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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Drebkau - GMS - 08240025



UGI
06.02.2009, 21:47
Gütermotorschiff Drebkau:

Bauwerft: VEB Rosslauer Schiffswerft
Bauort: Rosslau
Baujahr: 1963
Baunr.: 2896
Bauname: Drebkau
weitere Namen: keine
Ersteigner: VEB Binnenreederei Berlin (Ost)

Bemerkungen: - das Schiff gehört zur 3. Bauserie und hatte die Schiffspass.Nr.: MS 5-474 B

Schiffsdaten bei Indienststellung:
L: 66,91 / B: 8,19 / Tfg: 2,35 / Tgf: 840 t
Hauptmaschine: 1 Dieselmotor Typ SKL 8 NVD 36 A
Leistung: 420 PS

Schiffsverlauf:

1990 Eignerwechsel zur Deutschen Binnenreederei AG in Berlin (neue ENI 04030690)
1993 verkauft an Jochen Reichhelm aus Dresden / Heimathafen Berlin

Verbleib: ... 2007 verkauft an UNILeasing AG in Klatovy / Heimathafen Dechin ( ENI 04030690 (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?7704-Drebkau-GMS-04030690&highlight=04030690)) * (das Schiff fährt vermietet für die Elbetrans in Decin) , Lesko (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?106998-Lesko-GMS-04030690)

Schiffsveränderungen / Eichmaße:
* neue Tgf: 908 t
* Aufbau eines neuen Hubsteuerhauses
* 2008 Erhalt der neuen ENI-Nr: mit den Vorsatz "0" = 04030690


Gruß UGI :wink:

Navico 2
26.07.2010, 15:27
@ UGI,
Hallo User,
Ich meine GMS DREBKAU und GMS ARNEBURG beide DBR - Berlin sind als Koppel-Gelenkverband in den 70-80ger Jahren im OST-WEST Verkehr, DDR- Ruhrgebiet gefahren.
Die Fahrzeuge waren Kopp an Kopp ( Steben an Steben ) gekoppelt, das geschobene Fahrzeug war jeweils ein SK ( ein Breslauer - 55 x 8 m oder Plauer Maßkahn 65 x 8 m ).
Die SK hatten am Achterschiff je 2 Z-Antriebe ( 2 X 60 PS ? ) Fabrikat DDR. Da die Schiffe Kopp an Kopp gekoppelt waren, funktionieren die Z-Antriebe als Bugstrahl. Die Bugstrahlanlage musste aber während der Fahrt immer von einem Steuermann bedient werden.
Später wurde ein Schottel Navigator ( ich meine Deutz 250 PS luftgekühlt ) mit Fernbedienung eingebaut und konnte somit vom schiebenden GMS bedient werden.
Wir haben uns oft mit den beiden Verbänden im MLK und DEK begegnet.
@ UGI und
@ Schubexpress 7,
gibt es von diesen Verbänden Fotos ?
Navico 2
Gruß Manfred

UGI
27.07.2010, 11:53
@ UGI,
Hallo User,
Ich meine GMS DREBKAU und GMS ARNEBURG beide DBR - Berlin sind als Koppel-Gelenkverband in den 70-80ger Jahren im OST-WEST Verkehr, DDR- Ruhrgebiet gefahren ... Die Fahrzeuge waren Kopp an Kopp gekoppelt, das geschobene Fahrzeug war jeweils ein SK ... gibt es von diesen Verbänden Fotos ?
Navico 2
Gruß Manfred

Ahoi an alle Interessierten,
Hallo Manfred
Deine Mitteilung und deine Erinnerungen sind korrekt. Dabei wurde bereits in den 60er Jahren diese Art der Koppelverbände erprobt.
Anfangs war es ein Probebetrieb der besonders in der DDR z.B. an der Stromenge - Domfelsen Magdeburg erprobt und genutzt werden sollte. Bekanntermaßen war dort sehr häüfig eine Bergfahrt nur mit Schlepperhilfe machbar, um eine zügige Passage zu gewährleisten. Die auf der Elbe fahrenden Schubzetter und die Gütermotorschiffe wurden dabei in der von dir beschriebenen Art und Weise gekoppelt. Die Bezeichnung "Gelenkverband" ist aber unzutreffend, da es sich hierbei um rein starre Verbände handelt.
Im übrigen ist waren diese Verbände später bei vielen Relationen (auch aus Hamburg Elbe-Bergwärts kommend) üblich, indem man einfach zwei Schiffe bis Niegripp oder weiter koppelte und bei Einfahrt in den Kanalbereich dann jeder seine Fahrt seperat weiterfuhr. z.B. der Zetter dann Richtung Berlin und das GMS nach Dresden .... das besondere der von dir genannten Verbände ist eben nur, das diese Koppelverbände dann - mit nur 1 Besatzung im festen Koppel fuhren !! Ansonsten waren solche zeitweisen Koppelfahrten " DDR-Normalität"

Das erste Schiff im festen Koppelverband dieser Art bestand aus dem GMS Fischland und aus einem Z-Antrieb (sprich: Zetter) gebildet. Dessen Kennung lautete DBR 5-786 - später umbenannt in BR 5284 - dabei wie gesagt war das System eigentlich perfekt, da die Düsen komplett schwenkbar waren, ergab sich somit nicht nur ein Bugstrahlruder sondern hauptsächlich auch ein Vorschub !! - Dummerweise als Bugstrahl nur mit Zusatzmann betreibbar, da aber auf DDR-Schiffen ca. 4 Mann Besatzung fuhren also hinnehmbar. Als Vorschub wurden die Düsen festgestellt und liefen so mit.

