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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schiff sinkt auf der Donau in Budapest: Sieben Tote, viele weitere Vermisste



binnenvaart
30.05.2019, 09:04
Ein Ausflugsschiff mit südkoreanischen Touristen an Bord kentert bei einer abendlichen Fahrt auf der Donau in Budapest.

Schiff sinkt auf der Donau in Budapest: Sieben Tote, viele weitere Vermisste (https://www.focus.de/panorama/welt/ungarische-medien-berichten-schiffsunglueck-auf-donau-boot-sinkt-in-budapest-sieben-tote-viele-vermisste_id_10775408.html)

binnenvaart
30.05.2019, 10:32
The Mermaid, an 86ft tourist boat, capsized and sank after it collided with a larger vessel on Wednesday night

Seven South Korean tourists dead and 21 missing, including a girl, six, as river cruise boat crashes into another vessel and sinks on River Danube in Hungary during storm (https://www.dailymail.co.uk/news/article-7084225/Boat-sinks-Danube-Hungary-34-board.html)

Rolf Gertsch
30.05.2019, 11:30
Auf "srf.ch" findet man ein ausführlicher Bericht.

slowman
30.05.2019, 12:24
Hallo zusammen,

es ist in diversen anderen Medien ja schon kommuniziert worden von welcher Reederei das Schiff ist welches das Ausflugsboot "versenkte". Irgendwie kommt mir diese Firma so langsam wie die damalige Fluglinie Spantax vor welche auch immer wieder durch Zwischenfälle in die Schlagzeilen geriet. Vielleicht ist gnadenlose Expansion doch nicht so positiv wenn man nicht in gleichem Maße das dazu erforderliche Personal in qualifizierter Form findet. Klar, auch hier muss man erst einmal die Untersuchung der Ursache abwarten bis ein Schuldiger benannt werden kann, aber auffällig ist die Unfallhäufigkeit bei diesem Unternehmen schon irgendwie.

Gruß
Chris

greg1815
30.05.2019, 12:45
Aus Bildern und Marinetraffic sieht man dass Viking hat mit dem kleinen Ausflugschiff genau vor die Brücke kollidiert. Die fuhren beide selbe Kurs, der kleine war langsam. Ich gehe davon aus , dass der Viking einfach den Kleinen nicht in Radar gesehen hat oder dachte , dass das ein Echo ist. Bald werden wir alles erfahren , dauert nicht lange.

slowman
30.05.2019, 13:09
Hi Greg,

wenn es ein Echo gewesen wäre hätte der Viking ja erst recht vorsichtig agieren müssen oder meinst Du ein Fehlecho? es gibt ja auch Webca,-Zeitrafferaufnahmen denen man entnehmen kann dass die Sicht nicht so schlecht war, also hätte man meiner Auffassung nach den "Kleinen" auch anhand seiner Lichter identifizieren und sehen können. Mit 28 Meter Länge und 7 m Breite war der Hableany jetzt für ein Radar auch nicht so klein. Ich gehe auch davon aus dass dieses Ausflugsschiff aus Stahl war und eigentlich ein vernünfiges Echo hätte abgeben müssen, aber wie Du schon sagst, warten wir die Ursache ab.

slowman
30.05.2019, 13:15
Hallo,
hier noch ein Video vom Moment der Havarie, etwas nach unten scrollen:
https://www.luzernerzeitung.ch/newsticker/international/schiff-unter-schweizer-flagge-an-donau-ungluck-beteiligt-ld.1123498

danubenews
30.05.2019, 13:30
So traurig und dramatisch dieser Vorfall ist, vor allem, weil wieder einmal die Schifffahrt für negative Schlagzeilen sorgt, möchte ich doch in Erinnerung rufen, daß das Schiff auch am 28. Jänner 1997 am Grund der Donau im Linzer Hafen war. Damals allerdings noch unter dem Namen "BESSARABIJA" (Ukraine).

-otto-

greg1815
30.05.2019, 13:43
Danke.Das Video hab jetzt erst gesehen. Alles stimmt. Übrigens der Kaptain von Viking war ein Ukrainer. In der Ukraine wird jeder Diplom und Fahrzeit einfach über Internet und Facebook ganz offentlich verkauft.

R. S. Koeln
30.05.2019, 14:17
weitere info-

https://news.sky.com/story/three-dead-and-16-missing-after-tourist-river-boat-capsizes-in-budapest-11731282

Grüsse

R. S. Koeln

mainschnickel
30.05.2019, 14:37
Hallo Forum
Wenn man das Video betrachtet und die Sicht so schlecht war (Starkregen) frage ich mich warum der Viking nicht mal einen Scheinwerfer benutzt hat um genauer nach zu sehen. Bei Schleusenfahrten nachts am Main und Kanal von Kabinenschiffen werden oft die Schlafzimmer bei uns bis zur Tageslichtstärke angeleuchtet.
Gruss Jozef

slowman
30.05.2019, 15:29
Hallo zusammen,

zum Kommentar von danubenews, Beitrag #8, denke ich nicht dass die Schifffahrt in ein schlechtes Licht gerückt wird. So tragisch Unglücke sind passieren Sie halt. Egal ob auf Straßen, Schiene, zu Wasser oder in der Luft. Demnach dürfte der Straßenverkehr in einem ganz schlechten Licht stehen weil dort wesentlich mehr mit wesentlich mehr Opfern passiert als auf dem Wasser. Wenn die Technik versagt oder ein handelnder Mensch einen fehler macht geschehen halt Unfälle oder Unglücke. kein Mensch kann sich davon freisprechen fahrlässig zu handeln, ebenso gibt es keine absolut fehlerfreie Technik.

Zu Gregs Beitrag #9 passt auch wunderbar dieser Thread (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?95713-Personalpolitik-bei-Viking-Cruises&highlight=viking). Viking kann am Ende froh sein dass sie überwiegend in den USA oder englischsprachigen Ländern vermarkten wo nicht gleich jede Steuerhausanfahrung oder Grund-, bzw. Brückenberührung den weg in die dortigen Medien findet. Wenn potentielle Fahrgäste dort sämtliche Havarien von Viking-Schiffen lesen würden ist es fraglich ob sie noch einen Fuß auf deren Schiffe setzten. Natürlich hat Viking eine große Flotte und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit von Unfällen, aber diese nutzen sie auch voll aus. es scheint mir einfach dass diese Reederei kein geeignetesPersonal findet und alles was ein Patent irgendwie besitzt an das Ruder lässt um die Flotte in Fahrt zu halten und natzürlich dann auch damit Gewinn erzielt. In meinen Augen ist es eine Expansion zulasten von Qualität.
Ich gehe einmal davon aus dass man mit jedem normalen Patent ohne weitere Zugangsvoraussetzung auch ein Kabinenschiff führen darf. Im Straßenverkehr gibt es für Busse beispielsweise extra Führerscheine (D und DE). Mit dem "normalen" LKW C und CE darf man keinen Bus mit Fahrgästen im gewerblichen Umfeld lenken. Hier wäre doch einmal ein Ansatzpunkt um ein wenig die Spreu vom Weizen zu trennen.
Im Video ist ja zu sehen, dass der Viking das Ausflugsboot quasi von hinten überrollt. Klar, vor der Brücke war für ein Ausweichmanöver nicht mehr der Platz und dass ein Kabinenschiff einen gewissen Bremsweg hat ist mir auch klar, aber sollte nicht mit den Ruderpropellern eine gewisse Manövrierbarkeit gegeben sein wenn man ein anderesSchiff in seiner Kurslinie rechtzeitig wahrnimmt? Irgendwann hätte er das Schiffchen ja schon vorher einmal vor sich oder auf dem Radar sehen müssen und ggf., wie schon erwähnt, auch einmal seinen Scheinwerfer bemühen können um bei unklarer Lage sich zu vergewissern. Ich finde es schon seltsam dass er das Ausflugsschiff einfach einmal so mit mehr oder weniger "Volland voraus" über den Haufen fährt.

Gruß
Chris

Mittelpoller
30.05.2019, 17:39
Hallo miteinander,, Malta darf Schiffsführerpatente ausstellen, Östereich stellt Schiffsführerpatente für Deutschland aus und die dürfen sich auch noch Kapitän nennen. MfG Mittelpoller

Cabincruiser
30.05.2019, 17:49
http://www.borsonline.hu/aktualis/du...bleanyt/176328


Viking möglicherweise laut Presse Borsonline involviert aber Schuldfrage nicht geklärt !!!! gerammt und die Hablany runter gedrückt, Dauer 7 Sekunden!!!!, wird aber weiter untersucht laut Pressebericht. Die ersten Blumen liegen schon am Ufer.

Adrian_Paks
30.05.2019, 20:42
https://www.youtube.com/watch?v=pMrkj127ZBs

Ich bin Ungarische.....mein herzliches Beileid! :regen::mad1::mad1::mad1:

Cabincruiser
30.05.2019, 22:13
Laut ungarischen TV ist der ukrainische Kapitän vom Viking Schiff wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung angeklagt und sitzt zur Zeit in Untersuchungshaft.

Reinier D
31.05.2019, 01:36
. Ich finde es schon seltsam dass er das Ausflugsschiff einfach einmal so mit mehr oder weniger "Volland voraus" über den Haufen fährt

Hallo slowman

Wenn du mal mit schön einem 135 meter dürch Budapest am Abend Selbs gefahren bin, zal du aus einem andere Erfahrung sprechen.
De meiste diese Rundfahrt-schiffen nehmen oft kein Rücksicht auf der andere Schifffahrt, Undanks der gesetzt in Ungarn das alle schiffen in Budapest in der Deutsche spräche mussten Communiseren, sprechen de wenigste Kapitänen von diese schiffen ein andere Sprache als Ungarisch. Seit einige Jahren darfen de Schiffen länger dann 80 meter nich mehr wenden schwisen de Obere Trennungstonne von das Fahrwasser von de Margrit Insel und unter halb de Petrofibrücke. Schwisen 18 Uhr am Abend und Mitternacht.
Das sind mass namen die durch der Autoritäten in Budapest gemacht sind.
Trotzdem bin ich jedesmal froh das ich ich ohne Problem nach der Rundfahrt zuruck am steiger liegt.
Der Rundfahrt ist schön für unsere Passagieren, aber nicht für der Kapitän die es Fahrt.

mfg :captain: Reinier

binnenvaart
31.05.2019, 07:51
Nach einer der schlimmsten Schifffahrtskatastrophen in der neueren Geschichte Ungarns ist der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffs festgenommen worden.

