Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bezirksregierung fordert Tempolimit für Rheinschiffe
binnenvaart
23.11.2018, 15:49
BONN/REGION. Nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln zu Diesel-Fahrverboten in Bonn suchen die Bezirksregierung und das Land NRW offenbar nach Alternativen, um die hohen Schadstoffwerte zu senken.
Bezirksregierung fordert Tempolimit für Rheinschiffe (http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/Bezirksregierung-fordert-Tempolimit-f%C3%BCr-Rheinschiffe-article3986526.html)
Gernot Menke
23.11.2018, 16:48
Die Weltorganisation für Meteorologie warnt:
"Die Konzentration der klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre ist (...) so hoch wie nie. Es gibt keine Anzeichen für eine Umkehrung des Trends, der zu langfristigem Klimawandel, dem Meeresspiegelanstieg, der Versauerung der Meere und mehr extremen Wettersituationen beiträgt (...) Ohne rapide Verringerungen von CO2 und anderen Treibhausgasen wird der Klimawandel immer stärkere zerstörerische und unumkehrbare Folgen für die Erde haben (...) Die Chance, noch einzugreifen, ist fast vertan." (Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/Zerstoererische-und-unumkehrbare-Folgen-article20734398.html)
Das ist ein dramatischer Appell - hier geht es nicht um das Umkippen "nur" eines Flusses oder Meeresteils, hier geht es um die Lebensgrundlagen der Menschheit. Und es ist egal, ob in China die Kohlekraft stinkt oder in Brasilien der Wald gerodet wird - wir leben alle in demselben globalen Klima. Und da kommen die, anstatt ein wirklich grundlegendes Umdenken ...
(z.B. Steuern auf alles, was schädlich ist und eine wirtschaftliche Belohnung für richtiges Verhalten in allen Bereichen. Daß z.B. das extrem klimaschädliche Fliegen noch so billig ist, ist ein absolutes Unding. 2017 sind 212 Millionen Passagiere allein in Deutschland geflogen. Rein statistisch gesehen ist das so, als ob jeder Deutsche, vom Säugling bis zum Greis und ohne Ausnahme, jährlich fast 3 Flugreisen unternehmen würde! Und warum muß man schwere und leistungsstarke Autos fahren? Spritverbrauch muß besteuert werden - und zwar an der Tankstelle, das ist das einzig gerechte System. Das ist pendlerfeindlich? Was für ein Blödsinn, im Gegenteil: dann entstehen nämlich wieder Arbeitsplätze im näheren Umfeld, weil sich das dann rechnet. Das, um nur ein paar grundlegende Beispiele zu nennen. Es hat keinen Sinn hier nur an Vernunft zu appelieren: die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen entsprechend modernisiert werden und zwar äußerst schnell)
... einzuläuten, mit solchen Scheinreförmchen wie einer Langsamfahrzone in Köln! Das ist fast schon peinlich, Stückwerk und rein lokal gedacht - so wie das seinerzeitige Erhöhen der Schornsteine im Ruhrpott, das den Dreck nur weiter weg fliegen ließ und wie die Errichtung von "Umweltzonen".
Auch die Schiffahrt muß ganz klar ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, sauberer werden und vor allen Dingen lernen, insgesamt langsamer zu fahren, um weniger Diesel zu verbrennen und weniger Treibhausgase zu erzeugen - und das nicht nur in der Nähe von Köln! Das rechnet sich zum Teil bereits jetzt schon, aber natürlich umsomehr, wenn der Dieseltreibstoff entsprechend teuer ist - natürlich genauso für den LKW und alle anderen auch! Die Schiffahrt hätte hiervon also eher Vor- als Nachteile.
:ouh::puke.:cry::regen::idea: Gernot
Handhaspel
23.11.2018, 19:27
Hallo Gernot,
alles sehr verständlich. Aber um wie viel weniger sollen / müssen wir schädliche Emissionen ausstoßen um zum Beispiel die USA- Waldbrände zu amortisieren ?
Schiffe / Landfahrzeuge langsamer fahren lassen um weniger Brennstoff zu verbrauchen - gleich: weniger Emission-Ausstoß. Stimmt für den Moment aber dafür laufen die Motore länger. Wo liegt da der Sinn des "weniger Emission-Ausstoß" ? Es ist im Grunde alles zerfahren, alles. Hat man sich schon mal Gedanken gemacht, wie sich das dichteste Netz aller Funkwellen um den Erdball und bis in die fernsten Zonen des Alls auf dieses empfindliche Klima auswirken könnten?
Die Handhaspel grüßt.
Michael Felten
23.11.2018, 19:52
Ich sehe täglich wo der Mann am Supermarkt im Auto wartet und den Motor laufen lässt und die Frau einkaufen geht.
Im Sommer wegen der Klimaanlage und im Winter wegen der Heizung.
Da denkt auch keiner an die Umweltbelastung.
wellcraft288
23.11.2018, 19:54
Das stimmt,aber die Behörden können das auch ganz gut.
Die gehen nicht mit gutem Beispiel voran
Gernot Menke
23.11.2018, 20:12
Hallo Handhaspel,
daß langsame Fahrt länger dauern und deswegen genausoviel Emissionen verursachenen würde wie eine schnellere und dafür kürzere Fahrt, enthält einen Denkfehler. Denn während die Veränderung von Geschwindigkeit und Zeit ein linearer Vorgang ist (doppelte Geschwindigkeit ist halbe Fahrtzeit), ist die Veränderung des Fahrwiderstands exponentiell, also doppelte Geschwindigkeit, aber vierfacher Widerstand usw. Und wie sieht es bei dreifacher Geschwindigkeit aus ... das Exponentielle hat es in sich - und scheint dem Menschen irgendwie nicht einzugehen (man denke an das Schachbrett mit den Reiskörnern ... ja ja, es werden schnell immer mehr, immer das Doppelte halt. Aber daß es sooooooooo viele werden, kann sich keiner vorstellen - bis er mal anfängt zu rechnen!). Selbstverständlich verbraucht das schnellere Schiff trotz der kürzeren Fahrtzeit auf derselben Strecke ganz erheblich mehr Treibstoff als ein langsames.
