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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bank für Schiffahrt finanziert mehr Neubauten



binnenvaart
16.01.2019, 10:50
Die Bank für Schiffahrt (BfS) hat ihr Kreditportfolio im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. 252 Mio. € standen zuletzt in den Büchern, rund 27 Mio. € (+13%) mehr als im Jahr zuvor.

Bank für Schiffahrt finanziert mehr Neubauten (https://binnenschifffahrt-online.de/2019/01/featured/5765/bank-fuer-schiffahrt-finanziert-mehr-neubauten/)

Yggdrasil
19.11.2019, 18:35
Moin

Am besten hat mir gefallen


----Das Portfolio zeichne sich durch eine sehr gute Risikostruktur aus, sagt Franz. Altlasten gebe es nicht, daher war auch keine Risikovorsorge nötig.----

Ja klar,jetzt wissen sie ja, das sie bei drohendem Bankrott immer wieder gerettet werden und wer Schiffe hauptsächlich über Bürgschafzskredite,in dem diese als Eigenkapital anerkannt werden finanziert,ist für mich alles andere als seriös.
Wer auf Kosten des Steuerzahlers agiert,gehört hinter Gitter und nicht auf die Titelseite.

flo81
20.11.2019, 09:47
Hast du ein konkretes Beispiel wo die Bank für Schifffahrt staatliche Hilfe bekommen hat?

Yggdrasil
20.11.2019, 12:26
Moin

Deine Frage ist aus dem Kontext gerissen und nein eine direkte Hilfe des Steuerzahlers,zu gunsten der BfS gab es wohl noch nicht.

ABER

Die Bank erkennt Bürgschafts - bzw Kredite der KfW als Eigenkapital an und verlagert so das Risiko von der Bank auf den Steuerzahler und diese sind bekanntlich der Staat.
Die staatliche Hilfe bekommt der Kreditnehmer,wobei der Nutznießer die BfS ist,denn bei einer Pleite,bekommt sie sicher ,glaube 75 % sind das augenblicklich,der geschuldeten Gelder aus dem Steuertopf.
Früher waren das mal mehr %.

Früher sagte man mal 25 % reines Eigenkapital würde zu einer sicheren Finanzierung gehören.Dies wurde über Jahre,durch die starke Wirtschaft von den Banken unterschritten.
Heute sind wir wieder bei 25 - 30 % reines Eigenkapital angekommen.Jedenfalls fordern die Banken dies, erkennen aber eben diese sicheren Staatskredite als Eigenkapital an.

Nun könnte man meinen ,ist wäre in Ordnung solange alles gut geht.Naja, jedenfalls für den Kreditnehmer und dem Steuerzahler,denn die Bank sitzt auf jeden Fall,bei einer Pleite,auf der sicheren Seite.
Da sie auf unseriöse Weise,eben diese Staatskredite als Eigenkapital anerkennt und somit hintenherum staatliche Hilfe bekommt.

Jetzt müsste man noch in Erfahrung bringen wieviele Pleiten es gab und man hätte die Summe dieser Hilfe.

Hein Mück
20.11.2019, 13:45
Moin,

aus dem Kontext gerissen ist die Frage von floß1 nicht.
Für das was Yggdrasil unter ABER formuliert, gibt es im Artikel keine Hinweise.
Woraus ergibt sich, dass der Staat bei einem geplatzten Bankenkredit für eine Schiffsfinanzierung die Schulden des Kreditnehmers übernimmt?
Das neue Schiff bildet die Sicherheit, und je nachdem wie gut es im Falle des Falles verkauft werden kann, werden die Kredite der Bank und der KfW bedient. Das ist bei der Baufinanzierung für ein Haus ähnlich. Auch da gibt es Bank- und KfW-Kredite nebeneinander.
Und die Aussage, das die Bank keine Altlasten hat, bedeutet ja nur, dass es bei ihr keine faulen Kredite gibt, die evtl. nicht bedient werden können und der gewährte Kredit höher ist als die zur Verfügung stehende Sicherheit.

Yggdrasil
20.11.2019, 14:38
Moin

Doch sie ist aus dem Kontext gerissen!

Der Staat,also der Steuerzahler ,bürgt bei Bürgschaftskrediten zu 75% bzw. KfW-Kredite 100% für den Kreditnehmer.

Diese Kredite bilden aber kein Eigenkapital im eigentlichen Sinne,denn sie sind nur Zuschüsse.

Nein, das neue Schiff oder das neue Haus bilden bei Kreditaufnahme keine Sicherheit .Das glaubst Du nicht,dann geh zu einer Bank und frage nach einem Kredit in der Form.

