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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zum Ruderpropeller



Padler
30.10.2014, 18:41
Hallo zusammen,
ich hoffe das dieses Thema im richtigen Forum landet ansonsten die Bitte an die Mods das zu verschieben.

Kann jemand aus seiner Praxis eigene Erfahrungen mit Ruderpropellern im Vergleich zum herkömmlichen Wellenantrieb berichten?

Sehr interessant wäre das vor allem im Hinblick auf unterschiedliche Tiefgänge bei Fracht und Tankschiffen

VG Padler
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Schorsezinke
30.10.2014, 20:00
Moin, fahre mit 2 Schottel SRP einer am Bug und einen am Heck jeweils auf BB-Seite. Ist gewöhnungsbedürftig aber wenn man sich damit vertraut hat allerbestens. Fahren in jede richtung Quer, Diagonal, Vorwärts, Rückwärts auf dem Punkt wenden und und und kannst auch viel spass mit haben. Auf Streckenfahrt kann man auch mit einem fahren wenn die Zeit es zulässt. Bei Schleusenfahrten oder Engstellen sollten beide laufen. Die SRP`s lassen sich hoch und runter fahren (bis an die Wasseroberfläche)
und darüber hinaus auch Ausklappen, alles Hydraulisch.
Propellerwechsel ist dadurch auch schnell selbst gemacht!

Fahre aber auch sehr gerne Wellenantrieb mit Ruder dahinter.

Gruß Schorse

Padler
31.10.2014, 09:03
Moin schorsezinke,


fahre mit 2 Schottel SRP einer am Bug und einen am Heck jeweils auf BB-Seite. Ist gewöhnungsbedürftig aber wenn man sich damit vertraut hat allerbestens.

Was isn das für'n Schiff???
Klingt irgendwie nach Fähre ... Aber dann passt das mit dem Schleusenfahren auch nicht wirklich




Fahren in jede richtung Quer, Diagonal, Vorwärts, Rückwärts auf dem Punkt wenden und und und kannst auch viel spass mit haben.


Na gut quer und diagonal fahre ich selten, das das bei dir so gut funktioniert ist dann aber wohl auch der besonderen Anordnung deiner Schottel zu verdanken.



Auf Streckenfahrt kann man auch mit einem fahren wenn die Zeit es zulässt.

Das klingt interessant ... Wenn es die Zeit zulässt bedeutet wohl du bist langsamer was ja auch recht logisch ist wenn man bis zu 50% Antriebsenergie weniger einsetzt.
Wie sieht es mit dem Spritverbrauch aus? Ist es besser mit einem Motor bei voller Leistung oder gleicher Geschwindigkeit und zwei Motoren bei vielleicht halber Leistung zu fahren?



Die SRP`s lassen sich hoch und runter fahren (bis an die Wasseroberfläche)
und darüber hinaus auch Ausklappen, alles Hydraulisch.
Propellerwechsel ist dadurch auch schnell selbst gemacht!


Wenn dein Schottel hochgefahren ist und du keine Ladung an Bord hast, schaut der Propeller dann schon teilweise aus dem Wasser heraus oder ist die Oberkante noch grad im Wasser? Bei einem normalen Wellenantrieb haben Binnenschiffe ja einen Tunnel, der es dem Propeller ermöglicht zumindest auf voraus annähernd die volle Leistung zu erzeugen obwohl beispielsweise nur zweidrittel des Propellers Unterwasser sind.

Fragen über Fragen ...
Trotzdem VG
Padler
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Lahn-Kutter
31.10.2014, 09:20
Moin Padler
Vielleicht fährt er ein Wasserbau-Gerät !?

Es grüßt Harry , der links nur einen Arm hat

Padler
31.10.2014, 10:30
Moin Padler
Vielleicht fährt er ein Wasserbau-Gerät !?


OK das wäre ne Erklärung.
@Schorse, ich wollte dich mit meinem Beitrag keinesfalls angreifen.





Es grüßt Harry , der links nur einen Arm hat

Ja nee iss klar...

