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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Union VII Ammoniaktanker Reederei Braunkohle Wesseling



charle
24.05.2016, 13:02
Die Union VII war neben einigen weiteren Schiffen der Reederei Braunkohle für die Unionkraftstoff in Wesseling zwischen den verschiedenen Chemiefabriken, also Höchst-Bayer-BASF und anderen unterwegs. Die Reisen gingen vornehmlich von Wesseling nach Höchst.
Bei einer Reise nach Krefeld kam es beim Abdrehen von der Ladestelle in Richtung Krefeld zu einer Havarie mit einem Bergfahrer dessen Schiffmann schon am frühen Morgen noch reichlich geladen war. Er rammte die Union VII mittschiffs auf der Backbordseite und drückte die Bordwand bis zum Druckkessel ein.
Wäre es zu einem Ausströmen des geladenen Ammoniak gekommen, so hätten bei dem damaligen Westwind, so hat man damals errechnet, einige Bonner Größen mit Sicherheit ihren Löffel abgeben müssen.
Dem damaligen Schiffsführer Herrn Herbert Stricker ist es mit seinem Ausweichsmanöver zur rechtsrheinischen Böschung hin zu verdanken daß sich dieser Unfall in leidlichen Grenzen hielt.
Ich selbst hielt mich zur Zeit zur Kipphebelölung im Maschinenraum auf.
Zunächst wunderte ich mich über das Manöver der starken Wendung nach Steuerbord, danach nach Backbord und dann konnte ich mich nur mit viel Mühe an der Maschine klammern. Hier hatte ich den Eindruck wie es von den U-Bootfahrern bei der Wasserbombenbeharkung geschildert wird.
Herbert Stricker ist bestimmt schon bei den Ahnen und ich selber nun auch schon 69. Die Braunkohle ist liquidiert und die Union VII bestimmt schon zerlegt.
Was bleibt ist die Erinnerung an Radio RTL dessen Sendungen uns, also die Lademeister und die Besatzung während der nächtlichen Be-und Entladungen begleitete und einige Fotos von dieser Havarie und deren Reparatur auf der Werft in Duisburg.
Eine besondere Anekdote lieferte Fritz Freitag der in Höchst einmal ein sehr leichtes Mädchen beglückte und danach feststellte daß er sogar sie geschafft hatte. Das gab in der ganzen Reederei ein einziges Gelächter.
Es grüßt ganz herzlich alle ehemaligen Kollegen
Engels K.H.

Km 632,2
24.05.2016, 14:48
Hallo Charle

Der Name aus Deiner Anekdote hieß nicht Fritz mit Vornamen sondern " Erich " Freitag

mfG Dieter

charle
25.05.2016, 08:38
Richtig !!!!
Woher kennen wir uns???????????
Grüße aus dem Remstal

Km 632,2
25.05.2016, 09:56
Ich war von 1964 bis 1969 bei der Reed. Braunkohle und da war besagte
Person mein Arbeitskollege in Wesseling

Grüße vom km 632,2

Moseljupp
25.05.2016, 13:09
Die Union VII war ja angeblich der schnellste Tanker auf dem Rhein. Laut Zeitzeugen sollen sogar die Schnelldampfer der KD ihre propleme beim Überholen gehabt habben.
Die angesprochenen Fotos von Be-Entladung,Havarie und Werft würden mich sehr interesieren. Ich selbst war von 1966-1994 bei der Braunkohle.
Gruß Moseljupp

charle
25.05.2016, 21:25
Der Braunkohle A war baugleich und bei gleicher Abladetiefe auch genauso schnell. Was den Union VII betrifft, so hatte der immer den gleichen Tiefgang ob bei Hoch- oder Niedrigwasser was seiner Geschwindigkeit trotz seiner Verlängerung sehr zu pass kam. Was ihn, so meinte der Herbert Stricker scherzhaft, bei seiner Wellenreiterei zusammenhielt wären die Rohrleitungen auf Deck.
Entladen wurde das Schiff an der Ladebrücke der UK. Die Bilder hat mein Sohn Achim in dem Album und ich weiß jetzt nicht einmal ob man den Entladevorgang darauf sehen kann.
Nach Krefeld hat man das dem Schiff nicht mehr zugetraut und mußte gleich nach dem Aufdrehen zurück zur UK.
Entladen ging es dann nach Duisburg auf die Helling.
Wenn Du ihn schön bittest wird er Dir gerne die Bilder einscannen und zumailen.
Seine Adresse ist
engels@collectors-edition.de
er weiß zwar Bescheid, schick aber nichts ungebeten in die Weltgeschichte.
Liebe Grüße aus dem Remstal

