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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Drei Tote bei Gasunfall auf der Donau



binnenvaart
06.09.2015, 20:37
Drei Todesopfer hat ein Unfall auf einem Schiff am Sonntagabend auf der Donau bei Greifenstein (St. Andrä-Wördern, Bezirk Tulln) gefordert.

Drei Tote bei Gasunfall auf der Donau (http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/tulln/Drei-Tote-bei-Gasunfall-auf-der-Donau;art2433,666093#)

norwegian_gem
06.09.2015, 21:50
ein weiterer bericht....

http://www.krone.at/Oesterreich/NOe_Drei_Tote_bei_Gasunfall_auf_Donauschiff-Matrosen_erstickt-Story-470803

binnenvaart
06.09.2015, 22:15
GREIFENSTEIN. Drei Todesopfer hat ein Unfall auf einem Schiff am Sonntagabend auf der Donau gefordert.

Drei Tote bei Gasunfall auf Donau-Schiff (http://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/Drei-Tote-bei-Gasunfall-auf-Donau-Schiff;art58,1963894)

norwegian_gem
07.09.2015, 06:27
...ein weiterer Bericht:

http://noe.orf.at/news/stories/2730256/

danubenews
07.09.2015, 07:54
Traurig aber wahr, bei den Toten handelt es sich um Besatzungsmitglieder des SB RHENUS STRASSBURG das sich auf Überstellungsfahrt nach Bulgarien befindet.
Nach Werftauslauf in Linz wurde der leere SL ANTVERPIA 50 in Aschach geholt, dann der leere SL ANTVERPIA 51 in Enns. Dann erfolgte die Talfahrt.
Im Beitrag #4 ist ja der Schubverband abgebildet.

mfG

-otto-

danubenews
07.09.2015, 15:28
http://noe.orf.at/news/stories/2730340/

Quelle: ORF / NÖ

micha_vl
07.09.2015, 20:33
Unglaublich ohne Messung in die Zellen zu gehen!!!Jedr sollte wissen das in den Ballastzellen so gut wie kein Sauerstoff ist!!!!
Leider wieder ein Unfall aus Sorglosigkeit!

danubenews
08.09.2015, 12:08
Es gibt bereits den Obduktionsbefund.
http://noe.orf.at/news/stories/2730539/

Quelle: ORF / NÖ

norwegian_gem
08.09.2015, 12:24
Es ist einfach traurig, dass man immer wieder darauf hingewiesen wird, wie schnell "es" gehen kann und das Leben ist mit einem Schlag vorüber. Wenn ich richtig gelesen habe, waren die ja mit ihrem Schiff im Gedanken schon in der Heimat.....
Mein Mitgefühl haben jedenfalls alle Angehörigen und auch der Kapitän. Ist wohl nicht einfach auf die Art ankommen zu müssen.

Pegasus
08.09.2015, 17:59
Tragisch für die Angehörigen !
Ich selber habe schon bei dienstlicher Kontrolle die gesamte Besatzung eines Tankschiffs aus den Tanks geholt !
Alle ohne jegliche Sicherung. Begründung: "Machen wir immer so. Ist doch nur Diesel."
Da lag ich aber lang an Deck !
Gruß Pegasus

