Immer öfter stehen die Kräne still [Archiv]

slowman

28.11.2017, 08:49

Ein interessanter Artikel wobei ich die Verlagerung auf die Straße nicht unbedingt an den billigen Osteuropäern festnageln würde. Die Osteuropäer gibt es ja mittlerweile in der Binnenschifffahrt auch zuhauf.
Vielmehr ist es doch so, dass die Empfänger bei Anlieferung per LKW weniger Lagerraum vorhalten müssen als bei Anlieferung auf dem Wasserweg. Ein LKW kann ca. 25 Tonnen laden und benötigt für die Strecke Kehlheim-Linz ca. 4 Stunden. Stellt ein Händler beispielsweise am Morgen fest dass sein Düngersilo leer wird bestehen gute Chancen dass am Nachmittag ein LKW für Nachschub sorgt. Wenn der Händler pro Tag 5 Tonnen Dünger verkauft reicht ihm eine Lagerkapazität von 40 Tonnen um über die Woche zu kommen und max. zwei LKW reichen um den Nachschub zu regeln. Würde er seine Ware per Schiff erhalten benötigte er die dreißigfache Lagerkapazität deren Bau und Unterhalt natürlich Geld kostet. Weiterhin kommt hinzu, dass ein LKW recht flexibel ist. Leere LKW finden sich im weiteren Umkreis einer Ladestelle recht schnell so dass diese in max. einer Stunde zur Beladung bereit stehen können. Im genannten Düngerbeispiel hieße das, dass von Bestellung der 25 Tonnen Dünger bis zur Anlieferung am Silo des Käufers im Idealfall 7 Stunden vergehen. Ein Osteuropäischer Frachtführer nimmt ca. 0,80 € für den Lastkilometer (für 25 Tonnen!) so dass für die Strecke Kehlheim Linz ungefähr 200 € an Transportkosten anfallen ( 250 km ). Die Preisberechnungen für Binnenschiffe kenne ich jetzt leider nicht. Die verlagerung auf die Straße ist in meinen Augen eher daher begründet dass der LKW flexibler und schneller ist unddamit die Kosten zur Vorhaltung von Lagerfläche beim Empfänger minimiert.

Gruß
Chris