charle
25.05.2016, 22:15
Hallo Dieter.
Bis vor einem viertel Jahr wußte ich noch ganz genau daß der Freitag Erich hieß. Denn so erzählte ich das meiner Frau.
Bloß, als ich hier meinen Beitrag brachte war der Vorname wie weggewischt und und ich ersetzte den Erich kurzerhand durch der Fritz in der sicheren Gewißheit daß sich kaum noch jemand an diese Geschichte erinnern würde. Ich Danke Dir für die Berichtigung aufs herzlichste.
Der Erich war eigentlich ein sehr umgänglicher Typ und daß er mit der Frankfurter Kripo hinterher so ein Gedöns hatte tat uns im Grunde schon so richtig schadenfreudig leid.
Aber sag mal, hast Du Dir mit dem Benzin welches von der UK durch die Stickstoffleitung bis nach Kelsterbach gerückt wurde auch ein Häuschen gekauft oder hat man Dich wie so manch anderen gnadenlos übergangen? Der Erich hat ja dolle dabei mitgespielt.
Mir hat der Spaß damals bestimmt so 50stück 20Ltr. Kanister Sprit gebracht den zu meinem Ärger mein Cousin in seinem Opel P1 verblasen hat. Gekostet hat mich der Spaß vor dem Bonner Landgericht wegen Zollvergehen DM600.- und eine strenge Ermahnung, was man jetzt nach über 50Jahren recht gelassen rekapitulieren kann.
Alle Ammoniakschiff Besatzungen waren in diese Affaire eingebunden und jeder prahlte mit seiner "Fracht" die er nach Kelsterbach pustete.
Zum Schluß haben es alle vor lauter Gier übertrieben und bis zu 10- 200ltr Fässer pro Reise da abgeladen. Das gab jedes Mal ein Geprahle so daß man sich wunderte warum die Sache nicht schon früher aufflog.
Was der Stricker sich dabei einhandelte habe ich nie erfahren, ebenso wenig die Maßregelungen der anderen Schiffsführer und Besatzungen. Man sprach wohl nicht gerne darüber.
Auch mit den Briketts wurde von den Schiffsführern schön geschoben denn obwohl wir alle unsere 50Ztr. Dividende bekamen mußten wir, als ich auf dem Braunkohle 13, den mit den Aufbauten, war mittels dem Nachen jede Reise einen Berg voll Briketts bei des damaligen Schiffmann Zuhause abliefern.
So jetzt habe ich genug getippt.
Grüße aus dem Remstal

Moseljupp
26.05.2016, 18:01
Hallo charle
Ich habe Deinem Sohn eine Mail geschickt und bin auf seine Antwort gespannt.
Vielleicht kennen wir uns ja auch. Zuletzt war ich Schiffsführer auf ORANJE 13.
Union VII hatte aber noch eine Havarie bei Nebel in Kornsand.
Auch da hatten die Schutzengel alle Hände voll zu tun. Soweit ich mich erinnere, ging es Kopf auf Kopf mit einem Koppelverband.
Resultat: Riesen Loch in der Bordwand, und keiner der Kessel wurde beschädigt. Die Einwohner von Nierstein hatten ein Riesenglück.
Schiffsführer war Fritz Will aus Urmitz,der später auf Oranje 12 war,und mit diesem noch 2 mal GLÜCK hatte.
Schöne Grüße von der Mosel-Moseljupp

