Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schiff für ersten Atommüll-Transport unterwegs
Michael Felten
26.06.2017, 11:02
Das Schiff ist auf dem Weg zum stillgelegten Atomkraftwerk Obrigheim. Dort sollen Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Abfall auf das Schiff geladen und in ein Zwischenlager am Kernkraftwerk Neckarwestheim…
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/schiff-f%C3%BCr-ersten-atomm%C3%BCll-transport-unterwegs/ar-BBDeSHQ?li=AA520o&ocid=spartandhp
sprenk13
26.06.2017, 11:53
Moin, würde mich mal interessieren, wie die Besatzung und Schiff vor der radioaktiven Strahlung geschützt werden. Welche Maßnahmen wurden eingeleitet und wie hoch ist die Kontermination. Mfg sprenk13
Hallo,
soweit meine Infos reichen werden abgebrannte Brennstäbe egal ob auf der Straße, auf der Schiene oder auf dem Wasser immer in sog. Castorbehältern transportiert welche die Strahlung abschirmen.
Hier der Link zu Wiki bzgl. der Castoren. (https://de.wikipedia.org/wiki/Castor_(Kerntechnik)). Die Kontamination bzw. Strahlung dürfte somit auf ein Minimum reduziert werden.
Edit: habe gerade gelesen, dass auch im verlinkten Bericht von Castorbehältern die Rede ist.
Gruß
Chris
...
laut Braunschweiger Zeitung vom 27.06.2017 (dpa) handelte es sich um einen Schubverband, der aus den Schubbooten EDDA (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?11324-Edda-SB-05609510&highlight=edda) und RONJA (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?11324-Edda-SB-05609510&highlight=edda) und dem Leichter LASTDRAGER 40 (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?70797-Lastdrager-40-GSL-(RoRo)-04607880&highlight=lastdrager) bestand. Es könnte natürlich der erste Transport mit Brennstoff-Atommüll sein.
Soweit ich richtig informiert bin, wurde aber bereits 2009 zumindest ein Transport kontaminierten Materials von Brunsbüttel über Elbe-ESK-MLK in den Westen transportiert.
Auch der Transport wurde von der Polizei überwacht, per Boot und "Brückensprung" mit PKW. Damals begleiteten wird das MS DANNY (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?7253-Danny-SGMS-04000590&highlight=Danny).
Es gab damals auch wenige Demonstrationen der Umweltschützer.
Gruß PEgasus
Brischidd
29.06.2017, 09:57
Hallo,
wie Schiff und Besatzung vor der Strahlung geschützt wurden? Ich kann da keinen besonderen Schutz erkennen.
sprenk13
29.06.2017, 10:43
Moin, genau so habe ich mir das gedacht. Auch wenn die Strahlenbelastung durch den Einsatz von Castoren gering sein mag, spielt die Dauer der ausgesetzten Strahlenbelastung eine Rolle. Um diese zu messen, sollten zumindest Geigerzähler an Bord sein. Nach jedem Transport sollte ein Protokoll angefertigt werden um festzustellen, welcher Dosis man ausgesetzt wurde. Sind Grenzwerte erreicht, muss das Personal ausgetauscht werden. Weiß jemand ob hier schwach, mittel oder Hochradioaktiver Atommüll transportiert wird? Mfg sprenk13
Hi Sprenk,
das sind afaik Brennstäbe welche von Obrigheim ins Zwischenlager nach Neckarwestheim geschippert wurden. Sollte also hochradioaktiver Abfall sein, ansonsten würden auch die Castoren keinen Sinn machen. ich gehe auch einmal davon aus, dass an Bord Dosimeter vorhanden waren/sind welche die Strahlenbelastung Person erfassen. Das ist afaik sogar bei solchen Transporten Vorschrift. Filmdosimeter sind kleine, anclipbare Kärtchen ähnlich Akkreditierungskarten -> siehe HIER (https://de.wikipedia.org/wiki/Filmdosimeter)
Ich gehe auch einmal davon aus, dass die Strahlung eines Castors sich nur wenig von der allgemeinen Strahlung unterscheidet welche sowieso in der Luft oder Umgebung ist. Auch bei einem Langstreckenflug ist man ziemlicher Strahlung ausgesetzt, ebenso beim MRT oder CT.
