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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dürre: Niedrigwasser verteuert Agrartransporte



binnenvaart
23.08.2018, 14:36
Eine Folge der anhaltenden Dürre sind die niedrigen Pegelstände auf Rhein, Elbe und Oder. Diese niedrigen Wasserstände erschweren die Schifffahrt und verteuern auch die Transporte von Agrarprodukten.

Dürre: Niedrigwasser verteuert Agrartransporte (https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/duerre-niedrigwasser-verteuert-agrartransporte-547408)

Gernot Menke
23.08.2018, 15:21
Ich begebe mich hier etwas aufs Glatteis, aber da kann doch etwas nicht stimmen in dem Artikel.

Klar ist, daß die Frachten anziehen, wenn wegen des Kleinwassers die Ladung auf immer mehr Schiffe verteilt werden muß, das Angebot an verfügbaren Schiffen also knapper wird. Die Kleinwasserzuschläge sind aber doch nicht, wie in dem Artikel geschrieben, dazu da, dem Verlader diese Mehrkosten abzufedern, sondern sie fließen dem Schiffer (oder Reeder) in die Tasche, der pro Schiff immer weniger transportieren kann und deswegen mit den (wenn auch gestiegenen) Frachten wegen der geringen Ladungsmenge nicht über die Runden kommt. Der Schiffer oder Reeder erhält durch die Kleinwasserzuschläge deutlich höhere Frachten.

Aber stimmt es denn, daß - wie in dem Artikel angegeben - diese Zusatzkosten der Kunde trägt?! Vielleicht zu einem gewissen Teil. Aber meines Wissen zahlen die Schiffer in fetten bzw. normalen Zeiten in die Kleinwasserkasse ein. Das ist ja der Unterschied zu den landwirtschaftlichen Betrieben (Landwirte gibt es ja fast keine mehr), die momentan wegen der Dürre lauthals nach Entschädigung schreien, anders als die Schiffahrt in fetten Jahren aber keine Vorsorge treffen, sondern sich das Geld schön einstecken. Analog zur Schiffahrt müßte also eine entsprechende Kasse für "Mißerntezuschläge" gebildet werden.

In Zeiten der kaum mehr zu verhindernden Klimakatastrophe - um eine solche handelt es sich angesichts ihrer Auswirkungen und ihrer Dimension meines Erachtens, auch wenn es auch heute noch Leute gibt, die nicht mal vom Klima"wandel" etwas wissen wollen ("hat es immer schon gegeben") - frage ich mich, ob die Kleinwasserkasse bis zum Jahresende ausreichen wird. Da werden wohl künftig höhere Beiträge fällig werden und möglicherweise - wenn auch die Hochwasser häufiger werden, denn das sind ja zwei Seiten ein und derselben Medaille - müßte man dann von Klein- und Hochwasserzuschlägen sprechen, wenn die Schiffahrt wegen Überschreitung des HSW und zu beseitigender Schäden längere Zeit liegenbleiben muß.

:wink: Gernot

mainschnickel
23.08.2018, 15:44
Hallo Gernot
Meines Wissens gibt es keine Kleinwasserkasse. Die KWZ trägt der Verlader. Gerade dann versucht doch die Bahn mit günstigeren Verträgen uns Ladung wegzunehmen, wo dann der Verlader bei normalem Wasserstand einen viel zu höhen Preis bezahlt. Viel Ladung wird festgehalten, bzw nicht verladen, bis das Wasser wieder steigt. Bis das man die Ladung wirklich braucht und Bahn und LKW keine Kapazitäten mehr haben: dann ist der Transport nun mal teurer!
Gruss Jozef

Gernot Menke
23.08.2018, 17:39
Vielen Dank für Deine Erläuterungen, Josef!

:wink: Gernot