaus Heilmeier:

Schlepper PUCHENAU (DDSG) vor der Reichsbrücke in Wien im Jahre 1960

Den Konstrukteuren der Korneuburger Werft – damals im Eigentum der DDSG stehend - gelang mit dem Entwurf des sog. „N“-Typs die Entwicklung eines optimierten, universell einsetzbaren Motorschleppers, der den Bau von Zugschiffen bis in die 1960-er Jahre hinein nachhaltig prägen sollte. Im Rahmen von Modellstudien an zwei Prototypen wurden im Rahmen des „Sofortprogramms 1939“ von der Korneuburger Werft zwei Schlepper mit der Projektbezeichnung „L“ und „M“ realisiert. Im November 1939 waren die Planungen insoweit konkretisiert, dass die Schleppversuche durchgeführt werden konnten. Die Erkenntnisse daraus fanden ihren Niederschlag in technischen Modifikationen an den Schiffen, so dass sich die Ablieferung der Prototypen „L“ und „M“ bis ins Jahr 1941 verzögerte.
Ende 1940 ging die detaillierte Baubeschreibung für die Type „N“ an die beteiligten Werften in Linz und Deggendorf heraus, so dass dort mit der Realisierung der Aufträge begonnen werden konnte.
Der Standardtyp „N“ hatte folgende technische Daten:
Länge ü.a.: 48,30 m
Breite auf Spanten: 7,20 m
Seitenhöhe bis Hauptdeck in Mitte Schiff: 2,70 m
Seitenhöhe am achteren Lot: 2,25 m
Seitenhöhe am Vorsteven: 3,13 m
Seitenhöhe des mittleren Deckhauses: 2,10 m
Seitenhöhe am achteren, versenkten Deckhaus: 0,80 m
Festpunkt über Oberkante Kiel: 6,00 m
Gewicht des völlig ausgerüsteten und fahrbereiten
Schiffes samt Besatzung und Proviant,
ohne Brennstoff: 268 t
Tiefgang hierbei am achtern Lot: 1,50 m
Tiefgang hierbei am vorderen Lot: 1,11 m
Zuladung von Brennstoff: 40 t (max. 45 t)
Tiefgang hierbei auf geradem Kiel: 1,49 m
Völligkeitsgrad dieser Verdrängung: 0,615
Motorenleistung bei 320 Touren/min. 2x410 PS
Propeller, vierflüglig, Durchmesser: 1500 mm

Kabinen waren für folgendes Personal vorhanden:
Kapitän, I. Steuermann (Manipulant), 2 Steuerleute, I. Maschinenbetriebsleiter, II. Maschinenbetriebsleiter, Lotse, 1 Bootsmann, 4 Matrosen, 1 Schiffsjungen, 2 Motorenwärter, 2 Schlepplotsen, 1 Koch
Die Sollstärke der Besatzung betrug demnach rund 18 Mann.

Die Planer hatten auch an einen für die damalige Zeit beachtlichen Komfort gedacht. Sämtliche Räume waren an eine Warmwasser-Pumpen-Heizung angeschlossen, die bei einer Außentemperatur von – 15 °C noch + 20 °C Innenraumtemperatur erreichen sollte. Die Einrichtung in den Wohnräumen war zweckmäßig. In den vier Offizierskabinen befanden sich je ein Schlafdiwan mit abklappbarem Oberbett, ein Hängekasten, ein Legekasten, ein Schreibtisch mit Armstuhl und ein Waschbecken mit Spiegel und Seifenschale. Die Möbel waren aus Lerchenholz mit Pitchpine-Sperrholz, hell lackiert.
Die Matrosen mussten sich mit eisernen Betten, einem Schrank, einem Stuhl und einem gemeinsamen Waschbecken zufriedengeben. Repräsentativ war die Kanzlei ausgestattet, mit großem Schreibtisch, Aktenschrank und einem Wand-Klappbett (Reserve).
Auf technisch neuestem Stand war die Elektroanlage, die mit 110 Volt Gleichstrom betrieben wurde. Ein Gleichstrom-Generator lieferte den Strom für die gesamte Anlage, also auch für die Hilfsmaschinen an Deck (Schleppseilwinde und Ankerwinde). Über eine Batterie war die gesamte Beleuchtung des Schiffes im Ruhezustand gesichert. So konnte sogar ein Elektrokühlschrank betrieben werden.