Kapitän von Kreuzfahrtschiff nach Unglück festgenommen (https://www.sueddeutsche.de/panorama/budapest-schiff-unglueck-kapitaen-1.4467942)

Tim S.
31.05.2019, 08:41
Ich denke, man sollte sich hier mit Mutmaßungen, was auf der Donau geschehen ist oder wer Schuld haben könnte, als Außenstehender aus Respekt vor allen irgendwie Betroffenen zurückhalten. Das wird Gegenstand von Untersuchungen sein, und nur das ist der richtige Ort dafür, und nur in dem Rahmen werden alle notwendigen Informationen vorliegen, die das Unglück aufklären helfen können.

Hummel-Ruthof
31.05.2019, 10:54
Dies schreibt die NZZ über das Unglück:
https://www.nzz.ch/panorama/schweizer-hotelschiff-rammt-ausflugsboot-in-budapest-sieben-personen-kommen-ums-leben-mehr-als-zwanzig-werden-noch-vermisst-ld.1485690

captain64
31.05.2019, 11:24
hallo zusammen,

nun gibts ja auch die videos aus den ueberwachungskameras zu sehen/berichte anzuhoeren ...

https://orf.at/stories/3125149

lg heute aus abwinden

andreas

slowman
31.05.2019, 12:15
Hallo Andreas,

die Videos waren gestern schon im Netz zu sehen. Die gezeigten Sequenzen geben aber auch keine Informationen über den hergang. In dem von Dir verlinkten Bericht wird erwähnt dass das Ausflugsboot einen Schwenk nach Backbord gemacht haben soll, zu sehen ist auf den Aufnahmen davon aber nichts. Die Ursache ist reine Spekulation bis das Ergebnis feststeht zumal ja auch noch, warum auch immer, der Schiffsführer der Viking festgenommen wurde.

Gruß
Chris

mainschnickel
31.05.2019, 12:20
Hallo
Was würde wohl passieren wenn ein kleineres Schiff BB Hinten touchiert wird und weggedrückt nach SB? Dann geht wohl automatisch das Vorschiff nach BB oder?
Gruss Jozef

slowman
31.05.2019, 13:45
Hallo Jozef,

Richtig! Das Vorschiff geht so lange nach BB bis das kleine Schiff quer vor dem "Großen" liegt und dann zum Kentern gebracht wird oder unter Wasser gedrückt wird.

Gruß
Chris

binnenvaart
31.05.2019, 14:02
Ein Schiffsunglück, wie es sich auf der Donau in Budapest mit mindestens sieben Toten ereignete, sei in Passau nicht möglich, heißt es bei einer Passauer Reederei.

Passau: Reaktionen nach dem Schiffsunfall auf Donau in Budapest (https://www.br.de/nachrichten/bayern/passau-reaktionen-nach-dem-schiffsunfall-auf-donau-in-budapest,RS2llfj)

friederix
31.05.2019, 14:33
Moin,

Ich habe mal eine Frage an mich selbst gestellt:
„Wäre der Unfall vielleicht glimpflicher ausgegangen, wenn der Viking nicht diesen
Nasenbären-Bug gehabt hätte?“

Ich meine, wären dann die Schiffe evtl. besser aneinander „vorbei geglitten“.
Nur so eine Hypothese ...

Hafenspion
31.05.2019, 15:41
Ein anderer Bug hätte an der Situation nichts geändert.

friederix
31.05.2019, 17:01
Wie geschrieben Hypothese, wäre wohl auf den Winkel und seitlichem Versatz angekommen.

binnenvaart
31.05.2019, 18:24
21 Menschen werden nach einem Schiffsunglück in Budapest noch vermisst. Der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffs wurde festgenommen.

Kapitän wehrt sich gegen angebliche Vorverurteilung (https://www.spiegel.de/panorama/justiz/budapest-kapitaen-wehrt-sich-gegen-angebliche-vorverurteilung-a-1270287.html)

Elbianer
31.05.2019, 23:40
Auf dem Video sieht man, dass sich das kleinere Schiff zunächst vor dem Viking befindet, der Viking war schneller und hat somit ein Überholmanöver eingeleitet.

Die Donauschifffahrtspolizeiverordnung (DonauSchPV) sagt dazu folgendes:

"§ 6.09 Überholen: Allgemeine Bestimmungen

Das Überholen ist nur gestattet, nachdem sich der Überholende vergewissert hat, dass dieses Manöver ohne Gefahr ausgeführt werden kann."

Wurde das Überholmanöver mit Schallsignalen angekündigt? Üblich ist sowas heute kaum noch. Absprache über Funk? Wird man feststellen, es gab ja sicher andere Schiffe im Revier, welche den Funkverkehr mithörten.

Muss man direkt vor einer Brücke, wo es oft Fehlechos von der Brücke im Radar gibt, ein Überholmanöver einleiten? Durch den starken Regen gibt es auch Fehlechos im Radar. Dazu noch starke Strömung, da muss man damit rechnen, dass das kleinere Schiff etwas nach Backbord steuert um Abstand zum Brückenpfeiler zu gewinnen.

Was Reinier über den Funkverkehr schreibt, stimmt sicherlich. Aber wenn Deutsch jetzt die offizielle Funksprache in Budapest ist, die Schiffsführer der Ausflugsboote aber kein Deutsch sprechen, dann kann man eben per Funk den § 6.09 der DonauSchPV nicht nachkommen.
Dann muss man eben hinterher fahren, ob es einen selbst oder den Disponenten passt oder nicht. Tatsache ist aber, dass immer öfters völlig rücksichtslos gefahren wird. Es sind leider auch immer öfters "Kollegen" unterwegs, welche die einfachsten Grundregeln nicht einhalten oder noch nicht einmal kennen.

Gruß Thomas

Elbianer
01.06.2019, 00:05
Was in den Links auch wieder für ein Schwachsinn geschrieben wird:

"Um einen klareren Blick auf die Sehenswürdigkeiten zu haben, dimmen die Ausflugsboote zudem oft ihre Positionslichter, was sie weniger sichtbar für andere macht; im Polizeivideo gibt es zumindest Anhaltspunkte, dass dies auch im vorliegenden Fall eine Rolle gespielt haben könnte. "

Also ich kann im Video die Posi-Lichter des kleineren Schiffes deutlich erkennen. Was soll das dimmen auch bringen? Posi-Lichter strahlen doch nicht in Richtung der Fahrgäste.

Und dann:

"Auch grosse Luxus-Hotelschiffe wie die «Viking .....» erfreuen sich zunehmender Beliebtheit; Istvan Tarlos, der Bürgermeister von Budapest, erklärte, er werde prüfen, ob deren Anwesenheit im Innenstadtbereich ein Sicherheitsrisiko darstelle und sie stattdessen ausserhalb ankern müssten."

Das Schiff war auf Talfahrt. Welchen Einfluss soll der vorherige Liegeplatz auf die Fahrweise haben?

Und dann das mit den Rettungswesten. Was soll eine Rettungsweste bringen, wenn die Leute im Fahrgastraum eingeschlossen sind? Hochzeitsfeier auf den FGS und die Braut trägt über den Hochzeitskleid eine Rettungsweste. So kann man Kunden gewinnen.
Da müssen in Zukunft auch alle Fahrgäste im Flixbus einen Vollkörper-Airbag tragen.

Rolf Gertsch
01.06.2019, 01:55
Hallo miteinander

Ich weiss das man nicht spekulieren soll.

Aber mir scheint die Ursache des Unglückes relativ klar. Wie Elbianer schreibt, man überholt nur wenn das Manöver ohne Risiko ausgeführt werden kann. Das war bestimmt nicht gegeben wenn ein grosses Schiff einem kleinen ein kleines Fahrgastschiff derart nahe auffährt.

Das der Kreuzer das Schiff nicht bemerkt haben soll infolge Fehlechos des Radars scheint auch ausgeschlossen. Es kursieren Videos im Netz beide denen man beide Schiffe weit vor der Brücke in grossem Abstand sieht. Also irgendwann muss das Ausflugsschiff im Radar und auch auf Sicht aufgefallen sein.

Es kursieren weiter im Netz Videos auf denen man Personen auf dem Deck vor dem Steuerhaus zu sehen sind. Warum gab da keiner ein Zeichen?

Die Donau ist bei der Brücke hell erleuchtet, das Ausflugboot musste zu sehen sein, auch bei Regen.

Sollte die Sicht so schlecht gewesen sein was ich nicht denke wenn Webcam gute Aufnahmen aus der Entfernung machen, dann hat der Schiffsführer von Viking das Boot im Blick gehabt.

Mir scheint als ob Zeitdruck, Probleme mit Stress oder Aggression das Problem waren. Ich habe zu meiner Fahrenszeit selbst erlebt wie 2 Schiffsführer sich in einer Schleuse auf die Nase gaben nur weil der eine den anderen nicht überholen liess.

Aber ein technisches Problem wird es nicht sein. Es ist klar zus sehen das Viking das kleine Boot bedrängt. Ansonsten hätte Viking mal die Maschinen mal ein wenig gedrosselt.

Was mich aber ärgert ist, wir in der CH legen sehr grossen Wert hochwertige Produkte und Dienstleistungen zu erbringen. Viking geniesst aber diesen Ruf nur beschränkt. Aber nun wird der :ch: Standort strapaziert. Das von einer Firma welche bloss den Standort :ch: als Aufwertung verwendet.

Grüsse vom Rolf

Captain
01.06.2019, 09:42
Übrigens der Kaptain von Viking war ein Ukrainer. In der Ukraine wird jeder Diplom und Fahrzeit einfach über Internet und Facebook ganz offentlich verkauft.
Hallo! Sind Sie sicher, was Sie geschrieben haben? Ich kann nur vermuten, wer Kapitän auf diesem "Viking" war, aber mit Sicherheit nicht mit gekauftem Diplom.
"Einige Experten sprachen von einer erwartbaren Katastrophe". Das ist eine Zitat aus die Zeitung. Und ich kann nur zustimmen - ein Paar graue Haren ich habe gerade in Budapest bekommen bei Abendfahrt durch die Stadt. Was diese Ausflugboote manchmal veranstalten - kaum zu glauben! Und manche von denen haben kein Radar, d.h. sie fahren ausschlißlich nach Augenmaß, was bei schlechte Sicht nur verschlechtet Situation, weil man kann sehr schnell auch grosse Schiff übersehen an die Stadtkulisse mit helle Lichten.
Meine Beileid an alle beteiligten in diesem Unglück.
Igor.

danubenews
01.06.2019, 10:28
Quelle: OÖNachrichten vom 1. Juni 2019

-otto-

Cabincruiser
01.06.2019, 22:11
Laut ungarischen Medien ist der Viking Kapitän von der Untersuchunghaft ins Gefängnis gekommen und kann gegen eine Kaution von 44000€ auf freien Fuss mit einer Fussfessel sich bewegen.