Hier noch ein Link zum Transport (https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/radioaktivitaet/CASTOR)
Gruß
Chris
Gernot Menke
29.06.2017, 11:27
Ehrlich gesagt, hätte ich keine Lust gehabt, so etwas zu transportieren. Deswegen nimmt man ja auch einen Leichter, da wohnt schon mal keiner drauf. Und das Boot ist auch kein Partikulier und die Angestellten der Firma können schlecht nein sagen.
Es kann also sein, daß die Fracht gar nicht mal so besonders hoch ist (freilich werden die Bedingungen günstig sein. Verzögerungen gehen sicherlich zu Lasten des Verladers :lool: Wenn ein Silo verfrachtet wird, hängen ja nicht an jeder zweiten Brücke irgendwelche Affen kopfüber an Lianen herunter. So sehr ich die Kernkraft für unverantwortlich und auch unwirtschaftlich halte: das nervt etwas). Vielleicht schafft es ja der Buschfunk, daß man mal erfährt, ob hier die Fracht höher war als für irgendein übliches Schwergutteil.
:wink: Gernot
Mittelpoller
29.06.2017, 11:55
Die Fracht wird schon höher gewesen sein als übliches Schwergut, eine Reederei aus Berlin kommt auch nicht umsonst zum Neckar und SB " EDDA " wurde erst Jan. 2016 mit einer Hub-Schere ausgerüstet. MfG Mittelpoller
Brischidd
29.06.2017, 15:35
Wenn ein Silo verfrachtet wird, hängen ja nicht an jeder zweiten Brücke irgendwelche Affen kopfüber an Lianen herunter. So sehr ich die Kernkraft für unverantwortlich und auch unwirtschaftlich halte: das nervt etwas).
:wink: Gernot
Das nervt mich nicht nur etwas. Das finde ich geradezu absurd: mit der Begründung, wie gefährlich die Strahlung und der Transport seien, selbigen auch noch zu verlängern... Will man solche Transporte verhindern, sollte man das vor dem Transport tun. So scheint mir diese Protestform, bei allem Nichteinverständnis mit der Atomkraft an sich, mehr Aktionismus und Selbstdarstellung als wirklicher Widerstand.
Hallo Brischidd,
da sprichst Du mir aus der Seele, zumal der Transport auf dem wasserweg noch die sicherste Variante darstellen dürfte. Hinzu kommt, dass solche Transporte wegen dem Atomausstieg zukünftig noch zunehmen werden. Irgendwie müssen die Brennstäbe aus abgeschalteten AKW ja mindestens erst einmal in ein zwischenlager kommen. Endgelagert werden muss der Schrott dann auch noch irgendwo irgendwie. Das haben unsere grünen Gegner wahrscheinlich bei der Forderung nach dem Ausstieg komplett übersehen oder sie wussten es nicht besser da bei solchen Granaten ja der Strom aus der Steckdose kommt.
Hallo,
es wundert mich immer wieder, wie einfach auf Menschen eingeprügelt wird, die etwas besonderes machen. Meine Bitte an alle: Bleibt sachlich in euren Formulierungen und haltet den Ball flach.
Die Brennstäbe werden sinnlos durch die Gegend gefahren. Sie könnten genauso dort bleiben wo sie herkommen. Nur weil sie in Behältern sind, sind sie nicht weniger gefährlich. Es ist nur ein Transportbehälter und kein Schutzbehälter. Alle Menschen in der Nähe sind einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt . Und dagegen kann man sich nicht schützen. Der einzige Schutz, der etwas Strahlung abhält, ist ein Schutzanzug aus einem dicken Metall- Da möchte ich mal die Besatzung drin sehen. Oder Polizisten.
