Gernot Menke
18.11.2015, 14:54
Da gab es mal ein Schiff ELSJE-N, Penischenmaß, aber sehr gefegt und darum nur 231 Tonnen, gebaut 1930 bei Wolthus in Veendam. Abmessungen 38,12 x 5,07 x 1,84 m, Volvo 133 PS (neuere Maschine). Ich denke, das Schiff ist eher als ein Luxemotor zu bezeichnen, dem man die Möglichkeit offenhalten wollte, auch ins Reich der Fünfmeterschleusen fahren zu können.
Irgendwann hörte das Schiff in der Frachtfahrt auf und wurde ein Restaurantschiff in Hereford am Wye in Wales. Ziemlich weit binnenwärts, starke Strömung und auch eine Stromschnelle waren am Wye zu überwinden. Tolle Landschaft. 1989 ging die Fahrt dorthin los, über den Kanal, an Südengland vorbei, dann den Wye hoch. Die Reise ist in einem tollen Film dokumentiert. Sehenswert, auch wenn der Film 30 min. dauert:
https://www.youtube.com/watch?v=c9LMtTCZdLE (https://www.youtube.com/watch?v=c9LMtTCZdLE)
Mir scheint aber, die Brücken fährt der etwas ungeschickt - mehrmals fällt ihm der Kopf zur Seite, weil er nicht richtig zielt und dann muß er, um die höhere Wohnung noch durch die Brücke zu kriegen, mit dem Heck in die Mitte schwenken und stellt das Schiff damit oberhalb der Brücke schräg. Nur das Ufer, wo die Zweige knacken, rettet ihn mehrmals, sonst wäre er abgebogen. Das ist mir mehrmals in dem Film aufgefallen. Auch wundert mich, daß er oft übers Eck fährt anstatt durch den Hang. Professionell wirkt das irgendwie nicht, aber sie kommen tatsächlich oben in Hereford an. Einmal wechseln sie die Schraube, irgendwo kommt eine stärkere Winde als die vorhandene aufs Vorschiff, wohl zur Überwindung der besagten Stromschnelle und ein paar schwierigen Stellen.
Nach 22 Jahren entbrannte dann irgendein Rechtsstreit und das Schiff mußte in Hereford weg. Also wieder runter. Auch dazu gibt es ein schönes Video, aber nicht so toll wie das erste : "Wye Invader - The Return", 10 min. Kann man anklicken, wenn der erste Film fertig ist. ("Wye Invader 2" ist etwas anderes, ein narrowboat). An einige Stellen lassen sie sich natürlich rückwärts durch die engen Bögen alter Steinbrücken sacken. Ob die Wenden davor und dahinter als gelungen zu bezeichnen sind, möge jeder selbst beurteilen. Viel Platz ist ja nicht.
In Sharpness am Severn (etwas oberhalb der Mündung des Wye in den Severn) kam das Schiff dann ins Dock (daß der Motor nach 22 Jahren überhaupt noch lief) für eventuell fällige Reparaturen - was danach mit ihm passierte, weiß ich nicht, die Rückfahrt ist ja auch noch nicht allzu lange her. Einmal saßen sie auf der Wiese - in Rotherwas - und mußten auf das nächste Hochwasser warten, damit es weiter zu tal ging. Aber sie hatten ja Zeit.
Das Ganze erinnert mich übrigens an den Klipper TOLE auf der Lahn, der in den 1970ern mit abgesägter Nase (wegen der 34 m-Schleusen) und auf den Kopf geladen bis ans (heute) obere Lahnende nach Wetzlar fuhr. Das war in Wetzlar dann das Tanzschiff Ingrid (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?64159-Ingrid-Wetzlar-Gastst%E4ttenschiff-3050431&highlight=tole) - einen Bericht von mir über diese Lahnfahrt hier im Forum finde ich nicht mehr. Ist ja auch schon länger her und da gab es doch auch mal diesen bösen Hacker.
:wink: Gernot
Irgendwann hörte das Schiff in der Frachtfahrt auf und wurde ein Restaurantschiff in Hereford am Wye in Wales. Ziemlich weit binnenwärts, starke Strömung und auch eine Stromschnelle waren am Wye zu überwinden. Tolle Landschaft. 1989 ging die Fahrt dorthin los, über den Kanal, an Südengland vorbei, dann den Wye hoch. Die Reise ist in einem tollen Film dokumentiert. Sehenswert, auch wenn der Film 30 min. dauert:
https://www.youtube.com/watch?v=c9LMtTCZdLE (https://www.youtube.com/watch?v=c9LMtTCZdLE)
Mir scheint aber, die Brücken fährt der etwas ungeschickt - mehrmals fällt ihm der Kopf zur Seite, weil er nicht richtig zielt und dann muß er, um die höhere Wohnung noch durch die Brücke zu kriegen, mit dem Heck in die Mitte schwenken und stellt das Schiff damit oberhalb der Brücke schräg. Nur das Ufer, wo die Zweige knacken, rettet ihn mehrmals, sonst wäre er abgebogen. Das ist mir mehrmals in dem Film aufgefallen. Auch wundert mich, daß er oft übers Eck fährt anstatt durch den Hang. Professionell wirkt das irgendwie nicht, aber sie kommen tatsächlich oben in Hereford an. Einmal wechseln sie die Schraube, irgendwo kommt eine stärkere Winde als die vorhandene aufs Vorschiff, wohl zur Überwindung der besagten Stromschnelle und ein paar schwierigen Stellen.
Nach 22 Jahren entbrannte dann irgendein Rechtsstreit und das Schiff mußte in Hereford weg. Also wieder runter. Auch dazu gibt es ein schönes Video, aber nicht so toll wie das erste : "Wye Invader - The Return", 10 min. Kann man anklicken, wenn der erste Film fertig ist. ("Wye Invader 2" ist etwas anderes, ein narrowboat). An einige Stellen lassen sie sich natürlich rückwärts durch die engen Bögen alter Steinbrücken sacken. Ob die Wenden davor und dahinter als gelungen zu bezeichnen sind, möge jeder selbst beurteilen. Viel Platz ist ja nicht.
In Sharpness am Severn (etwas oberhalb der Mündung des Wye in den Severn) kam das Schiff dann ins Dock (daß der Motor nach 22 Jahren überhaupt noch lief) für eventuell fällige Reparaturen - was danach mit ihm passierte, weiß ich nicht, die Rückfahrt ist ja auch noch nicht allzu lange her. Einmal saßen sie auf der Wiese - in Rotherwas - und mußten auf das nächste Hochwasser warten, damit es weiter zu tal ging. Aber sie hatten ja Zeit.
Das Ganze erinnert mich übrigens an den Klipper TOLE auf der Lahn, der in den 1970ern mit abgesägter Nase (wegen der 34 m-Schleusen) und auf den Kopf geladen bis ans (heute) obere Lahnende nach Wetzlar fuhr. Das war in Wetzlar dann das Tanzschiff Ingrid (http://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?64159-Ingrid-Wetzlar-Gastst%E4ttenschiff-3050431&highlight=tole) - einen Bericht von mir über diese Lahnfahrt hier im Forum finde ich nicht mehr. Ist ja auch schon länger her und da gab es doch auch mal diesen bösen Hacker.
:wink: Gernot