Rolf Gertsch
02.06.2019, 00:16
Hoi Cabincruiser

In der CH meldet SRF das der Kapitän wegen krimineller Fahrlässigkeit angeklagt wurde und der Kautionsantrag abgelehnt wurde.

LG Rolf

Bernhard
02.06.2019, 12:02
Da ich immer noch windows XP verwende und mit dem google-browser nicht mehr hier ins Forum kann, habt ihr längere Zeit nichts mehr gehört von mir. (was aber eh wurscht ist...:-) )
Aber diese Diskussion rund um die Kollision in Budapest tut schon richtig weh und somit habe ich mich über firefox hier erneut angemeldet.

1 - ja, das Unglück in Budapest ist tragisch,. Keine Frage
2 - wie danubenews schon schrieb, gibt es sicher negative Schlagzeilen für die Donauschifffahrt, für die Kreuzfahrtschiffe, für das unfähige Personal, besoffen etc etc,,,,
3 . wimmelt es jetzt überall von "Experten", egal, ob die wissen, warum "Eisen schwimmt", oder nicht......

Der Grund, warum ich hier jetzt schreibe ist die Diskussion gerade hier, im "Binnenschifferforum", also der Plattform der wirklchen Experten, würde ich meinen.

Natürlich war niemand von uns dabei in Budapest.
Wenige, wenn überhaupt jemand, hat die Spuren der beiden beteiligten Schiffe über AIS gesehen.

Was aber ganz sicher ist, wenn ich mir das Video ansehe, ist:

- der Kapitän des kleinen Dampfers hat sicher nicht gewußt, welche Gefahr da hinter ihm lauert. Er hat den Kopf nicht umgedreht, um sich zu vergewissern.
- es geht nicht um Vorfahrtsrecht, wenn überhaupt - es geht darum, daß der Kapitän sich nicht vergewissert hat, ob er gefahrlos unter die Brücke reinfahren kann, oder nicht. Auf ein etwaigiges "Vorfahrtsrecht" zu beharren, bringt eben solche Ergebnisse, wie nun in Budapest.

Ich habe jahrelang mit einem relativ kleinem Schiff Passagiere auf der Donau, vorwiegend zwischen Linz und Jochenstein, gefahren. Bei jeder Tages- und Nachtzeit, Winter und Sommer, bei Nebel, Regen und Schneefall.
Würde ich so gefahren sein wie der kleine Ausflugsdampfer in Budapest, würde ich nicht mehr hier sitzen und schreiben können, denn da wäre ich samt den Passagieren schon lange von den Fischen gefressen worden.
Die größten Schiffe, denen man damals die Vorfahrt ließ - eh klar - waren die MOZART, DNEPR; VOLGA, UCRAINA, MOLDAVIA....plus DELTA STAR und DOANAU STAR....plus SOFIA und RUSE ...plus den Frachtschiffen, den Zugschiffen - eh klar......
Und bei einer Brückendurchfahrt sowieso...!!!!!

Vorfahrtsrecht - nur ein Idiot pocht darauf

Nächster Punkt:
Schiffsfunk

Hat man früher bei jeder Haselnßstaude seine Position per Funk durchgegeben - in deutscher Sprache - so fällt mir auf, daß heutzutage nur mehr Autisten am Ruder sitzen, welche - hoffentich gebannt - auf´s AIS starren. Man hört sehr, sehr selten etwas auf dem Funk.
Was mir letztes Jahr zwischen Passau und Linz passiert ist.
Ich fahre mit einem 27 meter Passagierschifflein rein in die Schlögener Schlinge, laut AIS weit und breit niemand.......doch mein von früher geübtes Auge sieht hinter den Büschen am Ufer (weil 2 x 180 Grad Biegung) kurz was Weißes daherkommen.
Ein ausgewachsenen Kreuzfahrtschiff mit 135 m, ohne AIS.

Und so ein 135 meter Monster braucht Platz in der 180 Grad Biegung.....ohne geübtes Auge steht der dann plötzlich vor dir und gibt dir mit seinem Heck noch eine mit.

Weiters:
"Ukrainischer Kapitän" - in den Medien, aber auch hier im Forum.
Klar - Ukraine, Korruption, minder qualifiziert, Depp, Wodka, unfähig........

Stimmt aber nicht:
Der 64 Jahre alte Kapitän des VIKING Schiffes hat aller Voraussicht nach noch eine russische Offiziersausbildung für Schifffahrt. Die haben damals alle roten und grünen Bojen vom Schwarzen Meer bis nach Kelheim auswendig lernen müssen.
Aber selbst wenn er die nicht mehr hat:
Er hat sicher erst einmal mit Erztransporten von Izmail nach Linz begonnen.
Bei dieser langsamen Schlleichfahrt zu Berg lernst du jeden Stein zwischen Izmail und Linz kennen.
Eventuell ist er auch auf den russischen -- jetzt ukrainischen - Kreuzfahrtschiffen gefahren, der alte Hase.

Dem zu unterstellen, daß er "Ukrainer" ist, sein Patent womöglich eh gekauft hat - ist für mich typische Präpotenz der Menschen im Westen Europas und ich hoffe als gebürtiger Österreicher, der über 20 Jahren in Rumänien, Rep. Moldau, Bulgarien udn Ukraine gelebt und gearbeitet hat - und vorher noch in Algerien, Frankreich und DDR, daß uns diese Präpotenz hoffentlich bald einmal auf den Schädel fällt
Mir tut der Kapitän leid und ich hoffe, daß VIKING ihm einen guten Anwalt bezahlt, denn - Frage an die wirklichen Profis hier:

- wie nahe seht ihr Dinge vor eurem Bug (bei den großen Kreuzfahrtschiffen, Schubverbänden, Han-Schiffen, Getreidebargen, MGSS Straubing, J.Strauss etc...)
- wie nahe seht ihr Dinge seitlich von eurem Schiff?

Und weil auch ein Superexperte meint: "aber der Kleine hatte doch auch Positionslichter an"

- wenn du was siehst von hnten kommend, ist es maximal eine kleine Funze von einem Hecklicht hinten
- wie hoch war das Hecklicht des Kleine über dem wasser montiert? Irgendwo versteckt hinter der Flagge?
- wie weit müßte der Kleine von euch weg sein, damit ihr dieses Funzerl im Stadtgebiet von Budapest vor eurem Bug auch sehen könnt?

Übrigens:
Danubenewes hat einen interessanten Pfad gelegt zum Vorleben des kleinen Schiffes, welches in den 90er Jahren in Linz auf meinem Steg - und dann später an der auch inzwischen auf Grund von Dummheit abgesoffenen "Schwimmenden Werkstätte" im Hafen Linz - festgemacht war.

Nach Österreich gekommen ist das Schiff damals unter ukrainischer Flagge mit 15 Ukrainern - wohl den ersten boat people auf der Donau...:-)
Die haben gehört, daß in Österreich jeder 55.000 öS bekommt (7 DM = 1 öS)
Denen hat ein Idiot einer staatlichen Schifffahrtsfirma einen Lohnzettel mit Urlaubs-und Weihnachtsgeld brutto gezeigt und gesagt, daß jeder in Österreich soviel Geld bekommt. Jedes Monat.

Die 15 Leute haben ihr Geld zusammengelegt und noch dazu einen Kredit in der Höhe von 2.000 USD (Monatslohn damals in Rumänien ca 20 €, wenn überhaupt. Ukraine und Rep. Moldau noch darunter) genommen mit 72 % Zinsen. Ein Schnäppchen - dafür mußten sie auch ein Reklamebanner ihrer Bank auf´s Schiff montieren. (BANK OF UCRAINA LTD...oder BANK OF BESSARABIA LTD ...weiß nimmer, welche)
In Österreich wollten sie ursprünglich Korbmöbel aus der Ukraine verkaufen....kompletter Stumpfsinn - haben aber dann schnell gemerkt, daß sie mit der Sammlung von Autoreifen, Kühlschränken, Waschmaschinen, Autos etc, welche sie bei mir zwischengelagert und dann mit den leeren Erztransportern nach Izmail geschickt haben, leichter Geld machen konnten.

Zum Teil haben die auch bei mir auf der Schwimmenden Werkstätte gewohnt. Auch wenn Schiffsleute aus dem Osten vor der Wende und auch danach gesundheitliche Probleme hatten, haben sie sich an uns gewandt udn wir habe wieder Ärzte und Zahnärzte gehabt, welche sie kostenlos behandelt haben, da die Verischerungssystem aus Ost und West nicht kompatibel waren.

Link facebook, 2. Eintrag von oben. (https://www.facebook.com/profile.php?id=100008302662845)

Bilder und Beiträge von danubenews zum Schiff hier im Forum (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?74688-Bessarabiya-FGS)

Bernhard, der einmal Dampf ablassen mußte......

Hafenspion
02.06.2019, 15:31
Hallo Bernhard, mein hohes Kompliment für diese kompetente Stellungnahme.
Es ist das Beste, was man bisher zu diesem traurigen Thema gelesen hat.

MfG Hannes

Bernhard
02.06.2019, 16:18
Hannes, es freut mich, daß du damit was anfangen kannst....:-)

Mich beunruhigt die Vorverurteilung des ukrainischen Kapitäns - für mich ist offensichtlich, daß dem der Strick gedreht werden soll und falls ich etwas beitragen kann, daß die Geschchte objektiv, ohne Vorverurteiung und Scheuklappen betrachtet wird, so leiste ich gerne meinen Beitrag dazu...:-)

friederix
02.06.2019, 17:37
Mich beunruhigt die Vorverurteilung des ukrainischen Kapitäns - für mich ist offensichtlich, daß dem der Strick gedreht werden soll

Ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass eine Reederei ein 2 Mio Schiff einem Kapitän anvertraut, der nicht entsprechende Referenzen hat.
Natürlich erwartet die Öffentlichkeit einen Schuldigen, das war schon zu Zeiten der Hexenverbrennungen so.

