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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein 110 Meter langes Tankmotorschiff hat auf dem Rhein in Südbaden zwei Ruderer überlaufen, aber nicht verletzt.



Tim S.
12.03.2019, 22:30
https://www.rtl.de/cms/schiff-kollidiert-mit-ruderboot-ruderer-bleiben-unverletzt-4306768.html

Elbianer
13.03.2019, 00:29
Wenn der Schiffsführer ebenfalls mit den Rücken zum Bug, so wie es Ruderer ja üblicherweise tun, in Steuerhaus gesessen hätte.......:roooll:

Kleinfahrzeuge müssen den Berufsschiffen ausweichen, so ist es eindeutig geregelt. Aber wie soll man herannahende Berufsschiffe sehen, wenn man rückwärts im Ruderboot sitz:fragkratz:

Gruß Thomas

Gernot Menke
13.03.2019, 11:03
Ja, das hatten wir irgendwo schon mal: da gibt es zum einen auch Spiegel, wenn man ohne Steuermann fährt. Und den braucht man nicht, wenn man sich oft genug umsieht, was man schon deswegen tun muß, um Kurs zu halten. Nichts für ältere Leute eigentlich, das mit dem beiläufigen Umdrehen ist dann so eine Sache - auch der Schulterblick im Auto ist ja nur etwas für Leute bis ungefähr 60, je nach gymnastischer Veranlagung.

Allerdings hört man solche Vorfälle doch relativ selten und man sollte sie in Relation setzen zu den vielen vielen Ruderkilometern, die glatt ablaufen. Und in der Berufsschiffahrt rumpelt es doch auch hin und wieder.

Daß der Schiffsführer die Maschine gestoppt hat, war eine perfekte Reaktion, die den Leuten vermutlich das Leben gerettet hat. Weniger ideal war, daß er hinterher nichts für die Bergung getan hat, nachdem er die Ruderer offenbar unverletzt schwimmend im Wasser gesehen hat, aber sie standen unter Schock und um diese Jahreszeit kann Schwimmern im kalten Wasser recht schnell die Kraft und der Wille verlassen.

:wink: Gernot

Reinier D
13.03.2019, 16:12
:wink: Hallo Gernot

Einem lehrer Tankschiff von 110 m stop man dort nicht so einfach, oder dreht man nicht so einfacht auf diese strecke, er sollte doch auch an der sicherheit sein Schiff denken.
Und volgens mir war er leer anders konnte diese nicht unter das schiff kommen. Und auch beim einem lehren schiff bekommt man die leuten nicht einfach an Bord. Aber das schreibt man da naturlich nicht da bei, dan gibt es kein Sensation. Und wer saght das der schiffsführer nicht unter Schock gestande ist. Das werd immer vorgessen.

mfg :captain: Reinier

Elbianer
13.03.2019, 17:58
Allerdings hört man solche Vorfälle doch relativ selten und man sollte sie in Relation setzen zu den vielen vielen Ruderkilometern, die glatt ablaufen. Und in der Berufsschiffahrt rumpelt es doch auch hin und wieder.


Hallo Gernot,

natürlich rumpelt es in der Berufsschiffahrt auch hin und wieder. Aber das passiert, weil die Kollegen oft genug hart am Limit fahren müssen und nicht weil sie sich freiwillig, zum Spaß, in Gefahr begeben.
Solche Vorfälle gibt es zum Glück nicht oft, dafür aber sehr viele Beinaheunfälle, die gerade noch gut gehen.
Ich bin selbst in einen Wassersportverein groß geworden und habe durchaus Verständnis für Wassersportler.
Ruderboote sind mit ihren geringen Freibord völlig ungeeignet für eine Wasserstraße wo Berufsschiffe fahren und rückwärts in Boot sitzend zu fahren ist grob fahrlässig. Wer sich dadurch in Gefahr bringt ist selbst schuld.

