Rhein-Mosel
16.05.2016, 09:42
Hallo,
die Fähre DITZUM auf der Ems, benannt nach dem ostfriesischen Fischerort.
MfG
Schiffsdaten:
Name: Ditzum
exNamen: Motorfähre Ditzum / Petkum
gemeldet in: Ditzum (Gemeinde Jemgum)
Nationalität: :d:
Europanummer: 04803010
Rufzeichen: DCUY
MMSI-Nr.: 211720760
Länge über Klappe : 24,29 m
Länge über Rumpf / Pylonen: 18,45 m / früher: 16,82 m
Länge der Klappe: 5,84 m
Breite: 5,96 m
Tiefgang: 1,50 m
Tragfähigkeit: 46 t
Transportkapazität: 3 PKW oder 120 Personen
Ladefläche: 23 m²
Antrieb: feststehende Schraube auf Welle
Maschine: 1x Klöckner-Humbold-Deutz Diesel (KHD) Typ: F8714 mit 88 kW
Ursprünglich: 2-fach Meyer-Expansions-Dampfmaschine mit 75 PS
Baujahr: 1926
erbaut in: :d:
Bauwerft: Jos. L. Meyer Werft, Papenburg
Bau-Nr.: 367
Kosten: 58.500 Reichsmark
Geschichte:
Fährbetrieb:
- Oktober 1926 - Juni 1940: Ems, Ditzum - Petkum
- Juni 1940 - 1949 Überwiegend militärische Nutzung auf der Ems
- 1940 - heute: Ems, Ditzum - Petkum
Betreiber:
1926 - 1971: Gemeinde Ditzum
01.05.1971 - heute: Landkreis Leer
1954 Umbau auf Dieselmotor:
- Umbau von Dampfmaschinen auf Dieselantrieb bei der Schiffswerft Julius Diedrich, Oldersum
- Austausch des runden, hohen Dampfer - Schornsteins gegen einen kleineren, ovalen Schornstein eines Dieselschiffes
- Umbau des Steuerhaus (andere Fenster ?)
1975 Modernisierung / Umbau:
- Entfernung der Steuerbord seitlichen Auffahrtrampe und deren Handwinde,
- Entfernung der handgekurbelten Ankerwinden, durch einen motorisierte Winde unter Deck,
- Ersatz der handgekurbelten Winde der Bugklappe durch eine motorisierte Winde unter Deck,
- Austausch des ovalen Schornsteins gegen einen eleganter Designer Schornstein mit Platz für das Landeswappen
- Geänderte Reling an der Backbordseite, Positionslichter nun auf dem Steuerhaus,
- Einbau eine Radargeräts, neuer Mast mit Radarreflektor, andere Lüfter etc.
- Anbringung von Backskisten auf dem achteren Deckshaus, vermutlich für die Rettungsmittel
1989 (Fertigstellung des Emstunnels):
Nach der Fertigstellung des Emstunnels 1989, drohte die Einstellung des Fährbetriebs.
Dagegen wehrten sich die Einwohner von Ditzum und Petkum, was zur Gründung der Fährgesellschaft führt.
2003 wurden rund 4.000 Autos und 22.000 Passagiere befördert.
Ende 2005 flammte erneut die Stilllegung der Fähre Ditzum-Petkum erneut auf. Der Regionalrat von Leer schlug eine moderne Fähre vor und kaufte sie sogar.
Dies hätte verhindert werden können. Insbesondere der Leerer Kreisrat Bernhard Bramlage setzte sich für den Wiederaufbau der alten Fähre ein.
Die Meyer-Werft in Papenbörg entwarf einen Plan, der anschließend von der Diedrichswerft in Ollersum umgesetzt wurde.
Das Steuerhaus wurde vollständig aus Tropenholz von der Bültjer-Werft in Ditzum errichtet.
2005 Restauration / Modernisierung:
- 2005/06 Vollständige Restaurierung und Modernisierung bei Schiffswerft Diedrich, Oldersum.
- Mit der Taufe am 17. März 2006 erhält die Fähre den neuen Namen "Ditzum".
- Kosten für die Generalüberholung: 750.000 Euro
Der Umbau 2005:
- Die Fähre erhält eine hydraulische Klappenaufhängung über am Rumpf angebrachte Plylonen.
- An den Pylonen wurde eine mechanische Klappenverriegelung montiert.
- Durch den Umbau ändert sich die Rumpflänge von 16,82 m auf nun 18,45 m. Damit beträgt die Länge über Klappe 24,29 m. Die Breite bleibt bei 5,96 m.