Dreimal darf man raten, wer hier im Spiel um sehr viel Geld und Image die schlechtesten Karten hat.

Die besten aber haben jedenfalls immer die Anwälte ...

Tim S.
02.06.2019, 18:41
Hier ein interessanter Artikel zu möglichen Verflechtungen:
https://www.nzz.ch/panorama/schiffsunglueck-in-budapest-tauchgang-zum-wrack-zu-gefaehrlich-ld.1486176

binnenvaart
02.06.2019, 21:10
https://www.youtube.com/watch?v=RUR3vk9zBrw&feature=youtu.be

Bernhard
03.06.2019, 11:03
frederix schrieb: "Ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass eine Reederei ein 2 Mio Schiff einem Kapitän anvertraut,...."

Na ja, mit 2 Mio wirst da nicht auskommen...:-)
Die letzte Serieproduktion, die sie in Auftrag gegeben haben, kostet in der Werft bei 90-monatiger Finanzierung, 24 Mio. Pro Stück. Und ich gehe davon aus, daß da nicht einmal jedes Einrichtungsdetail mit einthalten ist.

danubenews
03.06.2019, 14:06
Im ORF Teletext wird eben gemeldet, daß heute 3. Juni 2019 in der Donau mehrere Leichen geborgen wurden.

-otto-

friederix
03.06.2019, 16:14
Na ja, mit 2 Mio wirst da nicht auskommen...:-)
Die letzte Serieproduktion, die sie in Auftrag gegeben haben, kostet in der Werft bei 90-monatiger Finanzierung, 24 Mio. Pro Stück. Und ich gehe davon aus, daß da nicht einmal jedes Einrichtungsdetail mit einthalten ist.

Oh, da habe ich wohl gündlich daneben gelegen, aber ich konnte irgendwie Unter "Baukosten Flusskreuzfahrtschiff" nix finden.

binnenvaart
03.06.2019, 18:18
Na een dagenlange zoektocht naar de vermisten van de fatale aanvaring van op de Donau in Boedapest hebben Hongaarse hulpdiensten een lichaam gevonden.

Lichaam Hongaars bootdrama 120 kilometer verderop gevonden (https://www.rtlnieuws.nl/nieuws/buitenland/artikel/4733311/schip-gezonken-donau-slachtoffer-stroming-servie-vermisten-korea)

Tim S.
03.06.2019, 19:32
Im ORF Teletext wird eben gemeldet, daß heute 3. Juni 2019 in der Donau mehrere Leichen geborgen wurden.

-otto-

Zwei waren es offenbar:
https://www.tt.com/panorama/unfall/15713713/schiffsunglueck-in-budapest-tauchversuche-mit-schwerer-ausruestung

Captain
03.06.2019, 19:53
Hallo, Leute!
Dem Beitrag von Bernhard (#37) stimme ich 200% zu. Besser kann man nicht sagen.
Mit Grüßen aus Rheingebit.
Igor.

Mainschiffer
03.06.2019, 21:20
Hallo allerseits....
Tja , ist ein boeses Thema.
Ich fahre seit 16 Jahren in der Weissen Flotte. Hauptsaechlich Amsterdam - Budapest. Ich muss sagen, das es manchmal verdammt schwer ist durch Budapest zu fahren. Tagsueber ist das fast kein problem, da keine "Tagesboote" unterwegs sind. Deren Geschaeft beginnt meist Abends....Budapest bei Nacht. Seit einigen Jahren bieten auch wir unseren Kunden eine Nachtfahrt durch Budapest an. Schoen, die vielen Lichter u.s.w. ABER, es muss in aller deutlichkeit gesagt werden, das es unter aller Sau ist was sich diese kleinen Boote so mit uns leisten. Habe es selber erleben muessen, das ich quasi umzingelt war von diesen Tagesbooten, daran gehindert wurde korrekt zu manoevrieren, Beim aufdrehen extra auf der falschen Seite gefahren wurde um mir mein Manoever so richtig zu versauen. Ich hatte ungarische Matrosen die mir das bestaetigt haben weil sie absprachen ueber Funk mitbekommen haben. Desweiteren wurde mir auch von verlaesslichen Freunden bestaetigt, das diese sogenannten Kaptaene ihr Patent zum groessten Teil auf dem BALATON SEE gemacht haben, dann nach Budapest gehen um einfach besser zu verdienen.
So, zum Viking, (ich fahre nicht bei Viking) Der kollege sieht im ersten Moment ziemlich schuldig aus. ABER... Wenn einer von diesen Tagesbooten 10 - 15 m vor deiner Nase los macht und dir vor die Nase faehrt, nuetzt alle sicherheit nichts mehr. Bis alles auf Hand umgeschalten ist und Du reagieren kannst sind schon mal 5 - 7 sek. vergangen, bis dann eine reaktion vom Schiff eintritt, ist alles zu spaet. Sowieso bei diesem Hochwasser was vorherrschte. Klar werden die Ungarn alles daran setzen diesen Kollegen dies in Schuhe zu schieben. EIN UNGAR HAT NIEMALS SCHULD !!!
Ich persoenlich suche die Schuld bei den Tagesbooten, weil ich aus eigener Erfahrung sprechen kann. Es ist auch schon komisch, faehrt ein Linz oder Ypps mit 6 Bargen durch Budapest bei Nacht, solltet ihr mal sehen welch ein respektabler abstand gehalten wird. Gibt zu denken. Desweiteren ist noch anzumerken, das die nautische Sprache bis Mohacs gereglt ist, naemlich DEUTSCH. Nachts in Budapest, auf der Donau, hoert sich das an, als ob du in einer ungarischen Saeuferkneipe stehst. Wir "Grossen" werden bei denen als Konkurenz angesehen....das ist das eindeutige Problem.....

Tim S.
03.06.2019, 21:57
Das hört sich sehr plausibel an, was du sagst. Von den Videoaufnahmen her würde ich persönlich es ja auch so einschätzen, dass der Kleine plötzlich in den Kurs des Großen läuft oder aber von diesem angesaugt oder von der Strömung erfasst wird. Alles nichts, woraus sich ein Verschulden des Viking-Schiffsführers herleiten ließen. So, wie die Dinge aktuell in Ungarn laufen, ließe auch meine Phantasie zu, dass man einen schuldigen Nicht-Ungarn sucht. Ich hoffe aber, dass der Mann ein korrektes Verfahren bekommt.

binnenvaart
05.06.2019, 21:47
Die Gewerkschaft kritisiert nach dem tödlichen Unfall auf der Donau die Basler Viking River Cruises – diese äussert sich weiterhin nicht.

Schiffsunfall wegen Personalmangels? (https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/das-schweigen-der-wikinger/story/17471678)

Tim S.
05.06.2019, 21:54
12. und 13. Opfer geborgen:
https://www.lesoir.be/228958/article/2019-06-05/naufrage-dun-bateau-de-touristes-en-hongrie-deux-nouveaux-corps-retrouves-dans

greg1815
06.06.2019, 23:28
Facebook ganz offentlich verkauft.

Hallo! Sind Sie sicher, was Sie geschrieben haben?
Hallo Igor ! Bin mir sehr sicher ! Sie , als Ukrainer müssen doch das auch wissen oder? In holländische Medien kursieren Nachrichten , das der ukrainische Captain von Viking bereits am 1 April oder 16 April in Rotterdam oder Terneuzen ein Unfall verursacht hat .
Kapitein rampschip Donau had eerder ongeval in Nederland
https://nos.nl/l/2287867

https://korrespondent.net/world/4104593-stolknovenye-teplokhodov-v-budapeshte-kapytan-byl-prychasten-k-druhoi-avaryy

Reinier D
07.06.2019, 00:14
:wink: Hallo greg1815

Du solt eigendlich wissen das de Unfall im Rotterdam das am 16 April was, das das FGKS von Viking am land fest lag und angefahren was durch ein schiff von einem andere Rederei, war von de Name mir bekannt ist, aber die ich nicht nennen mochte. Das der FGKS von Viking hierbei total kein Schuld hat.

mfg :captain: Reinier

greg1815
07.06.2019, 07:24
Hallo Reinier D!
Die Ukrainische Medien schreiben , dass es um die Havarie am 1 April sich handelt.

https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?95361-Aanvaring-tussen-cruiseschip-en-tanker-bij-Terneuzen

Cabincruiser
07.06.2019, 08:23
Laut ungarischen Medien DUNA WORLD wird im TV berichtet, dass der selbe Kapitän die Havarie in Terneuzen verursacht hat aber kein Strafantrag durch die Holländer gestellt wurde.
Bei der Havarie in Budapest wurde die Daten gelöscht, ob vom TRESCO oder RADAR ist derzeit nicht belegt.

Elbianer
07.06.2019, 08:51
Hallo Cabincruiser,

wo wurden die Daten gelöscht? Auf den Geräten an Bord des an der Havarie beteiligten Schiffes? Gelöschte Daten auf Speichermedien kann man doch wieder herstellen. Das müsste doch auch beim Speicher vom Radar und Tresco gehen. Dann hätte man diese Geräte beschlagnahmen müssen und das Schiff erst nach Einbau von Ersatzgeräten weiter fahren lassen.
Wie man auf den einen Video sehen kann, kommt gleich noch ein Schiff der selben Reederei hinterher. Wurden dessen Daten auch ausgewertet?