Gruß Thomas

faehrenfan
13.03.2019, 19:12
Moin,

im Artikel steht doch sogar, das er gehubt hat, bevor das Unfall geschehen ist:
Da hat er wohl schon mit dem schlimmsten gerechnet und die Maschine auskuppelte:
Bei soviel Reaktion gehe ich davon aus, das er über Funk die Revierzentrale informiert und die Rettungskette ausglöst hat.
Das steht natürlich nicht drinnen, weil das ja ebenfalls positiv für den Schiffsführer wäre und man dann ja nicht die vermeintliche Fahrerflucht andeuten könnte ...
Wie aber schon erwähnt wurde, aufstoppen oder gar wenden mit dem Tankschiff und den Verunglückten hinterher fahren, sie dann über die Meterhohe Bordwand aus dem Wasser bergen, sorry, das halte ich für mehr als abwegig.
Wir haben mal eine Frau aus dem Wasser gefischt, die am Kornsand rein gefallen war:
Das ging Dank zwei starken Polizisten und über die ins Wasser abgesenkte Landeklappe, absolut Problemlos, aber eine Bordwand hättest Du die nicht rauf bekommen, die war bereits unterkühlt und stand unter Schock.

Gruß Alex

Gernot Menke
13.03.2019, 20:51
Hallo Alex,

ich war nicht dabei und weiß nicht, ob der Schiffsführer aus dreihundert Meter Entfernung gehupt hat oder erst als er merkte, daß da wohl nichts mehr geht oder irgendwo dazwischen.
Die Maschine auszumachen hat doch nur dann Sinn, wenn es bereits gerappelt hat bzw. der Zusammenstoß nicht mehr zu vermeiden ist , sonst hätte er doch zurückgemacht.

Und was das Abbergen anbelangt: wenn Hilfe wirklich in der Nähe ist und man diese über Funk auch sofort erreicht, okay. Nur wäre es halt blöd, wenn die Funkerei zum bequemen Alibi würde nach dem Motto: habe ich erledigt und die kommen dann schon. Dann wäre es wohl besser, ständig machen, das geht wohl fast immer, wenn man nicht gerade auf der Oberweser oder kurz oberhalb einer Brücke ist. Und da das Rettungsboot ja ständig einsatzbereit ist, kann der Matrose sich doch wohl mal in die Riemen legen in solch einem Fall? Zu Wasser lassen kann man ein Rettungsboot doch auch dort, wo man nicht ständig machen kann - das Boot mit seinem Insassen wird man schon irgendwie wiederfinden.

Aber in einem Punkt gebe ich Reinier (#4) absolut recht: so abgebrüht und überlegt muß man nach diesem Schreck eben erst mal sein. Ich glaube, man muß solche Situationen in Gedanken durchspielen, damit man im Notfall sofort reagiert.

:wink: Gernot

Tim S.
14.03.2019, 10:18
Vor allem wird immer wieder in Medien gern berichtet, ein Schiff habe nach Havarien auf Kanälen oder anderen engen Gewässern seine Fahrt einfach fortgesetzt, ohne zu stoppen. Dabei wird dann geflissentlich übersehen, dass ein Schiff keine Bremse hat wie ein Auto und durch ein Aufstoppen auch die Manövrierfähigkeit reduziert wird mit der Gefahr weiterer Havarien. Von daher ist weiterfahren bis zur nächsten Stelle, wo man gefahrenfrei stoppen kann, die einzig sinnige Maßnahme.

Captain
19.03.2019, 20:20
Hallo, Gernot!
Nicht zu Ungut, aber Ruderer sollen selbst um ihre Sicherheit sorgen und nicht der Schiffsfuehrer schuldig machen. Meine feste Ueberzeugung - sie sollen ausserhalb des Fahrrinne "spazieren" fahren und keine Hindernisse fuer Berufsfaerkehr darstellen. Wenn sie runtergehen - selbst Schuld. Warum auf der Strasse Leute warten, um sie zu ueberqueren, und keiner faehrt mit Fahrrad in die Mitte des Autobahn? Das ist eine ritorische Frage - alle kennen Antwort.
Mit freundlichen Gruessen aus Kiew. Allzeit gute und sichere Fahrt!
Igor.
P.S. Ich stimme 100% Tim S. zu.

Gernot Menke
20.03.2019, 10:32
Alles richtig, Captain - aber wenn Leute im Teich schwimmen, dann schwimmen sie im Teich. Und Winter ist nicht Sommer., das ist das Problem, für alle irgendwie Beteiligten.

Da oben in Birsfelden wird, kurz oberhalb der Schleuse, wenn diese ein Boot klar hatte, das Schleusenboot vermutlich die schnellere Lösung gewesen sein. Wenn diese Möglichkeit nicht bestanden hätte, wäre der Tanker an dieser breiten und unproblematischen Stelle sicherlich nicht weitergefahren, sondern hätte die Leute rausgefischt.

:wink: Gernot