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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diesel-Fahrverbote wegen Rhein-Schiffen unwirksam?



binnenvaart
07.04.2018, 14:48
Wie sähe die Stickoxid-Belastung 2030 ohne Diesel-Autos aus? Einer Masterarbeit der Uni Duisburg-Essen zufolge wäre sie entlang des Rheins wegen der Schifffahrt auch zu hoch.

Diesel-Fahrverbote wegen Rhein-Schiffen unwirksam? (https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/masterarbeit-zu-stickoxiden-100.html)

binnenvaart
10.04.2018, 09:00
Diesel-Fahrverbote bringen in Städten am Rhein gar nichts!

Das zeigt eine neue Masterarbeit der Uni Duisburg-Essen: Selbst wenn alle Diesel umgerüstet würden, wäre die Stickoxid-Belastung in Städten am Rhein weiterhin zu hoch.

Rhein-Schiffe sind echte Schadstoff-Sünder (https://www.bild.de/auto/auto-news/frachtschiff/rhein-schiffe-sorgen-fuer-riesigen-stickoxid-ausstoss-55334830.bild.html)

slowman
10.04.2018, 10:32
Hallo zusammen,

zunäxhste einmal ist es "nur" eine Masterarbeit und ob man eine solch komplexe Thematik auf 150 Seiten belastbar eindampfen kann stelle ich mindestens in Frage. Weiterhin schreibt Bild ja, dass der Student Daten aus 2015 untersucht und hochgerechnet hat und Propgnosen abgegeben hat. Eine Prognose kann stimmen, muss aber nicht. Für mich bedeutet am Ende eigentlich nur dass sich die Situation mit einem Fahrverbot verbessern kann aber aufgrund der Schifffahrt nicht muss. Wenn man den NOx-emittierenden Straßenverkehr verbannt wird mit Sicherheit eine Senkung des NOx-wertes folgen. Und weniger Schadstoffe sind schon einmal eine merkliche Verbesserung der Situation.
Unbeschadet davon muss sich die Schifffahrt ( nicht nur im Binnenbereich ) generell auch Gedanken machen wie sie umweltfreundlich erscheinen möchte aber es sind ja auch dort Lösungen in Arbeit und im bereich der ostseefähren beispielsweise kommt immer mehr LNG-Technik zum Einsatz.

Gruß

Chris

slowman
10.04.2018, 10:33
Hallo zusammen,

zunäxhste einmal ist es "nur" eine Masterarbeit und ob man eine solch komplexe Thematik auf 150 Seiten belastbar eindampfen kann stelle ich mindestens in Frage. Weiterhin schreibt Bild ja, dass der Student Daten aus 2015 untersucht und hochgerechnet hat und Propgnosen abgegeben hat. Eine Prognose kann stimmen, muss aber nicht. Für mich bedeutet am Ende eigentlich nur dass sich die Situation mit einem Fahrverbot verbessern kann aber aufgrund der Schifffahrt nicht muss. Wenn man den NOx-emittierenden Straßenverkehr verbannt wird mit Sicherheit eine Senkung des NOx-wertes folgen. Und weniger Schadstoffe sind schon einmal eine merkliche Verbesserung der Situation.
Unbeschadet davon muss sich die Schifffahrt ( nicht nur im Binnenbereich ) generell auch Gedanken machen wie sie umweltfreundlich erscheinen möchte aber es sind ja auch dort Lösungen in Arbeit und im bereich der ostseefähren beispielsweise kommt immer mehr LNG-Technik zum Einsatz.

Gruß

Chris

nikomid
10.04.2018, 22:38
wenn das der Fall wäre, dann müssten die Städte entlang des Rheins schon jetzt besonders hohe NOx Werte aufweisen, mir ist nicht bekannt dass Köln oder Düsseldorf hier schlechter sind als München oder Stuttgard

Grüße
Dominik

Dominic
10.04.2018, 22:41
Hallo,
in erster Linie wäre aber mal wichtig zu erfahren, auf welche Daten sich die Masterarbeit stützt, wo und wie diese erhoben wurden.
Anders als beim CO2-Ausstoss wirken Stickoxid und Feinstaub ja direkt auf den einzelnen Menschen ein und entscheidend ist hierbei in erster Linie die Dosis/ Dosisleistung für die Gefährlichkeit. Deshalb werden die Grenzwerte ja gerade dort überschritten, wo Messstation in dichter Bebauung aufgestellt sind.
Um den Beitrag der Binnenschifffahrt an der Belastung der Menschen in den Innenstädten richtig bewerten zu können, müsste man tatsächlich erst feststellen wieviel von dem NOX und Feinstaub der Schiffsmotoren noch bei den Menschen in den Städten selber ankommt.

Für mich klingt das ganze wieder nach einer theoretischen Arbeit, die nur allzu gerne von der entsprechenden Lobby für PR-Zwecke genutzt wird.
Was nicht bedeuten soll, dass die Schifffahrt nicht auch aus Eigeninteresse an der entsprechenden schadstoffärmeren Technologie weiterarbeiten sollte.