Gruß Thomas

slowman
07.06.2019, 09:34
Hallo zusammen,

Daten gelöscht klingt zunächst einmal nach einer aktiven Handlung von irgendjemanden. Ich weiss jetzt nicht ob Tresco, Radar oder AIS Datenüberhaupt speichern, es kann aber sein dass es sich um einen Speicher mit einer Schleife handelt bei welchem halt beispielsweise immer nur die letzten 30 Minuten aufgezeichnet werden und automatisch überschrieben wird. Der Vorgang des Überschreibens bzw. der Aufzeichnungsvorgang kann bei solchen Geräten teilweise durch Knopfdruck unterbrochen werden so dass dann die letzten 30 Minuten ausgelesen werden könnten. Wird der Vorgang nicht unterbrochen zeichnet das Gerät halt munter weiter auf und relevante Daten werden unwiederbringlich überschrieben. Daten gelöscht kann also auch bedeuten dass relevante Daten einfach automatisch überschrieben wurden.
Ich verstehe auch nicht wieso man nicht zumindest bei KFGS einen automatischen Datenspeicher einbaut. Jeder Bus hat per Gesetz einen Fahrtenschreiber, sprich digitales Kontrollgerät, dessen Massenspeicher im Gerät die Daten der letzten 365 Tage vorhält und der mittels ienes Downloadkeys in Form derKontrollkarten der Kontrollorgane oder des der Unternehmerkarte ausgelesen werden kann. Auch etwas größere Flugzeuge verfügen über einen Cockpit-Stimmen-Recorder sowie über die berühmte black-Box.
Auch bei einem KFGS wäre so etwas doch leicht lösbar, ein Gerät welches die aktuelle Geschwindigkeit, die Stellung der Fahrhebel, die Ruderlage und in regelmäßigen Abständen die GPS-Koordinaten aufzeichnet. Der Schiffsführer identifiziert sich dem Gerät gegenüber mit einer "Kapitänskarte" analog der Fahrerkarte im Straßengüter- und personenverkehr, dann wäre auch das hier im Thema bereits erwähnte Problem der Stundenbelastung oder Fahrzeitüberschreitung aufgegriffen. Vorschreiben sollte man dann solche Geräte für alle Fahrzeuge welche gewerblich Güter oder Personen auf dem Wasser befördern, beispielsweise ab 15 Meter Länge. Im Havariefalle kann die WaPo dann schell die Massenspeicher der beteiligten Schiffe auslesen und die Ursache möglicherweise schneller klären. wenn man dieses Kontrollgerät dann zusätzlich noch wasserdicht gestaltet sollte sich sogar nach einer Hebung eines gesunkenen Schiffes die Daten auslesen lassen.

Gruß
Chris

Jürgen
07.06.2019, 10:28
Hallo Chris,

soweit ist die Binnenschiffahrt noch nicht, aber zumindest die Karte = Patent oder Dienstbuch wird wohl kommen.
Im ungarischen TV wurde der aufgezeichnete Kurs beider Schiffe in den Nachrichten gezeigt. Die Strecke ist ja sowieso von den Behörden elektronisch überwacht.
Also hätte das Löschen der Daten von ECDIS Geräten eigentlich keinen Sinn.

Grüße
Jürgen

greg1815
07.06.2019, 10:49
Es handelt sich um Handydaten. Angeblich hat er etwas aus sein Handy gelöscht.

Koppelmichel
07.06.2019, 11:41
Moin moin,
ich werde jetzt nicht den Moralapostel spielen.
Ich finde dass dieses Unglück tragisch ist. Mein Mitgefühl gehört den Verletzten und Hinterbliebenen.
Viele von euch werden mich kennen. Ich bin ja auch noch aktiv.
Das Video aus Post 42 spricht eigentlich für sich selbst. Zwei Fahrzeuge sind hinter einander in der BERGFAHRT vor einer BRÜCKE bei erhöhtem Wasserstand. Da sieht man nichts von „in den Kurs gefahren“, „hat versucht zu drehen“ oder was auch immer.
Einfach, zwei Schiffe fahren auf das Brückenjoch zu. Nur ist da einer der auf Gedei und Verderb überholen muß.
Wenn das Kabinenschiff auf Grund der Bauform den kleinen von Anfang an nicht sieht, Steuerhaus oben, zwei Radargeräte auf dem Bug, Tresco oder Radarpilot, gehören diesem Schiffstyp die Atteste entzogen. Es ist kein Nebel zu sehen, Die Stadt ist so erleuchtet dass man den kleinen mit bloßen Auge sehen kann.
Wenn auf einem Kabinenschiff die Technik so kompliziert ist dass es eine Weile dauert bis der Schiffsführer eingreifen kann, gehört diesen Schiffen die Atteste entzogen.
Wenn es einem Schiffsführer in der BERGFAHRT nicht möglich ist, langsam zu machen (auf Grund der Technik), erst die Brücke passieren und dann zu überholen gehören diesen Schiffen die Atteste entzogen.
Ich selbst fahre inzwischen auf einem Verband der eine echte Selbststeuereinrichtung (autonomes fahren) hat. Es steckt zwar noch in den Kinderschuhen aber es funktioniert.
Ein Tastendruck, EIN TASTENDRUCK, und ich habe wieder die völlige Kontrolle.
Viele schreiben dass sie mit Budapest „spezielle Erfahrungen“ haben. Ist dass nicht noch mehr ein Grund Vorsicht walten zu lassen? Trotz der ganzen Technik, den Verstand einzuschalten?
Dieser Beitrag ist von jemanden der lieber einmal grundlos zu viel langsam macht anstatt 5 mal der „King“ zu sein.

mainschnickel
07.06.2019, 12:07
Hallo Michel und andere
Letzte Woche eine Erfahrung mit einem Vikingschiff: Wir schleusen zusammen zu Tal in Faulbach. Ich gebe Ihm meine Absicht zur Kenntnis dass wir in Dorfprozelten festmachen. Ja sagt er ich mache dann "ganz langsam"! Ok sage ich. Durch die Kurve fährt er mit 10 kmh, aber bei uns vorbei (wir hatten schon fest) wieder mit 12 kmh. Zusätzlich lagen noch mindestens 4 weitere Schiffe in D. teilweise an der Böschung. Wenn ich ihn anspreche sagt er ICH KANN NICHT LANGSAMER !! Und Ich mache keine Wellen!! Dann fragt man sich doch.
Gruss Jozef

Andreass
08.06.2019, 12:24
https://www.srf.ch/play/tv/eco/video/flusskreuzfahrten---eine-boombranche-mit-schlagseite?id=11be2e12-ecc6-4a26-a79e-6028c6c1d76d

Andreass
08.06.2019, 12:24
Interessantes aus der Schweiz!

Rolf Gertsch
08.06.2019, 14:39
Hallo Andreas

Ich hatte das schon einmal eingestellt. Thema Personalpolitik bei Viking Cruises.

Lg

Captain
08.06.2019, 18:56
Hallo Igor ! Bin mir sehr sicher ! Sie , als Ukrainer müssen doch das auch wissen oder? In holländische Medien kursieren Nachrichten , das der ukrainische Captain von Viking bereits am 1 April oder 16 April in Rotterdam oder Terneuzen ein Unfall verursacht hat .
Hallo, Greg!
Ich bin mir sicher, dass aus Medien geholte Informationen man soll mit äußerste Vorsicht genießen (aus eigene Erfahrung!!!). Als Ukrainer ich muss das nicht wissen, weil ich habe fast 6 Jahren in Hochschule Schiffsführung gelernt (Seeschifffahrt dabei), und 12 Jahren als Schiffsführer gearbeitet bis zum Kapitän zu sein. Und Man, welcher auf diesem "Viking" Kapitän war, hat seine Kapitän's Patent (heißt bei uns Diplom) mit Sicherheit nicht gekauft. Ursache von diesen tragischen Unfall ist mir auch unklar, aber 100% Schuld auf Kapitän von "Viking" hätte ich auch nicht geschoben.
Mit freundlichen Grüßen von Neckar.
Igor.

Cabincruiser
11.06.2019, 07:03
Seit heute morgen 5.00 Uhr wird versucht die untergegangene Hablany in Budapest zu heben.

Cabincruiser
11.06.2019, 07:14
Sie kommt aus dem Wasser

lmaa
11.06.2019, 13:05
https://www.youtube.com/watch?v=WEchAgk60q8
https://www.youtube.com/watch?v=38tMnUwXVPo

https://index.hu/english/2019/06/11/lifting_boat_accident_danube_hableany_mermaid_viki ng_sigyn_budapest_hungary/

DANIEL-WIEN
11.06.2019, 20:22
Hallo,
MS Viking ist der MS Hableany doch aufs Heck aufgefahren, bei Betrachtung des Bildes nach der Hebung (Beitrag #69) ist doch das Geländer am Heck nur Minimal verbogen?! ��
mfG Daniel Wien

friederix
11.06.2019, 21:19
Hi,Daniel Wien


Hallo,
MS Viking ist der MS Hableany doch aufs Heck aufgefahren, bei Betrachtung des Bildes nach der Hebung (Beitrag #69) ist doch das Geländer am Heck nur Minimal verbogen?! ��
mfG Daniel Wien

Für mich sieht das so aus:

Die Reling am Heck ist backbordseitig schiffeinwärts gebogen.
Hier war wohl der erste Kontakt, und durch das flache Heck wurde die Hableany achtern tief ins Wasser gedrückt und hat sicherlich schon viel Wasser aufgenommen.

Dann wurde das kleine Schiff durch den "Anschub" nach Backbord gedreht, und man sieht einen Knick im Schiff zwischen dem zweiten und dritten Fensten achtern backbordseitig.
Da wird dann der Bug des Viking frontal eingschlagen sein und durch weitere Beschädigungen dem Wassereinbruch freien Lauf gegeben haben.
So ähnlich zeigen das ja auch die Videos.

Mit der Schuldfrage hat das nichts zu tun, aber der Ablauf der Ereignisse sieht mir anhand der Schäden ziemlich eindeutig aus.

LG Fried

Rolf Gertsch
11.06.2019, 22:43
Hallo Friderix

Im Video ca bei der 8. Minute gibt es hierzu eine Computer Rekonstruktion

https://www.youtube.com/watch?v=ekyYeTlOaH8&t=481s

Gruss

Rolf

Elbianer
12.06.2019, 00:07
Interessanter als die Computer Rekonstruktion, finde ich die AIS-Kurse am Ende vom Video. Das kleine Schiff fährt zunächst etwas nach Steuerbord, dann aber einen klaren Kurs Richtung Brückenjoch. Der Viking jedoch steuert kurz vor der Brücke nach Steuerbord und fährt den Kleineren somit hinten, auf Backbord in die Seite.

Das kleine Schiff wird in der Brücke durch die starke Strömung, welche sich durch die Einengung im Joch erheblich verstärk, stark abgebremst. Der Viking mit 2000 Tonnen Verdrängung hat auf Grund der Trägheit keine so schnelle Abbremsung durch die Strömung.
Erst wenn über die Hälfte seines Schiffes im Brückenjoch ist, wird er durch die Sogwirkung langsamer.