Es ist eben so,das die Banken, neben den Staatskrediten ,die übrigens auch im Schiffregister bzw, Grundbuch eingtragen werden,das Schiff bzw. Haus nicht als Sicherheit anerkennt,da eine Kalkulation des Wertes,schlichtweg Glaskugel lesen wäre.Diese Sicherheit besteht zwar,ist aber auf Grund der möglichen Gesamtschuldnerschaft ,bei einer Pleite, außen vor.Dies als Sicherheit anzuerkennen ,würde den Kredit noch unseriöser darstellen.Aus diesem Grund sind für einen KfW-Kredit auch bankübliche Sicherheiten erforderlich,womit wir wieder am Anfang wären.

Die Bank muss also die Bonität des Kreditnehmers prüfen,wobei sie aber die zu erwartenden staatlichen Zuschüsse,was sie eignentlich nicht dürfte, mit einbezieht.
Bleibt die Frage,woher ich das weiß,nunja, ich war bei der BfS und habe nachgefragt,wie man denn so eben mal ein Schiff für 3,5 Mio bekommen kann.

Eine Kredit in Höhe von bei mir 50.000 Euro wurde, und wie ich heute weiß,auch anderen abgelehnt,obwohl ja ein schuldenfreies Schiff als Sicherheit da war.
Jetzt könnte man meinen,.ja , ein altes Schiff,was aber irrrelevant wäre,würde man den Schrottpreis zu Grunde legen.Dies wäre dann aber genau so schwammig,wie ein erhoffter Verkaufspreis bei einem Neubau.

Im übrigen hätte das alte Schiff bei der Finanzierung eines Neubaus ,dann als Sicherheit gezählt,denn dafür gibt es ja wieder andere ERP oder KfW Förderprogramme.:cool1:

Fazit: Man nehme verschiedene Programme vermische sie so,das man selber minimales Risiko trägt und mache den Geldgebern (Steuerzahler) vor,das alles in Ordnung sei.
Das dies recht einfach ist,da es sich bei dem Geld ja nicht um eigenes ,sondern um Steuergeld handelt, sollte bei der Verschwendung die die Behörden damit betreiben, jeder wissen,.

flo81
20.11.2019, 15:03
Mit welcher Begründung wurde denn der 50000€ Kredit abgelehnt, bzw. was hast du für eine Antwort bezüglich der 3.5 Mio bekommen?

Yggdrasil
20.11.2019, 15:15
Moin

Tja,zu alt das Schiff und das bei einem jährlichem Gewinn, von damals 200.000 Euro.Fragt man sich, wozu,bei dem Gewinn, einen Kredit,aber das ist Irrelevant.

Neubau wäre, wie gesagt,durch verschiedene staatliche Förderungen,kein Problem gewesen.

Eine reine Bankfinanzierung,eines Neubaus ,wurde allerdings, mangels banküblicher Bonität, ausgeschlossen.

Für die staatlichen Förderungen sind aber bankübliche Bonitäten eine Vorraussetzung.:roooll:

Jürgen
21.11.2019, 10:51
Morgen!!

Es ist ja genau das, was unser Gewerbe möchte: Mehr staatliche Förderung, um der Konkurrenz aus z.B. den Niederlanden, Paroli zu bieten. Ebenso soll eine vom Staat geförderte Subvention für moderne Motoren uns helfen. - Natürlich sind das Sicherheiten zu Lasten des Steuerzahlers, macht aber nix, alles Peanuts im Vergleich was Konzerne gefördert bekommen.
Aber es ist ein legitimes Mittel um , in diesem Fall, geschäftliche Vorhaben zu fördern und davon auszugehen ist, daß alles erfolgreich verläuft. Dies ist gerade in der Binnenschiffahrt wichtig, da die Frachtraten durch die Jahrzehnte hin durch die Machenschaften in den Teppichetagen und zum Wohle eines "wirtschaftlichen", also billigen Transportes, unauskömmlich geworden sind und in keinem Verhältnis zur Unternehmung stehen. Trotzdem fahren Schiffe.

Wie sich natürlich die staatlichen Förderungen in der Bewertung der Bonität darstellen, ist unterschiedlich zu sehen.
Die staatliche Förderungen/Kredite zurückzuzahlen kann u. U. mehr "wehtun" als der übliche Bankkredit.

Selber bin ich seit 21 Jahren Kunde bei der Bank für Schiffahrt, ohne öffentliche Mittel, und bin mit der Zusammenarbeit, sowohl bei einem Schiffstausch/Kauf als auch in krisenhaften Zeiten, zufrieden. - Das muß auch mal gesagt werden.
In diesem Sinne!

Jürgen

Yggdrasil
21.11.2019, 13:57
Moin Jürgen

Richtig es geht und sollte nicht allein um die BfS gehen ,da alle Banken dies so tun,aber was den Sinn und die Art betrifft muss ich Dir widersprechen.