Was Waldbrände, Vulkanausbrüche und andere Ursachen von Treibhausgas-Emissionen anbelangt: ist deren Existenz ein Grund für weniger oder für mehr Sorge im Umgang mit vom Menschen gemachten Treibhausgasen? Der Einwand kommt mir etwa so vor, als ob man sagt, wir brauchen uns wegen des Lecks, das wir uns da ins Schiff gefahren haben, nicht sonderlich aufzuregen, denn es gibt ohnehin noch ein paar andere Lecks, an die wir eh nicht drankommen. Meine Meinung wäre: je stärker die anderen Lecks sprudeln, desto mehr muß man aufpassen, sich nicht auch noch ein zusätzliches Leck ins Schiff zu fahren, sonst kommen die Pumpen nicht mehr hinterher.
Von Funkwellen verstehe ich leider nichts - aber das ist sicherlich ein interessantes Thema! Es könnte schon sein, daß man da "zeitbedingt" auf diesem Auge blind ist, so wie man zu Zeiten der Kernkraft-Euphorie in den 60ern und 70ern auch nichts von den entsprechenden Risiken wissen wollte. Das Risiko eines Supergaus, hieß es, sei einer in 10.000 Jahren - oder waren es 100.000? Inzwischen haben wir Harrisburgh (1979), Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) gehabt - in gerade einmal 32 Jahren. Also alle zehn Jahre ist das bisher so richtig gründlich in die Hose gegangen, nicht alle 10.000.
:wink: Gernot
Elbianer
24.11.2018, 01:38
Hallo Zusammen,
wenn ich mein gerade mal 5 Jahre altes Dieselauto abwracken lasse und für die "Umweltprämie" ein neues Kaufe, ist das wirklich gut für die Umwelt? Hat mal Jemand ausgerechnet wie stark die Umwelt beim verschrotten des alten Autos und beim Bau des neuen Autos belastet wird.
Wenn man ein Freihandelsabkommen aushandelt, damit noch mehr Containerschiffe mit Schweröl über die Weltmeere fahren fragt auch (fast) Keiner nach der Belastung der Umwelt.
Wenn ja jetzt wieder fleißig aufgerüstet wird und man große Militärmanöver macht, was ist da mit der Umwelt?
Wenn man etwas für die Umwelt tun will, dann muss unser Wirtschafts- und Finanzsystem, welches auf einen ständigen Wachstum ausgerichtet ist, verändert werden.
Die großen Weltreligionen müssen endlich aufhören, ihren Untertanen die Verhütung als Sünde zu verkaufen. Was nützt es wenn wir hier sparen und die Bevölkerung in Afrika sich bis 2050 verdoppelt, siehe hier (https://www.welt.de/politik/ausland/article131157709/2050-muss-Afrika-zwei-Milliarden-ernaehren.html).
Und dann sollen die auch noch alle nach Europa kommen dürfen, dank neuen Uno-Migrationspakt. Selbst beim Spiegel hat nun Jemand begriffen, das da Einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Siehe hier (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/migrationspakt-warum-deutschland-nicht-unterzeichnen-darf-kolumne-a-1239796.html).
Normale Menschen verdienen ihr Geld damit, dass sie etwas produzieren oder im Dienstleistungssektor tätig sind. Die aber an den Hebeln der Macht sitzen, lassen nur ihr Geld für sich arbeiten. Und damit diese Geldvermehrung so weiter geht, braucht man keinen Umweltschutz, sondern ständiges Wachstum.
Es sollte sich aber trotzdem mal Jeder an der Nase fassen und darüber nachdenken, was man alles so kauft, aber eigentlich nicht braucht.
"Wir kaufen mit Geld, was wir nicht haben, Dinge die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir eigentlich sowieso nicht leiden können." So oder so ähnlich hat es mal der Kabarettist Volker Pispers gesagt.
Gruß Thomas
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Hi Thomas,
wo steht denn geschrieben dass Du deinen fünf Jahre alten Diesel abwracken lassen sollst? Wieviel Dieselfahrer sind denn real wirklich von Fahrverboten betroffen? Für Handwerker, Dienstleister und vor allem Anwohner in einer gesperrten Zone wird es Ausnahmeregelungen geben. Für die allermeisten Dieselkutscher in ländlichen Regionen wird sich gar nichts ändern und wenn diese einmal in eine Stadt mit Verbotszone müssen existiert immer noch die Möglichkeit das Fahrzeug vor den Toren auf einem P&R stehenzulassen und mit dem ÖPNV in die Stadt zu fahren. Ich wohne 60 km südlich von München auf dem platten Land an den Bergen und die meisten aus unserem Ort, die in München arbeiten, fahren mit der Bahn und dem ÖPNV zur Arbeit, allein wegen der Park- und Verkehrssituation vor allem zu den Stoßzeiten in München.
Unser Wirtschaftssystem benötigt nun einmal Wachstum um Arbeitsplätze und Investitionen zu ermöglichen, dies ist eine unumstößliche Tatsache. Die Von Dir in einer gewissen Form des WhatAboutism benannten Containerschiffe fahren übrigens schon längere Zeit eben auch im Slow-Steaming-Modus und die Einheiten werden ja auch immer größer eben um Fahrten einzusparen. Jetzt so ganz auf Konsum verzichten mag ich allerdings auch nicht, wenn man die Groschen übrig hat darf man sich auch gerne einmal Dinge kaufen welche man primär nicht benötigt, einfach so für die Seele.
Ich möchte hier noch schnell auf einen Satz von Gernot eingehen:
Eine Besteuerung von Treibstoff nach getankter Menge haben wir ja bereits, die Mineralölsteuer bzw. Energiesteuer ist ein festgesetzter Betrag von 65,45 Cent je Liter beim Benzin und je mehr Liter ich tanke, also benötige, desto mehr Steuer zahle ich. Das bei einer Verteuerung des Treibstoffes die Industrie sich wieder wohnortnäher positioniert halte ich für ein Gerücht, ebenso bedeutete eine dezentralere Ansiedlung auch mehr Transport- und Logistikaufkommen.
Was wir benötigen ist ein Verkehrs- und Logistikkonzept. Für den Personentransport beispielsweise ein gut getakteter und vernetzter ÖPNV vom platten Land bis in die Stadt, von mir aus auch staatlich subvetioniert, mit erträglichen Ticketkosten. Für den Gütertransport ein Konzept welches alle Verkehrsträger involviert. Massengüter beispielsweise mit dem Schiff, danach evtl. noch mit der Bahn und die Feinverteilung dann per LKW. Ziel müsste es sein dass man nur noch zeitkritische Dinge, Sammelgut, Frischwaren o.ä. auf dem Asphalt transportiert und andere Dinge auf alternativen Verkehrsträgern befördert.