Das sollte man mit so langer Berufserfahrung wissen. Wieso ist er nicht hinter den kleinen Schiff geblieben und hat erst nach der Brücke überholt? Hier wurde schon mehrfach geschrieben, dass die Ausflugsboote in Budapest chaotisch und rücksichtslos fahren. Mag ja stimmen, aber das versenke Schiff fährt einen eindeutigen, klaren und nachvollziehbaren Kurs.

Hat es eine Rolle gespielt, dass gleich eine zweite Wikinger-Galeere hinterher kam? Wollte er schneller sein, als sein Kollege?

Es sollten mal Alle ihre Fahrweise überdenken. Kein noch so sehr in Verzug geradener Fahrplan, keine stundenlang wartenden Reisebusse und kein im Dreieck springender Hotelmanager dürfen ein Grund sein rücksichtslos zu fahren.

Gruß Thomas

binnenvaart
12.06.2019, 16:16
Der ukrainische Kapitän des Flusskreuzfahrtschiffes "Sigyn", das in Budapest in einen tödlichen Unfall mit einem Ausflugsboot verwickelt war, ist am Mittwoch laut Berichten örtlicher Medien auf Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Kapitän von Schiffsunglück in Budapest auf freiem Fuß (https://www.noen.at/in-ausland/donau-kapitaen-von-schiffsunglueck-in-budapest-auf-freiem-fuss-oesterreich-ermittlung-schiffsunglueck-suedkorea-ungarn-150660839#)

friederix
13.06.2019, 23:11
Interessanter als die Computer Rekonstruktion, finde ich die AIS-Kurse am Ende vom Video.

Ja, finde ich ebenfalls, Thomas. Und danke an Rolf für den Link.
Nun bin ich ja kein Schiffer, aber hatte der Kapitän nicht ebenfalls den AIS-Bildschirm und dazu noch Radar auf der Brücke - oder besser im Ruderhaus- ?

Man sieht ja, dass da ziemlich Verkehr war.
Ist aber wahrscheinlich wie bei Flugzeugunglücken:
Da ist es zu 95% nicht ein einzelner Fehler sondern fast immer eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände.

LG Fried

Elbianer
14.06.2019, 00:10
Hallo Fried,

das bei solchen Unglücken oft "mehrerer unglücklicher Umstände" zusammen treffen, stimmt sicher. Wenn man aber vorrausschauend und vernünftig fährt, lassen sich etliche Risikofaktoren ausschließen. Hier schreibt zum Beispiel Jemand: "Bis alles auf Hand umgeschalten ist und Du reagieren kannst sind schon mal 5 - 7 sek. vergangen, bis dann eine reaktion vom Schiff eintritt, ist alles zu spaet."

Wenn man weiß, das Budapest ein schwieriges Revier ist und da Einige chaotisch fahren, wieso fährt man da nicht gleich ohne Autopilot? Es ging doch Früher auch manuell zu fahren und man muss ja auch kein Steuerrad mehr drehen. Das versenkte Schiff ist auch nicht 15 m vor den Bug vom Viking losgefahren. Wenn das einer macht, ist er selbst Schuld wenn er versenkt wird. Der durchgehende Verkehr hat immer "Vorfahrt". Wer losfährt muss auf den fließenden Verkehr achten. Ist auf dem Wasser nicht anders, als auf der Straße.

Prinzipell ausweichen müssen immer nur Kleinfahrzeuge / Sportboote, aber kein lokales Fahrgastschiff. Aber selbst ein Sportboot muss sich nicht in Luft auflösen.

Wenn ich vier Twin-Ruderprobeller habe, dann kann ich auch mindestens einen vorbeugend auf zurück stehen lassen um schneller zu stoppen. Wenn das technich nicht geht, ist das Schiff nicht richtig gebaut.
Das man in der Talfahrt nicht immer schnell genug stoppen kann, verstehe ich. Die Schiffe waren aber in der Bergfahrt.

Dein Beitrag ist der 75igste in diesen Thema und ich bin bisher der Einzigste, welcher auf eine gesetzliche Vorschrift hingewiesen hat (siehe #30), aber scheinbar geht die Schifffahrtspolizeiverordnung einigen meiner Kollegen am Arsch vorbei oder sie kennen sie noch nicht einmal.

Kann uns mal ein Ortskundiger Kollege sagen, wie breit das Brückenjoch eigendlich ist?

Wieso müssen die Kabinenschiffe überhaupt jetzt auch noch Stadtrundfahrten in Budapest machen? Die sollen ihre Paxe von einen Ort zum anderen bringen und da in die Reisebusse setzen.

Gruß Thomas

danubenews
14.06.2019, 12:11
Sehr geehrte Damen und Herrn,
Binnenschifffahrt-online verbreitet im Zusammenhang mit dem Unglück in Budapest folgende Nachricht:
Nach dem tödlichen Schiffsunglück auf der Donau ist bekannt geworden, dass der 64-jährige Kapitän bereits in eine Havarie in den Niederlanden verwickelt gewesen ist. Die Budapester Staatsanwaltschaft hat die neuen Vorwürfe jetzt bestätigt. Demnach soll der Ukrainer bereits am 1. April nahe der niederländischen Stadt Terneuzen mit der »Viking Idun« einen Chemikalientanker gerammt haben. An Bord des Kreuzfahrtschiffes hatte es dabei Leichtverletzte gegeben. Nach Angaben der europäischen Justizbehörde Eurojust wird deswegen gegen ihn in den Niederlanden ermittelt: https://binnenschifffahrt-online.de/2019/06/featured/7277/donau-unglueck-gegen-schiffsfuehrer-wird-auch-in-niederlanden-ermittelt/
Es ist besonders bedauerlich, dass ein Fachmagazin, noch dazu aus der Binnenschifffahrts-Branche Meldungen aus der Boulevard-Presse ungeprüft übernimmt und verbreitet. In diesem Fall geht es immerhin um die persönliche Reputation eines Kapitäns. Unbestätigte, die Person beschädigende Aussagen haben in einem Fachmagazin nichts verloren. Schifffahrtsexperten und Fachjournalisten sollten sich mit den Hintergründen eines Unfalles beschäftigen und mit ihrer Berichterstattung dazu beitragen, dass auslösende Gründe für solche Unfälle künftig vermieden werden.
Die Ukrainische Botschaft in Budapest bestätigt auf Nachfrage, dass der beschuldigte Kapitän zwar an Bord von Viking Idun war, jedoch nicht als Kapitän und er war auch nicht am Unfall beteiligt. Gegen ihn gibt es in dieser Sache daher keine Ermittlungen.
Mit freundlichen Grüßen.
Kpt. Peter Baumgartner

danubenews
14.06.2019, 17:48
Etwa 30 Kapitäne haben eine Petition für den verhafteten Ukrainischen Kapitän unterschrieben. Dieser ist Gott sei Dank unmittelbar nach der Bergung des Wracks enthaftet worden.
Es gibt einem schon zu denken, wieso gerade jetzt, könnte es sein, weil das Heck der HABELANY kaum beschädigt ist, nichteinmal das Geländer ist verbogen ? Hieß es doch, er fuhr ihm ins Heck usw....
Im Anhang die Petition die dem Ukrainischen Botschafter übergeben wurde, der sich auch mit den Kapitänen traf !
Ich hoffe einige User können sie lesen !!

mfG

-otto-

Tim S.
14.06.2019, 18:26
Sehr geehrte Damen und Herrn,
Binnenschifffahrt-online verbreitet im Zusammenhang mit dem Unglück in Budapest folgende Nachricht:
Nach dem tödlichen Schiffsunglück auf der Donau ist bekannt geworden, dass der 64-jährige Kapitän bereits in eine Havarie in den Niederlanden verwickelt gewesen ist. Die Budapester Staatsanwaltschaft hat die neuen Vorwürfe jetzt bestätigt. Demnach soll der Ukrainer bereits am 1. April nahe der niederländischen Stadt Terneuzen mit der »Viking Idun« einen Chemikalientanker gerammt haben. An Bord des Kreuzfahrtschiffes hatte es dabei Leichtverletzte gegeben. Nach Angaben der europäischen Justizbehörde Eurojust wird deswegen gegen ihn in den Niederlanden ermittelt: https://binnenschifffahrt-online.de/2019/06/featured/7277/donau-unglueck-gegen-schiffsfuehrer-wird-auch-in-niederlanden-ermittelt/
Es ist besonders bedauerlich, dass ein Fachmagazin, noch dazu aus der Binnenschifffahrts-Branche Meldungen aus der Boulevard-Presse ungeprüft übernimmt und verbreitet. In diesem Fall geht es immerhin um die persönliche Reputation eines Kapitäns. Unbestätigte, die Person beschädigende Aussagen haben in einem Fachmagazin nichts verloren. Schifffahrtsexperten und Fachjournalisten sollten sich mit den Hintergründen eines Unfalles beschäftigen und mit ihrer Berichterstattung dazu beitragen, dass auslösende Gründe für solche Unfälle künftig vermieden werden.
Die Ukrainische Botschaft in Budapest bestätigt auf Nachfrage, dass der beschuldigte Kapitän zwar an Bord von Viking Idun war, jedoch nicht als Kapitän und er war auch nicht am Unfall beteiligt. Gegen ihn gibt es in dieser Sache daher keine Ermittlungen.
Mit freundlichen Grüßen.
Kpt. Peter Baumgartner

Unglaublich, in der Tat. Aber das ging ja in der Tat so durch zig Medien leider. Man kann es auch Rufmord durch leichtfertige Journalisten nennen.

danubenews
14.06.2019, 18:38
Servus Tim,
ja, so ist es aber in der Realität, die Presse kann Dich vernichten !
Der Journalist lebt ja nur von Schlagzeilen.
LG
-Otto-

friederix
14.06.2019, 19:31
Kein noch so sehr in Verzug geradener Fahrplan, keine stundenlang wartenden Reisebusse und kein im Dreieck springender Hotelmanager dürfen ein Grund sein rücksichtslos zu fahren.
Gruß Thomas

Auch ein überlegenswerter Gedanke. Die Crew muss unter allen Umständen Vorgaben erfüllen, und wägen dabei Sicherheit gegen Sanktionen ab.
Und wenn der eigene Job in Gefahr gerät, neigt man schon mal zu mehr Risiko.

Irgendwie bekannt aus der Luftfahrtbranche:
Ein sicherheitsbedingtes Durchstarten nach einem Fehlanflug verursacht ziemliche Kerosinkosten; . das gibt negative Punkte, egal ob es die Schuld des Piloten war oder er nur öfter Pech mit den Wetterbedingungen hatte.

Im Moment alles Spekulation, ich könnte mir denken, dass die Untersuchung länger dauert.

Gruß Fried

ps. Noch 'was vergessen.
Was mich am meisten stört, ist, dass Vikings Cruises zu alledem schweigt, ich konnte nicht mal ein ehrliches Wort des Bedauerns googeln, nur Phrasen.
So gesehen hat mich Thomas' Bezeichung "Wikinger-Galeere" angesichts der sonstigen Schlagzeilen über die dortigen Arbeitsbedingungen doch zum Nachdenken angeregt.

Elbianer
14.06.2019, 21:49
Hallo Fried,

"Wikinger-Galeere" habe ich diese Schiffe schon immer genannt. Weil sie nun mal so ein Wikingerschiff als Symbol haben und diese Schiffe wurden gerudert, aber natürlich auch gesegelt. Ist aber von mir auf keinen Fall als Anspielung an irgendwelche "dortigen Arbeitsbedingungen" gemeint. Hat auch überhaupt keinen Bezug zu einer Sklaven-Galeere, denn auf den Wikingerschiffen saßen die freiwillig auf der Ruderbank wenn es auf Beutefahrt ging.

Das Vikings Cruises sich nicht öffentlich äußert, ist in so einen laufenden Verfahren üblich. Jedes Bedauern wäre ein Schuldeingeständnis und davon raten die Anwalte in der Regel ab. Ist eben so.

Gruß Thomas

Buganker
14.06.2019, 21:55
Für was haben die Landsleute genau unterschrieben? Das er dem kleinen Schiff aufs Heck fuhr, wurde doch von vielen Kameras festgehalten und ist unstrittig. Zum warum das passiert ist, enthalte ich mich.

Elbianer
14.06.2019, 22:08
Es gibt einem schon zu denken, wieso gerade jetzt, könnte es sein, weil das Heck der HABELANY kaum beschädigt ist, nichteinmal das Geländer ist verbogen ? Hieß es doch, er fuhr ihm ins Heck usw....


Ich habe keine Ahnung wer etwas von ins Heck fahren gesagt hat. Ich sehe in den Videos, dass das Vikingschiff den Kleineren im hinteren Bereich an der Backbordseite trifft. Es ist doch eindeutig, dass der Viking dann den Kleineren unter Wasser drückt, nachdem er durch den Zusammenstoß nach Backbord verfällt.

Warum es zu den Zusammenstoß kann, da sollen sich die Experten streiten. Ein Kapitän hat jedenfalls schon lebenslänglich bekommen, er ist nämlich lebenslänglich Tod.

Gruß Thomas

Elbianer
14.06.2019, 23:05
Im Beitrag #42 gibt es ein Video, da sieht man bei etwa 1:50 das die HABELANY schon verhätnismäßig nahe am Steuerbordseitigen Pfeiler fährt. Sie hat also ausreichend Platz gemacht. Noch näher an den Pfeiler zu fahren ist bei der Strömung nicht zumutbar.
Viking fährt zu diesen Zeitpunkt etwas schräg nach Backbord, hätte also eigentlich alles klar gehen müssen.
Bei etwa 2:10 sieht man, dass das Heck vom Viking nach Backbord schwengt. Dadurch dreht natürlich der Bug nach Steuerbord und es kommt zu den seitlichen Zusammenstoß, welcher dazu führt, dass sich die HABELANY quer vor den Viking legt und nun sekundenschnell unter Wasser gedrückt wird.
Diese Drehbewegung nach Steuerbord ist auch deutlich in den aufgezeichneten AIS-Kursen zu sehen, siehe Link Beitrag 72.

Die Frage ist warum es zu dieser Drehbewegung vom Viking kam. Ich glaube nicht, dass er so gesteuert hat. So wie das Schiff hier im Strom liegt, wird es auf Steuerbord wesentlich stärker angeströmt. Wenn diese Strömung im hinteren Bereich des Schiffes stärker wird, als im vorderen Bereich kann es zu so einer Drehbewegung des Schiffes kommen. Ist aber alles nur Theorie und unter Vorbehalt zu betrachten.

Gruß Thomas

Reinier D
15.06.2019, 08:39
Auch ein überlegenswerter Gedanke. Die Crew muss unter allen Umständen Vorgaben erfüllen, und wägen dabei Sicherheit gegen Sanktionen ab. Und wenn der eigene Job in Gefahr gerät, neigt man schon mal zu mehr Risiko.

:wink: Hallo Fried

Ich glaube nicht das mein Job geleich im gefahr ist, als ich de Sicherheit vorschriften an halt.
Wenn die mir da für entlassen, win ich jeder klage!!!
Anderseits is er so ein grosse nachfrache von Nautic Personal, das ich für jerder vinger ein Schiff konnte bekommen, aber nür mit 1 zugleich fahren kan.

mfg :captain: Reinier

friederix
15.06.2019, 17:05
Anderseits is er so ein grosse nachfrache von Nautic Personal, das ich für jerder vinger ein Schiff konnte bekommen, aber nür mit 1 zugleich fahren kan.


Hallo Reinier,

ich glaub, die Nachfrage nach Menschen, die noch "richtig etwas können" wird immer größer werden.
Heutzutage wollen alle nur studieren; im schlimmsten Fall BWL, da müssen sie nur auf dem Hintern sitzen und haben nur Verantwortung für Bilanzen.

Dass Leute, die Verantwortung für Menschenleben haben, eigentlich wesentlich mehr verdienen müßten, als solche, die nur Zahlen verschieben (und Menschen entlassen) sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Ist es aber nicht, und das ist FALSCH !
Das wird sich aber mit Sicherheit bald wieder ändern: Betriebswirtschaftler werden nie ein Schiff fahren können, dazu brauchen sie gute Leute; und davon gibt es leider immer weniger.
(Ich wünschte, ich wäre nochmal 18 Jahre alt, dann würde ich auch Schiffer werden)

Viele Grüße,

Fried

Elbianer
16.06.2019, 00:51
Hallo Fried,

es passt zwar eigentlich nicht zu den trauigen Thema hier, aber immer wenn ich BWL studieren höre oder lese fällt mir ein Beitrag von Volker Pispers (https://www.youtube.com/watch?v=inZgEkB0wSo) ein.

Gruß Thomas

binnenvaart
28.06.2019, 19:22
Eine letzte Woche aus der Donau geborgene Leiche ist als Südkoreanerin identifiziert worden.

Nach Schiffsunglück auf der Donau 26 Tote bestätigt (http://world.kbs.co.kr/service/news_view.htm?lang=g&Seq_Code=76502)

danubenews
07.07.2019, 20:13
Peter Baumgartner / 7.7.2019
Mehr als einen Monat nach dem Schiffsunglück in Budapest, bei dem der ukrainische Kapitän des unter Schweizer Flagge fahrenden Kabinenschiffes VIKING SIGYN das ungarische Rundfahrtschiff HABLEÀNY versenkt hat, sieht sich der Kapitän neuerlich schwerwiegenden Vorwürfen ausgesetzt. Der VIKING-Kapitän, der inzwischen zwar enthaftet wurde, Budapest aber nicht verlassen darf, soll offensichtlich die Gesamtverantwortung am tragischen Unfall übernehmen.
Einer der neuen Vorwürfe lautet, dass der 64-jährige Kapitän weder Deutsch noch Englisch ausreichend beherrscht und daher als Kapitän auf einem Flusskreuzfahrtschiff ungeeignet ist. Kollegen des Ukrainers widersprechen dieser Behauptung und geben zu Protokoll, dass der Kapitän gut Deutsch spricht. Der Ukrainer, der die Marineakademie in seiner Heimat absolviert hat und seit vielen Jahren in der Donauschifffahrt arbeitet, kam nach dem Zerfall der Sowjetunion nach Deutschland und arbeitet seither auf Kabinenschiffen.
Zum Vorwurf mangelhafter Sprachkompetenz muss man wissen, dass die Donaukommission bis heute nicht in der Lage ist, in der Donauschifffahrt eine einheitliche Kommunikationssprache zu implementieren. Die Donaukommission ist eine internationale zwischenstaatliche Organisation, die gemäß dem am 18. August 1948 in Belgrad unterzeichneten Übereinkommen über die Regelung der Schifffahrt auf der Donau gebildet wurde. Sie vertritt alle Donaustaaten und Russland und seit 1954 ist ihr Amtssitz in Budapest. Die Amtssprachen der Donaukommission sind Deutsch, Russisch und Französisch. Die Schifffahrtstreibenden auf der Donau können jedoch ihre eigene oder jede andere Sprache im Verkehr sprechen. Dass es dadurch häufig zu Missverständnissen kommt, zumal auf den Schiffen meist mehrere Nationen gleichzeitig in der Besatzung vertreten sind, liegt auf der Hand. Dies hat bei der Donaukommission jedoch bisher keinen Handlungsbedarf hervorgerufen. Lediglich die ungarische Behörde hat im September 2018 nach zahlreichen heiklen Situationen in Budapest empfohlen, die Schifffahrtstreibenden mögen im Stadtgebiet in der deutschen Sprache(!) kommunizieren. Seit 1. Juli 2019 gilt eine generelle Übergangslösung auf der Donau bis 2025, wonach eine, auf dem jeweiligen Streckenabschnitt gebräuchliche Sprache verwendet werden soll und die Gesprächspartner sollen es sich untereinander ausmachen, in welcher Sprache sie kommunizieren wollen. Diese Regelung gilt unter Experten als kompletter Blödsinn. Man kann das leicht nachvollziehen, wenn man sich vorstellt, dass in einer Notsituation die Gesprächspartner sich erst auf eine gemeinsame Sprache einigen müssen. Erst ab 2025 soll Englisch die Verkehrssprache auf der Donau werden. Ob das auch tatsächlich so kommt, ist von einer derzeit laufenden Umfrage unter den Schifffahrtstreibenden abhängig. Experten gehen davon aus, dass es zu keiner einheitlichen Regelung kommen wird.
Fakt ist, das Kommunikationsproblem in der Binnenschifffahrt (nicht nur in der Donauschifffahrt) ist, ausgelöst durch eine maßlose Liberalisierung in den 1990iger Jahren, seit vielen Jahren bekannt und wird von den Entscheidungsträgern selbst dann ignoriert, wenn als Unfallursache mangelhafte Kommunikation, zum Beispiel von Aquapol, eindeutig identifiziert wird. Richtig dramatisch können Kommunikationsdefizite in Notsituationen werden, wie der Fall einer US Touristin zeigt. Sie hat auf einer Donaureise verwundert und besorgt festgestellt hat, dass ihr Kapitän auf dem Kreuzfahrtschiff sie überhaupt nicht versteht und ihr folglich im Notfall auch nicht helfen kann. Sie wollte daher wissen, was das
für sie bei einem Unfall bedeutet und verlieh ihrer Sorge medial Ausdruck. Darauf bekam sie die Information, dass eh immer einer – meist der Cruise Director - an Bord ist, der Englisch spricht. Auch das scheint die Behörden nicht zu beängstigen. Bei einem Unfall übernimmt halt der Hotel Manager das Kommando über das Schiff. Für den Gesetzgeber behält der Kapitän weiterhin die volle Verantwortung über Schiff, Besatzung und Passagiere.
Auch die anderen Vorwürfe gegen den Unglücks-Kapitän gehen in die gleiche Richtung: Der Kapitän trägt die volle Verantwortung für Behördenversagen und ausufernde Liberalisierung. Alle Stakeholder kennen die Defizite und Mängel, unter denen Kapitäne oft unter Einsatz ihrer persönlichen Gesundheit arbeiten müssen. Aber anders als zum Beispiel in den USA, können Reeder in Europa ihre Schiffe wo und wie bauen, wie sie wollen und mit Besatzungen in Fahrt schicken, die keine gemeinsame Sprache sprechen.
Es liegt auf der Hand, sagt der Arbeitspsychologe Dr. Poppelreuter, dass die Arbeit an Bord mit einem hohen Maß an psychischem Stress verbunden ist, weil man als Kapitän bei weitem nicht die Kontrolle über die Situation hat, die man sich wünschen würde. Unsicherheit und mitunter sogar Angst stellen sich ein, was den Organismus physiologisch wie psychologisch ungemein belastet.

