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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : trimmen



Hermann
16.03.2009, 20:21
Hallo,

wird Heute noch auf den Frachtschiffen "getrimmt":fragkratz: oder kennen die jüngeren Binnenschiffer das garnicht mehr:fragkratz:
Gruß
Hermann:wink:

Ernst
16.03.2009, 23:59
Hallo Hermann, trimmen, Scherstöcke und Merkling eingraben war ein beliebter "Sport" beim Getreide laden.

Das gbt`s wohl heute nur noch selten, weil die Schiffe Wallgang und ein modernes Lukendach haben.

Das eigentliche trimmen um die Krängung des Schiffs auszugleichen wurde natürlich auch bei anderen Schüttgütern angewandt.


Gruß Ernst

Hermann
17.03.2009, 21:12
Hallo Ernst,

mein Lehrjahre habe ich auf einen Frachter erlebt, wo wir oft vom RHK
Feinkohle für die Kraftwerke am Main oder Neckar geladen haben und mein damaliger Schiffmann wollt immer ein zugedecktes Schiff.
So mit habe ich eine gute Erfahrung mit dem Trimmen. Ich sehe oft offene Schiffe, die Feinkohle geladen habe und Ihr modernes Lukendach fein aufgestapelt haben, weil kleine Kohlebergspitzen getrimmt werden müßten.
Deshalb habe ich gedacht, dass die Binnenschiffer das Trimmen Heute nicht mehr kennen.
Gruß
Hermann:wink:

Gernot Menke
18.03.2009, 18:27
mein damaliger Schiffmann wollt immer ein zugedecktes Schiff.


Da hat bestimmt die Macht der Gewohnheit aus der Zeit, also noch verschiedene kleinere Partien unterschiedlichster Art geladen wurden, die zum Teil wasserempfindlich waren, eine Rolle gespielt.

Und wenn einer tage- oder wochenlang unterwegs war, war das Abdecken natürlich auch viel wichtiger, als bei den kurzen Umlaufzeiten heutzutage.

:wink: Gernot

Ernst
18.03.2009, 18:44
Hallo Gernot, das war nicht die Macht der Gewohnheit sondern der "Alte" wollte ein ordentlich aussehendes Schiff haben !
Außerdem wenn die Feinkohle in der Sonne trocknet und noch ein bisschen Wind aufkommt dann knirscht es zwischen den Zähnen und der ganze Schlappen ist dreckig.
Das konnte der "Alte" gar nicht leiden.

Gruß Ernst

Gernot Menke
18.03.2009, 19:56
Hallo Ernst,

immer wieder schön, aus dem prallen Leben zu hören ...

dann nehmen die Jungs es heute also zähneknirschend hin, daß die Feinkohle durch die Lüfte düst? Trotz der viel bequemeren Luken? Nach dem Motto: Hauptsache schnell schnell und in ein paar Tagen ist das Zeug ja wieder draußen?

Oder fehlt beim Kohleladen (heute meist durch Förderbänder, nehme ich an) die Möglichkeit, die Spitzen der Kohlenberge mal eben maschinell (Greifer oder so) zu plätten - ein Einraumschiff wäre ja wie gemacht dafür? Daß die heutigen Lademengen für zwei Mann mit Schippe nicht mehr geeignet sind, kann man ja verstehen.

:wink: Gernot

Ernst
19.03.2009, 00:26
….Dass die heutigen Lademengen für zwei Mann mit Schippe nicht mehr geeignet sind, kann man ja verstehen…..

Hallo Gernot, damit bin ich nicht ganz einverstanden !
Mir liegt es aber fern den heutigen Schffsführern vorzuschreiben was sie zu tun haben.
Das es aber auch anders denkende gibt sieht man am Jürgen Firmbach der in seinem Beitrag „die Spitze brechen“ darauf hingewiesen hat das eine Schüttgut Ladung auch verrutschen kann.

Gruß Ernst

Gernot Menke
19.03.2009, 12:03
Hi Ernst,

was war denn nun wichtiger: die Abneigung des "Alten" gegen Dreck oder die Gefahr des Verrutschens der Ladung?

:wink: Gernot

Andy
19.03.2009, 12:25
Hallo Hermann
Zitat:"wo wir oft vom RHK, Feinkohle für die Kraftwerke am Main oder Neckar geladen haben und mein damaliger Schiffmann wollt immer ein zugedecktes Schiff."

Nach Heilbronn EVS Kraftwerk musste man die Kohle abdecken sonst konnte es passieren das man abgelehnt wurde. Wenn die Kohle nass war rutschte sie nicht mehr durch den Trichter. Nach Altbach und Münster musste man glaube ich auch zudecken.

Grüße Andy

Hermann
19.03.2009, 15:46
Hallo Andy,

ich war damals Moses (1963 )und habe die Befehle von meinen Schiffmann ausgeführt. Ich weiß es auch nicht mehr, ob es Vorschrift vom Empfänger war, aber wir haben damals ausnahmelos die Räume zugedeckt . Es war aber auch nur ein 67 m Schiff ( 5 Räume)

Gruß
Hermann:wink: