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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hotelschiffe: Brechreiz vom Dieselgestank



binnenvaart
15.11.2018, 19:50
Bernkastel-Kues. Bewohner und Feriengäste leiden in Bernkastel-Kues zunehmend unter Immissionen von schwimmenden Herbergen.

Hotelschiffe: Brechreiz vom Dieselgestank (https://www.volksfreund.de/region/mosel/bewohner-und-feriengaeste-leiden-in-bernkastel-kues-zunehmend-unter-immissionen-von-schwimmenden-herbergen_aid-34489621)

Michael Felten
15.11.2018, 20:48
Überall das gleiche. Michael.

mainschnickel
15.11.2018, 23:06
Hallo Forum
Die eine Gemeinde sagt dass die profitiert von den Kabinenschiffen, weil die Fahrgäste viel Geld dalassen andere fühlen sich mittlerweile überlaufen (Passau, Dürnstein). Aber zB Gemeinde Bernkastel hat doch bestimmt ein Wörtchen mitzureden über die Anliegestellen, die zwar im internationalen Moselfluss liegen, aber anlanden in die Gemeinde.
Wir als Güterschiffer werden in Gemeinden verpflichtet Landstrom anzuschliessen (oder auch nicht) aber Aggregat VERBOT. ZB Rotterdam, aber auch Regensburg (Schleusenbereich).
Dann sollen die Gemeinden auch Stromanschlüsse bauen, auch wenn es Geld kostet.
Gruss Jozef

Captain
16.11.2018, 13:51
Hallo, Jozef.
Gaebe es kein Krieg gegen Diesel in Deutschland gewesen, haette keiner was gesagt (gemerkt). Aber heute steht sehr hoch in Trend gegen Diesel zu protestieren - Folgen sieht man auch ohne Brillen: "Schiffe machen Luft in Duesseldorf unertraeglich!" und aehnliche Unsinn.
MfG.
Igor

slowman
16.11.2018, 20:28
Servus Igor,

dass sehe ich ein wenig differenzierter. In den letzten Jahren hat die Zahl der KFGS doch sehr arg zugenommen, siehe alleine die Zahl der "Nasenbären" von Viking "Adventure Holidays" ohne die anderen zahlreichen Neubauten.

Ich wohne seit fast 18 Jahren hier in Oberbayern in einer touristisch geprägten Region. Als ich hierhin gezogen bin war der Verkehr Sonntags auch aufgrund der zahlreichen Münchener, die Sonntags in die Berge möchten, schon beträchtlich aber noch erträglich. Mittlerweile braucht man als Einheimischer am Sonntag fast nirgendwo mehr hinfahren. Alle Ausflugsorte sind überfüllt und auf der Straße herrscht Dauerstau. Gerade zu Zeiten am Vormittag wenn alle kommen und ab Nachmittag wenn alle wieder fahren benötigt man für vier Kilometer auch einmal gerne eine halbe Stunde. Von der Lärm- und Abgasbelästigung einmal abgesehen. Irgendwann hast Du dann als Anwohner einmal die Nase voll, insofern bringe ich ein wenig Verständnis für die Menschen an der Mosel auf.

Gruß
Chris

Captain
16.11.2018, 20:40
Servus, Chris!
Ok, an kleinen Fluessen, wie Mosel oder Main, kann ich noch verstehen (besonders, was betrifft Laerm). Aber in Duesseldorf! Wenn Schiffe liegen direkt vor Fenstern - kann ich auch verstehen. Aber ich kann nicht verstehen, warum menschen glauben an alles, was wird in die Presse verbreitet.
MfG. Igor.

slowman
16.11.2018, 21:31
Hi Igor,

dass eine gewisse Art von Presse immer übertreibt liegt in der Natur der Sache um Klicks zu generieren oder die Menschen aufgrund einer Schlagzeile zum Kauf des Blattes zu animieren. Unsere Lokalzeitung hier erstellt auch teilweise unerträgliche Schlagzeilen.
Ganz davon abgesehen darf man aber auch nicht vergesse, dass Schiffe eben auch Abgase ausstoßen. So fahren beispielsweise vor Köln durchschnittlich 400 Schiffe täglich vorbei deren Abgasaufkommen sicherlich auch nicht unerheblich ist. ich bin selber direkt am Rhein aufgewachsen, habe selber drei Jahre auf dem Wasser gearbeitet und mir macht ein netter Dieselgeruch nichts aus:lool: Ob dies aber auf Dauer zuträglich für die Gesundheit und das Luftklima ist lasse ich einmal im Raum stehen.
Wenn wir bei den Schwiegereltern auf Besuch sind und ich mich loseisen kann gehe ich gerne einmal zur Schleuse nach Lengfurt um vom Steg Fotos zu schießen. Die Abgasemissionen der unter mir durchfahrenden Schiffe riecht man auf dem Steg schon deutlich, auch wenn die Schiffe dort eher mit wenig Leistung ein- und ausfahren.