Ich finde es ausgesprochen mutig, wenn sich Menschen gegen diese Transporte wehren. Und ich bewundere auch immer wieder ihren Mut mit spektakulären Aktionen auf den Irrsinn der Atomindustrie hinzuweisen. Sie haben meinen größten Respekt. Wenn diese mutigen Menschen nicht gewesen wären, hätten wir heute möglichweise auch solche Zwischenfälle wie in Tschernobyl, Sellafield, Fukischima usw. Ich kan darauf verzichten.
Solange es kein Endlager gibt, muss der Atommüll dort bleiben wo er entstanden ist. Der Atommülltransport ob auf dem Wasser, der Strasse oder der Schiene muß aufhören. Zumal in diesem Jahr noch viele Transporte geplant sind.
Also unterstützen wir den Protest und nicht die Verursacher dieser Transporte, die alle krank machen, die in die Nähe dieser Castoren kommen.
Gruß
Nordkap
danubenews
29.06.2017, 18:46
Zu diesem Thema übermittelte mir Kpt. Peter Baumgartner (ibbs) diese drei Bilder !
mfG
-otto-
Gernot Menke
29.06.2017, 20:14
Ich finde es ausgesprochen mutig
Hallo Nordkap,
ich finde diejenigen, die sich in Diktaturen offen gegen Unterdrückung auflehnen, schon noch ein ganzes Stück mutiger und es fällt auf, daß die mehr mit Worten als mit Abseilgurten operieren. Ich habe es mit der Selbstinszenierung nicht so - aber wenn jemand mit dem Kopf nach unten an seinem Seil hängt (ich finde das Foto leider nicht mehr), ob freiwillig oder aus Versehen, dann muß so ein Stilmittel wie mit dem Affen und der Liane schon mal erlaubt sein.
Wie produktiv solche Aktionen tatsächlich sind, wenn man die Kernkraft weghaben will, das ist eine ganz andere Frage.
:wink: Gernot
Hallo,
es wundert mich immer wieder, wie einfach auf Menschen eingeprügelt wird, die etwas besonderes machen. Meine Bitte an alle: Bleibt sachlich in euren Formulierungen und haltet den Ball flach.
Die Brennstäbe werden sinnlos durch die Gegend gefahren. Sie könnten genauso dort bleiben wo sie herkommen. Nur weil sie in Behältern sind, sind sie nicht weniger gefährlich. Es ist nur ein Transportbehälter und kein Schutzbehälter. Alle Menschen in der Nähe sind einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt . Und dagegen kann man sich nicht schützen. Der einzige Schutz, der etwas Strahlung abhält, ist ein Schutzanzug aus einem dicken Metall- Da möchte ich mal die Besatzung drin sehen. Oder Polizisten.
Ich finde es ausgesprochen mutig, wenn sich Menschen gegen diese Transporte wehren. Und ich bewundere auch immer wieder ihren Mut mit spektakulären Aktionen auf den Irrsinn der Atomindustrie hinzuweisen. Sie haben meinen größten Respekt. Wenn diese mutigen Menschen nicht gewesen wären, hätten wir heute möglichweise auch solche Zwischenfälle wie in Tschernobyl, Sellafield, Fukischima usw. Ich kan darauf verzichten.
Solange es kein Endlager gibt, muss der Atommüll dort bleiben wo er entstanden ist. Der Atommülltransport ob auf dem Wasser, der Strasse oder der Schiene muß aufhören. Zumal in diesem Jahr noch viele Transporte geplant sind.
Also unterstützen wir den Protest und nicht die Verursacher dieser Transporte, die alle krank machen, die in die Nähe dieser Castoren kommen.
