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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SCHURL



danubenews
04.03.2014, 14:03
Im Bild das werfteigene Bugsierboot SCHURL.
Leider habe ich aus Korneuburg keinerlei Daten .

Sicher ist aber, daß das Boot nach dem Ende der Werft nach England verkauft wurde. Der Käufer fuhr über den RMD Kanal zu einem Seehafen in Holland.

mfG
-otto-

Schiffsdaten

Name: Schurl
gemeldet in:
Nationalität: :a:

Länge: 18,20 m
Breite: 3,50 m
Tiefgang: 1,10 m

Maschinenleistung: 2x 150 PS
Maschinen-Hersteller:

Baujahr:
erbaut in: :n:
Bauwerft:

Haubentaucher
05.03.2014, 10:48
Hallo Otto!

Zu diesem Schiff kann ich ein wenig ergänzen. Es soll sich um ein Bereisungsboot der sowjetischen Behörden gehandelt haben, das beim Abzug 1955 zurückgelassen wurde und danach der Werft bis zu deren Schließung 1993 als Bugser gedient hat. Da es in Holland gebaut wurde (Baujahr unbekannt), ist es vermutlich während des 2.WK an die Donau gekommen. An Daten habe ich L=18,2m B=3,5m T=1,1m 2x150PS.

Herzlichst
Erwin

danubenews
05.03.2014, 13:13
Lieber Erwin,
ich weiß, man kann sich auf Dich verlassen, liebe Grüsse

-otto-

swk
25.03.2014, 07:58
Hallo!
Das Bild im Beitrag #1 ist im Jahr 1991 entstanden. Das Holztranportschiff "Mekhanik Pustoshnyy" im Hintergrund hatte am 17.05.1991 Stapellauf und verließ Korneuburg am 29.12.1991.

Der "SCHURL" hatte auch eine große Feuerlöschpumpe eingebaut. Angeblich bekam der Käufer, als er die Pumpe ausbaute und verkaufte mehr dafür, als er für das ganze Schiff zahlte.

Nach Auskunft eines Arbeitskollegen, der sich mit der Geschichte der Werft befasst wurde das Schiff von den Sowjets auf die Werft gebracht, um zu einem Bereisungsboot umgebaut zu werden, man entschied sich dann aber ein neues Boot zu bauen und das mitgebrachte, das damals noch nicht "SCHURL" hieß, in Zahlung zu nehmen.
Gebaut wurde die "ZENITH", Proj. C053, Baunr. 598, L=22,5m, B=4,0m mit einer Übergabe am 21.11.1958. Zu der Zeit wurden auch die Schiffe "DUNAJ" und "AMUR" gebaut.

Zur Geschichte der Namensgebung des neuen Hafenbugsierers.
Man ging in die Direktion und fragt, wie man das neue Gefährt denn benenne soll, kam aber gerade zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Verärgert über die Störung soll der Direktor gesagt haben: "Oba taufts eam Schurl". Und so kam er zu seinem Namen. Für nicht unser Deutsch sprechende: Schurl = Georg.

Habe noch eine Bild gefunden, das höchstwahrscheinlich im November 1977 aufgenommen wurde. Es zeigt den "SCHURL" beim Verstellen des alten Schwimmkrans vor einem Stapellauf eines Passagierschiffes der Type Q056. Da dahinter bereits eine Teil des Achterschiffes eines Donaupassagierschiffes Q053 zu sehen ist kann es sich bei den beiden Bauten nur um die Baunummern 714 und 715 handeln. Damit ist auch der Zeitraum eng eingrenzbar. Der Schwimmkran war ursprünglich mit Dampf betrieben, wurde aber mit einem Elektromotor ausgestattet, der weiterhin die Kurbelwelle der Dampfmaschine drehte. Der Kessel war auch noch als Ballast vorhanden.

Grüße aus Wien
swk

danubenews
25.03.2014, 10:58
Hallo swk,
vielen Dank für diese ausführliche Ergänzung. Die Sowjets liessen ja in 10 Jahresabständen ihre Flusskreuzfahrer bauen. 1960: AMUR /DUNAJ 1970: VOLGA/DNIPRO (damals DNEPR) 1980 MOLDAVIA/UKRAINA.
Ich war ab 1964 mit DDSG Schiffen oft in der Werft. (STADT WIEN / DFS. BUDAPEST/ DFS. HEBE / MZS. LOISACH/ MZS. ISPER

LG

-Otto-

DANIEL-WIEN
26.11.2016, 22:06
Hallo!
Diese Aufnahme wurde mir von einem ehemaligen Korneuburger Werftarbeiter zugesandt.
mfG Daniel Wien

danubenews
27.11.2016, 00:29
Hallo Daniel,

ich meine die grünen Punkte hättest Du Dir sparen können, diese Leute leben ja nicht mehr !!

LG

-otto-

danubenews
23.12.2016, 18:28
Anbei noch ein Rückblick auf den guten alten "SCHURL" !
Aufgenommen am 13. Juni 1973 in der Werft Korneuburg

Foto: Franz Dosch