VG Padler

Norbert
31.10.2014, 10:54
Moin Padler,

beim WSA Rheine fährt die Krabbe mit dieser Antriebsaufstellung http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?33195-Krabbe-SG-05015230&highlight=Krabbe

Gruß Norbert

Schorsezinke
31.10.2014, 16:31
Moin dieses ist das Gerät welches ich fahre,

die Werderland vom WSA HB hier sieht man den vorn ausgeschwenkten SRP. und einmal das Unterwasserteil im trocknen.
Der Geschwindigkeitsunterschied ist mit 1 SRP nur 2,6 Km/h geringer als mit beiden.
Spritsparend beide mit halber last.
Wenn das Schiff leer ist ( Bagger ist immer an Bord mit über 40 Tonnen) schaut der Propeller ca. 15 cm aus dem Wasser heraus wenn der SRP hochgefahren ist. Dieser lässt sich auch 60 cm herabfahren. Achtern sind 25 tonnen Wasser als Ballast an Bord. Also im flachen Uferbereichen den SRP hochfahren oder ganz ausschwenken.

Gruß Schorse

Padler
31.10.2014, 20:31
Hey Schorse,

Danke für deine Ausführungen, genau solche Infos suche ich.

Diese bzw ähnliche WSA-Fahrzeuge sind mir zwar bekannt, aber nicht in solchen Details.

Wie groß ist denn der Durchmesser der Propeller?

Du schreibst das der hochgefahrene Propeller etwas aus dem Wasser schaut, merkst du dabei schon Leistungsverluste?

VG Padler
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Schorsezinke
06.11.2014, 22:35
Moin, hier mal ein paar Fotos im Wasser Bild 1 - 4 Heckanlage, 1-Runtergefahren, 2-Kupplung und Welle, 3- Welle zum SRP, 4- Hochgefahren, Bild 5- Buganlage mit Hydraulikstempeln.
Demnächst mal mit ausgeschwenktem SRP.

Gruß Schorse

Padler
07.11.2014, 21:28
Hallo schorse,

Cool Danke so kann man sich da schon ein besseres Bild von machen. Auch das Hoch und runterfahren scheint recht simpel zu sein. Das hab ich mir komplizierter vorgestellt. Kann natürlich auch mit der Aufstellung an Deck zu tun haben, sodas man keine großartigen Abdichtungsprobleme hat.

VG Padler
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Heidi 1920
07.11.2014, 21:47
Hallo,
es gab schon mal GMS mit zwei Schottelnavigatoren, Veerhaven 106 U. 107, vielleicht findet man noch jemand der die Schiffe gefahren hat.
Axel

Sauros-Hydrotechnicus
07.11.2014, 23:43
Moin Moin,
stimmt sowas gab es
von 1955 bis 1958 wurden 135 Schleppkähne durch Ausrüstung mit Z-Antrieben ( 1 bzw 2 Stck Z-Antrieb) zu Selbstfahrern umgebaut, dazu kamen 1958 noch 12 Neubauten mit 1 Stck Z-Antrieb
macht also 147 Stck alleine im Fahrtgebiet zwischen Elbe und Oder

Navico 2
08.11.2014, 08:39
Ja das stimmt,
Schottelnavigatoren als Antrieb gab es in den 50-60ger Jahren reichlich.

Viele Partikuliere haben ihren Schleppkahn so Motorisiert, waren so Selbsfahrer und brauchten den "Monopol" Bundesschleppbetrieb nicht mehr.
So war es im Kanalgebiet gewesen.

Der Einbau war sehr einfach und Kostengünstig, der Schottel kam achtern auf das Deck als sogenannter Außenborder, eine Helling zum Umbau brauchte man nicht.

Viel Reedereien haben ihre Schleppschiffe so Motorisiert.
Reederei waren zum Beispiel; S&B, W.T.AG. K.V.A.G-Wintrans, VTG.

Gruß Manfred

Padler
12.11.2014, 15:29
Hallo zusammen,

Und danke für die weiteren Informationen in den letzten Beiträgen.

Gerade das motorisieren von Schleppkähnen nach dem Krieg mir Ruderpropellern ist für mich sehr interessant.

Weitere recherchen haben gezeigt das auch in den letzten Jahren mehrere neue Tankschiffe mit Ruderpropellern ausgerüstet wurden. Hierbei handelt es sich scheinbar überwiegend um Diesel bzw. Gas-Elektrischen Antrieb.