Bis dann

Dominic

binnenvaart
11.04.2018, 10:11
Da staunt der Laie – und der Fachmann wundert sich: Die Diskussion um drohende Fahrverbote von Diesel-Fahrzeugen in Innenstädten erledigt sich durch den Nachweis der Nutzlosigkeit dieser Maßnahme.

BDB hegt Zweifel an den Thesen des Prof. Schreckenberg zu Fahrverboten in Innenstädten: Binnenschifffahrt ist nicht der „Buhmann“ in der NOx-Debatte! (http://www.rundschau-duisburg.de/2018/04/11/bdb-hegt-zweifel-an-den-thesen-des-prof-schreckenberg-zu-fahrverboten-in-innenstaedten-binnenschifffahrt-ist-nicht-der-buhmann-in-der-nox-debatte/)

slowman
11.04.2018, 11:16
Oh jeee,

da schreibt irgendein Studiosus eine Arbeit zu irgendeinem Thema die noch nicht einmal veröffentlicht ist um die Daten zu prüfen. Gleichzeitig möchte er sich noch nicht einmal selber dazu äußern und schickt seinen Prof vor. Irgendwie verfalle ich dem Glauben dass dies mehr oder weniger eine lobbyinitiierte Auftragsarbeit war. Er stützt sich angeblich auf Zahlen aus 2015 und hat wahrscheinlich verbesserungen, welche in den nächsten Jahren auch in der Schifffahrt durch Abgastechniken und neue Motoren auf dem Vormarsch sind gar nicht berücksichtigt. Wahrscheinlich einfach einmal auf alter Zahlenbasis hochgerechnet.....
Zur Bestimmung des NOx ist auch der Standort der Messtechnik massgebend. Ob ich in Köln mitten an einer Hauptverkehrsader messe oder am Rheinufer abseits des Verkehrs dürfte auch Einfluss haben. messe ich am Ufer dürfte sich der Wert gar nicht so signifikant verändern weil der Straßenverkehr fehlt. Messe ich irgendwo in der Innenstadt werden die Ausstöße der Binnenschiffe den wert nicht signifikant beeinflussen. Gerade die noch oft zu findenden "aleten" Motore in Binnenschiffen sollten gar nicht mal einen so hohen NOx-Wert ausstoßen. Dies ist eher Kennzeichen moderner Motoren. Ein alter 545-Deutz wird noch nicht einmal viel feinstaub ausstoßen, eher Rußflocken und vermehrt Co2.
Um saubere Luft zu erhalten müssen alle Verkehrsträger an sich arbeiten. beginnend beim Auto, über die Schifffahrt, LKW, Bahn (auch die fährt oft noch mit völlig veralteten Dieselfahrzeugen umher). öffentliche Busse und Bahnen etc. In der momentanen Situation dem Whataboutism zu verfallen und mit dem Finger immer auf andere zu zeigen halte ich für den völlig falschen Ansatz. Hier hat man den "Fingerzeig" besonders geschickt gewählt weil die Binnenschifffahrt wohl der Verkehrsträger ist, der bei der Bevölkerung am wenigsten Reputation genießt und von dem am wenigsten Widerstand und "Gegenwind" zu erwarten ist. Außerdem wird ja oft suggeriert dass die Schiffe die größten Dreckschleudern sind. Dass es einen großen Unterschied zwischen Gasölbetriebenen Binnenschiffen und Schwerölverbrennenden Seeschiffen gibt wird vielen Menschen abseits der Flüsse und ohne Affinität zur Binnenschifffahrt gar kein Begriff sein.

Gruß
Chris

mainschnickel
11.04.2018, 12:22
Hallo Forum,
Und dazu noch ist die Bahn freigestellt worden von Abgass massnahmen und Pflicht zur Einhaltung irgendwelcher Euro 5 oder 6 Normen.
Gruss, Jozef

slowman
11.04.2018, 13:13
Hallo Jozef,

wobei die Bahn natürlich dasselbe Problem wie die Binnenschafffahrt hat dass dort gerade im Dieselbereich noch jede Menge altes Material in recht guten Zustand fährt und nicht einfach ausgetauscht wird. Die neu beschafften Bombardier Traxx P160 ME (BR245) haben afaik schon umweltschonende CAT C18 Maschinen verbaut. Im Triebzugbereich gibt es den Talent 3 bereits mit Brennstoffzelle und auch Pufferakkus für einen hybriden Betrieb. Auch dort wird sich in Zukunft etwas tun, aber die Lebensdauer von Zügen und Loks ist halt auch sehr lang. Meiner Meinung nach darf man jetzt nicht kurzfristig denken sondern jetzt die Weichen stellen und in 25 Jahren einen dauerhaften Erfolg für reinere Luft haben.

Gruß
Chris

koje
11.04.2018, 13:55
Hallo Forum

Physikstudent LENNAT K. 6!!! setzen, Schuljahr wiederholen. :roooll:

Es grüßt der Koje ....................................
Der nur noch sprachlos ist