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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dampfschifffahrt auf dem Rhein



danubenews
19.03.2018, 11:34
Dampfschifffahrt auf dem Rhein
1930-er Jahre
fotografiert von einem Räderboot (talfahrend) der Reederei Braunkohle GmbH, Köln

Im Anhang zwei Schleppkähne mit den Bezeichnungen

- MARILOU
- FUSTEL D. COULANCES

Ortslage: Mittelrhein
Bildautor. J. Ferstl

Übermittler: Klaus Heilmeier

Ernst
19.03.2018, 19:31
Hallo ist es ganz sicher das es sich um eine Braunkohle Räderboot handelt ?
Denn die Anhänge MARILOU Reederei Société Alsacienne de Navigation Rhénane (Sanara) HIER (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?15046-MARILOU-SS-661-F-Strsb)
und FUSTEL DE COULANGES Reederei Office National de la Navigation (O.N.N.) HIER (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?13295-FUSTEL-DE-COULANGES-SS-361-F-Strsb)
gehören zur französischen Rheinflotte.
Braunkohle Räderboote waren fast immer mit Anhängen der eigenen Reederei unterwegs !

Gruß Ernst

Muranfan
19.03.2018, 20:05
Hallo Ernst,

es ist tatsächlich ein Braunkohle-Räderboot (welches?).

Anbei ein Foto aus der gleichen Serie von Josef Ferstl beim Unterfahren der Horchheimer Brücke in Koblenz mit den gleichen Kähnen.

Grüße von der Donau
Muranfan

Ernst
19.03.2018, 22:08
Hallo, anhand der hinteren Roof mit den auffälligen vielen Fenstern
könnte es "BRAUNKOHLE IV" Gustav Wegge sein. :confused1:

Gruß Ernst

Muranfan
20.03.2018, 00:05
Hallo Ernst,

nach Studium meiner Fotos sämtlicher Braunkohle-Räderboote aus meinem soeben fertiggestellten Buch über die Braunkohle-Räderboote ganz klar: Braunkohle IV (den Zusatznamen "Gustav Wegge" erhielt die Boot erst am 15. September 1938; also wahrscheinlich nach den Fotos in diesem Beitrag). Man muss halt wissen, wohin man schauen muss - danke Ernst!

Gruß vom "Forschungszentrum Braunkohle Abt. Süd":lool:

Muranfan

Ernst
20.03.2018, 01:06
Hallo ich mich mal etwas mit dem 1. Foto beschäftigt.
Das Foto zeigt rechts im Hintergrund die Hafeneinfahrt von St. Goar.
Der rechte Anhang, hinter der talfahrenden Schleppboot, ist vermutlich ein Van Ommeren Tankschiff.
Die in zweiter Reihe bergfahrende Räderboot ist entweder eine von Fendel oder Raab Karcher. Die Nr. 1 dahinter noch mit offenem Steuerstuhl, Windfang und liegender Haspel.
Die andere Räderboot kann ich nicht zuordnen. Ebenso die Passagierboot.
Im Foto vorn rechts kann man den „Kamm“ und den Abweiser hinter dem Kamin sehr gut sehen. (wurde in einem anderen Thema kürzlich erwähnt)

Gruß Ernst

Muranfan
20.03.2018, 08:37
Guten Morgen Ernst,

nach intensiver Betrachtung des "Kamms" und der Konstruktion des Trägers muss ich feststellen, dass dieser bei Braunkohle IV anders aussah und auf einem Foto aus den 1930er Jahren deutlich näher am Steuerhaus stand. Daher kommen für die Boot auf obigen Fotos nur noch Braunkohle XV Friedrich Haschke oder Braunkohle XVI F. E. Behrens in Frage, die in den 1930er Jahren auch 8 Fenster an der hinteren Roof hatten (wurden aber irgendwann umgebaut; auf Nachkriegsaufnahmen finden sich nur noch 4 Fenster).

Was meinst Du?

Grüße von der Donau
Muranfan

Ernst
23.03.2018, 00:21
Hallo Rolf, ich habe aus NL etliche Fotos von Braunkohle Räderbooten bekommen.
Darauf ist dann auch sehr deutlich zu sehen das beim BRAUNKOHLE IV der verstärkte „Überläufer“ mit dem „Kamm“ sehr dicht hinter dem Steuerhaus / Kommandobrücke stand.


Die Fotos vom BRAUNKOHLE XV sind aus dem Archiv vom Wim.

Die Fotos vom BRAUNKOHLE IV sind aus dem Archiv vom Jan.

Vielen Dank an die Beiden. :super::super::super:


Gruß Ernst :wink:

Jürgen F.
20.01.2019, 20:35
Wie war das noch von wegen Feinstaub?

Schöne Grüße
Jürgen F.

Jetzt mit neuer Rubrik

Nostalgie und Dampf (https://juergens-schiffsbilder.jimdo.com/nostalgie-und-dampf/)

Gernot Menke
20.01.2019, 21:33
Tolle Bilder, schöne Schiffe ... aber es ist doch gut, daß sie nicht mehr fahren!

:wink: Gernot

Jürgen F.
20.01.2019, 23:07
Tja Gernot
Da würden die Grünen auch völlig austicken:pfeif::pfeif::pfeif:

Gruß Jürgen

Haubentaucher
21.01.2019, 10:28
Guten Morgen, Leute!

Zu Nr.9: Der sieht mir doch eher nach Elbe-Dampfer aus. Siehe auch den Schriftzug auf dem Schornsteinring . ev. DSU?

