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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An der Saar



SCHUBEXPRESS 7
27.10.2015, 23:04
Hallo,

hier eine Ansicht in Saarbrücken aus dem Jahre 1939

Gruß Dieter

Gernot Menke
28.10.2015, 01:30
Im Beitrag zuvor außen drauf eine Penische mit eckigem Heck (cul carré) und Pferdestall. Vermutlich ein Franzose von der HPLM (Havre-Paris-Lyon-Marseille). Seltsam die Hütten auf dem Schiff daneben. Im Hintergrund ist die alte, im Krieg zerstörte Luisenbrücke zu sehen, das Bild in # 1 geht zu tal.

Ich stelle hier den Gegenblick von der heutigen Luisenbrücke zu berg dazu, aufgenommen im Winter 2010. In Saarbrücken hat es mal 300 Penischen gegeben - und heute ...

:wink: Gernot

SCHUBEXPRESS 7
28.10.2015, 22:12
Hallo Gernot.

vielen Dank für die Erläuterungen zu #1, anbei eine weitere Karte zu diesem Thema. Dort liegen einige der 300 Penischen, vor 97 Jahren,
die Karte ist am 02.04.1910 datiert

Gruß Dieter

Gernot Menke
29.10.2015, 08:36
Vielen Dank fürs Einstellen, Dieter - das mittlere Schiff im Dreierpäckchen scheint mir ein Moselkain zu sein.

:wink: Gernot

SCHUBEXPRESS 7
29.10.2015, 22:43
Hallo,

heute wieder eine AK von der Saar, hier am 24.04.1939 in Saarbrücken. Leider war ich noch nie dort, trotzdem eine interessante Schifffahrt dort (zu dieser Zeit).
mfG Dieter

SCHUBEXPRESS 7
30.10.2015, 11:29
Hallo,

heute nun die beiden letzten AK , die ich zum Thema Saar bzw. Saarbrücken in der Sammlung habe. Da ist zunächst die Hafenpartie mit einem Schleppdampfer der offendsichtlich einen Schleppverband zusammenstellt. Die Karte ist nicht datiert, auch der Name des Schleppers ist nicht zu erkennen.
Die zweite Karte, datiert vom 17.07.1939,die Liegestelle an derBismarckbrücke.

Gruß Dieter

Gernot Menke
30.10.2015, 11:59
Erstmal zu dem Bild in # 5.

Die Penische, die im Vordergrund mit dem Kopf zu Berg vor der Luisenbrücke liegt, hat wohl im talseitigen Endstück des Kanals geladen (vielleicht Kohle im heute nicht mehr vorhandenen Hafen Saarbrückens, der wenige hundert Meter weiter links liegt) und will wohl anlegen. Darauf deuten der Nachen vor dem Kopf und der aufgestellte Hauptmast hin, mit dem man unter der Brücke nicht hindurchpaßt. Möglich, daß das Hafenboot, das in # 6 zu sehen ist, die Penische hier hingebracht hat.

Die beiden oben weißgestrichenen Pfosten, die aus Stabilitätsgründen oft oben miteinander verbunden sind und dann aussehen wie eine "Teppichstange" auf dem Vorschiff (in # 6 auf dem zweiten Bild schön zu sehen), das sind die Kanalmasten, um das Treidelseil im Kanal mit seinen Brücken tiefer festmachen zu können.

Das Schiff ist ein schönes Beispiel für eine Penische, die sowohl eine Wohnung, als auch einen Pferdestall in der Mitte hatte. Auf vielen Schiffen wohnten die Pferde in der Mitte besser als der Schiffer hinten unter Deck ... Hier gibt es keine Probleme zu erkennen, was was ist. Die Schiffsleute stehen an der Wohnung, deutlich erkennbar durch die Fenster und manchmal verrät auch ein - oftmals kunstvoll verziertes - Oberlicht oder ein Ofenrohr, daß es sich um die Wohnung handelt. Was am Pferdestall nie fehlt, ist der Kran zum Ausbringen der schweren Laufplanke für das Treidelpferd. Auch dieses Schiff hat ihn, und zwar an Backbord, er ist etwas schlecht zu sehen, aber man erkennt ihn eindeutig. Es ist der an Backbord über der Einstiegsöffnung des Stalls von unten links nach oben rechts verlaufende helle Strich. Die Form dieser Kräne war ganz unverkennbar.

