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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vertragsangebot: Getreide von Fürstenberg/Ketzin nach Rügen



Volker
25.06.2015, 09:24
Ich suche Binnenschiff/Kümo zwischen 500 und 1000 t für 5 Jahresvertrag, Strecke Fürstenberg und/oder Ketzin in Brandenburg nach Saßnitz/Mukran zu üblichen Frachttarifen. Ladung: Getreide
Bei Interesse bitte kurze Mail an volker.schlotmann@t-online.de oder PN hier im Forum.
Gruß Volker

Bomätscher 60
26.06.2015, 09:33
Hallo Volker!

Vermutlich wirst Du relativ lange auf ein Angebot warten müssen. Und wenn, dann wird es von einem Schiffer kommen, der sich mit derartigen Verträgen und vor allen Dingen diesem Fahrgebiet nicht auskennt.
Es ist nämlich so, dass dieser Bereich nach Saßnitz nicht mit einem herkömmlichen Binnenschiff angelaufen werden kann, da hierfür die notwendigen Genehmigungen und Umbauten für den Einsatz in diesem Fahrgebiet
fehlen. Insgesamt kommen meines Wissens nach noch ca. 3 - 5 Binnenschiffe infrage, welche noch eine Küstenzulassung haben könnten und nach Mukran fahren könnten. Diese werden aber den Bereich ab Ketzin u./od.
Fürstenberg (wohl eher Fürstenwalde) wegen der vorhandenen Bauwerke im Kanalgebiet nur über Hamburg - Brunsbüttel - Kiel befahren können.
Weiterhin müsstest Du Dich als Auftraggeber mal beim Seewasser- u. Schifffahrtsamt Stralsund bezüglich eventueller weiterer Genehmigungs- und Zulassungsbedingungen für dieses Fahrgebiet erkundigen.
Anbei gebe ich Dir mal eine Mailadresse von einem befreundeten Binnenschiffer, welcher sich in diesem Revier auskennt und dem vor geraumer Zeit (ca. 2 bis 3 Jahren) diese Relation bereits einmal angeboten wurde.

www.MS_Altmark@yahoo.de

Vermutlich könnte es möglich sein, eine einmalige Sondergenehmigung für eine Reise unter bestimmten Auflagen zu erhalten, jedoch bezweifle ich, dass es eine Dauergenehmigung für normale Binnenschiffe für diesen
geplanten Fünfjahreszeitraum geben wird.

Trotzdem viel Glück bei Deinen Bemühungen!


Gruß Achim

Padler
26.06.2015, 12:21
Hallo bomätscher 60,

Warum schreibst du so negativ?

Natürlich hast du insofern recht, dass das Ziel Sassnitz/Mukran zunächst etwas problematisch ist.

Ich kenne mich jetzt nicht ganz so auf Rügen aus, aber mit einer Zulassung Zone 2 kommt man in den Bodden, sodass evtl. der Güterumschlag in einen anderen Ort weniger Probleme bereitet.

Bei einem so langen Zeitraum lohnt sich aber u.U. sogar ein Schiff für die Fahrt nach Sassnitz zuzulassen.

Wobei dann natürlich die Frage aufkommt ob wirklich eine durchgehende Beschäftigung angedacht ist, oder ob in den 5 Jahren nur vereinzelte Reisen durchgeführt werden sollen.

Desweiteren hast du scheinbar den Weg über die HOW nicht bedacht, die immerhin grössere Schiffe zulässt als die SOW nach Fürstenwalde.

VG Padler
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Gernot Menke
26.06.2015, 14:11
Haben denn nicht die ganzen früheren DDR-Motoren, die mit dem charakteristischen Steuerhaus, eine Küstenzulassung ??

:wink: Gernot

Bomätscher 60
26.06.2015, 14:21
Moin Padler,

ich schreibe keinesfalls negativ. Ich halte mich dabei nur an Fakten. Wie Du sicher nur überlesen hast, habe ich auf die Wasserstrassenverhältnisse mit deren Bauwerken und den daraus resultierenden
Tauchtiefen, Durchfahrtshöhen und -breiten für die Schiffe hingewiesen. 80m sind eben 80m und somit nicht für Schiffe über dieses Maß geeignet und damit in Niederfinow nicht hebewerksdurchgängig,
ebenso verhält es sich mit der Durchfahrtshöhe von max. 4m. Alle für die kleine Küstenfahrt umgebauten Binnenschiffe, welche meines Wissens noch im Einsatz sind, überschreiten aber diese Längen- oder
Höhenmaße.
Und die Auflagen, welche von den entsprechend zuständigen Behörden für die Fahrt in diesen Gebieten an Binnenschiffe erteilt werden, haben es sowohl technisch wie auch preislich in sich.

