PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1951 - FGS Heimatland



kaeptn-tom
14.04.2017, 12:48
Hallo zusammen!
Im Hafen Berlin-Treptow erinnert eine Gedenktafel an den Schiffsführer Bernhard Langwaldt. Ihm ist es zu verdanken, daß bei der bisher größten Katastrophe in der Berliner Fahrgastschifffahrt, nicht noch mehr Menschen ihr Leben verloren haben.

Was geschah am 5. Juli 1951?
Langwaldt kam mit seinem FGS ELFRIEDE aus der Innenstadt und fuhr die Spree zu berg. Er hatte 120 Kinder an Bord. Zur gleichen Zeit, wie er die Anlegestelle Berlin-Treptow erreichte, legte dort das FGS HEIMATLAND mit 127 Kindern und ihren Betreuern ab. Ihr Ziel war Hessenwinkel. Nach jedoch nur 300 Meter Fahrt stand das Schiff plötzlich in Flammen. Als Langwaldt dies sah, steuerte er seine ELFRIEDE neben die brennende HEIMATLAND und dutzende von Kindern sprangen auf sein Schiff. Wer konnte, sprang ins Wasser und versuchte schwimmend das Ufer zu erreichen. Mit nun ca. 200 Personen an Bord machte Langwald sein Schiff am Anleger in Treptow fest.
Viele Passagiere wurden gerettet. Jedoch für 28 Kindern und 2 Betreuern wurde dieser Ausflug eine Fahrt in den Tod.

Wie kam es zu dieser Katastrophe?
Schiffsführer und Eigner der HEIMATLAND, Erich Weise, hatte Tage vorher seinen alten Dieselmotor gegen einen, ebenfalls alten, Benzinmotor getauscht. Ohne Genehmigung. Kurz nach dem Ablegen kam es zu einem Vergaserbrand, in dessen Folge der Tank mit 400 Litern Benzin explodierte.

Erich Weise wurde wegen vorsätzlicher Transportgefährdung in einem besonders schweren Fall zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung siedelte er von Berlin-Ost nach Berlin-West über.

Weitere Infos hier: http://www.berliner-zeitung.de/vor-50-jahren-wurde-die-oberspree-in-treptow-zum-schauplatz-der-groessten-katastrophe-in-der-berliner-fahrgastschifffahrt-ferienfahrt-in-den-tod-16645590

MfG Thomas