Gruß
Chris

mainschnickel
16.11.2018, 22:35
Hallo Forum
Seit der "Dieselkrise" ist alles verpönt.
Jetzt sind die fahrende Schiffe zB in Köln oder Düsseldorf die gelackmeierte. Auch in Frankfurt gibt es böse Stimmen.
Aber die Innenstädte, die an windstillen Tagen Smogalarm bekommen, kommt auch von Benzinern, Heizungen u.dgl. weil die Abgase hängen bleiben. Am Rhein ist immer ein bisschen Luftbewegung.
Wollte nicht die Stadt Köln vor etwa zwei Jahren (ich erinnere mich an irgendeinen Bericht) die MFKS im Winterstand im Hafen Köln Niehl 4 einsetzen um Strom zu erzeugen für das öffentliche Netz? Jetzt liegen die an Landstrom vom RWE (Braunkohlekraftwerke??).
Die Städte wollen alle die Kabinenschiffe haben. Ich zähle zu den neueren zB Miltenberg, Wertheim, Würzburg (sehr engagiert),Hafen Bamberg, Nürnberg (sehr große Hafenerweiterung), Roth, sogar Beilngries, Kelheim und natürlich Regensburg. (Volkach und Eltmann noch vergessen). Durch horrende Liegegelder kassieren die Städte ab.
Nicht überall lassen die Leute Geld in der Stadt und Anwohner oder lokale Geschäfte werden unterschiedlich profitiren. Alles hat für und wider.
Wie wurde vor der Kanalbau protestiert im Altmühltal? Seit 1992 hat Tourismus, lokale Wirtschaft erheblich zugenommen und der Gegend einen Aufschwung erbracht.
Gruss Jozef

slowman
17.11.2018, 10:13
Hallo Jozef,

die von Dir beschriebenen Schiffe am Landstrom erhalten den Strom aus dem sog. Strommix. In Deutschland gibt es keinen reinen Windstrom, keinen reinen Wasserstrom, keinen reinen Atom- und auch keinen reinen Braunkohlestrom wenn man von autarker Versorgung oder regionalen, lokalen Versorgern einmlabsieht. Der Strom aus allen Quellen wird ins Netz gespeist und verteilt. Bestellst Du für Deinen privaten Haushalt jetzt ausschließlich Ökostrom muss exakt dein Anteil ins Netz als Ökovariante eingespeist werden. Im Moment haben wir einen Mix aus ca. 37% Kohle- und 13 % Erdgasstrom, ca. 12% Atomstrom sowie ca. 34% erneuerbare Energien.

Dass im Zuge des Dieselskandals nun alle dieselbetriebenen Fahrzeuge in den Fokus geraten ist klar, da gerade die Autobesitzer gerne dem WhatAboutism verfallen und mit dem Finger auf andere zeigen. Wir benötigen in meinen Augen für die kommenden Jahren dringend neue Verkehrskonzepte wo das Schiff dann durchaus eine Rolle spielen kann, gerade für Massengüter und nicht terminkritische Güter.

Ob die Städte sich mit dem Werben um die KFGS einen Gefallen machen steht auf einem anderen Blatt Papier. Meiner Meinung nach bringen die Gäste nicht viel Geld in die Stadt oder das Dorf, da sie auf dem Schiff übernachten und auch dort ihre Mahlzeiten und Getränke erhalten. Eingroßer Umsatz über Postkarten oder Souvenirs hinaus ist wohl eher nicht zu erwarten. Eine Stadt wie Würzburg verkraftet 500 Touristen mehr durch vier Schiffe gleichzeitig auf einen Schlag auch eher als eine Kleinstadt.
Ich sehe diesesproblem auch in unserer Region. Sämtliche Ausflugsziele, Wanderwege und viele Berggipfel sind schlichtweg überfüllt und die Touris lassen dazu noch gerne ihren Müll in der Natur. Trotz dass die Gegend hier von den Touris profitiert ist der Schaden auch nicht zu verachten und der Erholungswert geht gegen Null. Denkbar wäre für die Orte an den Flüssen beispielsweise eine Begrenzug der KFGS auf eine bestimmte Anzahl je Tag und je Woche.

Gruß
Chris

Captain
17.11.2018, 15:11
Hallo, Chris!
Wenn man steht direkt ueber Auspuff des Schiffes (an die Bruecke ueber die Schleuse) - ist vergleichbar mit direktem schnueffeln auto's Auspuff.
Was betrifft Koeln - man merkt kaum was von Abgasen vorbeifahrenden Schiffen. Wie gesagt: Abgase exestieren, aber man soll nicht uebertreiben.
MfG.
Igor.

