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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 25 Jahre Rhein-Main-Donau-Kanal: Ein gescheitertes Jahrhundertprojekt



binnenvaart
08.09.2017, 15:21
Vor 25 Jahren wurde der Rhein-Main-Donau-Kanal fertiggestellt. Jetzt ist klar: Er blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Die Umweltschäden sind dennoch irreparabel.

25 Jahre Rhein-Main-Donau-Kanal: Ein gescheitertes Jahrhundertprojekt (http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/25-Jahre-Rhein-Main-Donau-Kanal-Ein-gescheitertes-Jahrhundertprojekt-id42604111.html)

mainschnickel
08.09.2017, 15:38
Hallo Forum,
Diese Schreiberei ist typisch für eine Region die weit vom Wasser weg liegt.
In Augsburg war vielleicht im Mittelalter Schiffahrt aber nicht mehr heute.
Ob Zeitungen aus Regionen die vom Kanal was haben, zB Mittelbayerischer Zeitung in Regensburg, Nürnberger Nachrichten, Fränkischer Tag in Bamberg u.dgl. auch sowas schreiben wage ich zu bezweifeln. Das "völlig zerstörte" Altmühltal, das übrigens schon in 1843 "verschandelt" wurde für den Ludwigskanal (wird nicht erwähnt) ist von eine arme Gegend zum Tourismusgebiet geworden wovon viele Vorteil haben. Die ausgesetzte Biber werden mittlerweile fast zur Plage. Und jede Tonne auf dem Wasserweg fährt nicht über die verstopfte A 3. Haben die Schlaumeier schon ausgerechnet wieviele LKW´s dank des Kanals nicht fahren?
Gruss aus Wien, dank des Kanals übrigens, Jozef.

Hafenspion
09.09.2017, 00:43
Klarstellung zum Tema:
Es ist der Main-Donau-Kanal. Der Rhein spielt dabei keine Rolle!

Norbert
09.09.2017, 09:47
@ mainschnickel,

die vom Amtsleiter Herrn Zander beschriebenen 6,2 Mio Tonnen sind jeden Tag umgerechnet 606 LKW á 28 t Fracht. Diese müssen nicht über die meist vollen Autobahnen transportiert müssen.

Gruß Norbert

Joana
09.09.2017, 21:10
Hallo,

man kann sich ja schon mal überlegen, wo auf der Nürnberger Autobahn noch ca.600 LKW´s täglich Platz haben sollen.
Das Foto ist übrigens ein alltägliches Bild bei Nürnberg.

Grüße Joana

Gernot Menke
09.09.2017, 22:15
Das "völlig zerstörte" Altmühltal, das übrigens schon in 1843 "verschandelt" wurde für den Ludwigskanal

Ich stimme Dir durchaus zu, Jozef - nur zu dem einen Punkt möchte ich etwas anmerken. In früheren Zeiten waren die Dimensionen doch andere. Auch deswegen paßten sich die die Kanäle in ganz anderer Weise der Topografie an, als das ein heute gebauter Kanal tut. Das gleiche gilt ja auch für den Eisenbahn- und den Straßenbau. Im Zeitalter großer Maschinen für die Erdbewegung zählt die Topografie viel weniger als früher. Stattdessen schätzt man den Vorteil des kürzesten Weges.

Mindestens ebensosehr wie der Kanal zerschneiden die vom BUND so gepriesenen ICE-Strecken die Landschaft, weil der viele Abraum aus den zahlreichen Tunnels entsorgt und in den Dämmen untergebracht werden muß. Für die alten Eisenbahnstrecken des 19. Jahrhunderts galt hingegen dasselbe wie für den Ludwigskanal: beide paßten sich weitgehend den vorhandenen Höhenlinien an. Deswegen nahm der alte Ludwigskanal eine ganz andere Trasse als der MDK.