Transport, Konsum und Mobilität ganz ohne Emissionen wird es nie geben und ist Wunschdenken.
Gruß
Chris
Gernot Menke
24.11.2018, 14:49
Ja, Thomas und Chris, das sehe ich auch so, daß es nicht richtig sein kann, Altes (Schiffsmotoren oder auch Altautos z.B.) einfach zu verbieten und Neues zu verordnen, ohne dabei die Energiebilanz und den Ressourcenverbrauch zu berücksichtigen. Natürlich müßten der Energie- und Ressourcenverbrauch einer solchen Regelung bedacht werden!!
Ich habe den Eindruck, daß es hier eine irrationale „Technologie-Gläubigkeit“ gibt - aktuelle Schlagworte sind „E-Mobilität“, „autonomes Fahren“ und Digitalisierung. Ob das als Politik und Zielvorgabe ausreicht (und ob dafür überhaupt entsprechend viele Ressourcen zur Verfügung stehen und wo die Energie für die E-Mobilität letztendlich herkommt), das ist die Frage. Wenn man an die Leistungs- und Innovationskraft der freien Wirtschaft glaubt, bräuchte man nur zu sagen, die politischen Zielvorgaben gehen Stück für Stück, aber konsequent in Richtung einer höheren Besteuerung von Schädlichem (es ist Aufgabe der Naturwissenschaft, das festzulegen. CO2 wäre sicher dabei. Das alleine ist natürlich auch kein Patentrezept, aber ein wichtiger Anfang), dann würde es nicht lange dauern, und der Erste käme mit dem Dreiliter-Auto oder anderen Neuerungen auf den Markt. Arbeitsplätze würde das genauso bringen.
„Verzicht“ (# 8): ich glaube nicht, daß es in solch grundlegenden Fragen wie der Sicherung der Lebensbedingungen auf der Erde in unserem Ermessen steht, ob wir „verzichten wollen"- dieses Recht haben wir nicht. Zukünftige Generationen (und vielleicht auch bereits die heutigen Kinder!!) haben nicht die Möglichkeit, sich gegen solche Anmaßungen zu wehren – das ist dasselbe Prinzip wie der Bau von Kernkraftwerken unmittelbar an einer Grenze, wo die Opposition auch bequem und egoistisch jenseits der Grenze und außen vor ist.
Im übrigen verzichten wir doch schon jetzt bereits, und das nicht zu knapp! Nicht nur auf einst normale Wasserstände in den Flüssen, Schnee im Winter, auf Gletschereis und Eisbären und viele andere Tierarten, die dramatisch abgenommen haben, wir verzichten auch auf die Sicherheit vor Hochwasser, Dürren und Waldbränden und auch auf politische Stabilität. Die „Schere“ nicht nur in unserer Gesellschaft, sondern weltweit, die sich nicht mehr mit der „Leistungs“-Ideologie erklären läßt und die – andere Ursachen überlagernd und verschärfend - Ungleichheit, politische Unruhe und entsprechende Krisen und Migrationsdruck schafft, all das ist Verzicht auf bessere Lebensumstände in höchstem Maße. Solche starken Veränderungen schüren Ängste – und Angst ist der schlimmste Ratgeber in der Politik. Ob der weltweit zu beobachtende Rechtsruck damit irgendwie zusammenhängt?
Das dem Menschen so naheliegende lineare Denken: immer schneller, immer besser, immer mehr, das sich in Zahlen von Geschwindigkeiten, Umsätzen und Wachstumsziffern ausdrücken läßt, bringt auch den Mythos oder das Dogma vom ständigen „Wachstum“ hervor. Das ist auf eigene (angebliche) Optimierung gerichtetes, rein menschliches Denken - aber das ist nicht die Logik der Natur, die der Mensch dabei aus den Augen verliert. In einer endlichen Sphäre wie der Erde oder in einem Körper ist unbegrenztes Wachstum nicht gesund, sondern Krebs.
Ich will keinesfalls die Wirtschaft schlechtreden, ich bin selbst ein Freund der Schiffahrt, aber man muß sich mal vor Augen führen, daß man sich vielleicht selbst etwas vormacht, wenn man so denkt. Der Mensch steht eben nicht über allem drüber, schon gar nicht über der Natur, sondern er fußt auf der Natur, er kann sich nur selbst verwirklichen, wenn er die Natur, seine Basis, auf der er fußt, mitverwirklicht. Das endlich zu begreifen, müßte man von der heutigen Politik eigentlich erwarten.
:zweifel::wink: Gernot
Regierungspräsidentin Gisela Walsken hält eine generelle Fahrvebotszone für Autos für "nicht verhältnismäßig" und fordert stattdessen eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Rheinschiffe nach niederländischem Vorbild. In der Hafenstadt Rotterdam gilt in zwei Kanälen bereits ein Tempolimit von 13 Kilometern pro Stunde.
Quelle: Bonner Generalanzeiger
Mich würde mal Interessieren wo die liegen soll?
Robert67
24.11.2018, 17:00
Die Geschwindigkeitbegrenzungen, welche bestehen, sind zum Schutz der Anlagen/Ufer gedacht.
Wegen Abgasen wohl kaum.
Die Geschwindigkeitbegrenzungen, welche bestehen, sind zum Schutz der Anlagen/Ufer gedacht.
Wegen Abgasen wohl kaum. Das sehe ich genauso, ich weiß nicht wie man sich das mit dem Tempolimit bei der Bezirksregierung vorstellt.
Es gibt nur eine Möglichkeit die Schadstoffe in der Schifffahrt auf Null zu setzen. TREIDELN :roooll: (Ironie Aus) :pfeif:
spessartler
25.11.2018, 14:01
Hallo Norbert, zu Nr. 10,
in Rotterdam über die Niuwe Maas vom Wasserturm bis Schiehaven und der Hartelkanal von der Mündung zur Oude Maas bis zum Saynhaven gilt 13 Km/h durchs Wasser. Ich frage den Posten dann immer wie schnell ich fahren darf da ich ja nicht weiß wie die aktuellen Strömungen sind.