Es ist aber nicht so, daß jede Penische Treidelpferde an Bord gehabt hätte - das war schon deutlich eine Minderheit besser gestellter Schiffer. Andere mieteten sich die Treidelpferde in den diversen Stationen am Kanal, in denen die Treidelknechte nachts bei ihren Tieren im Heu schliefen. Die Geselligkeit kam dort jedenfalls auch nie zu kurz - so liest man und man glaubt es gerne. - Zu # 6 später.

:wink: Gernot

Mittelpoller
11.11.2015, 19:26
Hallo zusammen, da kann ich auch eine AK beisteuern, SAARBRÜCKEN. Partie an der SAAR. MfG Mittelpoller :wink:

SCHUBEXPRESS 7
11.11.2015, 23:58
Hallo,

hab da doch noch was von der "alten" Saar gefunden, Gernot ich melde mich noch.
Gruß Dieter

Gernot Menke
12.11.2015, 02:38
Zu # 8: Der NOVA, um 1930 bei den Gebr. Saar gebaut, 1961 motorisiert, 1980 am Oberrhein verschrottet. Das Bild ist von der Wilhelm-Heinrich-Brücke zu tal gemacht, im Hintergrund die Luisenbrücke.

# 9: Bilder 1 und 3 der Blick talwärts von der Alten Brücke auf die Kaiser-Friedrich-Brücke, das ist der Vorgänger der Wilhelm-Heinrich-Brücke. Bild 2 zu berg zur Bismarckbrücke gesehen. Bild 4 die Alte Brücke zu tal, links alt Saarbrücken, rechts St. Johann. Das letzte Bild ist der genaue Gegenblick dazu, also dieselbe Brücke von der anderen Seite zu berg gesehen. Die Rampe im letzten Bild führt schon hoch auf die Kaiser-Friedrich-Brücke. Den runden Turm auf der rechten Seite (Bild 5) findet man auch auf dem ersten Foto wieder.

:wink: Gernot

Mittelpoller
01.01.2016, 19:17
Ahoi miteinander, in meiner Sammlung habe ich diese beiden Ansichtskarten gefunden: Saarbrücken, Berliner Promenade. MfG Mittelpoller :tongue2:

Gernot Menke
01.01.2016, 21:35
Zu berg kommt die BERTHA, gehört heute zur Wirotius-Flotte. Gebaut 1905 bei der Werft Dutt in Straßburg. 110 Jahre alt - na und? MOSELLA von 1876 liegt heute als Wohnschiff gleich um die Ecke und VIXIT (dieser allerdings nicht von der Saar) mit Baujahr 1862 hat noch in den 1990ern Ladung an Bord und ein Auto auf der Roef stehen gehabt - heute ist er ein Wohnschiff in Beaucaire in Südfrankreich.

Bei der mittleren Penische vorne im Dreierpäckchen (Bild 1 im Beitrag zuvor) sieht man in der Mitte des Herfts noch den Kasten, in den sich das einstige Gegengewicht des entfernten großen Treidelmasts beim Aufrichten des Masts hineinsenkte.
Auf dem zweiten Bild kann man bei der Penische ganz vorne noch an Steuerbord den kürzeren Kanalmast sehen. Normalerweise standen diese Kanalmasten auf beiden Seiten; hier steht aber an Backbord ein Kran - seiner Optik nach zum Ausschwenken der einstigen Laufplanke für die Treidelpferde - und deswegen gibt es hier statt des Kanalmasts nur einen Poller. Habe ich so noch nicht gesehen - keine Ahnung, wie das zustandegekommen ist.

:wink: Gernot

Ernst
02.01.2016, 00:50
Hallo Gernot, der "Kran" scheint mir ein ganz gewöhnlicher Kranbalken zu sein mit dem der Nachen auf den Luken gesetzt wird.