Gruß
Nordkap
Es wäre völliger Blödsinn 50 Zwischenlager über Deutschland verteilt einzurichten und Jahrzehntelang zu bewachen. Vor allem weil diese 50 Zwischenlager die ganze Zeit vor den Neurotikern die jetzt an den Brücken baumeln bewacht werden müssten, dann lieber ein sicherer Transport zu einem zentralen Lager
Gruß
Dominik
Hallo Nordkap,
ein paar Anmerkungen seien mir doch erlaubt:
Die Brennstäbe werden sinnlos durch die Gegend gefahren. Sie könnten genauso dort bleiben wo sie herkommen.
Dann haben wir irgendwann dreißig oder mehr dezentrale Brennstofflager in Deutschland. Ebenso sollen die AKW ja auch zurückgebaut werden und damit verschwindet dann auch die Lagermöglichkeit. Wenn man sie für den Moment dort beließe wo sie sich befinden verschiebt man das Thema Transport nur ein paar Jahre nach hinten. In den paar Jahren die dann vergehen strahlen die teile auch nicht vielweniger.
Der einzige Schutz, der etwas Strahlung abhält, ist ein Schutzanzug aus einem dicken Metall...
Ja ist der Castor denn aus Pergamentpapier, ich hatte irgendwo ein paar Posts vorher mal einen Wiki-Link zu den Castoren gepostet...
Alle Menschen in der Nähe sind einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt
Bitte einmal belegen....und nicht durch Untersuchungen von den Grünen oder BUND
Und ich bewundere auch immer wieder ihren Mut mit spektakulären Aktionen auf den Irrsinn der Atomindustrie hinzuweisen...
Haben sie ja zur Genüge gemacht und im Zusammenspiel mit Fukushima hat dies ja auch zum Ausstieg aus der Atomenergie geführt. Mir scheint nur, dass einigen gegnern nicht ganz klar war was der Ausstieg bedeutet. Dieser ist eben leider auch mit dem Transport von risikobehafteten Material verbunden. Ob heute oder übermorgen, weggebracht müssen die strahlenden Teile irgendwann einmal wenn das AKW abgerissen wird. Statt dieses nun als finale Lösung zu sehen und froh darüber zu sein dass wieder ein AKW mehr seiner Brennstäbe entledigt wird demonstrieren sie erneut und verursachen damit Kosten für den Steuerzahler. Mir kommt das ein wenig so vor als wärn sie gegen Alles und für Nichts.
lso unterstützen wir den Protest und nicht die Verursacher dieser Transporte, die alle krank machen, die in die Nähe dieser Castoren kommen.
Auch hier hätte ich gerne einmal belastbare Zahlen oder Untersuchungen gesehen
Gruß
Chris
Hallo,
Meine Bitte an alle: Bleibt sachlich in euren Formulierungen und haltet den Ball flach.
Gruß
Nordkap
Dem User Nordkap sei mal angeraten seine Bitte an sich selbst zu richten.
Wer so einen Weltuntergangssabbel verbreitet und solche dumme Störer, die nur scheinbare Gefährdungen vergrößern und der Gesellschaft hohe Kosten auferlegen, zu Helden macht, schießt den Ball über das Ziel.
