danubenews
14.03.2015, 14:51
Heute stelle ich den "Donaufahrern" die Erste Frau auf der Schleusengruppe West vor:
Erste Frau auf österreichischer Donauschleuse:
Seit 1. September verstärkt Helga Perz (41) das Team der Schleuse bei via-donau. Als einzige Frau wurde sie an der Schleuse Ottensheim zur Schleusenaufsicht ausgebildet. Zur Zeit absolviert sie die Einschulung auf der Schleuse Abwinden ,nach abgelegter Dienstprüfung die sie sicher mit Bravour ablegen wird, folgt die Einschulung auf der Schleuse Aschach. Dann ist sie perfekt für die Schleusengruppe West Aschach-Ottensheim-Abwinden einsetzbar. Ich habe die Oberösterreicherin auf der Schleuse Abwinden besucht und gefragt, wie es ihr seither ergangen ist.
via-donau ist ja ein sehr vielseitiges Infrastrukturunternehmen,das sich aber doch einem recht speziellen Bereich widmet. Was hat Dich zur Tätigkeit bei via - donau bewogen?
Also zunächst habe ich erfahren, dass jemand für die Schleuse gesucht wird, im
Speziellen auch Frauen. Daraufhin wollte ich mir das Ganze mal anschauen. Ich habe so etwas ja noch nie gesehen. Als ich dann zur Schleuse kam und mir der Stellv. Leiter der Schleusengruppe West in Aschach, Gerhard Lehner, alles gezeigt hat, war ich sofort total begeistert. Wow-Effekt. Ich dachte mir einfach: Das ist es. Mein früherer Job in der Kunststoffproduktion war vor allem auch gesundheitlich sehr belastend. Schon deshalb hatte ich schon lange den Gedanken an eine neue Tätigkeit im Hinterkopf. Schließlich dachte ich mir, es gibt nichts zu verlieren, und jünger werde ich auch nicht. Also habe ich's einfach probiert und mich beworben.
Arbeiten an einer Donauschleuse ist bestimmt kein Allerweltsjob. Bestand ein gezieltes Interesse, ein auslösender Faktor, der Sie für eine solche Tätigkeit
eingenommen hat?
Jeder kennt das Gefühl, wenn man etwas sieht und es daraufhin unbedingt haben will. So war das für mich, als ich die Schleuse aus nächster Nähe sehen durfte.
Ich komme ja eigentlich von der Technik und war von allem sofort fasziniert.
Die Donau ist ja das zentrale Handlungsfeld des Unternehmens. Gibt es eine spezielle, persönliche Verbindung zum Fluss?
Die Donau war schon immer mein Lieblingsplatz. In der Nähe von Nieder-kappel, wo ich herkomme, fahre ich oft runter an den Treppelweg bei
Marsbach, verbringe dort vor allem im Sommer gerne meine Freizeit mit Lesen oder Radfahren. Ich bin mit dem Fluss aufgewachsen und mag Gewässer generell sehr.
Dein Arbeitsplatz an der Schleuse befindet sich in einem von Männern dominierten Arbeitsumfeld. Gab es bestimmte diesbezügliche Erwartungen,
Erfahrungen oder Bedenken im Vorfeld ?
Da ich in meinen bisherigen Tätigkeiten fast immer hauptsächlich mit Männern zusammengearbeitet habe, kenne ich es gar nicht anders. Wir kommen gut aus. Bedenken hatte ich keine.
Die erste Frau bei der Schleusenaufsicht an der österreichischen Donau.
Wie fühlst Du Dich dabei?
Ehrlich gesagt war ich sehr überrascht, als ich hörte, ich wäre die erste Frau. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass jemand nicht hier in dieser herrlichen Umgebung arbeiten will.
Nach knapp einem halben Jahr bei via- donau – was sind Deine bisherigen
Eindrücke von Job, Kollegen und dem Unternehmen?
Ich bin einfach sehr dankbar für diese Chance. Ich arbeite mit tollen Kollegen an einem der schönsten und interessantesten Arbeitsplätze, die ich mir vorstellen kann.
