PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe erbeten! (Perspektiven nach der Ausbildung)



Zeno
21.06.2014, 12:22
Hallo zusammen,

schon seit langer Zeit verfolge ich das Forum mit Interesse. Heute möchte ich mal etwas schreiben was mir sehr am Herzen liegt.

Mein Sohn macht gerade eine Ausbildung zum Binnenschiffer und hat noch 1 Jahr bis zum Ausbildungsende. Binnenschiffer ist sein Traumberuf, der gut zu ihm passt. Jetzt ist er jedoch sehr verunsichert und hat Angst keine Zukunftsperspektiven mit diesem Beruf zu haben. Das liegt z.B. daran, dass sein Chef, der wie ich denke ziemlich zufrieden mit ihm ist, ihn nach der Ausbildung gerne übernehmen würde, aber ihm als Bruttogehalt nur einen Betrag bezahlen kann, der ganz knapp gerade so im vierstelligen Bereich liegt, bzw. (noch schlimmer) ihn nur über eine Zeitarbeitsfirma beschäftigen kann. Umfragen bei seinen Mitschülern ergaben ein ähnliches Bild bei anderen Firmen. Natürlich ist Geld nicht alles, aber zum Leben sollte es schon reichen. Er sieht gerade keine Perspektiven irgendwo eine Stelle mit vernünftigen Arbeitszeiten (er hat eine Freundin, die er ab und zu gerne mal sehen will) und einigermaßen akzeptablen Gehalt zu finden.

Meine Fragen sind folgende:
1) Wie schätzt ihr das ein, sollte er besser eine andere Ausbildung machen? (Allerdings weiß ich wirklich nicht was sonst so gut für ihn passt, es ist wie gesagt sein Traumberuf)
2) Gibt es überhaupt noch genügend Betriebe die unter deutscher Flagge fahren und ihre Mitarbeiter in Deutschland angemeldet haben?
3)Welche Nachteile hat man wenn man z.B. in Luxemburg angemeldet ist?

Vielen Dank für Eure hoffentlich zahlreichen Antworten!

Werner Hergarten
21.06.2014, 15:35
Moin moin au Flensburg
Punkt 1: Die Binnenschiffahrt ist ein hartes Brot
Punkt 2: Ausbildungsreedereinachwuchs nachbilden gibt es genügende, nicht nur bei den großen nachfragen
Punkt 3: dazu habe ich keine genaue Informationen. Das Steuermodell soll interessant sein, aber die behördlichen usw. müßen sich dem EU-Standard anpassen, und immer an die Rente denken!
Kleine Reedereien im gesamten Gebiet mal anfragen, ein Fortbildungskurs in Duisburg mit erweiterten Patenten währe nicht schlecht, und ein Blick in das Forum!!! Werner

Zeno
22.06.2014, 10:06
Vielen Dank, Werner!
Ich bin mal gespannt ob sich noch weitere melden, um die Problematik besser einschätzen zu können.
Mein Sohn hat das Gefühl, dass es sich um eine allgemeine große Krise handelt, bei der deutsche Arbeitskräfte aufgrund des Preisdruckes durch billigere aus dem Ausland verdrängt werden.
Viele Grüße
Zeno

Padler
22.06.2014, 11:55
Hallo zeno,

Es gibt sicherlich auch einige schwarze Schafe in der Branche, aber wenn dein Sohn zuverlässig gute Arbeit leistet hat er auch gute Perspektiven, sogar mit einem deutschen Arbeitsvertrag.
Auch wenn die großen Reedereien fast alle eigene Personalfirmen im Ausland haben, gibt es kleinere Reedereien und Partikuliere die für gute Leute gutes Geld bezahlen.

Ein niedriges Bruttogehalt allein sagt allerdings auch noch nicht viel aus, evtl. kommen da ja noch Zuschläge zu. Auch eine Beschäftigung im EU-Ausland (z.B. Luxemburg) kann für deinen Sohn Vorteile (insbesondere im Hinblick auf eine evtl. Altersrente) bringen.