danubenews
10.09.2015, 18:43
Die Gewerkschaft klopft jetzt große Sprüche über die Schiffssicherheit.
OTS0152 5 WI 0355 NGB0002 CI Mi, 09.Sep 2015
Schifffahrt/Gewerkschaften/Sicherheit/Soziales
Schubschiff-Tragödie: Gewerkschaft vida pocht auf bessere Kontrollen
Utl.: Binnenschifffahrt braucht modernere Sicherheitsvorschriften =
Wien (OTS) - Den tragischen Unfall auf einem Schubschiff auf der
Donau in Niederösterreich mit drei Todesopfern nimmt die Gewerkschaft
vida zum Anlass, um erneut auf die Einhaltung der
Sicherheitsstandards und mehr Kontrollen zu pochen.
Drei Matrosen sind bei der Überprüfung eines Hohlraums des Schiffes
einer deutschen Reederei am vergangenen Wochenende erstickt. "Jeder
erfahrene Matrose weiß, dass er in diesen Räumen nichts zu suchen
hat. Sollte es einen Auftrag dafür gegeben haben, dann hätte
sichergestellt werden müssen, dass in dem Hohlraum genügend
Sauerstoff vorhanden ist. Das war offensichtlich nicht der Fall", so
Kapitän und DDSG-Betriebsratsvorsitzer Norbert Fuchs. "Leider ist das
nichts Neues, dass immer wieder ungenügend ausgebildetes Personal auf
unseren Gewässern unterwegs ist. Hier braucht es EU-weite Standards,
um Schwarzarbeit, Lohn- und Sozialdumping wirksam zu bekämpfen."
Zwtl.: Kontrollen müssen EU-weit gleich streng sein
Um solche Tragödien in Zukunft zu vermeiden, sind vermehrte
Kontrollen des Arbeitsinspektorats notwendig. "Hier ist der
zuständige Sozialminister gefordert, rasch zu reagieren", fordert
Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luft- und
Schiffverkehr in der Gewerkschaft vida.
Rätselhaft ist der Unfall, da eigentlich Warnhinweise angebracht sein
müssen, die vor einem Abstieg in den Hohlraum warnen. Es ist dringend
zu klären, ob diese Warnhinweise vorschriftsmäßig vorhanden waren.
"Was bei uns Vorschrift ist, gilt jedoch noch lange nicht für Schiffe
unter ausländischen Flaggen. Auch hier sind EU-weite Regeln für alle
dringend notwendig. Es sollten nur Binnenschiffe mit einer Art
Qualitätssiegel unterwegs sein - das wäre ein Kennzeichen für
sichere, umweltfreundliche und mit hoch qualifiziertem Personal
bemannte Schiffe. Es muss eine umfassende europäische
Kontrollmöglichkeit geschaffen werden", so Fuchs.
Zwtl.: Modernisierung der Sicherheitsvorschriften für Binnenschiffe
"Unser aufrichtiges Beileid gilt den Hinterbliebenen der Opfer.
Dieses Drama beweist einmal mehr, dass die Sicherheit der
Beschäftigten an erster Stelle stehen muss. Wir brauchen daher
endlich auch in der Binnenschifffahrt einen einheitlichen
europäischen Verkehrsraum, d.h. einheitliche verbindliche Regelungen
für die gesamte europäische Binnenschifffahrt. Es ist höchste Zeit
für rechtliche Grundlagen sowohl bei den technischen als auch den
sozialen Vorschriften", fordert Gewerkschafter Schwarcz abschließend.
~
Rückfragehinweis:
Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Peter Leinfellner
Tel.: 01 53444 79-267
Mobil: 0650/36 36 399
peter.leinfellner@vida.at
www.vida.at


mfG

-otto-

sprenk13
13.09.2015, 11:09
Ich habe gelesen, die Todesopfer waren Ostukrainer und Russen, auf einem unter Deutscher Flagge fahrendem Verband. Es wird jetzt an der Zeit den Deutschen Reedern, die ihr Personal längst ausgelagert haben, auf die Füße zu treten. ES REICHT GENUG IST GENUG

danubenews
13.09.2015, 12:45
Hallo Sprek 13,

Du darfst nicht alles glauben was Du liest.

Einzig und allein der Kapitän ist Ukrainer, die übrigen drei Mann leider nicht mehr am Leben, waren Bulgaren !!!

Ich war ja an Bord und habe mit Ihnen Kontakt gehabt !

So, sieht's aus !!

LG

-Otto-

PROTEUS
13.09.2015, 14:27
Hallo Otto,

richtig erkannt.
Gärgas genannt FREON gibt es nur bei Frischmais. Freon gibt es an Bord von Flugzeugen für die Brandbekämpfung bei den Motoren.
Nimmt sofort jeden Sauerstoff. Das Gas ist schwer und immer am Boden. Bei Doppelhüllenbargen wie die abgebildeten ex "Antverpia 51" kann kein Gas in die Wallgänge gelangen. Von der SUK ist vorgeschrieben, dass bei den Einstiegslöcher das Hinweisschild ist: Einstieg, Lebensgefahr, Sauerstoffmangel. Manchmal auch mit einen Totenkopf!

sprenk13
13.09.2015, 19:57
Habe die Info aus der Holländischen Binnevaartkrant. Aber ich stelle seit Jahren fest, das immer mehr billig Lohnarbeiter in der gesamten Binnenschifffahrt eingesetzt werden. Sprachprobleme und Unkenntnis sind auch diesmal Ursache der Tragödie. Das schlimme ist, dieser Zustand ist politisch gewollt. Die Abwärtsspirale wird noch weitere Opfer fordern. Mittlerweile gibt es ehemalige Seriöse Unternehmen dessen Personalabteilung auf Zypern ausgelagert wurde.

Reinier D
13.09.2015, 21:18
:wink: Hallo sprenk13

Auf der Donau sind doch auch schön etliche generations schiffahrt gewesen, und die sind doch auf die flüss zu hausen. Und der Bulgarische Schubleichterd sind fur ein teil doch auch dubbelwandig. Aber warum die da in gegangen sind, weiss ich doch auch nicht, last stehen das der jurnalisten das wissen. Es ist immer schlecht ein meinig zu formen, wenn du es nur aus der medien has. Aber sprach problemen gibs es auf der Rhein fruhe auch schön, ich spreche nur minimal France. Bulgarisch und Ruschisch liegt nicht weiter aus ein ander als Deuts und Niederlandisch, wieso sprachproblemen auf diese SB.