Gruß Björn
@ spessartler,
Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt es auf den Nordwestdeutschen Kanälen schon immer. Diese dienen ausschliesslich dem Schutz der Wasserstraße und dessen Anlagen.
Die Wassertiefe in den Kanälen liegt zwischen 3,5 und 4 m.
RHK Km 1,07 - 24,57 > TMS / GMS 135 x 11,45 m; Tg 2,80 / SV 186,5 x 11,45 m; Tg 2,80.
Km 24,57 - 45,60 TMS / GMS / SV über L 90 oder B 9,65 m; Tg 2,50 m.
WDK Km 0,24 - 60,23 > TMS / GMS 135 x 11,45 m; Tg 2,80 / SV 186,5 x 11,45 m; Tg 2,80.
Gernot Menke
25.11.2018, 15:56
Es gibt nur eine Möglichkeit die Schadstoffe in der Schifffahrt auf Null zu setzen. TREIDELN :roooll:
Oder mit kaltem Druck fahren. - Das geht natürlich heute nicht mehr, aber diese unglaubliche Effizienz solcher Talfahrten erinnert daran, daß man sich umgekehrt über die Wirtschaftlichkeit von Bergtransporten ruhig einmal Gedanken machen kann. Zu berg ist diese Wirtschaftlichkeit doch SEHR vom Dieselpreis abhängig. Das fällt sogar Laien auf - ich muß an einen KD-Fahrgast in St. Goarshausen denken, der beim Anblick eines mit Schrott abgeladenen GMS etwas ratlos meinte: "Daß sich das lohnt, gegen eine solche Strömung anzufahren!" Das ist schon lange her, so achtziger Jahre.
:wink: Gernot
Leanback_AT
26.11.2018, 12:11
Man bedenke die Umweltbelastung, die die Wurstsemmel ebenfalls mit sich bringt. Unsere "Konsumgeilheit" ist bestimmt auch einer der Hauptgründe. Denn jedes Elektro-Teil wird mal von China in die EU / USA gebracht.
Hallo Leanback,
man bedenke aber auch wieviel Elektrogeräte, Unterhaltungselektronik und Computer/Tablets/Smarties mit einem Containerschiff der Triple-E-Klasse idealerweise in 40" - Highcube Containern befördert werden können. Rechne dann die Emission einmal auf ein Teil herunter. Transport, Logistik und der Verbrauch bzw. die Nutzung irgendwelcher Dinge wird nie ohne Emissionen ablaufen.
Jetzt von "Konsumgeilheit" zu sprechen halte ich auch für vermessen und ist für mich am Ende irgendwie ein Ergebnis einer Neiddebatte. Auch früher wurden Dinge bzw. Konsumgüter gekauft, es gab halt nur nicht die Masse wie heute. Computer, günstige Unterhaltungselektronik, Smartphones etc. sind halt erst in den letzten zwanzig oder dreißig Jahren zur Massenware geworden. Hätte es diese Dinge schon früher zu erschwinglichen Preisen gegeben wären diese ebenso gekauft worden. Die günstigen Preise resultieren am Ende natürlich auch aus der Fertigung in Asien, keine Frage da in unseren breiten die Produktions- bzw. Lohnkosten viel zu hoch sind.
Letztendlich denke ich auch, dass am Ende auch die Binnenschifffahrt von der "Konsumgeilheit" partizipiert, man bedenke nur den Containertransport auf den Binnengewässern oder der "Autobahn" Rotterdam bzw. ARA - Basel.
Gruß
Chris
Ich sehe täglich wo der Mann am Supermarkt im Auto wartet und den Motor laufen lässt und die Frau einkaufen geht.
Im Sommer wegen der Klimaanlage und im Winter wegen der Heizung.
Da denkt auch keiner an die Umweltbelastung.
Ich frage diese Autofahrer schon länger höflich, ob es möglich ist, den Motor zu stoppen.
Meine Erfahrung: In 90% der Fälle schalten die Leute ihren Motor ab. Das scheint manchmal
Gleichgültigkeit zu sein und es gibt auch Leute, die sich richtig ertappt fühlen.
Gernot Menke
30.11.2018, 19:25
Hallo Chris,
ich möchte doch noch etwas zu Deinem Beitrag anmerken und denke, das mit der „Konsumgeilheit“, die Leanback in # 16 anprangert, ist nicht ganz falsch.
Du schreibst in # 17, daß bei uns die Produktions- bzw. Lohnkosten „viel zu hoch“ sind, um allerlei Dinge als billige Massenware anzubieten. Wenn die hohe Effizienz heutiger Containertransporte zwischen den wohlhabenden und den rückständigeren Teilen der Erde es ermöglicht, auf die dortigen niedrigeren Lohnkosten und Sozialstandards (und Umweltvorschriften) zurückzugreifen (man denke hier auch an das Abwracken von Schiffen in Bangladesh, an „Verkauf“ von Plastikmüll nach Vietnam und Indonesien - von wo aus es dann oft im Meer landet- oder an den Verkauf von Elektroschrott nach Ghana usw. usf.), dann ist das doch nicht sinnvoll, sondern wirtschaftlich machbar, weil keine Chancengleichheit besteht. Es handelt sich um Ausbeutung, die durch eine effiziente Schiffahrt ermöglicht wird. In diesen Ländern profitieren dann ein paar wenige Kooperateure, die das Geschäft machen, während alle anderen für einen Appel und ein Ei ihre Gesundheit ruinieren. Genauso war es prinzipiell auch bereits beim Sklavenhandel gewesen, nur noch drastischer. Es ist nicht richtig, daß auch diese Länder vom bestehenden System profitieren würden, sondern wir zwingen ihnen unseren Konkurrenzdruck, unsere Massenproduktion und unser System auf. Hierzulande wird dadurch zu billig, zu viel und zu oft eingekauft – wir leben (falls wir nicht gerade am falschen Ende der Schere sitzen, die ja auch bei uns als unerfreuliche Begleiterscheinung dieser Wirtschaftsweise um sich greift) über unsere Verhältnisse. Keiner wird behaupten wollen, daß das insgesamt gesehen auf Dauer durchzuhalten ist: das Klima ist am Kippen, die Rohstoffe sind nicht unbegrenzt, Gegensätze und politische Krisen drohen.