VG Padler

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Rohanseat
12.11.2014, 21:58
Da wird ja einiges erfragt.-
zum 1. In jedem fall ist es günstiger mit nur einem motor 80% der lesitung zu fahren.
zum 2. die neuen schiffe mit ruder propeller sind anders gebaut.Sie sind fest eingebaut und "fahren nicht mehr rauf und runter."Das ist ein modell wie schon von anderen beschreiben und nur bei sonder fahrzeugen im einsatz.
zum 3.Ob die ruderpropeller so günstig sind im betrieb ist von vielen gegebenheiten abhängig.-<Ich hoffe ich trete keinem schipper auf den "schlips" > der fahrstil macht es ob das schiff oft oder selten sein unterwasser getriebe instandsetzen lassen muß.Das kostet richtig geld.Hat auch schon reedereien in den ruin getrieben.-Was neuere schiffe anbelangt so hat es mit dem einsatz von dieselmotoren oder gasmotoren nichts zu tun.Mit irgendwas muß der motor schließlich gefüttert werden.--Ein paddler hat dafür wohl ein bier nach abschluß der reise im kasten.

Padler
14.11.2014, 22:37
Hallo Rohanseat,


zum 2. die neuen schiffe mit ruder propeller sind anders gebaut.Sie sind fest eingebaut und "fahren nicht mehr rauf und runter."Das ist ein modell wie schon von anderen beschreiben und nur bei sonder fahrzeugen im einsatz.


OK das funktioniert dann wie bei den Kabinenschiffen die ja auch häufig mit Ruderpropellern ausgerüstet sind, allerdings normalerweise keine großartigen Tiefgangsschwankungen haben zwischen leer und beladen.
Bei den neueren Tankschiffen handelt es sich ja um Doppelhüllenschiffe welche durch das höhere Eigengewicht auch einen höheren Leertiefgang haben. Diese Tatsache könnte schon für ein vollständiges eintauchen des Ruderpropellers bei leerem Schiff ausreichen, sodass ein ausfahren/herunterfahren unnötig ist.





zum 3.Ob die ruderpropeller so günstig sind im betrieb ist von vielen gegebenheiten abhängig.-<Ich hoffe ich trete keinem schipper auf den "schlips" > der fahrstil macht es ob das schiff oft oder selten sein unterwasser getriebe instandsetzen lassen muß.Das kostet richtig geld.Hat auch schon reedereien in den ruin getrieben.-


In wie fern sind Ruderpropeller reparaturanfälliger als Wellenantriebe?





Was neuere schiffe anbelangt so hat es mit dem einsatz von dieselmotoren oder gasmotoren nichts zu tun.Mit irgendwas muß der motor schließlich gefüttert werden.--Ein paddler hat dafür wohl ein bier nach abschluß der reise im kasten.


Direkt hat das da nix mit zu tun, das war ein Denkfehler meinerseits. Denn ein Gasmotor kann natürlich auch eine Welle direkt antreiben.

VG Padler
Der selbst zwar nicht paddelt, trotzdem seinem Körper mit dem ein oder anderen Bier füttert ;-)

Reinier D
14.11.2014, 22:52
OK das funktioniert dann wie bei den Kabinenschiffen die ja auch häufig mit Ruderpropellern ausgerüstet sind, allerdings normalerweise keine großartigen Tiefgangsschwankungen haben zwischen leer und beladen.
Bei den neueren Tankschiffen handelt es sich ja um Doppelhüllenschiffe welche durch das höhere Eigengewicht auch einen höheren Leertiefgang haben. Diese Tatsache könnte schon für ein vollständiges eintauchen des Ruderpropellers bei leerem Schiff ausreichen, sodass ein ausfahren/herunterfahren unnötig ist.

Hallo Padler

Nicht nür Tankmotorschiffen haben diese er sind auch Frachtschiffen die so gebaut sind mit Veth-Drive Ruderpropellor
unter ander das SGMS Roelanda (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?9968-Roelanda-MS-02322649-amp-Lourina-SL-02324290&highlight=Roelanda) ist so gebaut, er fahrt jetzt als Michaela (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?10905-Michaela-SGMS-02322649-Michaela-1-GSL-02324290&highlight=Roelanda).

mfg :captain: Reinier

Padler
16.11.2014, 16:31
Nicht nür Tankmotorschiffen haben diese er sind auch Frachtschiffen die so gebaut sind mit Veth-Drive Ruderpropellor




Hallo zusammen,

Danke @rainier für den Einwand, man muss aber wohl feststellen das Ruderpropeller im vergleich zur Fahrgastschifffahrt und bei Arbeitsschiffen schon relativ selten in der Güterschifffahrt eingesetzt werden.
Und dann das bei neuen Schiffen Ruderpropeller eher in der Tankschifffahrt eingesetzt werden.
Woran wird das liegen?
Sind das doch wieder die Nachteile gegenüber Wellenantrieben bei leerem Schiff und geringen Tiefgängen wenn der Propeller nicht komplett unter Wasser ist?
Lässt sich der wahrscheinlich etwas schlechtere Wirkungsgrad durch das wegfallen der Ruderanlage nicht kompensieren?
Sind die Ruderpropeller Reparaturanfälliger?