Und noch eine Bemerkung: Ich habe lediglich aus der Anschreibung geschlossen, dass es sich wohl um Fürstenwalde handelt, wo ohnehin nur 67m - Schiffe fahren können. Falls es sich allerdings wahrhaftig
um Fürstenberg/Oder handeln sollte, so wären die Einschränkungen nochmals größer, da der Weg über die Oder aufgrund des zumeist vorherrschenden Niedrigwassers quasi 8 - 9 Monate im Jahr ausgeschlossen
wäre und somit wirklich nur die SOW zur Verfügung stünde. Sollte es sich aber zudem evtl. sogar um Fürstenberg/Havel handeln, so gibt es für diesen Bereich schon gar keine einsatzfähigen Binnenschiffe
in Finowmaßgröße mehr, die zudem auch erheblich umgebaut werden müssten um nach Rügen zu fahren, dann allerdings wieder wegen der Bauwerke nicht mehr die Oberhavel befahren könnten.

Da ich in all den genannten Gewässern schon beruflich gefahren bin, kannst Du mir glauben, dass ich weiß wovon ich rede und warum ich an dieser Stelle auf diese Punkte hinweise. Das hat mit negativer
Schreiberei nichts zu tun.

Gruß Achim

Bomätscher 60
26.06.2015, 14:30
Hallo Gernot,
Du hast recht, aber das war einmal.

Die hatten damals alle die Zulassung für Haff und Bodden und waren vielfach auch im Dänemarkverkehr im festen Pendel eingesetzt. Heute hat der "DÖMITZ" noch eine solche Zulassung und ist auch in diesem
Fahrgebiet noch recht aktiv, allerdings braucht auch er für die Fahrt nach Saßnitz bzw. Rügen eine Sondergenehmigung und muß allerlei Auflagen erfüllen.

Gruß Achim

Hartmut
26.06.2015, 15:02
Wo sind eigentlich die Carrgoliner die sind doch ursprünglich mal für solche Reisen gebaut worden.
Dann war da auch noch ein Kümo der immer zum Mittellandkanal gefahren ist.

Padler
26.06.2015, 15:53
Hallo bomätscher 60,



Ok ich fand deinen Beitrag halt negativ ...

Und wenn du dich in dem Fahrtgebiet so gut auskennst, wie sieht es denn aus mit alternativen Häfen auf Rügen, die über Zone 2 erreichbar sind, aus?



VG Padler

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Volker
26.06.2015, 16:03
Hallo, schön, das es Interesse (fachlich) gibt. Die Cargoliner, einer hatte sich gemeldet, ist aber (Steuerhaus) umgebaut worden, und ist zu hoch. Das das entspr. Schiff und der jeweilige SF oder Partikulier entspr. Papiere haben muss, davon bin ich als Selbstverständlichkeit ausgegangen. Nach Auskunft des WSA sind 92 m Länge und 9,50 Breite die Maximalmaße, dazu kommt die max. Durchfahrtshöhe von 5,20 m. Bei der Tonnage von 500 bis 1000 t ist das, grundsätzlich das Problem.
Der Vertrag soll 5 Jahre laufen und sozusagen als fahrender Zubringer ständig pendeln.
Das Problem ist ein anderes. Durch die Abwrackaktionen der letzten Jahrzehnte kann man schon sagen, gibt es kaum noch Schiffe, die in Frage kommen! Habe deshalb sogar Anzeige in "Schuttevaer" geschaltet. NPRC z.B. hat KEINE Schiffe mehr, Aussage der Zweigstelle DU, die das Fahrtgebiet mit entspr. Schiffen befahren würde.
Die ehem. Deutsche Binnenreederei wäre in Frage gekommen, hat angeblich aber kein in Frage kommendes Fahrzeug.
Alles in allem, ein ziemlich bescheidene Situation.
Ich habe dem Auftraggeber gegenüber getönt, es wäre Quatsch, sowas per LKW über die Straße zu fahren, da gibt es Binnenschiffe, die können das und das umweltfreundlich, zuverlässig und kompetent.
Sieht so aus, als wenn es dumm gelaufen wäre!?
Vielleicht gibt's ja noch eine Reaktion auf die Anzeige, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Gruß Volker
Schade eigentlich......
Gruß Volker

Bomätscher 60
26.06.2015, 16:16
Hallo Padler,

das Problem liegt ja in den nicht vorhandenen sonstigen nutzbaren Häfen auf Rügen. Geeignet für Wassersport oder Fahrgastschifffahrt sind mehrere, aber für Umschlag und "Großschifffahrt"
herrscht EBBE. Alternativ könnte man über Stralsund, Greifswald oder Wolgast zwar den Schiffstransport abwickeln, jedoch wird's dann mit dem Weitertransport über den "Rügendamm" wieder
zu einer Sackgasse, weil dieser Verkehr dort relativ unmöglich sein dürfte, wegen der Kapazitätsgrenzen über die Brücke. Nicht umsonst kommen ja auch diese Transportanfragen in beständiger
Regelmäßigkeit seit einigen Jahren in mehr oder minder langen Zeitabständen.

Und nochmal zu Volker, die Abmessungen durch die SOW liegen bei 67m Länge sowie für das Hebewerk Niederfinow bei 80m Länge und 4m(!) Durchfahrtshöhe für die Schiffe. Mich würde mal
interessieren, welchen Weg der Herr vom Amt da vorgeschlagen hätte oder worauf sich seine Abmessungen beziehen.