Im Rahmen der Schleusenaufsicht führt Helga Perz, wie ihre Kollegen folgende Aufgaben durch:
Die Regelung und Überwachung des Schiffsverkehrs an der Schleuse. Dazu gehört:
Einteilung der Schleusenreihenfolge bei erhöhtem Verkehrsaufkommen
Überwachung des Schleusenverkehrs mittels Sprechfunk , Datenfunk mit Schiffspositionen und Radar.
Technische Bedienung der Schleusenanlage (Tore, Füllung / Entleerung, Lichtsignale)
Kontrolle der Schiffsausrüstung betreffend Sicherheit , insbesondere Gefahrguttransporte,
Maßnahmen nach Havarien in der Schleusenanlage.
Laufende Überwachung der Anlage
Fahrwasser - und Gewässerzustand im Schleusenbereich
Einleitung von Maßnahmen im Störungsfall
Spezielle Aufgaben im Hochwasserfall oder bei Eisbildung
Anlaufstelle für Schifffahrttreibende und administrative Aufgaben
Auskünfte und Informationen (z. B. aktueller Verkehr, Pegel, Gefahrenstellen)
Führung des Schleusentagebuchs
Verkehrsmanagement und Schleusenaufsicht auf der österreichischen Donau :
via-donau ist ein Unternehmen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie und betreut die Naturlandschaft und Wasserstraße Donau.
Im Rahmen des Verkehrsmanagement ist die mit hoheitlichen Befugnissen ausgestattete Schleusenaufsicht der via-donau für die Verkehrsregelung an den Donauschleusen zuständig. Jedes Jahr werden im österreichischen Donauabschnitt etwa hunderttausend Schiffe durch die neun Donaustaustufen geschleust.
via donau betreibt mit DoRIS - Donau River Information Services – ein Informations- und Managementsystem für die Schifffahrt auf der österreichischen Donau, ist maßgeblich an der Entwicklung der damit verbunden EU-Standards beteiligt und unterstützt die Implemen-tierung von River Information Services im gesamten Donauraum.
Bilder: Helga PERZ an ihrem Arbeitsplatz
Text Otto Steindl und Andreas Herkel
Fotos: Otto Steindl
Erste Frau auf österreichischer Donauschleuse:
Seit 1. September verstärkt Helga Perz (41) das Team der Schleuse bei via-donau. Als einzige Frau wurde sie an der Schleuse Ottensheim zur Schleusenaufsicht ausgebildet. Zur Zeit absolviert sie die Einschulung auf der Schleuse Abwinden ,nach abgelegter Dienstprüfung die sie sicher mit Bravour ablegen wird, folgt die Einschulung auf der Schleuse Aschach. Dann ist sie perfekt für die Schleusengruppe West Aschach-Ottensheim-Abwinden einsetzbar. Ich habe die Oberösterreicherin auf der Schleuse Abwinden besucht und gefragt, wie es ihr seither ergangen ist.
via-donau ist ja ein sehr vielseitiges Infrastrukturunternehmen,das sich aber doch einem recht speziellen Bereich widmet. Was hat Dich zur Tätigkeit bei via - donau bewogen?
Also zunächst habe ich erfahren, dass jemand für die Schleuse gesucht wird, im
Speziellen auch Frauen. Daraufhin wollte ich mir das Ganze mal anschauen. Ich habe so etwas ja noch nie gesehen. Als ich dann zur Schleuse kam und mir der Stellv. Leiter der Schleusengruppe West in Aschach, Gerhard Lehner, alles gezeigt hat, war ich sofort total begeistert. Wow-Effekt. Ich dachte mir einfach: Das ist es. Mein früherer Job in der Kunststoffproduktion war vor allem auch gesundheitlich sehr belastend. Schon deshalb hatte ich schon lange den Gedanken an eine neue Tätigkeit im Hinterkopf. Schließlich dachte ich mir, es gibt nichts zu verlieren, und jünger werde ich auch nicht. Also habe ich's einfach probiert und mich beworben.
Arbeiten an einer Donauschleuse ist bestimmt kein Allerweltsjob. Bestand ein gezieltes Interesse, ein auslösender Faktor, der Sie für eine solche Tätigkeit
eingenommen hat?