Deswegen ist es nicht richtig, Chris, wenn Du - sicherlich in bester Absicht – schreibst: „Letztendlich denke ich auch, dass am Ende auch die Binnenschifffahrt von der "Konsumgeilheit" partizipiert“". Das mag zunächst – allerdings auf Kosten der Umwelt und anderer Menschen – so erscheinen, aber mittelfristig, wenn nicht kurzfristig rennt dieses System an die Wand. Da kann man gerne dagegen sein, aber diese Wirtschafts- und Denkweise WIRD sich ändern, weil ihre Beibehaltung perspektivlos, nicht aufrecht- und auch nicht auszuhalten ist.
Das ist es ja, was ich in #9 im vorletzten Absatz versucht habe, zu beschreiben, dieses verhängnisvolle, den Menschen korrumpierende, lineare Denken, das die Container zählt und glaubt, daß die Binnenschiffahrt an der Konsumgeilheit partizipiere und von ihr profitiere. Wenn das Klima, die Weltmeere und und die Rohstofflage erst am Arsch ist – das steht ja nicht erst in 1000 Jahren vor der Tür und ist absehbar, weswegen ich solch drastischen Worte hier mal verwende – dann hat es sich mit dem Glauben an den Segen von Wachstum und Massenproduktion sowieso erledigt.
Beim G20-Gipfel in Buenos Aires warfen Kritiker den versammelten Politikern heute vor, „zu wenig gegen die Armut und gegen den Klimawandel zu tun.“ Leider haben sie recht. Es mutet geradezu wie ein Symbol an, wenn unsere Kanzlerin zu spät zu dem Treffen kommt.
Ich weiß, daß das hier ein Schiffahrtsforum ist. Aber ich glaube schon, daß es berechtigt, ja überfällig ist, diese Dinge auch gerade hier einmal anzusprechen. Denn gerade die Wirtschaft, die es gewohnt ist, in Zahlen zu denken und das „Mehr“ anzuvisieren, ist in solchen Dingen oft geradezu hilf- und phantasielos und ich bin fest davon überzeugt, daß ein Großteil des Widerstands gegen notwendige Veränderungen auf Unsicherheit und Ängste zurückgeht. Deswegen muß eine Grundsicherheit geschaffen werden, damit man bereit ist für Veränderung. Denn Angst lähmt und klammert sich immer an Bekanntes, angeblich Bewährtes.
Ich kann vielleicht noch kurz andeuten, wie all das zustandekommt. Seit der Entdeckung der Naturwissenschaften feierte der Glaube an die menschliche Vernunft immer neue Höhenflüge. Zerlegung und neues Zusammenfügen, Individualismus, Freiheit, Denken in Zahlen und Optimierung derselben - all das ist richtig und notwendig. Aber wenn es übertrieben und nichts anderes mehr gesehen wird, wird aus der Ratio einer Übertreibung dieser Ratio, ein Rationalismus. Alle -ismen sind Übertreibungen. Wir leben in einer rationalistischen Zeit, daher auch der Wachstumsglaube, wie bereits erwähnt. Wir haben die anderen Aspekte (nicht nur) des Menschen, die zugleich mitzuberücksichtigen wären, zu sehr aus dem Blick verloren.
:wink: Gernot
Servus Gernot,
ich wollte es ja nicht als Nachteil deklarieren dass die auch die Binnenschifffahrt am Konsum partizipiert, aber letztendlich machten sich Veränderungen in den Wirtschaftsstrukturen am Ende auch dort negativ bemerkbar wenn das Transportaufkommen beispielsweise im Containerbereich sinkt.
Wir werden auch nie den meiner Auffassung nach sozialistischen Ansatzpunkt erreichen dass es allen Menschen in gewissen Bahnen gleich oder annähernd gleich gut oder gleich schlecht geht erreichen. Gerade in den dritten Welt Ländern ist Armut kein aktuelles Problem sondern schon ein Riesenproblem seit ich politisch interessiert bin (und ich gehe auch gerade mit Riesenschritten auf das halbe Jahrhundert zu:rolleyes1:). Man sollte auch solche Länder mit unseren Standards vergleichen sondern die dortigen Lebenshaltungskosten mit den dortigen Löhnen, sprich die Kaufkraft, als Vergleich heranziehen. Ähnliches erlebt man immer wieder in Diskussionen um die Kosten beispielsweise für einen Internetanschluss in denen viele mit den niedrigen Kosten in Rumänien argumentieren. Prozentual auf den Anteil am Durchschnittslohn gerechnet ist es dort ebenso teuer oder billig wie bei uns.
Eine bessere Zahlungder Arbeitnehmer in den bekannten Ländern hätte in meinen Augen auch keinen nennenswerten Effekt. Wenn die Menschen mehr Lohn erhalten haben die Menschen zwar mehr Geld zum Ausgeben, aber die Produktionskosten steigen ebenfalls. Diese Kostensteigerung wird natürlich auf die Produkte umgelegt so dass am Ende der Preis für beispielsweise einen Sack Reis ebenso steigt. Am Ende bleibt dann auch nicht mehr viel mehr Geld über als vorher.
Ich möchte noch kurz auf das Argument des Klimawandels eingehen: ich bin kein Leugner eines Klimawandels und auch kein Anhänger einer gewissen, blauen Partei aber ich sehe den momentanen Hype um den Wandel sehr skeptisch. Das Klima unterlag schon immer Veränderungen, ich erinnere nur einmal an die Eiszeit. Nun hatten wir seit langer Zeit wieder einmal einen sehr warmen, langen und extrem trockenen Sommer und alle fabulieren vom Klimawandel. Wenn ich mich an die ganzen Jahre davor erinnere und auch vielleicht an die kommenden, üblichen Sommer denke ( ein letzter, ähnlich warmer Sommer liegt 15 Jahre zurück) rede zumindest ich noch nicht von einem Wandel. Darüber könnte man diskutieren wenn solche langen Perioden wirklich einmal über zehn Jahre jedes Jahr auftreten. dass die Duschschnittstemperatur etwas gestiegen ist liegt klar auf der Hand, aber man darf doch gerne die Frage stellen ob dies nicht dem natürlichen Lauf des Klimas geschuldet ist.
Natürlich soll man mit seinem Ambiente vorsichtig sein und es schützen, aber in meinen Augen wird der Klimawandel derzeit gerne auch genutzt irgendwelche Ideologien mit der Angst voranzutreiben.