sprenk13
30.06.2017, 03:47
Moin, die ganze Diskussion über ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll ist Augenwischerei. Es gilt Weltweit kein einziges Endlager. Wer kann heute schon behaupten, dass ein Lager in 10.000 Jahren immer noch sicher ist, niemand. Geologische Formationen die in Frage kommen sind Salzlager, Ton-u.Granitgestein. Wobei man von Salzlager schon abrückt, da Grundwasser einsickern kann. Das zur Zeit als sicher angesehene Zwischenlager ist Schacht Konrad in Salzgitter,eine ehemalige Erzmine. Die Kosten trägt sowieso der Steuerzahler, die Energieversorger haben sich schon für einen vergleichbar lächerlichen Betrag aus der Verantwortung gekauft, Mutti sei Dank. Billiger Atomstrom wie uns jahrelang vorgegaukelt wurde, ist der blanke Hohn! Mfg. sprenk13
Gernot Menke
30.06.2017, 07:23
Wirtschaftlich ist zur Kernenergie zu sagen, daß die Kernkraft seinerzeit mit Unsummen von Steuergeldern gefördert wurde, anders wäre sie überhaupt nicht inganggekommen. Die Politik WOLLTE damals die als Zukunftstechnologie angesehene Kernkraft (dazu gehörte leider auch, daß kritische Berichte durch falsche Gutachten kleingehalten wurden, das ist heute bekannt. In der Politik gab es schon immer "Kollateralschäden"). Als die Kernenergie dann ans Netz ging, strich aber nicht die Allgemeinheit die unmittelbaren Gewinne ein, sondern die Betreiber. Jetzt, wo man sehen muß, wie man den Dreck wieder loswird, ist wieder die Allgemeinheit am Zuge, wie beispielsweise Vattenvall mit geschickten Winkelzügen vorgemacht hat. Unter dem Strich ist die Kernkraft nicht wirtschaftlich und die Atomindustrie ohne staatliche Finanzierung nicht lebensfähig.
Technisch ist die Sache unverantwortlich. Es gibt keine Technik, bei der es nicht zu Störungen kommen könnte und gleiches gilt für den diese Technik überwachenden Menschen. Es ist aber schon ein Unterschied, ob beispielsweise ein Passagierflugzeug vom Himmel fällt oder ob bei einem Reaktorunfall ganze Gebiete auf unüberschaubare Zeit unbewohnbar oder belastet werden. Man kann auch nicht über Jahrtausende hinweg nachfolgenden Generationen seinen Strahlenmüll aufbürden. Obwohl man all dies vorher hätte wissen können, setzte man damals auf die Kernkraft, so fasziniert und fortschrittstrunken war man von dieser Technologie. Es bedurfte der unausweichlichen und vorhersehbaren bitteren Erfahrungen, wie man sie dann in Harrisburgh, in Tschernobyl oder in Fukushima machte, bis die Vernunft Einzug hielt und der Ausstieg aus der Kernkraft verkündet wurde. Jetzt muß man sehen, wie man damit klarkommt - auch die alten Kraftwerke lösen sich ja nicht in Luft auf.
Die Gegend um Fukushima in Nordjapan ist "eigentlich" eine traumhafte Gegend, ungefähr so wie bei uns das Hochsauerland. Alles im Eimer, auf unabsehbare Zeit. Psychologisch am härtesten betroffen sind dort nicht so sehr diejenigen, denen die Tsunami an der Küste Hab und Gut weggewischt hat, sondern in erster Linie diejenigen, die eigentlich noch alles hätten, aber nicht dorthin können, weil alles verstrahlt ist. Die Katastrophe dort ist jetzt schon eine Weile her, aber das Leiden findet im Kleinen statt und das dauert. Arbeitslosigkeit, Depressionen, sowas ist nicht vorbei, wenn die Straße aufgeräumt ist und das Gas wieder funktioniert. Ich kenne eine Familie aus Sendai, die eigentlich noch sehr gut weggekommen ist - trotzdem sind die Folgen deutlich spürbar. Damit meine ich nicht die Schäden am Haus, die das Erdbeben verursacht hat, sondern den Verlust an Heimat. Man stelle sich vergleichsweise vor, man würde in Würzburg wohnen und niemand könnte mehr nach Bamberg oder Nürnberg fahren, weil am Tag eines Reaktorunglücks in Grafenrheinfeld der Wind in südöstliche Richtung geweht hat. Und man müßte aus eigener Perspektive noch froh sein, daß der Wind an diesem Tag nicht in Richtung Würzburg stand. Würzburg ist in diesem Fall Sendai, das unverstrahlt geblieben ist.