Nachteile könnten sein das dein Sohn keine "Rentenpunkte" in D sammelt und eine LuxKrankenkasse evtl. bestimmte Behandlungen nur in Lux bezahlt.

Und immer daran denken Beruf kommt von Berufung, also wenn das wirklich der Traumberuf ist, dann würde ich auf gar keinen Fall wechseln.


VG Padler

Tankermann
22.06.2014, 23:18
Hallo Zeno,

Wenn dein Sohn den Bootsmannbrief hat ist er gleichwertig einem Steuermann ohne Patent. Es fehlt auch nur noch ein Jahr Fahrzeit zum Patenterwerb, sofern er dann schon 21 Jahre alt ist und ausreichend Streckenkunde hat.. Wenn sein jetziger Arbeitgeber ihm kein Matrosengehalt zahlen kann wird er sich um einen neuen Arbeitsplatz kümmern müssen. Es herrscht in der Schiffahrt Facharbeitermangel. Tchechen, Polen, Ungarn, Bulgaren etc. sofern sie den Beruf wirklich gelernt haben arbeiten auch nicht mehr umsonst. Es ist zwar so, daß viele sehr viele Partikuliere kur vor der Insolvenz stehen, aber nicht alle.
Wenn ihr aus Stuttgart seid, fragt doch mal beim Krieger oder Götz nach, ob sie Ihn nächstes Jahr wenn er Bootsmann ist einstellen würden, auch nach Gehalt und Freizeitregelung fragen. Freizeitfahrt von 14/14 sind bei einigen Reedereien und guten Partikulieren standard. Bei vielen ist Proviant an Bord und die Heimfahrt frei. Auch eine Reederei Jägers kann man fragen.
Zu Luxembourger Konditionen kann man gut arbeiten. Mindestlohn für ungelernte etwas über 1600 € netto , über 1800 € netto für Facharbeiter. Wenn der Arbeitgeber in Luxembourg diesen Lohn unterschreitet macht er sich strafbar. Die Rente in Luxembourg ist höher. Wenn man 20 Beschäftigungs- jahre hat, hat man Anspruch auf die Mindestrente, liegt bei ca. 1600 €, geht noch Steuer ab, müsste aber noch gut 1400€ sein, nach 40 Jahren entsprechend mehr. Viele Deutsche haben nach 45 Arbeitsjahren weniger als die Luxembourger Mindestrente. Als Angestellter hat man seine Krankenversichertenkarte, Leistungen entsprechen der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland, wenn in Deutschland gemeldet. Deutsches Rentenmodell ist im westeuropäischen Vergleich eher das schlechtere, oder sogar schon das schlechteste.

Gruß
Tankermann

Zeno
23.06.2014, 01:44
Hallo Padler & Tankermann,

Danke für Eure Antworten! Das sind die konkreten Hilfen die man in einer solchen Situation braucht. Es würde mir echt leid tun wenn aus einem Traumberuf ein Alptraum würde...
Ich habe es schon an den Sohn weitergeleitet. Beim Krieger hatte er schon mal ein Praktikum gemacht.

Viele Grüße
Zeno

pvdb
24.06.2014, 18:58
Wenn wir jetzt mal vom Binnenschiffmarkt wegdenken ist es ja so, dass die meisten bei den großen Firmen wie Google, Amazon oder in Deutschland bei den großen Aktiengesellschaften arbeiten wollen. Wesentlich bessere Chancen, speziell auch darum, wenn man Geld verdienen will, hat man bei den kleinen Firmen. Daher würde ich den Vorschlägen hier nur zustimmen es auch bei den kleinen zu probieren. Wenn nichts hilft sollte dein Sohn versuchen, mit dem aktuellen zu verhandeln. Notfalls echt überlegen ob es eine Ausbildung gibt, welche ihm danach für diesen Beruf noch bessere Chancen einbringt.