Gruß
Chris
Gernot Menke
01.12.2018, 12:37
Moin Chris, danke für Deine Zeilen! Um die Sache nicht zu sehr in die Länge zu ziehen (das soll aber keinesfalls bedeuten, daß ich jemanden abwürgen möchte), hier nur zwei Punkte:
Ich finde es schon skurril, wenn das Wort Systemwechsel fast reflexartig mit „Sozialismus“ assoziiert wird. Bin ich in meinen Beiträgen zuvor irgendwo für den Sozialismus eingetreten - oder nicht eher dagegen? Besteht die Welt wirklich aus dem Schwarzweiß-Schema „Freiheit oder Sozialismus“? Ist sie so billig gestrickt?
Hat denn überhaupt die Freiheit in letzter Zeit zugenommen? Und wenn man unter Freiheit – was ich als nicht ausreichend empfinde – finanzielle Freiheit versteht, die Sache also rein materialistisch (!) betrachtet: hat die Freiheit denn zugenommen? Und falls ja, gilt das für die Mehrheit der Menschen, oder nur für ein paar wenige, während die Masse in die Röhre guckt, von allen anderen Nachteilen einmal ganz abgesehen?
Was ich ganz eindeutig ablehne, ist die Relativierung der nahenden Klimakatastrophe. Wer sagt, daß es Klimaveränderungen wie die Eiszeit schon immer gegeben habe, macht zwei Fehler. Zunächst einmal das „schon immer“: Kriege und Krankheiten hat es auch „schon immer“ gegeben – sind sie deswegen gut?
Zum anderen: wer heute noch nicht zur Kenntnis genommen hat, daß die gegenwärtige Klimaerwärmung menschengemacht ist, ist diesbezüglich schlicht und ergreifend nicht auf der Höhe der Diskussion. Das gab es nicht „schon immer“, sondern das ist neu. Da gibt es einen breiten Wissenschaftler-Konsens. Punkt.
Ein dritter Fehler ist, die „paar Grad“ Erhöhung der Durchschnittstemperatur mit einen gewöhnlichen Tag zu vergleichen, an dem es 18 oder eben 20 Grad warm ist. Die Zusammenhänge sind andere, das sind gravierende Veränderungen, die so einiges durcheinanderbringen. Übrigens auch auf Kosten der Freiheit!
Bereits 1972 veröffentlichte der Club of Rome – ein über alle Zweifel erhabenes interdisziplinäres Gremium von Wissenschaftlern – den aufrüttelnden Bericht „Grenzen des Wachstums – Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“. 1972 waren die Zusammenhänge bereits bekannt. Und sie haben sich bewahrheitet, die Prognosen sind eingetreten. Trotzdem wurde geleugnet und zerredet, gezweifelt und verdrängt, weil – ja, warum eigentlich?
1972! – Ein halbes Jahrhundert ist verloren und noch immer gibt es Leute, die es einfach nicht wahrhaben wollen.
:wink: Gernot
Hallo Gernot,
jetzt muss ich Dir doch noch einmal antworten auch wenn wir mittlerweile recht off-topic gelandet sind. Ich fasse deine Denkweise, die auch viele andere vertreten, schon als sozialistische Denkweise auf. Eine Gleichheit zwischen allen Menschen wird es nie geben und konterkariert für meine Denkweise auch einen Leistungsanspruch. Für mein Dafürempfinden soll der, der etwas leistet, an sich arbeitet, sich bildet auch einen erheblichen Mehrwert davon haben. Vielleicht sehe ich es als einer, der als Selbständige "One-man-Show" vor knapp zehn Jahren am leeren Schreibtisch begonnen hat und nun eine gute Auftragslage vorweisen kann, auch einfach nur etwas anders.
Die Behebung von Armut, auch in anderen Ländern kostet Geld, Geld welches arbeitende Menschen der helfenden Staaten erwirtschaften. Geld, welches dann in den Staaten, in denen die Leistung erbracht wurde, nicht mehr zur Verfügung steht. Um in den armen Ländern dieser Erde gezielt zu helfen müsste man dort erst einmal sämtliche Strukturen aufbrechen, sämtliche dortigen Regierungen entmachten und alle Clans und Warlords in den Griff bekommen. Dies ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, zumal in den betreffenden Staaten natürlich auch ein nicht unbeträchtlicher Teil der Menschen diese Gruppen supporten weil es eben auch zu ihrem Vorteil ist. Solange dort solche Strukturen herrschen werden immer Hilfsgelder in dubiosen Abflüssen verschwinden und man unterstützt diejenigen, die für die Armut mit Verantwortlich sind.
Noch einmal auf den Klimawandel bezogen: Du schreibst dass es Kriege und Krankheiten auch schon immer gab und man sie dewegen gutheißt? Der Vergleich hinkt. Für den Klimawandel wird ja immer der Mensch bzw. die weitreichende Industrialisierung, Mobilität und andere Gründe verantwortlich gemacht. Zu Zeiten der Eiszeit und Klimaphänomen in grauen Vorzeiten gab es dies aber alles noch nicht. Um eine Klimaveränderung als eine solche zu bezeichnen müsste man das Klima einmal über einen mindestens dreistelligen, längeren Zeitraum beobachten. Ein Zeitraum von 50 Jahren ist klimatechnisch gesehen nichts, eher einer Sekunde zu vergleichen. was ich ausdrücken wollte ist die Tatsache dass, da wir jetzt einmal einen überdurchschnittlichen Sommer hatten, gleich die Klimakatastrophleraus den Löchern kommen. Wie argumentieren sie denn nur wenn die nächsten Jahre eher wieder unser gewohntes, kühleres Klima bzw. Wetter vorherrscht wobei ich Wetter und Klima jetzt nicht in Relation setzen möchte.
Gruß
Chris
Gernot Menke
01.12.2018, 14:15
Hallo Chris,
was das vorgeschlagene "Klimaexperiment" anbelangt: wenn es denn so einträte, daß sich alles wieder wie von selbst einpendelt (obwohl gleichzeitig das Potential der Wälder und die Fähigkeit des Meeres, die Klimabelastungen zu kompensieren, fortwährend weiter beschnitten werden ...und vor allem obwohl damit Prozesse inganggesetzt wurden, die komplex sind und nicht einfach "abgestellt" werden können, sondern naturgesetzlich bestimmte Zeiten weiterlaufen) - wie schön das wäre!
Wenn dieses "Klimaexperiment" aber anders ausgeht - was denn dann?