Auf Spruchbändern wie "Verhindern statt verschieben" finde ich auch kein Rezept, wie man die Kernkraft jetzt am besten wieder loswird.
:regen:Gernot
Hallo Gernot,
besser kann man eigentlich nicht schreiben. Die Erforschung und feststellung wo und wie man den Müll irgendwann irgendwo final einlagert wurde ja auch schon von dieser berühmten Spruchbandfraktion behindert und auch verhindert. Leider haben wir mit dem Ausstieg jetzt auch das Problem das massenhaft strahlender Müll anfällt den man irgendwo unterbringen muss. Ich finde es auch kontraproduktiv jetzt immer noch eine "gegen alles" - Meinung zu propagieren, Lösungen findet man nur wenn man gemeinschaftlich und aus allen Sichtweisen ein Problem angeht oder hat man sich unter Atomausstieg einfach nur vorgestellt, dass man in den Kernkraftwerken alle Schalter auf "Aus" stellt und dann alles so belässt wie es war/ist? Wenn momentan jemand gegen Transporte und Endlagerung ist mag das seine persönliche Meinung sein, aber letztendlich verlagert man das Problem der Entscheidung dann auch nur in die Zukunft oder auf folgende Generationen. St. Florian lässt grüßen....
Gruß
Chris
Brischidd
30.06.2017, 13:21
Hallo Nordkap,
ich habe auf niemanden eingeprügelt. Ich stelle lediglich fest.
Und stelle auch fest:ich stand am Montag, vor der Verladung, gute drei Stunden gegenüber der Verladestelle, zusammen mit zeitweise fünf bis sechs anderen Neugierigen. Und kein einziger Aktivist.Bevor der Transport auf Fahrt ging, da hätte ich solche Aktionen für sinnvoller gehalten. Und in den Monaten zwischen Entscheidung und Transport.
Gruß, Brischidd
Hallo Brischidd,
es gab soweit ich informiert bin sogar ein Gerichtsverfahren ob der Transport überhaupt durchgeführt werden darf da Neckarwestheim geklagt hatte. So ganz ohne gegenaktionen war die Geschichte dann doch nicht. Siehe HIER (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/atommuell-gericht-erlaubt-castor-transporte-auf-dem-neckar-a-1153188.html)
Warum soll man denn auch im Vorfeld etwas unternehmen, Aktionen während eines solchgen Transportes sind doch viel publikumswirksamer und erzeugen mehr Medienecho. Letztendlich benötigt auch Greepeace oder BUND oder sonstwer Spendengelder und Finanzmittel. Mit solchen Aktionen ist der Werbeeffekt doch viel höher als wenn ein paar Hansel mit Plakaten und Bannern über das Land marschieren. Letztendlich sind die ganzen großen Umwelt-Organisationen auch Wirtschaftsunternehmen mit einem sehr beträchtlichen Umsatz.
Gruß
Chris
Navico 2
30.06.2017, 15:18
Moin, die ganze Diskussion über ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll ist Augenwischerei. Es gilt Weltweit kein einziges Endlager. Wer kann heute schon behaupten, dass ein Lager in 10.000 Jahren immer noch sicher ist, niemand. Geologische Formationen die in Frage kommen sind Salzlager, Ton-u.Granitgestein. Wobei man von Salzlager schon abrückt, da Grundwasser einsickern kann. Das zur Zeit als sicher angesehene Zwischenlager ist Schacht Konrad in Salzgitter,eine ehemalige Erzmine. Die Kosten trägt sowieso der Steuerzahler, die Energieversorger haben sich schon für einen vergleichbar lächerlichen Betrag aus der Verantwortung gekauft, Mutti sei Dank. Billiger Atomstrom wie uns jahrelang vorgegaukelt wurde, ist der blanke Hohn! Mfg. sprenk13
sprenk, Schacht Konrad gehört dem Bund, also dem Steuerzahler und ist ein Endlager. Schacht Konrad ist nur für Schwachradioaktiven Müll zugelassen und nicht für Brennstäbe.