Gruß Ernst

Gernot Menke
02.01.2016, 01:55
Auf alle Fälle ist das ein "Bendel-Kran", wie er von der Werft Bendel am Saarkohlenkanal zwischen 1900 und 1928 in großen Stückzahlen gebaut wurde. Auch viele Ankerwinden kamen von Bendel und Schleusentore bauten die auch. (Die Firma gibt es übrigens noch in Rech im OW der Schleuse 19, aber nur als eine Metallbaufirma. Das Trockendock am Kanal, in dem in den neunziger Jahren noch Penischen zu Wohnschiffen umgebaut wurden, ist heute ein undurchdringlicher Urwald. Meine Fotos zeigen das Einfahrtstor des Trockendocks von außen und von innen und das Dock mit den dahinterliegenden Firmengebäuden). Auf vielen Fotos von Penischen mit Pferdestall aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg kann man sehen, wie der Bendel-Kran am Pferdestall steht, um die schwere Laufplanke ein- und ausschwenken zu können.

Das Schiff hier war zweifellos mal ein Schleppschiff gewesen, vielleicht ist es auf dem Foto sogar noch eins. Ich bin kein Autotypenkenner, vielleicht kann man das Bild anhand der Autos genauer datieren. Mir scheint es etwa um 1960 aufgenommen. Ich vermute, daß das Schiff einst einen Pferdestall gehabt hatte, der beseitigt wurde, als das mechanische Treideln (an der Saar mit Traktoren und Schleppern, anderenorts mit den elektrischen Lokomotiven, den "machines") aufkam. Der schöne Kran blieb aber an Bord, wohl für den Nachen. Oder aber der Schiffer kam günstig an einen solchen Kran dran. Der kam nun an die Stelle, wo auch bei der dahinterliegenden Penische der zierlichere übliche Kranbalken für den Nachen sitzt! Dafür mußte der Backbord-Kanalmast weichen. Sicherlich kein Problem, es gibt viele Fotos von Penischen, die beim mechanischen Treideln ohne die Kanalmasten aus dem Pferdezeitalter auskommen. Der hier hat ihn an der Steuerbordseite aber noch stehenlassen. Das ist meine Erklärung für den einzelnen Kanalmast, denn sonst gibt es immer zwei oder gar keinen.

Ich muß mich mal umhören, vielleicht kann ich noch etwas dazu herausbekommen.

:wink: Gernot

Mittelpoller
15.01.2016, 18:34
Hallo zusammen, hier habe ich noch zwei Ansichtskarten von der Saar gefunden, beide zeigen die Berliner Promenade. Mir ist aufgefallen, hat es in Saarbrücken nur diesen einen Liegeplatz gegeben.?? Mit freundlichen Grüßen. Mittelpoller :tongue2:

Gernot Menke
15.01.2016, 22:02
Nein, man konnte in Saarbrücken im gesamten Stadtgebiet in mehreren Längen und Breiten liegen, am Stadttheater, zwischen der Alten Brücke und der Wilhelm Heinrich-Brücke (linkes Bild in # 15), zwischen der Wilhelm Heinrich- und der Luisenbrücke (rechtes Bild in #15) und an der Kongreßhalle, das war der Liegerplatz am Anfang der 1960er Jahre zum Bau der Kongreßhalle zugeschütteten Kohlenhafen. Auch in Großblittersdorf (heute Grosbliederstroff) lagen Saarpenischen und einige immer auch an den damaligen Werften in Luisenthal.

Das sind also nicht alle Saarpenischen, die auf den Fotos versammelt sind. Allerdings lagen an dieser zentralen Stelle immer die meisten Penischen. Ich stelle mal meine Bilder (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?18108-Saarbr%FCcken-1988&highlight=Saarbr%FCcken) aus dem Jahr 1988 dazu. Heute liegen dort nur noch stationäre Schiffe. (In dem verlinkten Text von 1988 sind zwei Fehler drin - damals kannte ich mich mit der Saar noch nicht so gut aus. So liegt in Hanweiler nur die Wirotius-Flotte und die in Saarbrücken liegenden Penischen waren alle bewohnt. Kaum einer wohnte an Land.)

