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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rheinstahl 101 - GMS -



Ernst
26.02.2014, 01:21
Hallo aus dem Archiv von W.Laué 2 Foto's vom
GMS - RHEINSTAHL 101 ex SCHÜRMANN 54 (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?62203-SCH%DCRMANN-54-GMS-1120-Dbg) (W.Laué war Kapitän auf dem Motor)

Gruß Ernst

Schiffsdaten

Name: Rheinstahl 101
Ex-Name: MARGARETHA / Jos. SCHÜRMANN 54
Nationalität: :d:
Reg-Nummer: 1120 Dbg

Länge: 80 m
Breite: 9,50 m
Tiefgang: 2,50 m
Tonnage: 1350 t

Maschinenleistung: 2x 500 PS
Maschinenanlage: Deutz

Baujahr: 1925
erbaut in: http://www.binnenschifferforum.de/images/smilies/laenderflaggen/deutschland.gif
Bauwerft: E. Berninghaus, Ruhrort

danubenews
06.03.2015, 12:23
Walter Laue sandte mir viele Bilder von SCHÜRMANN- Schiffen, wie auch von "SCHÜRMANN 54" ab 1959 "RHEINSTAHL 101."
Die bereits oben eingestellten Bilder waren auch dabei. Deshalb hier nur die verbleibenden 2 Restbilder.

Alle anderen Bilder kann ich wegen dem Copyright nicht einstellen. Walter Laue weiß die Fotografen nicht mehr und ich will eventuelle Proteste vermeiden.
Schade, es wären einmalige Aufnahmen.
"RHEINSTAHL 101" in Worms beim Kohle löschen und Blick auf die Schleppseilwinde STB Seite . Beide Aufnahmen: Walter Laue
mfG

-Otto-

Rome
08.03.2015, 19:07
Zu GMS RHEINSTAHL 101 / SCHÜRMANN 54 fällt mir folgendes Erlebnis ein:

Im Jahre 1961 habe ich wie immer damals meine Sommerferien auf dem SK WINSCHERMANN 48 verbracht. Gegen Ferienende fuhren wir leer aus dem Main kommend ab Mainz im Anhang von GMS RHEINSTAHL 101 zunächst bis Koblenz. Dort wurde ein kleiner, beladener Rheinstahl SK auf Seit genommen.
Am Folgetag kam morgens plötzlich Nebel auf und der Schleppzug dreht auf, beim anschliessenden "sackenlassen" waren die beiden Schleppdrähte lose und plötzlich aus dem Nebel kam ein Ankerlieger in Sicht. Der Ablöser-Schiffsführer auf dem GMS fuhr die Maschinen zu schnell hoch und die beiden Schleppdrähte brachen. Das GMS legte sich anschliessend bei den vor Anker liegenden Anhangkähnen auf Seit , sammelte die Drahtenden ein und wartete, bis der Nebel sich verzog. Eigentlich waren wir an meinem letzten Ferientag gut in der Zeit, um abens in Duisburg nach Hause zu fahren und ich zum Schulbeginn am nächsten Morgen pünktlich anwesend zu sein (War nicht immer so). Nach Aufnahme der Weiterfahrt hatten wir den Eindruck, dass der GMS-Schiffsführer jede Gelegenheit nutzte, um Anderen durch Reduzierung der Geschwindigkeit das Überholen zu erleichtern und auch länger als nötig bei diesem niedrigen Tempo zu bleiben. Erst zwischen Köln und Düsseldorf hat der GMS-Schiffsführer wohl erkannt, dass an diesem Tage durch Ausnutzen der vollen Maschinenleistung Duisburg noch zu erreichen war und was auch zutraf. So war ich doch am nächsten Tag pünktlich zum Schulbeginn.


Gruß

Rome

danubenews
10.03.2015, 10:46
Servus Rome,

ich zitiere hier wortgetreu eine heutige Zusendung von Walter Laué !