Gruß,,
Hallo zusammen,
immerhin gib es einen Reaktor der den langlebigen Atommüll klein kriegt (in kurzlebigen Atommüll):
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Belojarsk
in Deutschland werden wir wohl nicht mehr eine vergleichbare Lösung erleben, aber zukünftige Generationen hätten schon einen Ausweg
Grüße
Dominik
...
Ich möchte mal einwerfen, dass die Diskussion über die Sicherheit des Transports doch emotional geführt wird.
Ihr dürft glauben (oder auch nicht), dass hier die entsprechenden Gefahrgutvorschriften penibelst eingehalten worden sein dürften. Dafür steht/stand er wohl zu stark im Fokus der Öffentlichkeit.
Natürlich gehören zur Ausrüstung u.a. auch Mess-/Prüfgeräte hinsichtlich der radioaktiven Belastung der Besatzung.
Die Fahrzeuge müssen für den Transport die entsprechenden Zulassungszeugnisse haben. Selbstverständlich darf nicht jeder "Bananendampfer" Gefahrgut jeglicher Art transportieren.
Gruß PEgasus
Brischidd
01.07.2017, 09:23
Moin!
@Pegasus: es waren ja während der Fahrt Leute von der LUBW unterwegs, vermutlich nicht nur am Ufer, wo ich sie ein paarmal gesehen habe. Irgendwo im Netz sah ich auch Fotos von Messungen an Bord.
@slowman: richtig, das gab es. Vorwürfe der Gemeinde Neckarwestheim, sie habe Unterlagen erst verspätet einsehen können, zum Beispiel. Und von Seiten des Bündnisses Neckar Castorfrei im Anschluß auch prompt Vorwürfe: warum erst Einspruch, als schon über den Transport entschieden war. Und natürlich der Vorwurf an die EnBW, warum nicht an den ursprünglichen Plänen für ein Zwischenlager Obrigheim festgehalten worden sei. Und so weiter. Irgendwie beißt sich irgendwann jede Diskussion darüber in den eigenen Schwanz... so ganz persönlich und egoistisch kann es mir, nahezu in Sichtweite des KWO zur Schule gegangen und heute grade mal zehn Kilometer davon entfernt lebend, ganz recht sein, daß der Müll hier wegkommt. Andererseits find' ich es nicht lustig, wenn der anderen vor die Haustür gelegt wird. Und soooo weit weg von hier ist Neckarwestheim ja nun auch nicht.
Und so hab ich mir gedacht: mehr Strahlung als ich die letzten 50 Jahre abgekriegt habe, werd' ich während des Transports auch nicht abkriegen, ich will einfach sehen, was sich da auf dem Wasser und drumherum abspielt und hab mir das Ganze von Haßmersheim bis Wimpfen angeschaut.
(Wen's interessiert: https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?11324-Edda-SB-05609510/page3&highlight=edda )
Und damit allen ein schönes Wochenende! :)
binnenvaart
04.09.2017, 09:03
Neckarwestheim (dpa/lsw) - Ein für den zweiten Castor-Transport vorgesehenes Transportschiff hat am Montagmorgen in Neckarwestheim abgelegt.
Schiff für zweiten Castor-Transport hat abgelegt (https://www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article168278221/Schiff-fuer-zweiten-Castor-Transport-hat-abgelegt.html)
binnenvaart
06.09.2017, 10:02
OBRIGHEIM (dpa-AFX) - Für den geplanten Transport von hoch radioaktivem Atommüll auf dem Neckar haben Spezialkräfte am stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim drei Castor-Behälter auf ein Schiff geladen.
Schiff in Obrigheim mit Castor-Behältern beladen - Abfahrt erwartet (http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2017-09/41641824-schiff-in-obrigheim-mit-castor-behaeltern-beladen-abfahrt-erwartet-016.htm)
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