Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hans-Jürgen - GMS - 04501800
McRonalds
19.02.2009, 17:47
Hallo Binnenschifffreunde,
den HANS-JÜRGEN habe ich so Mitte der 80er Jahre auch mal gründlicher abgelichtet - wunderschönes, kleines Schiff. An der Bugform erkannt man dass der auch mal als 'Segler' seine 'Karriere' begann, das Mittelschiff hingegen scheint neueren Datums zu sein. Das Ruderhaus ist mit Sicherheit auch nicht Original - es erinnert mich im Gegenteil stark an die Ruderhäuser der motorisierten Demerag Städte-Klasse. Aber wer will so etwas noch heute feststellen...
Schiffsdaten:
Name: HANS-JÜRGEN
Eigner: Bamberger Sand- und Kies Baggerei
gemeldet in: Bamberg
Nationalität: :d:
Europanummer: 4501800
Länge: 45,91 m
Breite: 5,77 m
Tiefgang: 2,20 m
Tonnage: 383 t
Maschinenleistung: 280 PS
Maschinen-Hersteller: ?, Bj. 1969
Baujahr: 1901
erbaut in: :n:
Bauwerft: Werft in Woubrugge
McRonalds
18.11.2010, 22:13
...noch einer von vorne von diesem schönen, kleinen Kiesschiff. Leider inzwischen verschwunden (wohl abgewrackt).
Gruß - Ronald;-)
McRonalds
16.01.2013, 18:37
...noch einer vom HANS-JÜRGEN, aufgenommen im November 1985 auf dem Main bei Viereth zu Tal. Würde mich mal interessieren was das E.HG.11621 als Bezeichnung zu bedeuten hat. Jemand eine Ahnung...?!
Gruß - Ronald;-)
McRonalds
01.08.2025, 18:53
So, nach über 12 Jahren melde ich mich mal wieder (die Forschung schläft bekanntlich NIE); soweit ich inzwischen heraus gefunden habe, hat die Bamberger Sand- und Kiesbaggerei dieses Schiff Mitte der 70er Jahre aus Bardowick (vielleicht deshalb die komischen Maße?) erworben. Name wude nicht geändert (aber das machen die Sand- und Kiesfirmen [glücklicherweise] eh so gut wie nie). Gebaut wurde das Schiff aber 1901 auf einer Werft in Woubrugge. Wo das moderne Mittelteil her kommt, weiss ich allerdings auch nicht. Als es in Bamberg ankam hatte es das jedenfalls bereits.
McRonalds
02.08.2025, 16:47
...so, kürzlich haben wir den ODIN III der Bamberger Sand- und Kiesbaggerei klären können, und jetzt auch noch den HANS-JÜRGEN. Habe noch ein bisschen nachgeforscht - und der fuhr tatsächlich auf der Ilmenau! Im Hamburger Abendblatt findet man einen Artikel (https://www.abendblatt.de/region/lueneburg/article108051199/Station-6-Bardowick-im-Schatten-des-Doms-gedeiht-die-Wurzel-prima.html), in dem sogar das Schiff namentlich erwähnt wird. Ich habe mal den interessanten Absatz raus kopiert:
'Bis 1925 segelten die Schiffe auf der Ilmenau oder sie wurden getreidelt. Das heißt, sie wurden von Menschenhand, später von Pferden vom Ufer aus gezogen. Je nach Beladung von zwei bis vier Tieren. "Ab 1925 fuhren Motorschiffe. Das erste war die ,Emma' von Fritz und Alwin Werner." Mit der Motorisierung war das allmähliche Ende der Ilmenauschifffahrt eingeläutet. Denn die Schiffe wurden nach und nach immer länger, breiter und schwerer. Sie waren damit eines Tages zu groß für den kleinen Fluss. Hans-Jürgen Werner: "Die letzte Gemüsefracht nach Hamburg zum Großmarkt war 1965. Die letzte Holzfracht nach Lüneburg ging 1976 über die Ilmenau."
Auch Werner vom Schifferverein ist mit einem Binnenschiff auf der Ilmenau gefahren. "1968 sind wir mit der Hans-Jürgen hier lang gefahren. Eigentlich war das Schiff viel zu groß für die Ilmenau. In den Kurven ist es öfter eng geworden und auch in der Schleuse war nicht mehr viel Platz", sagt er.'
Den Kiesfahrern sei Dank dass sie ihre zugekauften Schiffe nie umbenennen, sonst hätte ich dieses Rätsel wohl nie gelöst...
In gewisser Weise also ein 'Schwesterschiff' von ILMENAU (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?18273)...:-)
P.S.: Diese zwei erfreulichen Klärungen der Schiffsverläufe bringen mich auf die Idee, mal alle Sand- und Kiesfahrer am oberen Main mal zu durchleuchten, bevor die letzten Zeitzeugen weg sind. Ich hab's mal so im Kopf überschlagen und ich komme auf weit über 100 Fahrzeuge, wahrscheinlich eher 150. Wäre ein interessantes Forschungsgebiet...
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