Gruß
Erwin

Jürgen F.
21.01.2019, 11:50
Moin Erwin

Da habe ich leider überhaupt keine Ahnung von. Zur Not könnte ein Admin das verschieben.
Auf jeden Fall Danke für die Info.

Schöne Grüße vom nassen Dreieck
Jürgen F.

RudiB
21.01.2019, 22:40
Hallo Ernst,
bei den Bildern "Nostalgie und Dampf" von Jürgen F. ist ein leerer Kanadier über einen beladenen Motor "Theodora W" gefahren und hängt mit dem Vorschiff mächtig in der Luft. Ich weiß nicht, ob Du das schon gesehen hast. Kommt so nicht alle Tage vor!

Ernst
21.01.2019, 23:57
Hallo Rudi, ja das war der DELACROIX.

Gruß Ernst

Handhaspel
23.01.2019, 12:54
Hallo,

damals Alltag, nicht nur vom Wasser aus. DANIEL MORIAN (Schürmann 3) vor der Duisburger Kupferhütte. Schleppzug ist aufgepackt, für die Heizer heißt es nun Dampf machen. Also, in 4 Feuerbüchsen der 2 Kessel ist der Teufel los, 2 (von 4) Stocher mühen sich ab. Nach ca 20 Fahrstunden ist man an Köln vorbei mit etwa 4.500 to im Anhang. Tägliche Fahrzeit damals im Sommer 14 Stunden. 12 im Winter.

Der Wasserstand scheint ideal zu sein, vor der Steuerhausbrücke hohe Decklast über dem Kohlenbunker, abgestützt durch seitliche Platten. Mehrmals als Matrose an Bord bis 1955, habe ich dies so nicht erlebt. Auch waren mir diese Platten an Bord nicht bekannt.

Gruß,
Handhaspel.

RudiB
23.01.2019, 13:59
Schönes, altes Foto! Danke! Da kann man mal wieder in Nostalgie schwelgen und an den Feinstaub denken! Wenn ich mich an die Zeit erinnere, als ich als Kind in den 50er Jahren von Rotterdam an den Main mitfuhr! Was war da die Luft verpestet! Und aus den Rohren an Land kam Abwasser in allen Farben! Dagegen ist sie heute nach meinem Empfinden sehr sauber!

mainschnickel
24.01.2019, 09:20
Hallo Rudi
Bei mir war es ab den Sechzigern. Vom Mainwasser kann ich nicht mehr so erinnern, aber der Rhein war grau und schmutzig. Im Ruhrgebiet graue und braune Qualm aus vielen Kaminen. Bei der BASF alle Regenbogenfarben aus den Röhren. Und dann in 1966 einmal in den Oberrhein: das Wasser war klar! Frag nur nicht was man nicht sah. In 1971 beim Kleinwasser hat der Rhein richtig gestunken!
Es ist zum Glück besser geworden.
Gruss Jozef

Gernot Menke
24.01.2019, 11:35
Ja, beim Wasser hat es mit dem Umweltschutz einigermaßen geklappt, weil man die Schaumbäder in den Flüssen seinerzeit nicht übersehen konnte. Jetzt muß man bei der Landwirtschaft und Chemielobby mit ihrer Giftküche ran: Insekten-, Bienen- und Singvogelsterben, das sieht man nicht so wie die Schaumbäder seinerzeit. Über die Hälfte aller Vögel sind weg in nur vierzig Jahren! Erst ganz am Ende stirbt auch der Mensch.

:fragkratz::regen: Gernot

Cuxi
24.01.2019, 13:46
Moin, moin;
ein GDS und ein GMS auf dem Weg zur Passage, der Unterschied macht`s deutlich.
MfG
Helmut

Willy
24.01.2019, 15:43
Moin,

mein Vater hat diese beiden unbekannten RD im Jahr 1935 fotografiert, als Matrose auf einem Schleppkahn.

Gruß Willy

Handhaspel
01.06.2019, 11:19
DAMPF AUF.
Hallo Cuxi,

zwar mit Zeitverzug, aber destotrotz Wert, einige Worte zum sehr interessanten Foto (#20) anzuhängen.
Aus der Perspektive vom Neuen Fahrwasser über die Längskrippe in die Bergfahrt unterhalb dem Binger Loch fotografiert, vorne wahrscheinlich ein KOENIGSFELDER- Dampfgüterboot, dahinter, auch wieder wahrscheinlich, ein Motorgüterboot der Fendel-Götterklasse, ohne (Dampfer-) Kamin, aber mit elektrischem Ladegeschirr. Zwischen beiden gut zu erkennen die ehemalige Schiffsbeladungsanlage des Steinbruchs oberhalb Assmannshausen.

Gruß, Handhaspel.

kgvm
01.06.2019, 18:03
Bonjour,
wenn die Aufnahme im Beitrag #1 tatsächlich in den dreißiger Jahren gemacht worden ist, dann handelt es sich nicht um die von Ernst genannte "Marilou" von 1942, sondern um einen Vorgänger, gebaut 1915 in Millingen als deutsch "Rhenania Nr. 31", der nach dem Ersten Weltkrieg als "Marilou" an die Soc. Alsacienne de Navigation Rhénane, Strasbourg, kam.
805 tdw, 65,38 x 8,20 x 2,17 m.
Süe überlebte den 2. Weltkrieg, wurde aber am 31. Januar 1953 schwer beschädigt, als sie in Bolnes in der Werft liegend durch eine Sturmflut auf Land gesetzt wurde. Das Wrack wurde noch 1953 verschrottet.
Schöne Grüße
Klaus Günther