:wink: Gernot
Servus Gernot,
wenn man einmal etliche Jahre, von mir aus 60 oder 70 Jahre, zurückblickt war doch die Klimabelastung durch das noch nicht verankerte Denken zur Umweltverträglichkeit und mangels Technologien wesentlich höher als heute. Eigentlich hätte doch damals schon die "Klimakatastrophe" eintreten müssen. das Thema Ozonloch, welches in den 80ern hochgekocht wurde, ist heute ebenso kein Thema mehr und auch damals wurde schon der Tod der Menschheit dadurch prophezeit. Kann es nicht seindass der vermeintliche Wandel nicht an den Auswirkungen von vor 50 Jahren liegt und sich eben durch das jetzige, sensibilisierte Denken und Handeln in zehn Jahren wieder analog zum Ozonloch normalisiert? Vielleicht sind ja Prozesse Deiner Argumentation folgend naturgesetzlich noch ein paar Jahre am weiterlaufen und normalisieren sich dann oder sind mangels entsprechender Katalysatoren oder Einflüsse beendet.
Einhergehend ist ja auch die Tatsache dass gewisse Kreise den konsumierenden Menschen immer wieder damit ein schlechtes Gewissen einreden möchten, siehe Thema Kreuzfahrten, Containertransporte mit ULCCs, Flugreisen, Auto etc. neue Technologien wie Elektromobilität werden schlechtgeredet hinsichtlich der Beschaffung und dem Abbau der Rohstoffe für Akkus und noch vieles mehr. Leben wir doch einfach wieder wie im Mittelalter oder zur Steinzeit, leider verursachen die damals üblichen Feuer zum Heizen und Kochen auch jede Menge Feinstaub und Emissionen.
Ich sage ja auch nicht dass wir nicht auf unsere Umwelt achten müssen aber mir geht diese Angstmacherei zu weit weil sich eben mit der Angst gutes Geld verdienen lässt. Ein finaler Klimawandel ist weder endgültig bewiesen noch entsprechend widerlegt. Jede Fraktion sucht sich die Argumente heraus die für sie gerade passsend erscheint, ebenso gibt es unter den Wissenschaftlern gespaltene Lager zu diesem Thema. Nur weil jemand einen Doktortitel oder eine Professur in diesem wissenschaftlichen Bereich hat muss er nicht zwingend Recht haben weil eben auch seine Ansichten vom persönlichen Weltbild und seinem Empfinden oder Ideologie geprägt und beeinflusst sind.
Um wieder zum Ausgangsthema zu gelangen ist meine Meinung dass der E-Carrier gar keine schlechte Idee ist, ob nun autonom oder manuell gefahren. Gerade auf definierten Linien mit entsprechend kurzen Strecken wie ARA-Duisburg wäre dies eine wirkliche Alternative. Das eine neue Technologie noch Schwächen hat liegt auf der Hand weil einfach Erfahrungswerte fehlen. Auch die ersten Autos waren mit Sicherheit nicht mit unseren heutigen hinsichtlich Reichweite, Zuverlässigkeit, Verbrauch etc. zu vergleichen sondern sind immer aufgrund von Erfahrungen weiterentwickelt worden. Auch die Elektromobilität wird mit Sicherheit immer weiterentwickelt je weiter sie den Markt durchdringt.
Gruß
Chris
Michael Felten
02.12.2018, 09:15
Gerade eben im Radio gehört: Köln fordert jetzt auch ein Tempolimit für die Schifffahrt.
Dann wird Düsseldorf auch nicht lange auf sich warten lassen.
Michael.:roooll:
Michael Felten
02.12.2018, 13:21
Dieselbelastung durch die vielen Schiffe
:
Kölner Oberbürgermeisterin fordert Tempolimit auf dem Rhein
https://rp-online.de/nrw/staedte/koeln/koeln-oberbuergermeisterin-henriette-reker-fordert-tempolimit-auf-dem-rhein_aid-34853163?fbclid=IwAR3xUL3Mwdx26wMDDiwIw2Onh9YXa-gahkElPEv-7ERoRr6_ssRFmbkGirw
Michael Felten
02.12.2018, 13:35
Wenn ein Schiff zu Berg mit halber Geschwindigkeit dann die doppelte Zeit durch Köln fährt, ist das dann eine Reduzierung der Abgase. :lool:
Ab wann dürfen denn die Flugzeuge über Köln nur noch mit halber Geschwindigkeit starten und fliegen.:lool:
Michael.
ich gehe davon aus, dass die meisten Schiffsführer so fahren, dass sie am meisten Geld verdienen, d.h. mit der wirtschaftlich optimalen Geschwindigkeit. Davon erheblich abzuweichen, würde die Transporte verteuern und unattraktiver machen (längere Fahrzeit). Die Folgedavon wäre dass sicher ein Teil der Transporte, insbesondere bei Containern, auf andere Verkehrsträger ausweichen würde. Grade in Köln ist der Autobahnring völlig überlastet, nicht zu letzt durch die Sperrung Rheinbrücke bei Leverkusen. Eine Verkehrsverlagerung auf den LKW würde die Luftsituation sicherlich nicht verbessern.
Sinnvoll fänge ich einen Umstieg auf LNG, mit dem Zündstrahlverfahren kann man auch vorhandene Schiffsmotoren einfach umrüsten. Dies würde die Schadstoffbelastung und CO2 Ausstoß erheblich reduzieren.
Mal abgesehen davon, gibt es eine optimale Geschwindigkeit gegen die Strömung bei der der Energieverbrauch minimal wird. Anders als bei ruhenden Gewässern ist die natürlich nicht unendlich niedrig. Könnte man mal ausrechnen wo die liegt...
Servus Gernot,
ich wollte es ja nicht als Nachteil deklarieren dass die auch die Binnenschifffahrt am Konsum partizipiert, aber letztendlich machten sich Veränderungen in den Wirtschaftsstrukturen am Ende auch dort negativ bemerkbar wenn das Transportaufkommen beispielsweise im Containerbereich sinkt.
