Gernot Menke
01.11.2015, 11:36
Unter "Binnenschiffer, die nicht mehr unter uns weilen", wollte ich es nicht einstellen, weil dort Verstorbene genannt sind, die heute Lebende gekannt haben. Unter "Historische Bilder" paßt es auch nicht, weil der Grabstein ja ein aktuelles Bild ist, auch wenn er die alte Fuldaschiffahrt in Bad Hersfeld betrifft, die sich auf dem obersten Stück bis hoch nach Bad Hersfeld bis zum Bau der Eisenbahn in der Mitte der 19. Jahrhunderts erhielt und dann für immer erlosch.
Die Fulda war um 1600 durch den Landgrafen von Hessen-Kassel Moritz "den Gebildeten" schiffbar gemacht worden - eigentlich müßte man schreiben: wieder schiffbar gemacht worden. Es war ja überall so, daß die ursprünglich frei befahrbaren Flüsse durch den Bau von Mühlen mit ihren Wehren versperrt wurden und erst viel später dann die Schiffahrt durch eine wirkliche "Schiffbarmachung" mit speziellen Anlagen, die diese Wehre überwanden, erneut möglich gemacht wurde. Diese Anlagen waren zunächst einfache Wehrdurchlässe, später Kammerschleusen.
In Bad Hersfeld waren die Sandmeisters eine Familie, die über Generationen hinweg mit der Schiffahrt gutes Geld verdiente. Auf dem alten Friedhof in Bad Hersfeld an der Straße Lappenlied gibt es gleich hinter dem Eingangstor ein Feld mit historischen Gräbern, auf dem auch die Sandmeisters beerdigt sind (Bild 1). Einer der Grabsteine ist einem Schiffer Sandmeister gewidmet (Bild 2). Die Schrift ist heute stark verwittert und kaum mehr zu entziffern, aber man erkennt mit einiger Mühe, daß der Stein wohl am Ende des 18. Jahrhunderts gesetzt sein muß. Besser erhalten ist das Relief eines Fuldaschiffs auf dem Grabstein (Bild 3). Vorne und hinten stehen jeweils ein Schiffer mit einem Staken in der Hand, dazwischen ist Ladung erkennbar. Neben dem linken Schiffer der mit Seilen gestützte Treidelmast, an dem eine Fahne nach links flattert. Ein Helmstockruder ist auch erkennbar.
Daß es sich wirklich um ein Fuldaschiff handelt und nicht nur um eine Verzierung des Grabsteins, dafür verbürgen die Akten im Stadtarchiv von Bad Hersfeld, in denen die Sandmeisters als Fuldaschiffer genannt sind.
:wink: Gernot
Die Fulda war um 1600 durch den Landgrafen von Hessen-Kassel Moritz "den Gebildeten" schiffbar gemacht worden - eigentlich müßte man schreiben: wieder schiffbar gemacht worden. Es war ja überall so, daß die ursprünglich frei befahrbaren Flüsse durch den Bau von Mühlen mit ihren Wehren versperrt wurden und erst viel später dann die Schiffahrt durch eine wirkliche "Schiffbarmachung" mit speziellen Anlagen, die diese Wehre überwanden, erneut möglich gemacht wurde. Diese Anlagen waren zunächst einfache Wehrdurchlässe, später Kammerschleusen.
In Bad Hersfeld waren die Sandmeisters eine Familie, die über Generationen hinweg mit der Schiffahrt gutes Geld verdiente. Auf dem alten Friedhof in Bad Hersfeld an der Straße Lappenlied gibt es gleich hinter dem Eingangstor ein Feld mit historischen Gräbern, auf dem auch die Sandmeisters beerdigt sind (Bild 1). Einer der Grabsteine ist einem Schiffer Sandmeister gewidmet (Bild 2). Die Schrift ist heute stark verwittert und kaum mehr zu entziffern, aber man erkennt mit einiger Mühe, daß der Stein wohl am Ende des 18. Jahrhunderts gesetzt sein muß. Besser erhalten ist das Relief eines Fuldaschiffs auf dem Grabstein (Bild 3). Vorne und hinten stehen jeweils ein Schiffer mit einem Staken in der Hand, dazwischen ist Ladung erkennbar. Neben dem linken Schiffer der mit Seilen gestützte Treidelmast, an dem eine Fahne nach links flattert. Ein Helmstockruder ist auch erkennbar.
Daß es sich wirklich um ein Fuldaschiff handelt und nicht nur um eine Verzierung des Grabsteins, dafür verbürgen die Akten im Stadtarchiv von Bad Hersfeld, in denen die Sandmeisters als Fuldaschiffer genannt sind.
:wink: Gernot