Weitere feste Verbände waren:
GMS Arneburg mit SZ 5-738 (SZ = Schubzetter) 63m lang - später umbenannt in BR 5264 und Umbau auf Deutz A 6 L 714 Motor (mit Fernsteuerung). Dieser Schubzetter hatte auch eine Rheinschiffsnummer (EU-Nummer) = 8240002, da er auf Relationen fuhr, die diese Nummer führen musten.

GMS Drebkau mit SZ 5-757 - später umbenannt in BR 5265

desweiteren hatte auch der GMS Calau u.a. auch im DDR-Einsatz einen Schubzetter zeitweise als Koppelverband vorweg.
Nun zu deiner Anfrage, ja es giebt tatsächlich von diesen Verbänden Fotomaterial, sowie auch Fotos der einzelnen Schubzetter die im Einsatz waren.
Jedoch ist es mir aus Bildrechlichen Gründen nicht möglich diese hier darzustellen - ich möchte dich daher bitten meine Homepage ddr-binnenschifffahrt zu besuchen und dort z.B. bei den genannten GMS in der Fotorubrik nachzusehen. Dort findest du das gewünschte Material, weitere Infos und Bilder auch in der Rubrik Prahme und bei den Z-Antrieben.

Gruß UGI

meissen
29.07.2010, 14:09
Hallo Navico 2,

bezüglich Deiner Anfrage zu den Koppelverbänden Drebkau und Arneburg habe ich Herrn Reichhelm, Schiffsführer auf MS Drebkau von 1967 bis 2007 , konsultiert.

Es ergibt sich folgender Tatbestand:
Entsprechend einer Auflage der BRD- Schiffahrtsbehörde mussten alle Schiffe über 100 m Länge ein Bugaktivruder mit einer Mindestleistung von 100 PS haben. Die DBR hat daher bei der Fa Schottel, Spay zwei Schubkähne umrüsten lassen. Aus Finanzgründen blieb es bei den zwei Schubkähnen und es wurde mit 100 PS gerade die Mindestforderung erfüllt. Die Ruder wurden per Fernbedienung vom Steuerhaus des MS bedient.

Der umgerüstete Schubkahn 5264 wurde MS Fischland zugeordnet. MS Fischland wurde Mitte der 70-ziger Jahre als Lagerkahn verwendet und der Schubkahn ging auf MS Arnburg über. Den anderen Schubkahn 5265 erhielt MS Liebenwalde. 1972 erfolgte die Verlängerung von MS Liebenwalde auf 80 m und der Schubkahn ging zu MS Drebkau. Beide Koppelverbände fuhren bis Anfang der 90-ziger Jahre.
Ob es Gelenk-oder starre Verbände waren, dazu gibt es bei den DBR- Schiffsführern unterschiedliche Auffassungen. Reichhelm sagt, dass es Gelenk- Verbände waren. Denn nur so gab es die Zulassung in Ost und West. Die Gelenkverbindung zu bedienen sei aber so aufwendig in der Bedienung gewesen, so dass sie nur im sehr geringem Maße genutzt wurde.

Gruß
meissen

Unregistriert
18.03.2012, 12:31
zum thema gelenkverband:die schiffe wurden mit koppeltauen die seperat über ein doppeltes vorgelege, das sich mittschiffs in einer blockleitbahn befand,über die heckwinden bedient. gruß jochen r.

Jürgen S
03.12.2012, 17:54
Hallo zusammen,

hier noch die Fotos von mir auf welche UGI im Beitrag u.a. von wegen Bildrechte der Fotos auf seiner Website verweist, von GMS DREBKAU als er noch im Koppelverband mit dem umgerüsteten oder besser muß man wohl sagen aufgerüsteten ( schon mit Schottel! ) Schubkahn 5265 in Fahrt ist.

Gruß
Jürgen S

Navico 2
17.12.2016, 09:02
Moin Peter:wink:
weißt du noch:pfeif:
der hatte mal geschoben, einen Schleppkahn, Kopp an Kopp.

Gruß Manfred

HDL
09.09.2017, 17:09
Aus meinem Archiv habe ich noch diese beiden Fotos, als die Drebkau noch als DDR SGMS mit Umrüster fuhr.
Eigentlich schob die Drebkau diesen ehemaligen Schleppkahn, jedoch im Winter 83/84 , war es umgekehrt und ich habe dieses seltsame Gespann erwischt .
Leider haben die Bilder eine schlechte Qualität, dazu war es noch kalt und nebelig an diesen Tag:confused1:

HDL
15.09.2017, 18:23
GMS Drebkau mit Umrüster im Haldensleber Hafen im Jahr 1985-