charle
27.05.2016, 08:53
Hallo Jupp,
Von dieser Havarie weiß ich gar nichts.
Oppenheim kenne ich gut, als Schiffsjunge war ich eine Zeitlang auf dem Braunkohle 3 und der hat oftmals in Oppenheim Kalkstein geladen.
Dieser Kornsand liegt ja wenn ich recht erinnere auf der, Oppenheim gegenüberliegenden Seite.
Nachdem ich 1970 geheiratet habe war es aus mit den Union Tankern und ich war dann noch etwa ein Jahr bei der Fa. Seibert in Neckar-Gemünd. Diese Fa. ist inzwischen in eine Stiftung gewandelt so, daß sich der Eindruck auftut, als ob sich die Vergangenheit insgesamt in einen wattigen Nebel auflöst.
Oranje 13 ist mir auch gar kein Begriff mehr. Was mir von den Oranje Fahrzeugen einen besonderen Eindruck hinterließ war der Oranje 11 allein schon wegen gewaltigen Selbst-Entladebänder.
Dieser Oranje 11 war wohl auch bis auf einige Kleinigkeiten Baugleich mit dem Braunkohle 33.
Als ich auf dem Braunkohle 35 war (was als das größte Schleppschiff auf dem Rhein gemunkelt wurde) und dort mit dem Bierklaus und natürlich auch mit dem Schiffmann den Kalkstein in Neuwied abliefern sollte brannte doch tatsächlich die Wohnung vorne aus weil das Ofenrohr (aufgemerkt) der Zentralheizung unmittelbar hinter dem Schott nach oben geführt war und das glühende Schott über einen schon länger glostenden Schwelbrand die Verschalung der Wohnung in Brand gesetzt hat. Das gab ein Theater der sich erst legte als eine Expertise von der Feuerwehr diesen Schwelbrand enthüllte.
Der Bierklaus stand kurz vor dem Rausschmiß obwohl ich es war der wegen der Kälte die Heizung fütterte.
So reiht sich eine Anekdote an die andere wobei die Erinnerungen immer neue Dinge ausgraben.
Das geht wie ich feststelle zurück bis zu meinem ersten Schiff, dem Gallus. Ich meine er hatte die Bezeichnung Union VI, weiß es aber nicht sicher.
Da war ich noch so hoch wie breit. Was der Emmich, der da noch Matrose war, ließ der mich doch tatsächlich nach dem Ablegen in Düsseldorf mit den schweren Freddern in den Taschen am Schwenkbaum hängen und langte mir erst die Hand zur Hilfe, nachdem er die Fredder aus den Taschen genommen hatte. Da waren wir aber bestimmt schon 20m vom Ufer weggedreht.
Naja, dafür habe ich ihm dann das Heizöl mit dem Schmieröl verwechselt. Alle drei Öfen, vorne einer und hinten zwei, durfte er dann dafür Putzen. Nach diesem Schiff wechselte ich zunächst auf den Felix und dann von einem Schleppschiff zum nächsten bis ich am Union VII hängenblieb.
So jetzt habe ich genug getippt
Grüße aus dem Remstal

Moseljupp
27.05.2016, 13:20
Hallo charle
Ich habe mit Deinem sohn mich abgesprochen, und er meinte,wenn Du nix dagegen hast, würde er mir die Bilder zukommen lassen.
Besagter SF. schaffte es aber auch, die U. VII durchzubrechen.
Bedingt durch die schwere Hauptmaschine(Deutz 545er) und die Brennstofftanks, mußte bei Kleinwasser immer Wasser in die mittleren und vorderen Wallgänge gepumpt werden,
Damit kam er achter ein paar Zentimeter hoch. Dann ging es mit Schleichfahrt durch den Rheingau und Gebirge.
Nur kam jemand auf die Idee, den Ballast dierekt vorne reinzupumpen. Das ging voll in die Hose.
RESULTAT: UNION VII war durchgebrochen. Wieder Riesenglück,keine Kessel-oder Rohrleitungsschäden.
Wenn du Fotos von Schiffen haben willst,die nach deiner Aktiven Zeit gabaut oder gekauft wurden,bitte melden.
Grüße Moseljupp

charle
27.05.2016, 21:04
Hallo Josef,
es ist sehr lieb von Dir daß Du mir Bilder von Schiffen der Reederei Braunkohle geben möchtest, allerdings habe ich zu irgendwelchen Schiffen nach meiner Zeit dort ja keinen Bezug.
Interessant wären daher nur die Bilder auf denen ich gewesen bin, oder den Schleppern die die Schiffe geschleppt haben auf denen ich war. Mir fehlen da aber die letzten beiden Schifferdienstbücher so daß ich nur von den ersten beiden mit Bestimmtheit die Zeiten nennen könnte in denen ich auf welchen Schiffen gefahren wäre, und natürlich die Schiffe die durch die dazu passenden Bilder belegt sind wie Beispielsweise der 'Flörsheim' oder die 'Stadt Neckarelz'. Alles andere wäre fruchtlos.
Ganz gewiß kannst Du mit dem Achim das Ein- oder Andere austauschen, und zwar ganz ohne irgend ein Geldgewechsele.
Liebe Grüße aus dem Remstal

Gerhard
28.05.2016, 16:46
Hallo,

wir würden die Bilder auch gerne sehen.:wink::wink:

Gruß Gerhard

charle
28.05.2016, 18:36
Hallo Gerhard,
na, dann werde ich mal meine alten Schifferdienstbücher raussuchen und die Schiffe auf denen ich war nacheinander auflisten.
Möglicherweise kommen zu diesen Schiffen ja auch noch die Bilder zum Vorschein indem sie jemand aus der Runde ins Forum stellt?
Welch eine Reminiszenz an meine Jugend und die der damaligen Besatzungsmitglieder.
Grüße aus dem Remstal.