:wink: Gernot

Michael Felten
09.09.2017, 23:18
ICE-Strecken und Autobahnen zerschneiden die Landschaften, niemand sucht dort die Ruhe und macht dort Urlaub.
An einer Wasserstraße ist das anders, dort gibt es Camper, Angler, Wassersport aller Art und Spaziergänger.
Eine Tierwelt die dann auch in takt ist.
Ach ja und Schiffsspotter. Gruß:hupf: Michael.

mainschnickel
10.09.2017, 08:42
Hallo Gernot, Michael und andere:
Ich möchte euch eine Geschichte aus der Zeit der Kanaleröffnung nicht vorenthalten. Ich war da fast eine Woche in Kelheim (3 bis 10 Oktober 1992).
Von mehrere Seiten, auch direkt, habe ich gehört dass Leute an der Altmühl zwischen Riedenburg und Kelheim kamen und gerufen haben : ach Schade dass alles hier jetzt weg muss wegen des neuen Kanals. Nicht wissend dass es hier um den neuen Kanal handelte, wo
die Strecke schon seit 7 Jahren in Betrieb war und schon ziemlich bewachsen und grün.
Mühlhausen bis Dietfurt dagegen war noch bei lange nicht fertig ausser der Schleusenbetrieb. Es wurde noch viel gearbeitet und es gab bei Ottmaring ein großes Lager für die Bauarbeiter.
Andere Leute haben (vergeblich) diesen " Betongraben " gesucht. Da muss ich sagen daß die ältere Strecke von Bamberg bis hoch nach Hilpoltstein ja nur Kanal ist und nicht unbedingt sehr abwechslungsreich. Erst danach hat man sich die Mühe gegeben und diese Altwasser und Naturschutzgebiete gebaut, unterschiedliche Brücken gestaltet u.dgl. Aber die große Proteste waren eher nicht gegen die Kanalstrecke bis Nürnberg gerichtet.
Aber die Gegner hätten bestimmt lieber eine 6-spurige Autobahn oder eine ICE-Strecke am Hintergarten!!
Allzeit gute (Kanal)Fahrt, Jozef.

Norbert
10.09.2017, 19:08
Hallo,

man kann sich ja schon mal überlegen, wo auf der Nürnberger Autobahn noch ca.600 LKW´s täglich Platz haben sollen.
Das Foto ist übrigens ein alltägliches Bild bei Nürnberg.

Grüße Joana

Hallo Joana,

das sind Zahlen mit denen jeder Autofahrer / Berufspendler was Anfangen kann.
Beim RHK liegt die Tonnage bei ca 15 - 16 Mio t/per Anno das sind etwa 1.500 LKW täglich. Der WDK bringt es auf ca 1.700 LKW täglich und wer im Ruhrgebiet als Berufspendler unterwegs ist weiss wovon ich Rede.

Gruß Norbert

danubenews
11.09.2017, 10:16
Zum MDK 25-Jahre-Jubiläum waren am Wochenende gleich 2 Minister (Joachim Herrman + Alexander Dobrindt) an Bord der “Altmühlperle”.
Mit viel Weihrauch in den Reden trotz sinkender Transportmengen. Kein Wunder – “Merlin” musste angeblich dem Ministerschiff bei der Schleusung Vorrang geben. Ich glaube nicht, dass die Minister dem Partikulier eine Stunde Wartezeit ersetzt haben.

Quelle Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Übermittler: Kpt. Peter Baumgartner (ibbs)

danubenews
12.09.2017, 12:28
PRESSEMITTEILUNG


Bundesverband der Deutschen
Binnenschifffahrt e.V. (BDB)
Dammstraße 15-17, 47119 Duisburg
Verantwortlich:
Jens Schwanen
Tel. (02 03) 8 00 06-61
Fax (02 03) 8 00 06-21
Internet: www.Binnenschiff.de
E-Mail: presse@Binnenschiff.de

11. September 2017


Feierliches Jubiläum des Main-Donau-Kanals

25 Jahre Verbindung zwischen Nordsee und Schwarzem Meer

Mit einer Bereisungsfahrt durch das Altmühltal wurde am 8. September 2017 auf Einladung der Bayerischen Staatskanzlei und in Anwesenheit von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr, das 25-jährige Bestehen des Main-Donau-Kanals gefeiert. Für das Binnenschifffahrtsgewerbe nahmen Martin Staats (MSG eG), Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), sowie BDB-Vizepräsident Friedrich Weigert (Kühne + Nagel Euroshipping GmbH) und BDB-Vorstandsmitglied Andreas Dicke (Bavaria Schiffahrts- und Speditions-AG) an der Veran-staltung teil.