Es sind nicht die ,,Teppichetagen,, die die Frachtraten in den Keller haben rutschen lassen,sondern die Schiffseigner.Klar ist natürlich ,das derjenige,den Transport bekommt,welcher ihn am biligsten anbietet und da sind wir wieder auch bei der Finanzierung.Diese ist natürlich nicht nur in der BRD,sondern generell unseriös geworden.Würde man wirtschaftliche Punkte zu Grunde legen,würde sicher jedes 2te Schiff nicht gebaut worden sein.Jedoch ist gerade durch Förderungen eine Überkapazität enstanden,die den Markt völlig kaputt gemacht hat.Ich möchte garnicht wissen wieviele Schiffe unterwegs sind,wo die Bank sagt,fahr ,egal wofür,nur damit man fährt und sich das Schiff nicht kaputtsteht.Ich agiere seit einem Jahr auf dem freien Markt und muss immer wieder mit ansehen,wie ich von Neubauten im Frachtpreis unterboten werde.
Aber nichtsdestotrotz liegen da natürlich noch mehrere Faktoren zu Grunde.Einerseits die unterschiedlichen Währungen und dann vor allem die Ausrüstungs-und Besatzungsvorschriften der Länder in der EU vor,die es der deutschen Schiffahrt so gut wie unmöglich macht,dort mitzuhalten.
Ich weiß jetzt nicht in welcher Form die Niederlanden,dem einen Riegel vorgeschoben hatten,als sie sagten,jetzt ist Schluß,entweder ihr fahrt wirtschaftlich oder garnicht!
Aber nun fördern sie im Rahmen von ,,Green,, doch wieder alles.
Förderungen sind generell das Problem.Ein Betrieb sollte wirtschaftlich laufen und nötige Modernisierungen selber erwirtschaften können.
Es ist natürlich leichter,einen Kredit aufzunehmen als zu sparen ,aber am Ende schadet man sich nur selber damit,weil man gezwungen ist,diese Kredite zu bedienen und dann auch unterhalb der Wirtschaftlichkeit,agieren muss.
Konkurenz aus den Niederlanden ect. gibt es doch garnicht,wir sind doch jetzt alle EU und alle vereint :lool: ,da kann ich nur sagen, willkommen.

Fakt ist,es werden nur große Konzerne übrigbleiben,da der Ruf nach staatlicher Unterstützung zu groß geworden ist.In der Etage werden Dinge beschlossen,ohne zu wissen woher das ganze Geld kommen soll.
Scheinbar macht sich keiner darüber Gedanken,da alle nur fordern und fordern.
Wir müssen zurück zum wirtschaftlich und damit kostendeckenden Leistungen.
Früher sagte man,was ein Schiff in einem Jahr an Gelder einfährt ,darf es,um sicher über eine Bank finanziert zu werden,kosten . Da wurde mit kleinen Schiffen angefangen und man vergrößerte sich nach Bedarf.
Heute fahren 30jährige mit Schiffen umher,die nichtmal ihre Kinder werden abbezahlen können.
Was wird getan? Die Besatzungstärken reduziert,Fahrgeschwindigkeiten und Fahrzeiten überschritten.
Ab und zu erwischt es einen Ungkücklichen bei einer Kontrolle,obwohl die Polizei eigentlich permanent kontrollieren bzw. stilllegen müsste und auch könnte.
Warum tun sie das nicht?Ganz einfach!Menschen müssen essen und solange sie dies selber erwirtschaften und damit nicht nachfragen,warum sie sich eigentlich jeden Tag für andere abrackern,greift man sich scheinheilig mal den ein oder anderen heraus,tut so als ob man etwas tut und das ganze nur um keinen Aufstand zu bekommen.

Wo sind die Zeiten hin als Streikbrecher noch aus ihren Bussen gezehrt wurden?Wo ist überhaupt der Kampferswille hin?
Ich kann es Dir sagen,der wurde durch Förderungen abgeschafft.In dem Zusammenhang fallen mir wieder diese Schein-Streiks der Binnenschiffahrt ein.Ähm, ,,mein Chef hat gesagt,ich muss fahren,lasst mich mal durch,, ! Was wurde getan? Alle sind beiseite, anstatt dem in den AA zu treten.
Bleibt nur zu hoffen,das dieses ganze System bald zusammenbricht,denn es gibt hier schon mehr Sozialismus,als wir in der DDR hatten.Diesen aber wiederum,nur innerhalb der Arbeiterklasse,die zur Hälfte,nur noch mit Beihilfen leben kann und dieses Sytem eigentlich nicht halten kann.
Dafür sorgen zur Zeit kostenlose Kredite,wobei auch diese Blase,wie in den USA platzen wird.
Das wird zwar ziemlich hässlich werden,aber wie sagt man so schön.
Lieber ein Ende mit Schrecken ,als ein Schrecken ohne Ende.