Zeno
25.06.2014, 22:30
Hallo pvbd,

Danke für deine Antwort. Verhandeln macht keinen Sinn, wenn er könnte würde sein jetziger Chef ihm gerne mehr bezahlen. An was für eine Ausbildung hast du denn da z.B. gedacht?

Viele Grüße
Zeno

Yggdrasil
01.09.2014, 09:13
Moin Moin Zeno,

erstmal zu Deinen Fragen,

1.Glückwunsch zu der Berufswahl,denn Schiffahrt ,auf die ein oder andere Weise wird es immer geben und somit auch Arbeit.Ausserdem bekommt man während der Lehre eine Grundausbildung in z.B. Maschinen- und Elektrotechnik, was bei einem eventuell späteren Berufswechsel schon mal gut ist.Ein Freund von mir hat zB. nach der Binnenschifferlehre ,noch eine Elektrikerlehre drangehängt und hat sich somit den Status von ,,Goldstaub" erarbeitet,Nichts geht über einen eigenen ausgebildeten Elektriker an Bord ;O)

2./3.ob die Betriebe unter deutscher Flagge fahren ist eher sekundär,da die alten Werte schon lange nicht mehr gültig sind.
Es bleiben immer die gleichen Fragen zu stellen,
- welcher Lohn ,bei welcher Arbeitszeit
- eingesetzt als was auf dem Schiff
und welche Freizeitregelung

In Luxembourg gibt es keine gravierenden Nachteile.
Man ist über die Grande Social dort bestens abgesichert.Mit deren Mitgliedschaft sucht man sich eine deutsche Krankenkasse,die dann mit dieser abrechnet.Leider bekommt man,sofern man in Deutschland wohnt, auch nur die Leistungen der deutschen Kasse,obwohl die Grande Social viel bessere Leistungen hat.
Bei der späteren Rente wäre ich in dem Sinn auch vorsichtig.Ich weiss es nicht genau,aber soweit ich weiss,werden die dort eingezahlten Beiträge,sofern man in Deutschland wohnt ,hier dann angerechnet,was keinen Nachteil hier ,aber gegenüber der Höhe der Zahlungen dort schon hat.
Dem gegeüber stehen aber die Steuerfreibeträge als Grenzgänger,was einen höheren Nettolohn,sofern die Firma den weitergibt^^,zur folge hat gegenüber.
Wie lange es diese aber noch geben wird steht in den Wolken,nur eins ist sicher, drann drehn tun sie schon,aber bis jetzt wehrt sich Luxembourg noch erfolgreich.

Was das ,, - eingesetzt als was auf dem Schiff " betrifft,eine kleine Erklärung.
Mir wurde zb. einmal eine Arbeit als Schiffsführer angeboten,wobei dann aber im Arbeitsvertrag dann stand,das ich sofern Bedarf besteht auch als Matrose arbeiten müsse.Bei gleichzeitiger Herabstufung beim Lohn natürlich^^.Ich fragte damals,ob sie noch alle Tassen im Schrank hätten und ging.Dies meldete diese Firma dem Arbeitsamt,denen ich das eben so erklärte und welche mit mir einer Meinung waren.
Selbstverständlich erledige ich auch Decksmansarbeiten ,aber wenn als Schiffsführer eingestellt dann bitte auch den Lohn dafür.
Man muss schon etwas suchen und es wird auch ,da Fachkräftemangel , das ein oder andere mal nicht bei der geplanten Freischicht bleiben,aber wer auf ein Schiff will ,den hält ja eh nix an Land *schmunzel.
Nur zum Alltag sollte es dann wiederum nicht werden.
Bei der Suche sollte man auch darauf achten,warum sucht eine grosse Firma,die gutes Geld bezahlt,eigentlich Personal.Da ist dann meist woanders was nicht in Ordnung.