Servus Otto,
Zufälle gibt es, man glaubt es kaum. Gehe ich ins BiFo und lese hinter Deiner Einstellung Betreff MS 101: Wegen Nebel in 1962 muß der Schleppzug Rondo machen und beide Schleppseile reißen. Zu meinem Glück schreibt der damalige Augenzeuge vom ".... Ablöserschiffsführer....". Denn ich war in Urlaub. Das Schiffstagebuch hat er weiter geführt, ich habe nicht nur diesen Jahrgang hier zu Hause.
Im Anhang der betreffende Eintrag. Glassplitter der zu Bruch gegangenen Scheibe fanden wir bei Rückkunft an Bord 3 Wochen später in der Wandtäfelung im Kinderzimmer! Das im Zusammenhang des Berichtes. Sicher nicht alltäglich nach so viel Jahren. Übrigens, das MS hatte seit 1959 ein exzellent gutes Ruderwerk, System Schilling, Schiffswerft Minden.

mfG

-otto-

Ernst
07.11.2015, 00:33
Hallo von W. Laué (Kapitän auf dem 101) bekam ich 5 Fotos und folgenden Text.

Lieber Herr Krobbach,
für die Kanalfahrer(und andere) im BiFo sicher interessant aus September 1960 auf dem MLK die Begegnung MS RHEINSTAHL 101 mit dem Westphalfloß, dessen Namen mir leider nicht geläufig ist. Als 80 x 9,50 durften wir nur 1,80 liegen, selbst das war bei vielen Begegnungen mehr wie knapp, wir auch bei Bild 5 gut zu sehen ist. Weite Strecken der Böschungen lagen noch in quasi Kriegsschädenzustand. Ein Rheinstahl-, ex Schürmannschiff war östlich der Ruhrkohlenzechen äusserst selten zu sehen, denke ich. Wir hatten Kohlen für Lahde und mußten zur Weserwerft Minden zwecks neuer Ruderanlage (Schillingruder!). Fast täglich hatten wir Nebel bis zu 4 Stunden, leer auf der Rückfahrt Wasserballast und tagelang Schnee, mit offenem Steuerhaus, ein Elend.
Fotos W. Laué.

Gruß Ernst

Willy
07.11.2015, 11:12
Hallo Ernst,

ganz tolle Bilder, ein Glück, das das jemand so fotografiert hat.
Genau so war das damals, in der guten alten Zeit, MLK noch nicht ausgebaut, noch mit der Handsteuerrad, leer zurück, 4 m hohe Brücken, Steuerhaus abgebaut, in Wind und Wetter gestanden, sogar im Schneetreiben und heute? MLK super breit, Brücken hoch, Steuerhaus schön muffig warm, Joystick zum Kurs halten,
beim Begegnen langsam machen? Hebel bleibt aufn Tisch!!!
Ja, so ändern sich die Zeiten.

Gruß Willy

Jürgen S
07.11.2015, 12:35
Moin,

da kann ich mich Willy nur anschließen, tolle Bilder von der Begegnung RHEINSTAHL 101 mit dem Lastrohrfloß das zu der Zeit noch als PAUL MARIE fuhr ! Navico 2 wird sich sicher auch freuen ! Kann man diese schönen Fotos nicht auch noch unter PAUL MARIE einstellen ?

Gruß
Jürgen S

Navico 2
07.11.2015, 20:27
Hallo Forenfreunde,
super,super Bilder von Ernst.
Bild Nr. 3 gut zu erkennen, 2 Topplaternen über einander, Schleppzug.
Bild Nr. 4 gut zu erkennen, hinterdem Ruderhaus 5 übereinander gestellte Signallaternen. Das war die Verständigung zum hinteren, schiebener Boot.
Funk gab es erst zur meiner Zeit, 1970.