Fragen über Fragen...
Wenns nicht so teuer wäre, würde ich mal nen 1:1 Test machen ...

VG Padler

Schorsezinke
16.11.2014, 17:07
Moin, das Unterwassergetriebe zu überholen bei einem SRP 100 ca. kosten belaufen sich auf 35.000€
Sind halt Original Schottelteile!

Gruß Schorse

Rohanseat
16.11.2014, 22:22
Hey Schorse, das ist absolut richtig und auch andere hersteller sind nicht billiger.--Das ganze hat nichts mit propeller teilweise aus dem wasser oder unter wasser zutun.-Es sind sehr viele faktoren die die reparatur eines ruderpropellers so teuer machen.-Von den technischen gegebenheiten wes wegen die schäden so teuer sind müßte ich einen roman schreiben.Dazu will ich das forum aber nicht nutzen--
Ich habe gerade ein "schifflein" im projekt wo zu beginn auch von ruderpropellern geträumt wurde.--Als ich die karten auf den tisch legte womit jährlich nur an überholungs arbeiten zu rechnen ist war schweigen.--Wird klassisch mit motor - getriebe -wellen anlage propeller.

msmichaela
17.11.2014, 08:49
Hallo
Wollte nur sagen das bei uns auf der MS Michaela, die beiden Anlagen (Z-drive ) seit Inbetriebnahme 1996, genauso viel Unterhalt gekostet haben, als wenn wir mit "normale Wellenanlage,Getriebe,usw." gefahren wären.
Gruss
Christian

JuergenKoblenz
26.11.2014, 15:06
Die Vorteile bei allen Ruderpropeller sind
1.) Ist das Schiff Mänövrierfähiger
und 2.) bei einem Schaden muss das Schiff nicht auf die Helling weil die Antriebe -je nach Einbau- im Wasser geklappt oder hochgezogen werden können!
Lg
J

Werner Hergarten
26.11.2014, 18:41
Moin moin,

ich habe das Schiffbauerhandwerk nur kurz während meiner Lehrzeit kennengelernt, und danach in einem Ingenieurbüro etwas mehr einige Erfahrungen hinzubekommen.

Der Schottel Ruderpropeller (SRP) war mir seit den 60ern Jahren schon bekannt und "war noch in der Erprobung", bzw auch schon bei Reedereien im Einsatz- wir hatten damals ein kleines 10 m kurzes Schubboot mit zwei SRP und 1.000 PS im Auftrag (ALSACE EU 1820055), den Pumpjet (SPJ) kenne ich aus Erfahrungsberichten -größerer Spritverbrauch aber weniger Reparaturanfällig bez. Treibgut auf den Flüssen (muß mal unten durchgespült werden!). Bei Fahrten mit generell hohem Wasserstand ist der Voith-Schneider (VSP) der beste und robustete Antrieb, fast unverwüstlich -siehe die alten Reiseschiffe der KD auf der klassischen Rheinstrecke Köln-Mainz und zurück-die haben auch ein Tempo vorgelegt, da hat manch ein Binnenschiffahrtspartikulier nur gestaunt. Die techn. Entwicklung geht weiter.

Im Sommer dies Jahres wurde von den Water Bridges in BC Kanada eine neue Fähre mit VSP-Antrieb in Betrieb genommen, Bauzeit zwei Jahre, aber ein Meisterwerk. Im Sommer 2014 wurde die neue Fähre Linz-Kripp (auch zwei Jahre Bauzeit -in alter Schiffbautradition auf dem Helgen gebaut in Oberwinter bei der SWO in Betrieb genommen -war schon mal an Bord- und im Forum wurde darüber von Alex ausführlich berichtet. Es gibt viel zu tun!

Ein Dampfer mit fest eingebauten SRP muß auf die Helling, einen Schottel Navigator mit "hochklapbaren SRP" kann man auch am Ponton reparieren.

Werner

sjaak
27.11.2014, 11:50
Suche mahl auf GOOGLE ,unter Wikipedia Propellrgondel / Azimuth thruster . Sehe auch die foto gallerie .