Technische Neuerungen fanden auch beim Entwurf des Schiffes Berücksichtigung. Die beiden Propeller liefen in zwei Kortdüsen, hinter denen 2 Balance-Ruder zum Einbau kamen. Diese Konstruktion garantierte eine optimale Kraftübertragung und Manöverierfähigkeit des Schleppers, dessen Herz die beiden Hauptmotore (2 stehende, einfach wirkende, kompressorlose, umsteuerbare 4Takt-Deutz-Schiffsdiesel, Type RV 6 M 545 von zusammen 820 PSe und einer Dauerleistung bei einer Drehzahl von 310/min.) darstellten. Die Normalleistung der Motoren von 410 PS konnte vorübergehend um 10 % und für kurze Zeit sogar um 20 % gesteigert werden. Bei Volllast verbrauchte ein Motor 170 g/PSe/Std Gasöl sowie 1,25 kg Schmieröl.

Die an der Reichsbrücke in Wien liegende PUCHENAU („N“-Schlepper Nr. 17) zeigt noch weitgehend den originalen Zustand, wenngleich das Schiff einen fast schon typischen Werdegang eines Donaufahrzeuges im 20. Jh. repräsentiert.
1942 auf der Deggendorfer Werft (Baunummer 201/1942) als BREMEN (II) für den Bayer. Lloyd gebaut und am 30. Dezember 1942 in Dienst gestellt, erhielt die BREMEN entgegen der oben zitierten Baubeschreibung zwei MAN 8 Zyl 4Takt- Diesel G8 VU 42 mit je 430 PS Leistung. Am 26. Juni 1944 sank das Schiff bei Lábatlan (Donau-km 1736) durch einen Minentreffer. Im selben Jahr wurde das Wrack gehoben und in der Korneuburger Werft wieder instandgesetzt.

Nach 1945 übernahm die russische DDSG den Schlepper als KRONSTADT. Der österreichische Staatsvertrag regelte 1955 auch die eigentumsrechtlichen Fragen für die DDSG, so dass das Schiff nun mit dem Namen PUCHENAU in den Schiffspark eingegliedert werden konnte. 1966 erfolgte der Einbau zweier neuer Deutz 6 Zyl. 4Takt-Diesel mit je 550 PS.

1978 veräußerte die DDSG das Schiff an die jugoslawische Reederei Dunavski Lloyd, Sisak, die wiederum eine Umbenennung in VICTOROVAC vornahm. Im Januar 1998 kam es bei einem Werftaufenthalt zu einem Decksbrand, der den weiteren Einsatz des Schleppers beendete.

Sehr schön ist auf dem Foto die schulmäßige „Verheftung“ eines Zugschiffes im offenen Strom erkennbar. Angesichts der damals starken Strömung im Wiener Durchstich haben Bootsmann und Matrosen den Pratzenanker am Bug ausgebracht. Im Bereich des Vorschiffes ist das Vorausseil mit einem Poller an Land verbunden. Nach rückwärts fixiert die sog. Spannhaft das Schiff, während am Heck die Achterhaft in Verbindung mit einem Schorbaum den Schiffskörper absichert und ihn vom Ufer fernhält. Zudem hat die Mannschaft einen Stegladen ausgebracht, um den Zugang zu Land herzustellen.

Bildautor: Ing. F. Haftel
Aufnahmedatum: 15. Mai 1960

Aus dem Bilddokument ist ferner das MZS REGENSBURG, Bayer. Lloyd, mit einem Schleppzug auf Bergfahrt zu sehen.

Literatur:
Dokumente „N“-Typ, Archiv des Verf.
Otto STEINDL, Schiffahrt auf der Donau (Historisches vom Strom, Band XVI), Duisburg 1998
C.V. Suppan, Wasserstraßen und Binnenschiffahrt, Wien 1902
Donau-Rundschreiben Nr. 19 (Mitteilungen und Berichte für die Mitglieder und Freunde des Arbeitskreises Schiffahrts-Museum Regensburg eV), Regensburg 1998


Fotos:

Bild 1: BREMEN (II), Archiv HK.
Bild 2: PUCHENAU, Haftel
Bild 3: VICTOROVAC, DL, Lände Rgbg., 1981, HK.

Grüße
Muranfan

Muranfan
12.01.2024, 18:29
Hallo,

eine der frühesten Aufnahmen von Laurenz Schwarzacher zeigt DDSG PUCHENAU im Jahr 1974.

Grüße
Muranfan