:wink: Gernot

Heidi Franz
17.01.2016, 00:24
Hallo zusammen,

da hab ich doch auch noch was, das Bild habe ich im Archiv des Schiffsmuseum Wörth a. M. gefunden. Ich darf es mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rudi Bauer hier zeigen.


Gruß
Heidi

Gernot Menke
17.01.2016, 14:58
Ein schönes Bild - der Fotograf steht genau an derselben Stelle wie beim ersten Foto in # 15, nur daß er dort zu tal und in # 17 zu berg auf die Alte Brücke guckt - im Hindergrund der Landtag des Saarlandes. Den Penischen hat ihre Nähe zur Politik aber nicht geholfen. Die Saar ist bergwärts der Alten Brücke - also auf dem Foto dahinter - übrigens einmal verlegt worden. Die Erweiterung des Radius der Kurve war aber nicht der Grund gewesen, sondern man brauchte seinerzeit Platz für die Stadtautobahn am nun nicht mehr schönen Saarufer. Ein paar Bögen der alten Brücke an Land wurden dafür einfach beseitigt - heute führt dort nur noch ein Fußgängersteg über die Autobahn.Die Wohnqualität für die Leute auf den vielen Schiffen hat damals die Autobahn auch nicht gerade erhöht - es ist dort schon sehr laut.

Aber zu den Schiffen: in der ersten Reihe erkennt man drei Oldies, am Ufer GISELA, gebaut bei Kientz in Straßburg 1912, mittig NIED, gebaut 1930 auf der Werft Schäfer in Luisenthal, rechts URSULA, 1914 bei den Gebrüdern Saar entstanden - die Werft lag direkt neben der Werft Schäfer. In der Reihe dahinter wird es schwieriger. Rechts mit dem weißen Roef WODAN, daneben zum Ufer hin MARIA-HELENA mit den roten Namensschildern, heute als Theaterschiff immer noch dort anzutreffen. Daneben vielleicht MAJOTHE und FORTUNA. Ganz vorne zur Brücke hin kann man ARTA lesen, daneben der am Ufer soll angeblich MOSELSTRAND sein.

So behaupten die französischen Kollegen bei Vagus-Vagrant, die die Saar-Penischen natürlich auch im Fokus haben und über dieses Postkarten-Foto vor längerer Zeit schon einmal hergefallen sind. Saarbrücken war (und ist) ja ans französische Kanalnetz angeschlossen und die Saarpenischen mußten vor dem Saarausbau immer erst über den Saarkohlenkanal zum Rhein-Marne-Kanal fahren, egal wohin es ging.

:wink: Gernot

Michael Felten
17.01.2016, 15:12
Hallo Binnenschifffreunde

Die Saarpenischen mußten vor dem Saarausbau immer erst über den Saarkohlenkanal zum Rhein-Marne-Kanal fahren, egal wohin es ging.

Das ist richtig, damit war die Mosel der einzige Fluss der nur im Oberlauf Schiffbar war. Gruß Michael.:wink:

Gernot Menke
17.01.2016, 15:31
@Hallo Michael,

"der einzige Fluß, der nur im Oberlauf schiffbar war" .... wie war das mit der Mosel, bevor die zwischen 1958 und 1964 ausgebaut wurde ... :wink1:

:wink: Gernot

Michael Felten
17.01.2016, 15:38
Ups, die Mosel. Michael. Dann kann ein Modi es Löschen. Danke Gernot.

Michael Felten
17.01.2021, 10:14
Hallo Schiffsfreunde
Hier habe ich die Stadt Saarbrücken an der Saar besucht.
Es gibt hier einige interessante Schiffe zu sehen.
Das war im August 2020 gewesen.
Es grüßt euch Michael. :wink:

Ernst
17.01.2021, 19:34
Hallo Michael, scheinbar wurde der Ausleger vom alten Kran demontiert. (Foto Juli 2008)
Schade, oder wird er nur renoviert/restauriert ?

Gruß Ernst

Handhaspel
17.01.2021, 20:48
Hallo,

uns war es viel zu laut, die Dame in der Capitanerie war nicht die freundlichste und so sind wir nach dem Einkaufsgang weiter zu Berg an die erste Schleuse geflüchtet. Eigentlich Schade.

Gruß, Walter