Jetzt will ich einmal die Schiffe auf denen ich war nacheinander listen.
10.3.1961 Gallus=Union XI; Felix; beide unter Schweizer Flagge.
Beide hatten Schwesterschiffe. das des Gallus hieß Ursula, das des Felix weiß ich nicht mehr. In ganz ganz dunkler Erinnerung >Regulus< ?????? kann das sein?

Dann folgten Braunkohle 13; Braunkohle 25; Braunkohle 48; vom 4.3.63 bis 8.5.63 lief der Unter-Lehrgang Nr. 68; Braunkohle II Schlepper; Braunkohle 42; Oranje 3; Braunkohle 35; Braunkohle 33; Braunkohle 3;
vom 3.3. bis 9.5. 64 war der Ober-Lehrgang 73/2 in Homberg habe ich jetzt herausgefunden.
Danach ging es weiter mit
Braunkohle 25; Union VII; Braunkohle 48; Union VII; Braunkohle 41; Union VII; Braunkohle A= Emmig hieß Emig Herbert; Braunkohle 33;

Mehr kriege ich nicht zusammen und stelle fest daß ich wohl mehrmals auf dem 48, 25 dem 33 und natürlich auf dem Union VII war.
Das folgende Schifferdienstbuch und das darauf nachfolgende fehlt mir vollständig.
Weiß der Kuckuck wo die hin sind. Bei dem letzten könnte ich mir vorstellen, läge es bei der Fa. Seibert in Neckar-Gemünd weil ich von da aus im Dezember 1970 an Land wechselte.
Grüße aus dem Remstal

Moseljupp
29.05.2016, 19:17
Hallo charle
Schwesterschiff von Felix war der oder die Regula. Union VII ging nach Belgien und fuhr dort unter dem Namen "CASCAR". War auf Braunkohle A nicht Fritz Klotter-spitzname Ärmchen-.
Herbert Emig holte 1972 TMS Oranje 11 von der Hilgerswerft Rheinbrohl. Ging dann aber später zum WSA. Für ihn kam dann Bierklaus.
Anbei ein Foto von Klaus in der Messe von Or. 11.
PS:Deine alten Schiffe Flörsheim und Stadt Neckarelz sind hier im Forum vertreten.
Grüße von der Mosel

charle
29.05.2016, 22:00
Hallo Jüppchen,
der Achim hat scheinbar Schwierigkeiten mit den in das Album eingeklebten Bildern. Zur Not wird er sie halt rauslösen.
Regula hört sich schonmal gut an. Ich war ja auch nur etwa 14Tage auf dem Felix. Da passierte ein schlimmes Unglück.
Der Matrose, wie er hieß weiß ich nicht mehr fummelte wohl am Ventil des Kompressors am vorderen Teil der Maschine herum. Ob er das Sicherheitsventil hinein, oder herausdrehen wollte kann ich nicht sagen, jedenfalls flog ihm das Ding durch den Schädel. Ich war zwar auch im Maschinenraum und putze auf sein Geheiß auf den Flurplatten herum, bekam wegen des Lärms der Maschine aber nur mit, daß plötzlich dieses abblasende Pfeifen des Kompressors den Maschinenlärm übertönte. Danach sah ich bloß noch wie sich der Junge die Treppe hochschleppte und später daß ihm der halbe Hinterkopf fehlte.
Die Besatzung wurde kurzerhand komplett ausgetauscht.
Der Herbert Emig war mindestens vom 12.9.66 bis zum 31.3.69 Schiffsführer auf dem Braunkohle A denn dann wechselte ich zum Braunkohle 33 der wie der Oranje 11 ein Selbstentlader war.
Bierklaus müßte der, im blauen Pulli sein wenn ich recht erinnere. Mir ist aufgefallen daß das Bild erst neuerdings ins Forum gestellt worden ist. Wo hat das so lange geschlummert?
Liebe Grüße aus dem Remstal.