Am Schluss bleibt aber immer die schon oben genannte Tatsache ,das es Schiffahrt immer geben wird und somit immer Arbeit da ist.Ob man nun dabei Reich wird steht auf einem anderen Blatt.Es gibt sicher Berufe die weit besser bezahlt werden,aber wer Spass an dem hat was er tut ,ist immer auf der richtigen Seite.
Und es gibt sie auch noch die Schiffseigner,die Ihre Mannschaft angemessen bezahlt,so das man davon Leben kann.

Kleine Anekdote noch zum Schluss.
Bei einer Bewerbungsgespräch fragte man mich einmal,warum ich so oft die Firma gewechselt hätte.( 5 x in 20 Jahren).
De Antwort lautete ,,Bitte lesen Sie noch einmal genau nach! "
Bei jedem Wechsel,änderte sich nämlich nicht nur der Schifftyp sondern auch das Fahrtgebiet.Dies brachte nicht nur Erfahrung, sondern vergrösserte auch die Auswahl an Arbeit,bzw. die Höhe der Lohnforderungen meinerseits.

Viele Grüsse von der Yggdrasil

Zeno
09.09.2014, 20:34
Hallo Yggdrasil,

ich habe jetzt erst Deine Antwort gesehen, da ich eine Woche Urlaub machte. Also zuerst mal ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Jetzt kann ich das mit Luxembourg schon klarer sehen. Scheint also wirklich kein so großes Problem zu sein. Die Rente müsste auch möglich sein, zumindest bekommt mein Opa, der ein Jahr in Belgien arbeitete, hierher regelmäßig seine Rente überwiesen, ob das auch in Zukunft funktioniert, wenn es einem Staat schlechter geht weiß ich allerdings nicht.

Meine Ängste / Bedenken rühren auch daher, dass wir zur Zeit kaum noch Ladung bekommen und es immer mehr Leerfahrten gibt. Auch stimmt es mich nicht gerade zuversichtlich, dass es mittlerweile auch in der Binnenschifffahrt immer mehr Filipinos gibt, die hier für einen Hungerlohn arbeiten (müssen), dadurch findet bestimmt eine Verdrängung statt. Mittlerweile sind auch die Filipinos teilweise ausgebildet und nicht nur einfache Hilfskräfte.
Deshalb mache ich mir schon Sorgen ob ich mit diesem Beruf alt werden kann. Ich vermute halt, dass eine Umschulung / weitere Ausbildung immer schwieriger wird je älter man wird. Lieber möchte ich mich jetzt schon entscheiden. Meine Ausbildung läuft in 10 Monaten aus und da sollte ich so langsam schon wissen wie es weitergeht. Bei meinem jetzigen Schiffseigner kann ich voraussichtlich nicht bleiben, da er selbst nicht weiß wie es weitergeht. Schade, den ich habe mich im Großen und Ganzen sehr wohl gefühlt.

Viele Grüße
Zeno

PS: Wenn jmd. in 10 Monaten einen ausgebildeten, tüchtigen Binnenschiffer braucht, wißt Ihr ja an wen ihr Euch wenden könnt :pfeif:.

mainschnickel
10.09.2014, 09:48
in zehn Monaten ist doch in Deutschland das Minimumlohn eingeführt!

Zeno
10.09.2014, 16:00
Das gilt aber doch nur, wenn man in Deutschland angemeldet ist und nicht in Luxembourg oder Malta. Oder liege ich da falsch?

mainschnickel
10.09.2014, 16:12
Wenn das Schiff die deutsche Flagge führt.

Navico 2
10.09.2014, 17:34
Das hat wohl nichts zu sagen.
Ich war bei deutsche Flagge, Luxemburger Lohn und nun deutsche Rente.:wink:

Tankermann
10.09.2014, 18:41
Es zählt nicht die Flagge sondern der Betreiber. Ist das Schiff an eine Luxemburger Firma verpachtet, zählt der Luxemburger Mindestlohn. Der Lohn darf keinesfalls geringer sein als der soziale Mindestlohn. Bruttomonatslohn für eine 40-Stunden-Woche 1921,03 € für Arbeiter 18 Jahre oder älter nicht Qualifiziert; bei Alter 18 Jahre und mehr, qualifiziert 2305,23 € bei 40 Stundenwoche. In Deutschland 8,50 € Brutto = 1473,33 €bei 40Stunden die Woche, Qualifikation spielt in Deutschland keine Rolle!
Abzüge in Deutschland höher Sozialleistungen schlechter.