Jeder kennt das Gefühl, wenn man etwas sieht und es daraufhin unbedingt haben will. So war das für mich, als ich die Schleuse aus nächster Nähe sehen durfte.
Ich komme ja eigentlich von der Technik und war von allem sofort fasziniert.
Die Donau ist ja das zentrale Handlungsfeld des Unternehmens. Gibt es eine spezielle, persönliche Verbindung zum Fluss?
Die Donau war schon immer mein Lieblingsplatz. In der Nähe von Nieder-kappel, wo ich herkomme, fahre ich oft runter an den Treppelweg bei
Marsbach, verbringe dort vor allem im Sommer gerne meine Freizeit mit Lesen oder Radfahren. Ich bin mit dem Fluss aufgewachsen und mag Gewässer generell sehr.
Dein Arbeitsplatz an der Schleuse befindet sich in einem von Männern dominierten Arbeitsumfeld. Gab es bestimmte diesbezügliche Erwartungen,
Erfahrungen oder Bedenken im Vorfeld ?
Da ich in meinen bisherigen Tätigkeiten fast immer hauptsächlich mit Männern zusammengearbeitet habe, kenne ich es gar nicht anders. Wir kommen gut aus. Bedenken hatte ich keine.
Die erste Frau bei der Schleusenaufsicht an der österreichischen Donau.
Wie fühlst Du Dich dabei?
Ehrlich gesagt war ich sehr überrascht, als ich hörte, ich wäre die erste Frau. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass jemand nicht hier in dieser herrlichen Umgebung arbeiten will.
Nach knapp einem halben Jahr bei via- donau – was sind Deine bisherigen
Eindrücke von Job, Kollegen und dem Unternehmen?
Ich bin einfach sehr dankbar für diese Chance. Ich arbeite mit tollen Kollegen an einem der schönsten und interessantesten Arbeitsplätze, die ich mir vorstellen kann.
Im Rahmen der Schleusenaufsicht führt Helga Perz, wie ihre Kollegen folgende Aufgaben durch:
Die Regelung und Überwachung des Schiffsverkehrs an der Schleuse. Dazu gehört:
Einteilung der Schleusenreihenfolge bei erhöhtem Verkehrsaufkommen
Überwachung des Schleusenverkehrs mittels Sprechfunk , Datenfunk mit Schiffspositionen und Radar.
Technische Bedienung der Schleusenanlage (Tore, Füllung / Entleerung, Lichtsignale)
Kontrolle der Schiffsausrüstung betreffend Sicherheit , insbesondere Gefahrguttransporte,
Maßnahmen nach Havarien in der Schleusenanlage.
Laufende Überwachung der Anlage
Fahrwasser - und Gewässerzustand im Schleusenbereich
Einleitung von Maßnahmen im Störungsfall
Spezielle Aufgaben im Hochwasserfall oder bei Eisbildung
Anlaufstelle für Schifffahrttreibende und administrative Aufgaben
Auskünfte und Informationen (z. B. aktueller Verkehr, Pegel, Gefahrenstellen)
Führung des Schleusentagebuchs
Verkehrsmanagement und Schleusenaufsicht auf der österreichischen Donau :
via-donau ist ein Unternehmen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie und betreut die Naturlandschaft und Wasserstraße Donau.
Im Rahmen des Verkehrsmanagement ist die mit hoheitlichen Befugnissen ausgestattete Schleusenaufsicht der via-donau für die Verkehrsregelung an den Donauschleusen zuständig. Jedes Jahr werden im österreichischen Donauabschnitt etwa hunderttausend Schiffe durch die neun Donaustaustufen geschleust.
via donau betreibt mit DoRIS - Donau River Information Services – ein Informations- und Managementsystem für die Schifffahrt auf der österreichischen Donau, ist maßgeblich an der Entwicklung der damit verbunden EU-Standards beteiligt und unterstützt die Implemen-tierung von River Information Services im gesamten Donauraum.
Bilder: Helga PERZ an ihrem Arbeitsplatz
Text Otto Steindl und Andreas Herkel
Fotos: Otto Steindl