Gruß Manfred

Navico 2
07.11.2015, 20:30
Hallo Ernst,

ganz tolle Bilder, ein Glück, das das jemand so fotografiert hat.
Genau so war das damals, in der guten alten Zeit, MLK noch nicht ausgebaut, noch mit der Handsteuerrad, leer zurück, 4 m hohe Brücken, Steuerhaus abgebaut, in Wind und Wetter gestanden, sogar im Schneetreiben und heute? MLK super breit, Brücken hoch, Steuerhaus schön muffig warm, Joystick zum Kurs halten,
beim Begegnen langsam machen? Hebel bleibt aufn Tisch!!!
Ja, so ändern sich die Zeiten.

Gruß Willy

Moin Willy,
aber Geld wurde im Kanal verdient, auch die Reederei verdiente gut.:pfeif:

Gruß Manfred

Gernot Menke
02.10.2016, 23:52
Ich freue mich, noch ein paar alte Fotos von Walter Laué einstellen zu dürfen!

Bild 1 zeigt das in # 5 erwähnte alte Ruder. Das Schiff liegt hier in Minden auf der Werft. Walter Laué kommentiert das Bild so:
"Minden Werft, Winter 1959/60 (...),noch die alten Sanderruder vor Umbau auf Schillingruder. Nicht zu glauben, was so Konzernbonzen sich leisten (dürfen). Wollen ein Kahn motorisieren und lassen sich irgend ein Ruderwerk andrehen, Ergebnis: Das Schiff hat wegen eben diesem katastrophalem Ruderwerk fast 10 Jahre keinen einzigen Schleppkahn talwärts verschleppt. Es wurde schon mal in der Anfangszeit probiert, aber der "Schlappen" war nur mit Trick 15 zu Wendemanövern zu bewegen. Als Matrose schon in 1952 an Bord, später noch einmal. Dann als Ablöser, uns standen die Haare oft genug zu Berg. Mir gelang dann das Büro zu überreden und so kamen wir nach Minden. Zurück an der Ruhr, haben wir dann regelrechte Vorführfahrten mit Bonzen von fast allen Reederein gemacht im Raum Duisburg, voll beladen mit Masseleisen von Mülheim/Ruhr und bei 10° Frost, entsprechend konnten wir das Schiff nicht sauber bekommen. Schilling war damals täglich zu Gast in unserer Wohnung und ich habe quasi Rudertechniklehrgänge genossen, was ich später mehrmals einsetzen konnte."
Bild 2: Begegnung mit einem Schleppzug im Albertkanal auf einer Reise von Lüttich nach Andernach 1961.
Bild 3: Durchfahrt in Köln 1963. Das Foto machte ein Bruder von Walter Laué auf der Brücke, man ruft sich etwas zu. Zwei Harpener Kähne sollen bei Kleinwasser, Tiefgang 130 cm, nach Mannheim.
Bild 4: Mit drei Kähnen im Anhang an der Neckarspitze zu berg.
Bild 5: Hier wird Vorspann für einen anderen Schleppmotor gegeben. Walter Laue`schreibt:
"Rheinstahl 101 macht Vorspann dem Sattelschlepper RHEINSTAHL 105 (Ruhrstahl) mit 3 Anhangkähnen, 2.500 PS mit zusammen. Ortslagen Grafenwerth, Rhöndorf, hinten Drachenfels. Der Witz dabei: Kapitän auf 105 war der Vater von einem meiner Schmelzer. Also für mich: gewisser Stress war angesagt, "wie fährt der Kerl" oder so."
Bild 6: Walter Laué: "Nierstein, Sonntag halten. Mit 2 Anhängen zu Tal von Mannheim. Beide aus dem Neckar von Heilbronn mit Salz, Leidel ging nach Duisburg, Kupferhütte, Braunkohle nach Köln-Deutz."
Bild 7: Ein schönes Foto mit dem Anhang MANNESMANN 13 hintendran auf der Talfahrt.

:wink: Gernot