Wir werden auch nie den meiner Auffassung nach sozialistischen Ansatzpunkt erreichen dass es allen Menschen in gewissen Bahnen gleich oder annähernd gleich gut oder gleich schlecht geht erreichen. Gerade in den dritten Welt Ländern ist Armut kein aktuelles Problem sondern schon ein Riesenproblem seit ich politisch interessiert bin (und ich gehe auch gerade mit Riesenschritten auf das halbe Jahrhundert zu:rolleyes1:). Man sollte auch solche Länder mit unseren Standards vergleichen sondern die dortigen Lebenshaltungskosten mit den dortigen Löhnen, sprich die Kaufkraft, als Vergleich heranziehen. Ähnliches erlebt man immer wieder in Diskussionen um die Kosten beispielsweise für einen Internetanschluss in denen viele mit den niedrigen Kosten in Rumänien argumentieren. Prozentual auf den Anteil am Durchschnittslohn gerechnet ist es dort ebenso teuer oder billig wie bei uns.
Eine bessere Zahlungder Arbeitnehmer in den bekannten Ländern hätte in meinen Augen auch keinen nennenswerten Effekt. Wenn die Menschen mehr Lohn erhalten haben die Menschen zwar mehr Geld zum Ausgeben, aber die Produktionskosten steigen ebenfalls. Diese Kostensteigerung wird natürlich auf die Produkte umgelegt so dass am Ende der Preis für beispielsweise einen Sack Reis ebenso steigt. Am Ende bleibt dann auch nicht mehr viel mehr Geld über als vorher.
Ich möchte noch kurz auf das Argument des Klimawandels eingehen: ich bin kein Leugner eines Klimawandels und auch kein Anhänger einer gewissen, blauen Partei aber ich sehe den momentanen Hype um den Wandel sehr skeptisch. Das Klima unterlag schon immer Veränderungen, ich erinnere nur einmal an die Eiszeit. Nun hatten wir seit langer Zeit wieder einmal einen sehr warmen, langen und extrem trockenen Sommer und alle fabulieren vom Klimawandel. Wenn ich mich an die ganzen Jahre davor erinnere und auch vielleicht an die kommenden, üblichen Sommer denke ( ein letzter, ähnlich warmer Sommer liegt 15 Jahre zurück) rede zumindest ich noch nicht von einem Wandel. Darüber könnte man diskutieren wenn solche langen Perioden wirklich einmal über zehn Jahre jedes Jahr auftreten. dass die Duschschnittstemperatur etwas gestiegen ist liegt klar auf der Hand, aber man darf doch gerne die Frage stellen ob dies nicht dem natürlichen Lauf des Klimas geschuldet ist.
Natürlich soll man mit seinem Ambiente vorsichtig sein und es schützen, aber in meinen Augen wird der Klimawandel derzeit gerne auch genutzt irgendwelche Ideologien mit der Angst voranzutreiben.
Gruß
Chris
Der Klimawandel der Eiszeit kann durchaus etwas mit den Menschen zu gehabt haben. Zu dieser Zeit starben überall auf der Welt die großen Säugetierer aus (Mammuts, Riesenfaultiere, Wolnashorn uvm.). Es ist schwierig mit letzter Sicherheit zu beweise woran das gelegen hat, aber an den Amerikas sieht man, dass dieseTiere ausstarben nachdem sie von Menschen bejagt worden. Grade bei großen Säugetieren mit wenig Nachwuchs kann ein kleiner zusätzlicher Verlust schnell einen Rückgang der Population bewirken. Wenn die riesigen Säugetiere fehlen, ändert sich auch die Vegetation erheblich was wiederum Auswirkungen auf das Klima hat.
Kölner Oberbürgermeisterin fordert Tempolimit auf dem Rhein
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Hallo, Forum!
Das ist 100% populistische Forderung. Wie kann man so dumm sein, um an eine so einfache Loesung zu glauben? Und komische Weise Befoelkerung glaubt an so was! Schon ganz zu schweigen, dass meisten Schiffe fahren sowieso langsam und sparsam.
MfG.
Igor.
binnenvaart
03.12.2018, 18:04
Die Kölner Oberbürgermeisterin Reker hat am Wochenende ein Tempolimit für Rheinschiffe gefordert. Sie sagt, dass sie die Luft erheblich verschmutzen. Stimmt das?
Wie sinnvoll ist ein Tempolimit für Rheinschiffe? (https://www.swr.de/swraktuell/Luftverschmutzung-durch-Schifffahrt-Wie-sinnvoll-ist-ein-Tempolimit-fuer-Rheinschiffe,tempolimit-rheinschiffe-100.html)
binnenvaart
03.12.2018, 21:40
BONN. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagt, die Binnenschiffer auf dem Rhein trügen erheblich zur Luftverschmutzung in der Stadt bei. Der Widerspruch kommt postwendend.
Von Tempolimits halten die Rheinschiffer nichts (http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/politik/deutschland/Von-Tempolimits-halten-die-Rheinschiffer-nichts-article3993649.html)
Michael Felten
04.12.2018, 20:20
Tempolimit für Schiffe? Kölner Käpt'n: „So einen Schwachsinn habe ich noch nie gehört“
https://www.express.de/koeln/tempolimit-fuer-schiffe--koelner-kaept-n---so-einen-schwachsinn-habe-ich-noch-nie-gehoert--31688280?dmcid=sm_fb_p
wellcraft288
04.12.2018, 20:23
Erst Reden dann Denken................so geht Politik
Erst Reden dann Denken................so geht Politik
Und am Besten auch noch völlig ungetrübt von jeder Sachkenntnis:lool:
binnenvaart
05.12.2018, 11:23
Eine Entscheidung gibt es noch nicht. Doch die Gemüter erhitzen sich bereits. Täglich befahren hunderte Fracht- und Passagierschiffe den Rhein. Müssen sie bald ihr Tempo drosseln, wenn sie Köln und andere Städte passieren?
Dicke Luft am Rhein - Wirbel um Tempolimit für Schiffe (http://motorzeitung.de/news.php?newsid=540371)
Geschwindigkeitsbeschränkungen in Rotterdamer Kanälen auf 12, 13, oder auch 15 Km/h,
(wie überhaupt auch auf 1000 anderen kleineren Flüssen und Kanälen in Holland, Deutschland oder auch anderswo,
dienen ja wohl nicht der Emisionsminderung, sondern zur Minderung von Sog und Wellenschlag...
wenn dann der Rhein bei Hochwasser mit angenommenen 12 km/h Richtung NL fließt ist es bestimmt sehr sinnvoll da mit 12,5 kmh gegen die Strömung anzukämpfen...
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