Anlässlich des Kanaljubiläums betont BDB-Präsident Martin Staats: „Der Main-Donau-Kanal hat die Lücke zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer endlich geschlossen und Waren-transporte über das Wasser innerhalb Europas damit durchlässiger gemacht. Er ist nicht nur eine große wasserbauliche Leistung, sondern auch besonders wichtig für die Sicherung des Wohl-standes in Bayern“.

Eine Würdigung der am 25. September 1992 für den Verkehr freigegebenen 171 km langen Bun-deswasserstraße, die den Main bei Bamberg mit der Donau in Kelheim verbindet, ist mehr als angemessen, war der Kanal mit 32 Jahren Bauzeit schließlich ein wahres „Mammutprojekt“. Dies wird auch anhand der Tatsache deutlich, dass seitdem in Deutschland kein Wasserstraßenprojekt in annähernd dieser Größenordnung mehr umgesetzt wurde. Im Schnitt werden seit 1992 jährlich 6,7 Mio. t Güter über den Kanal befördert – in der Spitze sogar knapp 9 Mio. t – womit die damaligen Erwartungen vor dem Bau deutlich übertroffen wurden. Der Kanal spielt im deutschen und europäischen Wasserstraßennetz insbesondere beim Transport von Massengütern wie Nah-rungs- und Futtermitteln (28 % Anteil am Gütermix im Jahr 2016), Düngemitteln (16 %), land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen (15 %) sowie Eisen, Stahl und anderen Metallen (12 %) eine gewichtige Rolle.

Außerdem trägt die künstliche Wasserstraße, die sich in das Landschaftsbild vorbildlich einfügt, mit seinem Freizeit- und Erholungswert auch zu einer Aufwertung der örtlichen Tourismusregio-nen bei. So stieg u.a. die Anzahl der Fahrgastkabinenschiffe, die über den Kanal fahren, seit sei-ner Eröffnung kontinuierlich an.

Während der Veranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum des Main-Donau-Kanals haben Martin Staats, Andreas Dicke sowie Joachim Zimmermann (bayernhafen Gruppe), Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB), mit Bundesminister Alexander Dobrindt und Staatsminister Joachim Herrmann ein Gespräch über die Bedeutung des Verkehrs-trägers Binnenschifffahrt auf der Main-Donau-Achse geführt. Hierin adressierte der BDB-Präsident auch und nicht zuletzt als Vertreter eines in dieser Region ansässigen Unternehmens an die beiden Minister: „Das steuerfinanzierte Geschenk der Trassenpreisreduzierung bei der Güterbahn wird zu Lasten der Binnenschifffahrt gehen. Schon heute befinden sich diese beiden Verkehrsträger in einem Wettbewerb um ähnliche Gütergruppen. Es ist somit zu erwarten, dass durch die Senkung der Trassenpreise keine Verlagerung von der Schiene auf die Straße stattfin-det, sondern vielmehr eine Kannibalisierung der Binnenschifffahrtstonnagen.“ In dem Gespräch wurde auch der „Masterplan Güterbinnenschifffahrt“, das aktuelle Forderungspapier des BDB, das sich ebenfalls mit den Folgen der Trassenpreisreduktion befasst, thematisiert. „Das Gewerbe fordert die Abschaffung der Schifffahrtsabgaben als (Teil-)Kompensation für die Mengen, die auf-grund der Trassenpreisreduktion für die Binnenschifffahrt mit Sicherheit wegbrechen werden“, so Martin Staats.

Bildunterschrift:
Der Main-Donau-Kanal, der sowohl für die Güterbinnenschifffahrt als auch für die Fahrgastschiff-fahrt eine wichtige Bundeswasserstraße ist, feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen.

Das Copyright liegt bei der WSV.

mfG

-otto-