Reinier D
17.11.2018, 20:57
:wink: Hallo Chris

In ein Stad als Amsterdam, kommt ein Kreuzfahrtschiff im durchsnit mit ca 3000 Passagiers.
Pro passagier wir im durchsnit ca. 80,00 € aus gegeben, nicht nur die Souvenirs oder der Tasse Kaffee, aber auch an Shopping.
Dabei kommt die georganieseerte ausflugen, wie viel stadtführer da bei notwendig sind, Rundfahrt touren durch die Grachten, wie viel Bussen sind dort notwendig um die leuten zum diverse stelle in der stadt zu bringen. Dan werd dort gebunkert, Trinkwasser geladen, geproviandeerd, frissen Blummen an Bord gebracht, reparatuur Firmas machen ihre Service an Bord.
Und nicht zu vergessen der 1000 man crew, die auch noch ein bischen in der stadt geht und etwas geld ausgibt. Dabei zahlt das schiff auch noch ein sehr Große Somme
an Hafengebühr. Rechner mal aus der Ganze Umsatz, und wie Arbeitsplatzen da bei anhangen.

mfg :captain: Reinier

slowman
17.11.2018, 22:35
Hallo,

erst einmal kurz zu Igors Beitrag. das man auf dem Schleusensteg mehr oder weniger voll im Abgasstrom steht ist mir schon klar. dass man, wie in Deinem beispiel in Köln, am Ufer nichts davon riecht ist auch klar, aber Schadstoffe werden trotzdem in die Luft geblasen. NOx beispielsweise riecht man gar nicht, aber dies jetzt einfach abzutun halte ich auch für einen falschen Ansatz.

@Rainier, der thread begann eigentlcih hinsichtlich der Flusskreuzer und Du argumentierst jetzt mit den großen Ozean-Kreuzfahrern. Eine Stadt wie Amsterdam verkraftet auch locker einmal 3000 Menschen, zumindest mehr als eine Kleinstadt. Stelle Dir einmal 3000 Menschen auf einen Schlag mehr in Cochem, Bernkastel-Kues oder auch in meiner Heimatgemeinde Linz am Rhein vor. Ich war diesen Sommer in Florenz und auch dort fand man die Touri-Gruppen mit Stadtführern massenweise. ich fand dies als "normaler" Individualtourist schon recht nervig. ich fand es auch früher in meiner Heimatgemeinde nervig wenn sich Sonntags die Touris durch die Stadt schoben und auch heute in unserer Region wenn die Touris massenweise sämtliche schönen Ecken "besetzen".

Gruß
Chris

Gernot Menke
17.11.2018, 22:45
Um auf das Ursprungsthema zurückzukommen: es ist doch klar, daß ein dauerhaft ununterbrochen an einer Stelle laufender Dieselmotor stinkt, wenn nicht gerade ein starker Wind in günstiger Richtung weht. Das sind ja auch nicht gerade kleine Motörchen. Ich erinnere mich an einen Sommertag in Gernsheim, da lag ein einziges Kreuzfahrtschiff, aber der permanente Dieselgestank war so schlimm, daß trotz vieler Menschen an diesem heißen Sommertag - es war Wochenende - rund um das KFGS nicht eine Bank am Rheinufer besetzt war. Überall sonst war es voll. Wenn es auf dem schmalen Damm zwischen Hafen und Rhein nicht nach Wasser riecht, sondern penetrant und vor allem dauerhaft nach Diesel stinkt, dann stört einen das selbst als Passant. Wieviel mehr müssen Anwohner betroffen sein, die das regelmäßig erleben und zuzüglich noch Bus- und Anlieferverkehr erdulden müssen.
Das ist schon ein Problem und nicht nur eine Marotte überempfindlicher Hysteriker.

Bei Frachtschiffen ist das dann etwas anderes, wenn sparsam und bewußt mit der Motorennutzung umgegangen wird.

:wink: Gernot

Reinier D
18.11.2018, 03:17
:wink: Hallo Chris

Was ein Kreuzfahrtschiff für Amsterdam ist, ist ein Flüsskreuzfahrtschiff für zum Beispiel Cochem, gut Cochem hat investiert in Ladenschluss für Strom, und auch Pflicht zum Abnahme.
Cochem lebt von Touristen, das tut Bernkastel auch, aber die wohlen nicht investieren. Wir können dann doch nicht einfach der Strom absetzen, das solte einem Stadt als Köln dan auch mussen machen, unsere strom erzeugniss ist umweltfreundliche als de Strom erzeugniss in Deutschland, de meisten schiffen sind neue Schiffen mit moderne Motoren mit hohe vorschriffen wegens abgassen.

mfg :captain: Reinier