Schorsezinke
05.03.2016, 15:26
Moin, hier sieht man das ganze mal vom Wasser aus. SRP ganz hochgefahren und Schiff ohne Ballast der Antrieb schaut gut aus dem Wasser heraus.
Anderes Foto man kann die Hydraulikzylinder sehen einer ganz links zum hoch und herunterfahren des Schafts die anderen beiden direkt neben dem Schaft sind zum Aus schwenken.

Gruß Schorse

sprenk13
05.03.2016, 19:10
Wenn es nur um Vortrieb geht ist der Wellenantrieb am effektivsten. Der höchste Wirkungsgrad, erreicht man ohne Getriebe zwischen Motor und Propeller. Ruderpropeller werden überwiegend auf spezial Schiffen verbaut, wo der Schwerpunkt auf Manövrierbarkeit liegt. (Fähren, Arbeitsschiffe, Passagierschiffe)

Navico 2
05.03.2016, 19:17
Schorse, zu # 25
das ganze nennt man auch Schlicht und Einfach Schottelnavigator.

Den Schaft kann man rauf und runterfahren und nach achtern ausschwenken.
Schraubenwechsel ohne Helling, oder- Tau und Drahtwerk entfernen, kann man selber machen.

Gruß Manfred

Padler
05.03.2016, 19:39
Hallo zusammen,

Schön das nach so langer Zeit hier nochmal etwas passiert. Und insbesondere an Schorse besten Dank für die Bilder.

Zur Thematik das die Propeller bei leichten (leeren) Frachtschiffen nicht mehr ganz eintauchen, ist es wohl so, dass dies für die Leistung sehr schlecht ist.
Von den Herstellern gibt es derzeit wohl Ansätze entweder mit mehreren kleineren Propellern (teilw. Gegenläufig) auf einer Antriebsgondel oder das Schrägstellen des Antriebs diese Nachteile zu kompensieren.

Es ist jedenfalls weiter ein spannendes Thema.


VG Padler

Navico 2
05.03.2016, 20:12
Hallo Padler,
in der Regel hatten die Leerschiffe kein Problem, der Propeller war immer unter Wasser, die Steuersäule kann soweit herab gelassen werden.
Ich kannte keinen Schottelnavigator, wo das nicht ging.

Entweder wurde die Anlage an Deck dementsprechent tiefer eingebaut oder die Steuersäule war lang genug.

Also Ballast Pumpen bei Leerschiff, Fehlanzeige.
Ballast Pumpen wegen Brückendurchfahrtshöhe, Fehlanzeige. Es wurde alles abgebaut, was zu hoch war.:lool:

Gruß Manfred

Padler
05.03.2016, 21:33
Hallo Navico 2,

Du hast das wohl etwas missverstanden.

Solange die Wassertiefe ausreichend ist, gibt es keine Probleme. Und wenn es eben das runterfahren des Propellers ist, oder falls das technisch nicht vorgesehen ist auch Ballast pumpen.

Problematisch ist meiner Meinung nach die Flachwasserfahrt. Also z.B. Ein Schiffstiefgang von 1,20m bei 1,50m Propellerdurchmesser und 1,50m Fahrrinentiefe.

VG Padler

LorenzE
05.03.2016, 21:46
ich habe noch ein nettes Video gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=U9kNOYnYFMY

Liebe Grüsse,
Lorenz

LorenzE
05.03.2016, 21:48
P.S. Das Schiff im Video ist dieses hier:

http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?36084-Amulet-TMS-02333259&highlight=amulet

faehrenfan
05.03.2016, 23:26
Moin Padler,



Problematisch ist meiner Meinung nach die Flachwasserfahrt. Also z.B. Ein Schiffstiefgang von 1,20m bei 1,50m Propellerdurchmesser und 1,50m Fahrrinentiefe.
VG Padler

Probleme mit Flachwasser hast Du beim Ruderpropeller auch nicht mehr, als mit einer vergleichbar eingebauten Schraube auf Wellenanlage.