Km 632,2
30.05.2016, 11:23
Auf der linken Bildseite ist Friedel Schmidt aus St. Goar.
Wir waren zusammen auf GMS " REGULA ".
Rechts ist unverkennbar Bier Klaus


Gruss Dieter

charle
30.05.2016, 11:43
Hallo Dieter,
ich habe mich gerade einmal durch das Forum geblättert. Dabei ist mir aufgefallen, daß für viele Schiffe ein passendes Foto fehlt.
Ich weiß genau das mindestens der Inspektor Lautenschläger dauernd mit dem Fotoapparat rumgesaust ist.
Daß der schon längst nicht mehr lebt ist sicherlich bedauerlich, aber mit etwas Glück sollten seine Erben, oder die Erben seiner Inspektionskollegen einige Alben mit Schiffsbildern auf dem Speicher modern lassen.
Auch gab es ja die Leiter der Schifferschulschiffe in Homberg die beide, also der Weber und später der Haase, aus der Braunkohle kamen. Auch deren Angehörige dürften sowohl bei sich zuhause, als auch in der Berufsschule Bilder der verschiedenen Rheinschiffe deponiert haben.
Wenn ich nicht so weit weg wohnen würde, täte ich mich gerne um diese Vermächtnisse kümmern wollen, aber möglicherweise gibt es ja noch jemand der in Wesseling, Godorf, Hersel oder auch Homberg zu hause ist und da mal nachhaken könnte.
Solche Bilder wären DIE Bereicherung.

Liebe Grüße aus dem Remstal

Km 632,2
30.05.2016, 12:01
Hallo Charle
Ich habe Dir eine PN geschickt
1. Inspektor Lautenschläger lebt noch
2. Die Schifferschulleiter hießen : Witzer und nicht Weber, sowie Peter Haas ( leider verstorben )
3. Vermächtnisse gibt es noch genügend

Gruss Dieter

charle
30.05.2016, 12:42
Hallo Dieter,
leite Deine Nachrichten doch bitte über die Adresse
engels.kh@collectors-edition.de
da kann auch mein Sohn und meine Enkel den Gedankenaustausch mitlesen wenn Du nicht möchtest daß es im Forum breitgetreten wird.
Außerdem weiß ich nicht einmal wie ich die Nachricht abrufen sollte.
Ich fischte die Namen aus einer 55Jährigen Kiste deren Inhalt leicht am Verblassen ist weil ich seit damals auch nicht mehr drin rumgestöbert habe.
Hier verhält es sich wie mit einer schlechten CD deren Inhalt sich mit der Zeit unleserlich verwischt. Darum mußt Du mir diese Schwäche wohlwollend nachsehen.
Ich bin jedem jedenfalls dankbar um jede Berichtigung. Dabei kommen doch sofort neue Erinnerungen hoch.
Sogar solche wie Beispielsweise die um das wirklich ausgesprochen hübsche Homberger Mädchen welches wegen seiner nur roten Hosen gerade deswegen Menningfott genannt wurde weil sie sich nicht mit jedem abgab und ihr neidvoll nachgeschaut wurde wenn sie mit jemandem von der Reederei WTAG abzog.
So jetzt habe ich genug getippt
Grüße aus dem Remstal

Nachtrag; wenn Du zum Insp. Herrn Lautenschläger Kontakt hast dann richte ihm von mir herzliche Grüße aus. Er war es nämlich der mich auf den ersten Schritten in der Braunkohle begleitete und mich auch dem Dieter Kappes auf dem Gallus wärmstens ans Herz legte.
Für den Emig mußte ich, weil ich scheinbar zu dick war und vom Gangbord aus nur auf den Knien ans Deck krabbeln konnte auch schon mal beim Kappes die Feierabendschablone besorgern, oder auch schon mal nachfragen wo denn der Gangbordhobel abgeblieben wäre. Alles das ließ erst nach, nachdem ich aus versehen das Gasöl mit dem Schmieröl verwechselt hatte. Vergeben und Vergessen war das später. Als ich mit ihm zusammen auf dem Braunkohle A gefahren bin achteten wir uns wohl gegenseitig.