Hier der Link für zu Steuern und Mindestlohn in Luxembourg http://www.guichet.public.lu/entreprises/de/ressources-humaines/remuneration/paiement-remunerations/salaire/index.html
Noch ein Link zu Mindestlöhnen in Europa www.mindestlohn.de/hintergrund/mindestloehne-in-europa/

Gruß
Tankermann

Stadt_Aschaffenburg
10.09.2014, 19:00
Hi,

ich wollte es gerade sagen, Luxemburg geht beim Mindestlohn viel weiter und zahlt auch ein wesentlich höheres Kindergeld, sodaß arbeitende Menschen - anders als bei uns - dort niemals dazu gezwungen sein können, Sozialleistungen zu beantragen.

LG
Micha

Yggdrasil
11.09.2014, 21:40
Moin Moin,

ohja, in Luxembourg ist so manches besser, nur bedenken sollte man dabei das sie dort auch nicht das deutsche Sozialsystem haben. Wenn sie nichts geändert haben bekommt man z.B. dort bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit 80 % des letzten Bruttolohnes ,ABER wer selber kündigt zB. bekommt nicht einen Cent. Ach, und wer noch nie arbeiten war , sowieso nichts. Also, auf in die BRD, wo man als dummer fauler Schmarotzer ,der sich nicht selber ernähren kann ,mit durchgezogen wird und keine Bange, aus Dank dafür , erhöht unser amtierender Finanzminister auch noch alle Steuern.Und auch das ist in Ordnung,Ihr habt sie gewählt , nun bekommt Ihr die Rechnung, genau wie die im Osten. Blühende Landschaften hat man ihnen versprochen und sie haben sie bekommen. Na gut die Arbeitsplätze wurde entfernt,aber wer hat denn was von Arbeit erzählt, Blümchen,nix als Blümchen . Das Beste,um den ganzen Mist zu finanzieren haben sie die Kranken-,Renten-,und sonstigen Kassen aus den westlichen Besatzungsgebieten geplündert und ihr habts euch gefallen lassen und wählt die wieder und wieder, sehr Clever.
Abe rich denke das gehört wohl besser irgentwo in eine politische Ecke,Tschuldigung.

Achso, wichtig.Was das hier betrifft ,,in zehn Monaten ist doch in Deutschland das Minimumlohn eingeführt! "!

Richtig, ich habe schon mal gleich angekündigt das es nächstes Jahr ca. 800,00 euro weniger Brutto gibt. Mindestlohn reicht ja wohl aus ,oder !?
Vielen Dank an die Gewerkschaften,in alter Manier mal wieder was tolles für die Arbeitgeber ausgehandelt,Klasse.