- Nach dem Umbau können nun 3 Pkw (wobei der Dritte „quergestellt“ werden muss) mit einem maximalen Gesamtgewicht von 4 Tonnen oder 120 Personen befördert werden.
- Das bei der Bültjer-Werft in Ditzum gefertigte Steuerhaus aus Tropenholz, hat 2 große, klappbare Fenstern in der Font, und wird zusätzlich (ca. 50 cm) höher gesetzt.
- Der Heckbereich neben und neben dem Decksaufbau, wird überdacht, so das die Fußgänger darunter geschützter stehen.
- Der achtere Aufbau wird zu dem umgebaut. Er hat nun nun zwei Fenster, statt vorher einem Fenster.
- Die Traversen, über die das Stahlseil der Bugklappe geführt wurde, werden entfernt und durch Lampenträger ersetzt.
- Auf dem Steuerhaus wird ein neues Radargerät montiert ... etc.
Umbau 2007:
- Bei dem Umbau wird der elegante, moderne Diesel-Schornstein auf einen runden, hohen Dampferschornstein zurückgebaut.
- Die Fährklappe erhält eine Reling
- Das stählerne Rettungsboot wird gegen ein modernes Schlauchboot ausgetauscht.
- Die auf dem Dach montierten Backskisten, vermutlich für die Rettungsmitteln, werden entfernt.
Quellen:
• W. Langes (fjordfaehren.de)
• Hein Mück: #3
• Vesselfinder / shipspotting.com / Wikipedia
• Nordwestreisemagazin.de: Emsfaehre (https://nordwestreisemagazin.de/bootstourismus/emsfaehre/)
• Gerhard Kronsweide, Jemgum "Emsfähre Ditzum ein Verkehrsmittel trotzte den Jahrhunderten (https://s05866444751924b8.jimcontent.com/download/version/1686983587/module/7890841393/name/Ditzum-Ems%20Ein%20Sielhafen%20im%20Wandel%20-%20F%C3%A4hre%20-%20Kronsweide%201988.pdf)"
• Bundesanstalt für Wasserbau zwei Fotos aus dem Jahr 1957: Foto 68491 (https://izw-medienarchiv.baw.de/detail/68491) und 68493 (https://izw-medienarchiv.baw.de/detail/68493)
die Fähre DITZUM auf der Ems, benannt nach dem ostfriesischen Fischerort.
MfG
Schiffsdaten:
Name: Ditzum
exNamen: Motorfähre Ditzum / Petkum
gemeldet in: Ditzum (Gemeinde Jemgum)
Nationalität: :d:
Europanummer: 04803010
Rufzeichen: DCUY
MMSI-Nr.: 211720760
Länge über Klappe : 24,29 m
Länge über Rumpf / Pylonen: 18,45 m / früher: 16,82 m
Länge der Klappe: 5,84 m
Breite: 5,96 m
Tiefgang: 1,50 m
Tragfähigkeit: 46 t
Transportkapazität: 3 PKW oder 120 Personen
Ladefläche: 23 m²
Antrieb: feststehende Schraube auf Welle
Maschine: 1x Klöckner-Humbold-Deutz Diesel (KHD) Typ: F8714 mit 88 kW
Ursprünglich: 2-fach Meyer-Expansions-Dampfmaschine mit 75 PS
Baujahr: 1926
erbaut in: :d:
Bauwerft: Jos. L. Meyer Werft, Papenburg
Bau-Nr.: 367
Kosten: 58.500 Reichsmark
Geschichte:
Fährbetrieb:
- Oktober 1926 - Juni 1940: Ems, Ditzum - Petkum
- Juni 1940 - 1949 Überwiegend militärische Nutzung auf der Ems
- 1940 - heute: Ems, Ditzum - Petkum
Betreiber:
1926 - 1971: Gemeinde Ditzum
01.05.1971 - heute: Landkreis Leer
1954 Umbau auf Dieselmotor:
- Umbau von Dampfmaschinen auf Dieselantrieb bei der Schiffswerft Julius Diedrich, Oldersum
- Austausch des runden, hohen Dampfer - Schornsteins gegen einen kleineren, ovalen Schornstein eines Dieselschiffes
- Umbau des Steuerhaus (andere Fenster ?)