Ergänzung 31.5.16
Gerade eben habe ich die von meinem Sohn eingelesenen Albumsbilder bekommen. Schon beeindruckend wenn man weiß daß das nicht irgendwas ist, was diese Tanker da umeinander fuhren.

charle
31.05.2016, 13:18
Hallo Dieter,
da hast Du wohl recht. Vermächtnisse gibt es noch genug, nur sollten sie auch erzählt werden wie zum Beispiel dieses Ding.
1963 war ich gerade mal 16 und poussierte mit der Schwedin Inger die ich auf dem Zeltplatz in Köln-Poll unterhalb der Rodenkirchener Brücke kennengelernt habe.
Klar wollte ich da angeben und machte mich sofort auf nach Hersel wo meine Schwester bei der Schwester meiner Oma, bei der ich lebte, zuhause war, weil ich wußte daß in dem damaligen Rheinuferweg ein Fahrradgeschäft war welches die absolut unerreichbaren 50 cm3 Mokicks von NSU hatte die damals auf dem Markt waren. Es waren die Sagenhaften QUICK 50 mit der Autobahnzulassung. Erst viel später zog Kreidler nach und ich konnte angeben wie 10 nackte Neger. Wer von meinen damaligen Schulkameraden konnte sich schon ein neues Mofa leisten das stolze 1080.- DM kostete.
Und selbstverständlich zog ich zum Ärger des Vaters Ole Oskar mit dem Mädel auf dem Sozius auch nach Wesseling wo ich ihr stolz die Reederei zeigte. Klar bedauerte ich es daß ausgerechnet jetzt keins der Schiffe da war, auf denen ich schon mal gefahren war.
Später deponierte ich das Moped in einem Schuppen der Braunkohle im Binger-Hafen wo ich es es fünf Jahre lang vergaß. Daß es dort gut aufgehoben war sieht man daran, daß ich es, als ich auf dem Stadt Neckarelz war, nach dort holen konnte. Hiervon gibt es natürlich auch ein paar Bilder.
Als ich dann an Land ging konnte ich das Teil nicht mitnehmen und fragte in der Reederei ob ich es unterstellen dürfte. Keine Frage hat es geheißen, solange ich will. Und promt habe ich das Gerät ein zweites Mal, diesmal aber gleich 30Jahre lang vergessen.
Als mein Sohn dann anfing, zusätzlich zu seinem Flugzeugbau alte Mopeds zu restaurieren vielen mir alle Sünden ein und ich beeilte mich nach Neckar-Gemünd zu fahren um dem Gerät nachzuspüren.
Der Verwalter, ein Herr Sommer teilte mir mit daß er darüber gar nichts wüßte und das der Chef der darüber bestimmt Bescheid wüste ausgerechnet gerade mit einer schweren Erkrankung in der Uniklinik in Heidelberg wäre. Ich solle es in etwa 14Tagen noch einmal versuchen wenn es denn dem Chef besser ginge.
Ich versuchte es nach 14 Tagen noch einmal, aber leider war der Herr Seibert da schon bei seinen Ahnen.
So kanns gehen und sicher haben viele von uns ähnliche Erlebnisse hinter sich die einerseits ungeheure Glücksmomente beinhalten und andererseits von großer Trauer geprägt sind.
Jetzt habe ich genug getippt
Liebe Grüße aus dem Remstal

Moseljupp
01.06.2016, 12:13
Hallo charle
Gestern bekam ich von Deinem Sohn die Bilder vom Union VII. ( Beitrag von Dir am 24.05.2016)
Er hat mir erlaubt die Fotos hier im Forum zu zeigen. Nochmals herzlichtens Dank dafür.
Ich kann nur sagen, da hatten die Schutzengel alle Hände voll zu tun.
Grüße von der Mosel

charle
01.06.2016, 14:23
Hallo Josef, hallo Kollegen,
am Bild drei kann man erkennen daß schon eine Menge Ammoniak aus dem Schiff entladen ist weil die Wasserlinie schon so etwa 30cm unter der Abladewasserlinie liegt.
Bei genauer Betrachtung der Bilder wird auffallen, daß das Schiff in der Mitte insgesamt einen Knick von etwa 12cm zur Steuerbordseite hin abbekam.
Und so wurde es mit einem leeren Schiff an der Seite nach Duisburg geleitet.
Bild 4 sollte eigentlich zeigen daß die Bordwand bis unmittelbar zum Kessel eingedrückt war.
Keine Handbreit passte mehr dazwischen. Man äußerte den Verdacht wegen einiger leichter Schrammen am Druckkessel, daß die Bordwand den Kessel berührt haben sollte, aber wegen der Elastizität der Bordwand diesen Spielraum von etwa 3cm wieder freigegeben hätte.
Andere Begutachter schoben diese Schrammen auf dem graugrünen Lack auf Berührungen während des Kessel ziehens. Die Betrachtung der Schiffswand ließ wohl keinen eindeutigen Schluß zu??
Auch gehört eigentlich das Bild 9, weil der Kessel noch im Wasser gezogen wurde an die Stelle des Bild 7.
Liebe Grüße aus dem Remstal