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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Startschuss für das Wassertaxi ist gefallen



binnenvaart
12.05.2016, 09:12
Leverkusen. Halten in Zukunft an der Wacht am Rhein und im Hitdorfer Hafen Wassertaxis?

Startschuss für das Wassertaxi ist gefallen (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/leverkusen/startschuss-fuer-das-wassertaxi-ist-gefallen-aid-1.5971729)

nikomid
14.05.2016, 13:31
Diese Idee mit den Amphibienbussen halte ich für reichlich unsinnig. Die Teile werden bis her nur in stehenden Gewässern eingesetzt und mit so einem lahmen Bus mitten durch den Rhein zu fahren geht bestimmt nicht lange gut...

Würd mich auch mal interessieren wie es da mit Rettungsbooten aussieht und wie man in so einem Bus da schnell reinsteigen kann....

mainschnickel
15.05.2016, 00:00
Deutschland schaut zu wenig über die Grenzen, das sehe ich so oft. Die Waterbus und ehemalige Fast Ferry in Dordrecht und Rotterdam fahren doch schon lange und das geht doch. Anlegesteiger im Kölner Raum gibt es doch auch viele, aber in Deutschland wird erst mal viel diskutiert dann fragt man sich wer verantwortlich sein könnte, dann braucht man noch mal viel Zeit für Genehmigungen u.dgl. und dann ist die Idee gestorben, es lebe St. Burokratius. Gruss Jozef. Aus NL

wwg
15.05.2016, 09:11
Die Teile werden bis her nur in stehenden Gewässern eingesetzt und mit so einem lahmen Bus mitten durch den Rhein zu fahren geht bestimmt nicht lange gut...
Im Hamburger Hafen auf der nicht stehenden Elbe geht es (http://www.hafencityriverbus.de/).
Allerdings nur für Rundfahrten, nicht als Linienverkehr, dafür gibt es dort ja die Hafenfähren im ganz normalen Verkehrsverbund.

sprenk13
15.05.2016, 11:05
Aus technischer Sicht alles kein Problem. Für stärkere Strömung einfach mehr Leistung verbauen. Ich sehe eher ein Personalproblem. Der Frachtführer braucht nicht nur Klasse 2 sondern auch die erforderlichen Patente. Genau das Problem hat auch der Wasserbus in Dordrecht.

nikomid
15.05.2016, 11:12
vielleicht hab ich auch zwei Sachen vermischt die nichts mit einander zu tun haben. Vor kurzem gab es einen Artikel über einen Amphibienbus für Köln, in dem oben verlinkten Artikel taucht das aber gar nicht auf.

Boote die im Linienverkehr fahren find ich durchaus ne gute Idee, das kenne ich auch aus Bankok und Hamburg wo diese "Wasserbusse" teil des ganz normalen Nahverkehrs sind. In Bankok waren diese Boote in den 90ern auch die mit Abstand angenehmste und schnellste Möglichkeit durch die Stadt zu kommen.

Diese Hybridbusse sind eher Spielzeugtechnologie, in der Anschafung sicher teuer, und wahrscheinlich nicht in der Lage die geforderten 14 km/h zu erreichen (in Hamburg schwimen die Teile nur stromabwärts). Funktional werden es schlechte Schiffe (hoher Widerstand durch die Form und die Räder) und schlechte Busse sein (hohes Gewicht durch Rettungssysteme und zusätzliche Antriebstechnik). Personenschiffe werden in der Regel auch sesentlich stabiler gebaut als Nahverkehrsbusse, ich frag mich was mit so einem Teil bei einer Kollision passiert. Wenn ich mir einen kenternden voll besetzten Nahverkehrsbus vorstelle, dann möchte ich nicht dabei sein (wie kommt man in der Enge in die Rettungsboote? Vielleicht sind die Amphibienbusse auch nur für sehr kleine Personenzahlen zugelassen, das würde sie als echtes Nahverkehrsmittel disqualifizieren. Kinder unter 5 Jahren dürfen übrigens nicht mitfahren und ich vermute fast Rollstuhlfahrer auch nicht.

Wenn man unbedingt umsteigefreien Verkehr von Land auf das Wasser haben möchte, dann währen Fähren sinvoller, hierbei könte man sicher auch mehrere Busse gleichzeitig transportieren um dies wirtschaftlicher zu machen. Man darf aber auch nicht vergessen dass es in Köln ein Straßenbahnetz gibt welches ganz selbstverständlich an mehreren Stellen der Rhein überquert...

Hein Mück
15.05.2016, 12:16
Moin,

in Lissabon gibt es ein Amphibienbusangebot, das auf Touristen ausgerichtet ist. Der Rundkurs führt im Wesentlichen durch Belem an den dortigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Die Strecke, die im Tejo zurückgelegt wird, ist ca. 3 km lang. Sie befindet sich im Mündungstrichter des Flusses, der hier natürlich auch Ebbe und Flut unterliegt. Vermutlich unterliegt die Fahrtrichtung der Rundfahrt den jeweiligen Tidenverhältnissen. Für die Ein- bzw. Ausfahrt wurde etwas oberhalb des Seefahrerdenkmals eine Betonrampe gebaut die andere befindet sich im Centro Nautico de Algés.

HIPPOtrip (https://www.hippotrip.com/en/)

Hier zwei Fotos des Busses im Wasser (zu Berg).

@nikomid: Wie man auf den Fotos sehen kann, gibt es an diesem Bus keine festen Seitenscheiben, sondern (auf den Fotos wetterbedingt) aufgerollte Fensterplanen. Das ermöglicht im Notfall an beiden Seiten ein schnelles Verlassen des Busses. Im Heck sind zwei Rettungsflöße verstaut.

Für den nicht auf Touristen abgestellten Linienverkehr auf dem Wasser ist ein Blick nach Hamburg lohnend, wo die HADAG (http://www.hadag.de/hafenfaehren.html) mit ihren Fähren mehrere Linien betreibt.

Tschüss
Hein Mück

nikomid
15.05.2016, 13:02
Mahlzeit,

Touristen bezahlen für einen Fahrschein auch wesentlich mehr als im Nahverkehr üblich ist. ich möchte an dieser Stelle aber mal einen Youtuber zitieren:

"Vor einigen Jahren haben die Hafenbarkassenbetreiber gegen einen Verordnungsentwurf protestiert, nach der ein Teil des Decks aus Sicherheitsgründen nicht mehr mit einer Persenning überspannt werden durfte. Und 2016 darf man Fahrgäste in einen geschlossenen Aufbau einsperren, dessen Fenster teilweise von den Wellen (und dem, was in dem Hafen so darin schwimmt) beschlagen werden? Da wäre ein kritischer Blick auf die Konstruktion und das Rettungskonzept deutlich wichtiger als ein paar schöne Bilder."

Angesichts des Sicherheitswahns der sonst überall um sich greift und den Betrieb von historischen Schiffen und Flugzeugen immer schwieriger macht, muss man sich schon fragen wieso etwas durchgehen kann...

Gruß
Dominik