1975 Modernisierung / Umbau:
- Entfernung der Steuerbord seitlichen Auffahrtrampe und deren Handwinde,
- Entfernung der handgekurbelten Ankerwinden, durch einen motorisierte Winde unter Deck,
- Ersatz der handgekurbelten Winde der Bugklappe durch eine motorisierte Winde unter Deck,
- Austausch des ovalen Schornsteins gegen einen eleganter Designer Schornstein mit Platz für das Landeswappen
- Geänderte Reling an der Backbordseite, Positionslichter nun auf dem Steuerhaus,
- Einbau eine Radargeräts, neuer Mast mit Radarreflektor, andere Lüfter etc.
- Anbringung von Backskisten auf dem achteren Deckshaus, vermutlich für die Rettungsmittel
1989 (Fertigstellung des Emstunnels):
Nach der Fertigstellung des Emstunnels 1989, drohte die Einstellung des Fährbetriebs.
Dagegen wehrten sich die Einwohner von Ditzum und Petkum, was zur Gründung der Fährgesellschaft führt.
2003 wurden rund 4.000 Autos und 22.000 Passagiere befördert.
Ende 2005 flammte erneut die Stilllegung der Fähre Ditzum-Petkum erneut auf. Der Regionalrat von Leer schlug eine moderne Fähre vor und kaufte sie sogar.
Dies hätte verhindert werden können. Insbesondere der Leerer Kreisrat Bernhard Bramlage setzte sich für den Wiederaufbau der alten Fähre ein.
Die Meyer-Werft in Papenbörg entwarf einen Plan, der anschließend von der Diedrichswerft in Ollersum umgesetzt wurde.
Das Steuerhaus wurde vollständig aus Tropenholz von der Bültjer-Werft in Ditzum errichtet.
2005 Restauration / Modernisierung:
- 2005/06 Vollständige Restaurierung und Modernisierung bei Schiffswerft Diedrich, Oldersum.
- Mit der Taufe am 17. März 2006 erhält die Fähre den neuen Namen "Ditzum".
- Kosten für die Generalüberholung: 750.000 Euro
Der Umbau 2005:
- Die Fähre erhält eine hydraulische Klappenaufhängung über am Rumpf angebrachte Plylonen.
- An den Pylonen wurde eine mechanische Klappenverriegelung montiert.
- Durch den Umbau ändert sich die Rumpflänge von 16,82 m auf nun 18,45 m. Damit beträgt die Länge über Klappe 24,29 m. Die Breite bleibt bei 5,96 m.
- Nach dem Umbau können nun 3 Pkw (wobei der Dritte „quergestellt“ werden muss) mit einem maximalen Gesamtgewicht von 4 Tonnen oder 120 Personen befördert werden.
- Das bei der Bültjer-Werft in Ditzum gefertigte Steuerhaus aus Tropenholz, hat 2 große, klappbare Fenstern in der Font, und wird zusätzlich (ca. 50 cm) höher gesetzt.
- Der Heckbereich neben und neben dem Decksaufbau, wird überdacht, so das die Fußgänger darunter geschützter stehen.
- Der achtere Aufbau wird zu dem umgebaut. Er hat nun nun zwei Fenster, statt vorher einem Fenster.
- Die Traversen, über die das Stahlseil der Bugklappe geführt wurde, werden entfernt und durch Lampenträger ersetzt.
- Auf dem Steuerhaus wird ein neues Radargerät montiert ... etc.
Umbau 2007:
- Bei dem Umbau wird der elegante, moderne Diesel-Schornstein auf einen runden, hohen Dampferschornstein zurückgebaut.
- Die Fährklappe erhält eine Reling
- Das stählerne Rettungsboot wird gegen ein modernes Schlauchboot ausgetauscht.
- Die auf dem Dach montierten Backskisten, vermutlich für die Rettungsmitteln, werden entfernt.
Quellen:
• W. Langes (fjordfaehren.de)
• Hein Mück: #3
• Vesselfinder / shipspotting.com / Wikipedia
• Nordwestreisemagazin.de: Emsfaehre (https://nordwestreisemagazin.de/bootstourismus/emsfaehre/)
• Gerhard Kronsweide, Jemgum "Emsfähre Ditzum ein Verkehrsmittel trotzte den Jahrhunderten (https://s05866444751924b8.jimcontent.com/download/version/1686983587/module/7890841393/name/Ditzum-Ems%20Ein%20Sielhafen%20im%20Wandel%20-%20F%C3%A4hre%20-%20Kronsweide%201988.pdf)"
• Bundesanstalt für Wasserbau zwei Fotos aus dem Jahr 1957: Foto 68491 (https://izw-medienarchiv.baw.de/detail/68491) und 68493 (https://izw-medienarchiv.baw.de/detail/68493)