Die Fähren haben ja häufig Ruderpropellern und fahren damit sowohl im Flachwasser (Uferbereich vor der Fährrampe) als auch im Tiefwasserbereich (Queren der Schiffahrtsfahrrinne). Das typische Problem am Ufer (an der Fährrampe / am Fährkeil / am Rampenwagen) ist halt, das Du dort keine Leistung mehr vom Propeller ins Wasser bekommst, wenn Du Dir selbes auch noch wegziehst oder es Dir von den vorbeifahrenden Schiffen weggesogen wird.
Die Gefahr, dabei aufzusetzen ist bei Niedrigwasser deutlich größer. Einzige Chance die Dir bleibt, so wenig Gas wie nötig zu geben, damit sich die Fähre nicht festsaugt. Wenns dann doch passiert, schrabt die Schraube halt durch den Kies (wenn sie tiefer montiert ist, als der Rumpf oder der Schrauben - Schutzbügel).

Übrigends mal angemerkt: Große Schei... wenn Dir so ein Binnenschiff (Tanker besonders gerne, vorallem die mit dem "eil" im Namen,) das Wasser genau in dem Moment wegziehen, wo Du gerade den Fallbolzen der Fährklappe in die nur DIN A 4 große Falle am Rampenwagen einhängen willst und dir deswegen die Klappe abrutsch oder wieder raus springt ... :evil_dirk:

Und versuch dann mal, 250t Gewicht, mit dem störischen Verhalten eins Schuhkartons bei Wellengang und der Windanfälligkeit eines Segelschiffs, mit 4x 105 PS auf Ruderpropellern, abzufangen und Zentimeter genau zurück an den Rampenwagen zu bugsieren ... :roooll:
Wie sagt mein Fährführer: Irgendwann haste Übung, wirds zur Gewohnheit ... :geil:

Gruß Alex :wink:

Schorsezinke
06.03.2016, 01:00
Moin, wir haben immer 2 sätze an Ersatzpropellern an Bord liegen!
Denn wir fahren oftmals dort wo sonst niemand fahren würde.
Wenn dann mal ein flunken krumm ist, wird der SRP ausgeschwenkt mit dem Schiff an eine passende Spundwand oder Strand gefahren und der Propeller wird ausgewechselt. Oder auch vom Beiboot aus kein Problem.

Gruß Schorse

Navico 2
06.03.2016, 08:11
Hallo Navico 2,
Du hast das wohl etwas missverstanden.
Solange die Wassertiefe ausreichend ist, gibt es keine Probleme. Und wenn es eben das runterfahren des Propellers ist, oder falls das technisch nicht vorgesehen ist auch Ballast pumpen.
Problematisch ist meiner Meinung nach die Flachwasserfahrt. Also z.B. Ein Schiffstiefgang von 1,20m bei 1,50m Propellerdurchmesser und 1,50m Fahrrinentiefe.
VG Padler

Hallo Padler,
das hab ich nicht missverstanden,
das sind meine eigene Erfahrungen.

Gruß Manfred:wink:

faehrenfan
06.03.2016, 10:26
Moin moin,

hier noch ein paar Fotos von Ruderpropellern, einmal bem FGS "Wiking" der Primus Line (auf der Werft in Rolandseck) und bei der zu uns baugleichen Autofähre "Christphorus" ex Peilschiff "Bingerbrück" auf der Lux Werft während der Umbauphase.
Bei uns (und den meisten Fähren), sind die Ruderpropeller in Brunnenschächten montiert und können per Kran aus dem Rumpf nach oben heraus gehoben werden, da die Oberseite der Brunnenschächte über dem Wasserspiegel reichen.

Der große Vorteil der Ruderpropeller, außer der extremen Wendigkeit, ist der geringe Platzbedarf der kompletten Einheit (Motor + Schottel), wodurch diese sich besonders bei den Fahrgastschiffen einer hohen Beliebtheit erfreuen. Am Heck montiert, fält nur wenig Platz für Passagiere und Sozialräume etc. weg und das Schiff bleibt übersichtlich und großzügig geschnitten.
Die Kosten für eine Schottelreparatur, mit 30 - 35.000 Euro kann ich bestätigen, das sollte damals die Reparatur eines SRP30 der Fähre Lay kosteten und ähnliche Preise wurden auch schon bei den SRP50 einiger Mainfähren aufgerufen ...

Gruß Alex :wink:

Padler
09.03.2016, 14:19
Hallo faehrenfan,

Auch dir vielen Dank für deine Ausführungen.
Bezüglich der Flachwasserfahrt muss ich mir das wohl tatsächlich mal in der Praxis genauer ansehen.
Ansonsten ist natürlich auch ein Hintergedanke an der Platzersparnis. Angeblich wird derzeit ein neuer Frachtschiffstyp entwickelt der mit Ruderpropeller ausgestattet mehr Platz im Laderaum bietet.

VG Padler