Gruß Achim

Padler
26.06.2015, 18:00
Hallo Bomätscher 60,

Gut das mit den alternativen Häfen ist tatsächlich schwierig (hab ein wenig mit Google Earth gespielt). Die Niederlande sind bei sowas auch flexibler da kommt ein grosses Ponton mit Stelzen und dann wird ein Förderband oder Rampe ausgeklappt und fertig ist eine Umschlagstelle. Aber bei uns ist daran nicht zu denken, zumal die Boddengewässer vermutlich zu flach sind.

92m Länge hört sich stark nach Schubverband an, wobei das eigentlich 91 heissen müsste (2 Behälter + Stromschub) auf HOW müssten auch mit 3 Behältern (124 m) möglich sein.
Aber Schubverbände werden sicherlich keine Erlaubnis für nach Sassnitz bekommen, und im Bodden gibts keinen Hafen.

Wenn man ein Schiff für das Fahrtgebiet ausrüstet, wird sich das natürlich auch auf die Frachtrate auswirken.

Als Hinweis für den TE sei noch gesagt dass dieses pendeln also leer zurück fahren sich auch auf die Frachtrate auswirkt.
Ich schätze das sich unter diesen Bedingungen die Frachtraten auf der Relation Ketzin - Sassnitz mit ca. 15€/Tonne und Fürstenwalde - Sassnitz mit ca. 22€/Tonne zu Buche schlagen werden.

VG Padler

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Cabincruiser
27.06.2015, 08:39
Durch das Hebewerk Niederfinow gehen 82 Meter lange Schiffe mit 9,50 Breite, aber nur mit einer Höhe von knapp 4 Metern. Und mit 82 Metern hast du noch Platz vorn und hinten und würde meinen das 2 Meter oder 3 meter mehr knautsch auch passt. Für Sassnitz denke ich wird es schwer werden ein Schiff zu bekommen, aber nichts ist unmöglich. Der beste Ansperchpartner ist oder wäre MS Dömitz Herr Krüger der ständig die Küstengebiete bedient. Als Alternativen würden Wolgast Stralsund Greifswald Ladebow aussen oder auch Schweinemünde in Frage kommen. Der Weg nach Wolgast ist aber auch vom Tiefgang (2,50) abhängig. Hier ist Swinejousce Schweinemünde als beste Alternative zum Seeumschlag zu sehen. Der Hafen Lauterbach auf der Insel Rügen ist der Touristik vorenthalten. Das wären so die Häfen die so mit Zone 2 Attest zu vereinbaren sind.
Für Fürstenberg ist es mit den Wasserverhältnissen auf der Oder eher schwierig. Doch über die SOW nach Fürstenwalde zum Speicher sollte nach Ausbau der Schleusen Wernsdorf und Fürstenwalde und Abbruch der Schleuse Grosse Tränke ohne Probleme möglich sein.

Bei der Binnenreederei gab es auch sogenannte Küstenschuber der 27 er Reihe die auch im Einsatz waren nach Rostock allerdings mit einem Schubleichter der ein Glattdeckprahm war zum Transport von Schiffsluken für Seeschiffe. Dies wurden mit Seekupplungen zusammen gekoppelt, die sehr flexibel waren. Natürlich auch nur bei Sonnenscheinschönem Wetter:-)

nikomid
27.06.2015, 10:24
Moin zusammen,

das neue Schiffshebewerk in Niederfinow soll doch nächstes Jahr fertig werden, dieses ist auch für 5,25m Durchfahrtshöhe ausgelegt.

Im Übrigen finde ich es ziemlich blöd dass sowohl der Elbe Lübeck Kanal als auch die HOW (die Oder sowieso) nur für geringen Tiefgang ausgelegt sind. Bei 2,8 m gäbe es sicherlich mehr Transporte mit Kümos (nach Finnland, ins russische Wasserstrassennetz etc).

Gruss
Dominik

Mittelpoller
27.06.2015, 12:34
Moin, das neue Schiffshebewerk in Niederfinow wird erst 2017 fertig. MfG Mittelpoller

Padler
28.06.2015, 13:01
Hallo zusammen,

Nach der Hafenbenutzungsordnung für den Kommunalhafen Lauterbach vom 23.09.2002 müsste Güterumschlag möglich sein.


§3 Abs.1 - ... Hafenanlagen dienen dem Fachtgutumschlag, ...

Nur weil derzeit kein Umschlag stattfindet heißt es ja nicht automatisch das es nicht mehr erlaubt wäre ... Ob es von den Gegebenheiten vor Ort noch möglich ist, kann ich leider nicht einschätzen.

VG Padler
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Volker
28.06.2015, 20:22
NAbend,
Es geht aber konkret um den Hafen Saßnitz/Mukran!
Habe schon etliche Mails dazu bekommen. Ich werde sofort berichten, wenn sich was tut! Jetzt gehts darum, ob die Binnenschifffahrt sowas kann!! Trotz aller Unkenrufe usw. Ich glaub dran. Ortsangaben etc. werden morgen konkretisiert.
Danke euch, hoffentlich klappts!
Gruß Volker