mfg :captain: Reinier

Tim S.
16.09.2015, 10:44
Toxikologische Untersuchungen sollen das Warum klären:
http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/klosterneuburg/Nach-Schiffstragoedie-Regeln-fuer-alle;art2657,668762

Captain
01.10.2015, 10:27
Hallo, zusammen!
Ich war lange Zeit nicht hier gewesen, und erst Heute gelesen was passiert ist. Ein Paar meine Anmerkungen ueber diese Unfall und ueber Meinungen, welche hier schon ausgesprochen sind:
1.
"Was bei uns Vorschrift ist, gilt jedoch noch lange nicht für Schiffe
unter ausländischen Flaggen".- was fuer ein Kwatsch! Noch vor 30 Jahren, wann ich angefangen habe bei SDP (Sowietische Donau Reederei) zu arbeiten, wir haben schon diese Vorschriften gehabt (vielleich deswegen, weil Reederei gehoerte zum Ministerium Hochseeflotte). Vor jede Reise fuer Decksmannschaft wuerde Unterweisung durchgefuert ueber Sicherheit waehrend Decksarbeit, einschlisslich Betretung von Hohlraeumen auf Schubleichtern.
2.
"Sprachprobleme und Unkenntnis sind auch diesmal Ursache der Tragödie". - fast dass selber. Bulgarische Leute koennen Russische sprache ohne Problem verstehen.
3.
"Du darfst nicht alles glauben was Du liest".- 100%. Medien manchmal schreiben das, was gerade "in Trend" ist.
4.
"Es ist dringend
zu klären, ob diese Warnhinweise vorschriftsmäßig vorhanden waren". Diese SL waren von Holland richtung Bulgarien unterwegs. Beide Staaten gehoeren zum EU, also Warnhinweise waren bestimmt angebracht (was betrifft EU-Vorschriften fuer andere Laender!).
Ich kann nur nicht verstehen, warum Matrosen in diesem Alter (sind bestimmt nicht erste Jahr in der Schifffahrt!) in diese Loch eingestiegen sind.
Meine Beileid zum angehoerigem und zum Kapitaen!
MfG.
Igor.

Tankermann
01.10.2015, 13:26
Hallo,
Es gab anfang der Achziger auf der Werft SCAR in Strasbourg einen ähnlichen Vorfall. Zwei erfahrene Werftarbeiter, die auch die Gefahr des Sauerstoffmangels in Wallgängen kannten,und jüngere Kollegen immer darauf hingewiesen haben vorher die Wallgänge zu belüften. Zugetragen hat es sich wohl so, daß die Wallgänge geöffnet waren aber wohl noch nicht mit Lüftern belüftet waren. Die beiden wollten wohl kurz vor der Mittagspause nachsehen was da wohl an Spanten zu richten sein wird, und haben wohl nicht daran gedacht, daß noch nicht belüftet wurde. Diese eine Unachtsamkeit hat beiden das Leben gekostet. Das mit dem Sauerstoffgehalt vorher nachmessen hat man wohl vor gut 30 Jahren auf den meisten Werften und Schiffen nicht durchgeführt. Wohl weil die wenigsten über ein solches Gerät verfügten. Denke es wird auch heute wohl nur auf Tankern und dann vor allem in der Chemiefahrt Standard sein.
Bei dem Unglück auf dem Rhenusschubverband kann es ja ähnlich gewesen sein. Wallgänge zu Kontrollzwecken geöffnet, vielleicht die Taschenlampe aus der Hand gefallen, dann nicht daran gedacht wie gefährlich es ist den Wallgang jetzt zu betreten, einer geht runter fällt um, der Kollege (Kumpel) will helfen, klettert hinterher ohne nachzudenken, dem Dritten kommt der Gedake was passiert sein könnte und Glaubt wenn er die Luft anhält kann er seine Kollegen noch rausholen. Und schon hat man 3 Tote Matrosen im Wallgang. Ich denke es ist wohl nicht einfach in so einem Moment sich darüber klar zu sein, daß man dem oder den Kollegen nicht mehr helfen kann. Jeder Vesuch den Wallgang ohne Atemausrüstung zu betreten endet auch wenn man nur ein bischen im Wallgang nach Luft schnappt mit Bewußtlosigkeit und anschließendem Tod durch Sauerstoffmangel. Mann muss dann wohl schon verdammt cool bleiben, seinem oder seinen Kollegen beim sterben zuzuschauen, auch wenn einem in dem Moment bewußt ist, daß man keine Möglichkeit hat noch rechtzeitig zu helfen.
Unseren Kollegen auf der Donau werden wohl genau so über die Gefahren bescheid wissen wie wir auch, oder auch genausowenig wie auch viele Kollegen bei uns. Wie Reinier schon sagte, auf der Donau gibt es auch schon seit Generationen Schiffahrt. Gut und Schlecht ausgebildetes oder schlecht unterwiesenes Personal giebt es überall, ist aber nicht Grundsätzlich immer die Ursache solcher Unglücke.

Gruß
Tankermann