Yggdrasil
11.09.2014, 22:29
Moin Zeno,

dise Bedenken ,die du da hast , sind verständlich und wenn du tatsächlich soweit denkst,dann mach Schule weiter,irgentwas mit Elektronik,Computer ect.Am besten studieren,denn mit diesr Grundlage,kannst noch Geld verdienen.
Aber,lies mal Zeitschriften ,wie Binnerschiffahrt,Schiffahrt und technik ect..Dort sind Leute , vor allem die die sich eine Werft gekauft haben und ihre Schrottschiffe loswerden wollen, voller Optimismus.
Selbst ein Herr Jägers ,ich zitiere die Binnerschiffahrt Nr.10 2013 ,,......Auf mittelfristige Sicht sei er dagegen optimistisch:Mit dem endgültigen Ausscheiden der Einhüllenschiffe werde die Flotte auch wieder auskömmlich fahren können."
Entschuldige bitte aber ich lieg grad am Boden, nein ,nur vor Lachen.
Nagut das war 2013 und da konnte man auch noch nicht wissen, das sich jeder der seinen alten Tanker verschrottet einen neuen,viel grösseren Tanker bauen lässt, nein nein das konnte man nicht.
Denn dann wäre das hier vieleicht vorraussehbar gewesen.Ich zitiere die Binnerschiffahrt Nr. 7 2014,
,,Wenn man die Zahlen näher betrachtet wird deutlich,dass selbst bei Verchrottung aller Einhüllenschiffe,die Überkapazität nicht zu beseitigen ist.""
Und es wird gebaut und gebaut und gebaut.
Oh,dise erwähnten Zahlen stammen laut ESO,von der Uni in Antwerpen und der Rabo-Bank ect. und die sollten es wissen,den gerade diese Rabo-bank eine derer ,die Leuten, die offenbar nicht rechnen können,Schiffe finanzierten,die sie sich nie hätten leisten können.Für mich haben sich alle Partikulierer,die Neubaubesitzer sind ,selber zum Eineurojobber degradiert,bis sie mir zeigen das sie am Jahresende alles bezahlt haben und nicht auf pump leben.
Ein Herr M.Deymann,hat da ein paar ehrlichere Worte in derb Binnenschiffahrt Nr. 4 2014 gefunden.
Ich zitiere die genannte Zeitschrift, ,,Wegen anhaltenden Preiskampfes und der grossen Nachwuchssorgen stehe die Branche vor einem Wandel,prophezeite Deymann.Es werde auch künftig Partikuliere geben,aber ihre Zahl wird weiter abnehmen."
Hab ich die jetzt Angst gemacht^^, Nimms leicht ,die Rede ist hier von der Tankschiffahrt, in der Trockenschiffahrt siht es besser aus,nachdem alle Neubaubesitzer ihre alte Schiffe nach Polen verkauft haben und sich so ihre eigene Konkurenz vergrössert haben, verdienen die alle viel mehr Geld.Was ich da so in der Binnerschiffahrt lese, oha, wenn ich noch einen von der DTG meckern höre.--Flotte fast täglich in Fahrt,--Einnahmen decken alle Kosten--,Rückstellungen möglich-- und Überschuss wird auch noch ausbezahlt,, olala,Ich denke echt über einen wechsel nach.
Ich iieg grad schon wieder am Boden, also nimms leicht und machs beste draus,und vieleicht sehn wir uns ja mal später.

Grüsse von der Yggdrasil

Zeno
22.09.2014, 10:06
Hmmm, das alles sagt mir das die Zukunft ziemlich ungewiss ist. Auch wenn ich mich sonst so umhörere.
Gute Zukunftsperspektiven klingen anders! Mal schauen ob sich für mich noch ein Türchen auftut, sonst werde ich wohl umsatteln (müssen) :cry:

Yggdrasil
14.10.2014, 07:36
Hallo Zeno,

oha, jetzt hab ich dir wohl wirklich Angst gemacht!?
Das was ich schrieb gilt natürlich,wenn man genauer überlegt,auch für jede andere Branche.Die Zukunft ist immer ungewiss, naja, ausser man ist deutscher Politiker, die wissen schon was in 50 - 100 Jahren los sein wird.:roooll:
Wichtig ist,das man für sich das beste raussucht,also was man gern macht.Nichts ist tödlicher als eine Arbeit an der man keinen Spass hat.
Auch studierte Leute sitzen in Pförtnerhäuschen.:smile1:
Eine Ausbildung in der SEE- oder Binnenschiffahrt gibt keine Garantie ,aber minimiert das Risiko ,das man mal von Almosen leben wird ungemein.
Wie ich schon erwähnte, ist es nicht schwer eine Arbeit auf einem Schiff zu finden. Eine gut bezahlte,mit Freischicht ect. aber schon.
Dies betrifft aber auch jede andere Arbeit.
Wenn du noch mehr Sicherheit haben willst, dann musst du, wie ich schon erwähnte zB. 2 Ausbildungen machen , Schiffahrt + Elektriker oder was immer gebraucht werden wird.

Nun ich hoffe wieder etwas Beruhigung in dein Leben gebracht zu haben.

Grüsse von der Yggdrasil

Zeno
25.02.2015, 02:16
Ich habe mich entschieden, ich mache die Ausbildung zu Ende (sind nur noch wenige Monate) und werde mir einen neuen Beruf suchen.
Außer es findet sich doch noch eine vernünftige Stelle (Bezahlung / Schichten), wovon ich aber leider nicht ausgehe.

Grüße an Alle
Zeno

meckisteam
25.02.2015, 19:38
Mal ein Denkanstoß von der "Landratten-Fraktion" :
Die Unsitte der Zeitarbeiter ist leider mittlerweile quer durch alle Branchen üblich. Ein paar Beispiele :

1.) Ein großes Auslieferungslager eines Papiergroßhandels im direkten Kölner Umland. Namen nenne ich bewusst nicht öffentlich. Im eigentlichen Lager sind von über 40 Leuten keine 10 mehr fest angestellt. Der Rest sind Zeitarbeiter.

2.) Eine große Spedition in Köln. Im Lager arbeiten über 50 Mitarbeiter, nur 12 davon sind keine Zeitarbeiter.

3.) Ein großes Lager in dem Milch und Milchprodukte komissioniert werden. Ebenfalls in Köln. Nur die Gruppenleiter und Verwaltungskräfte sind fest angestellt. Der Rest ? Zeitarbeiter !

4.) Große Spedition im Umland von Köln. Der Chef freut sich über jeden alten Fahrer (mit "teurem" Arbeitsvertrag) der aufgibt. Ersetzt werden diese gelernten Berufskraftfahrer durch billige Kräfte die nur noch die Hälfte verdienen. Qualität und Können werden nicht mehr honoriert.

Du kannst also nicht davon ausgehen das du an Land wirklich bessere Bedingungen vorfinden wirst. Die Zeiten sind allgemein härter geworden. Berufsanfänger trifft es da doppelt hart.

Hartmut
26.02.2015, 10:33
Du bist jung genug wende dich an diese Leute rede mit denen und mach dich dort sebstständig:
http://www.elv-transport.com/DE/html/project.html
Das ist die Hauptseite von denen:
http://www.elv-transport.com/DE/html/index.html

Schau dir mal die Videos vom Traveler an so leben die Leute da:
http://www.ms-traveler.nl/?Video_clips

Ist nur son gedanke von mir man wird zwar kein Milionär da von aber man lebt mit sicherheit ruhiger und länger als anderswo.

nikomid
26.02.2015, 18:52
Soooo schlecht verdient man mit nem Spits noch nicht mal, bei Picaro.nl gab es mal ne deteillierte Aufstellung, mit bezahltem Schiff waren es 50.000€....

Leider gibt es das politische Risiko dass der franz. Staat die lästigen Penichen los werden will, die Kanäle lässt man vergammeln, wie man in dem Link oben sehen kann. Zudem gibt es ständig neue Vorschriften (Kabinenhöhe, Lärm, Mindestmotorisierung etc.) die den kleinen Schiffen den gar aus machen können (Andrea Nahles gibt's auch anderswo...)

Grüsse
Dominik

Zeno
27.02.2015, 18:28
Hmmm, als Berufsanfänger (gerade mal fertig mit der Ausbildung) ist es schon etwas gewagt.
Weitere Erfahrung zu sammeln und Patente zu machen wäre sicherlich auch sinnvoll.
Aber ganz herzlichen Dank erstmal, die Idee ist auf jeden Fall mal gut und bedenkenswert!
Ich werde mich mal informieren.

Viele Grüße
Zeno

Hartmut
27.02.2015, 21:25
Schreib mal was dabei rausgekommen ist.