Für das Schifffahrtsgesetz sind 0,0 Promille wichtig, die psychische Belastung, die für viele Kapitäne besonders auf Flusskreuzfahrtschiffen ein Dauerzustand ist, interessiert niemand. In der Luftfahrt war es auch so – bis ein Co-Pilot seine A320 gegen die Felsen steuerte…

mainschnickel
08.07.2019, 08:18
Hallo Forum
Da sind wir als kleines Land Niederlande schon weiter: sowohl in der Rheinschiffahrt als auch in der Binnenschiffahrt ist (außer Seewasserstrassen wo englisch oder niederländisch vorgeschrieben ist) wird BEI KOMMUNIKATIONSPROBLEMEN die DEUTSCHE SPRACHE eindeutig vorgeschrieben! Paragraph 4.05 Rhein Satz 2 BPR Satz 9.
Gruss Jozef

slowman
08.07.2019, 10:49
Hallo zusammen,

der Beitrag #90 von danubenews enthält durchaus viele richtige Fakten. Ein Problem wird allerdings uf der Donau das babylonische Sprachgewirr bleiben. Viele Kapitäne dort stammen ja ausehemals sozialistischen bzw. kommunistischen Staaten in welchen Russisch die gelehrte Fremdsprache war, ein anderer Teil stammt aus Ländern des westlichen Einflussbereichs wie Österreich oder Deutschland in welchen Englisch die erste Fremdsprache darstellte und auch noch darstellt. Ein weiteres Problem dürfte sein dass gerade Bulgaren und Ukrainer dazu noch ein völlig anderes Alphabet nutzen (kyrillisch). ich weiss nicht wie es in Ungarn, Rumänien oder auch anderen Ländern aussieht, ob dort die jüngeren mittlerweile Englisch in der Schule haben, dann löste sich das Problem von selber in einigen Jahren. Alternativ könnte man darüber nachdenken wie in der luftfahrt üblich eine feste Terminologie zu bestimmten Absprachen in Englisch verpflichtend einzuführen. Die Kapitäne brauchen ja keinen Smalltalk zu halten, aber einheitlich definierte Absprachen zu Begegnungen, Überholvorgängen etc. in einer definierten Sprache wären schon hilfreich.

Die Situation in den USA ist für mich nicht mit unserer Situation vergleichbar. Ein Binnenschiffer der USA wird sein Land mit seinem Schiff selten verlassen, insofern stellt sich dort das Sprachproblem gar nicht. Man sieht es ja auch an der erwähnten Reaktion der amerikanischen Passagierin. Sie reist nach Europa und stellt fest dass dort nicht jeder Englisch spricht. Typisch amerikanische Ignoranz bzw. Arroganz! Wenn ich eine Flusskreuzfahrt auf dem Mississipi mache wird der Kapitän dort wahrscheinlich auch kein deutsch sprechen und mir in Notsituationen genausowenig helfen können wie der Kapitän der Amerikanerin falls man als deutscher Pax kein Englisch spricht. Auch ist es wohl nicht Aufgabe des Kapitäns bzw. Schiffsführers in Havarie- oder Notfällen die Paxe persönlich zu evakuieren, dies wird normalerweise vom Schiffspersonal durchgeführt während der Kapitän koordinierend tätig sein sollte. Insofern reicht es ja völlig aus wenn wie im dargelegten Fall der Kapitän und Hotelmanager miteinander kommunizieren können und der Hotelmanager dann mit den Passagieren und seinem Personal kommunizieren kann.
Ob dies in den USA anders geregelt ist sollte auch sekundär erscheinen, Fakt ist dass selbst die Mega-Kreuzfahrer welche ab Miami die US-bespaßungsreisen durchführen nicht unter Flagge der USA fahren, selbst die Disney-Dampfer nicht.Großartige US-Seeschifffahrt gibt es aufgrund der kruden US-regelungen nämlich kaum noch.

Gruß
Chris

mainschnickel
08.07.2019, 12:14
Hallo Chris
Auf dem Rhein spielt doch auch schon länger die Frage ob die eine Art Basic Englisch sog. "Riverspeak" einführen sollten, vorallem die Schweiz wäre dafür, aber auch aus niederländischen Kreisen wird das nicht abgelehnt. Aber die Rhein Zentral Kommission macht bindende Gesetze, die Donaukommission nur freibleibende Empfehlungen (Otto, das ist doch richtig?) also passieren wird da nichts. Anderseits lasse ich mich NIEMALS verpflichten als Niederländer mit einer niederländischen Schleuse oder Verkehrszentrale englisch zu reden und viele denken wahrscheinlich genauso. Dabei sind die Englischkenntnisse der Niederländer weitaus höher (etwa 70 %) wie bei den Deutschen oder gar Franzosen. Französische Schleusenmeister am Oberrhein sind verpflichtet die deutsche Sprache zu beherrschen. An den Seewasserstrassen gilt englisch oder Landessprache. U.a. Westerschelde und Kanaal Gent Terneuzen. Das ein deutscher Schiffsführer der sich mit (nicht Akzentfreiem) niederländisch meldet und auf deutsch Antwort kriegt, spricht nur für das Anpassungsvermögen der Verkehrsleiter. Wie die Lage an der Donau ist weiss ich so nicht, da kann Otto oder Reinier besser erklären wie es zB mit englisch aussieht.
Gruss Jozef

danubenews
08.07.2019, 13:15
Servus Jozef,
ja, Du hast Recht !!

LG

-otto-

slowman
08.07.2019, 20:16
...Anderseits lasse ich mich NIEMALS verpflichten als Niederländer mit einer niederländischen Schleuse oder Verkehrszentrale englisch zu reden und viele denken wahrscheinlich genauso...

Hallo Jozef,

mit dieser Einstellung wird man aber nicht weiterkommen. Stelle Dir dies einmal im Flugverkehr vor wenn die deutschen Piloten in Frankfurt Deutsch reden, die französischen Französischen ihre Sprache weil das der Fluglotse zufällig beherrscht und die Russen kommen dann mit Russisch um die Ecke. Falls eine einheitliche Termonologie verlangt wird und vorgrschrieben wäre müsste sich jeder daran halten.
Gerade hinsichtlich der diversen Nationalitäten der Schiffsführer auch aus unterschiedlichen Ländern Osteuropas bis hin zur Ukraine wäre eine einheitliche Terminologie doch eigentlich wünschenswert, so sehe ich es zumindest.

Gruß
Chris

Captain
10.07.2019, 08:38
Hallo, Chris,
bis jetzt hat auf der Donau so funktioniert: Obere und Mittlere Donau bis ungarisch-jugoslawische Grenze war Deutsch gebraucht, weiter unten - Russisch.
MfG.
Igor.

käptn ahab
10.07.2019, 09:10
und das klappte so leidlich hatten wir in der ddr dodoch russisch in der schule allerdings hatte auch ich manchmal schwierigkeiten denn so perfekt waren wir alle nicht aber es langte um heil durch zukommen gruß peter

mainschnickel
10.07.2019, 09:12
Hallo Chris
Eins hast du nicht richtig verstanden: ich meinte reden mit Landstation oder Schleuse. Und da man meistens am Schiff nicht hören kann was andere Schiffer zu der Schleuse sagen (lügen) ist das egal. Im Schiff Schiff Verkehr (Binnenschifffahrt) halte ich mich an die übliche Verkehrssprache (immerhin beherrsche ich 4 mehr oder weniger gut, aber gut genug für den Schiffsverkehr). Aber ein Ungar redet in Ungarn auch ungarisch mit seinem Landsmann, so machen Niederländer das meistens auch!
Gruss Jozef

slowman
10.07.2019, 10:24
Hallo Jozef,

ich verstehe Dich schon, aber wnn es nun eine vorgeschriebene "Riverspeak" gäbe und die Nutzung verpflichtend wäre müsste man in der "offiziellen" Kommunikation mit Schleusen, behörden und Verkehrsabsprachen untereinander diese auch nutzen. Was außerhalb der offiziellen Kommunikation erfolgt kann ja in der jeweiligen Landessprache erfolgen. In der Luftfahrt wird es auch derart gehandhabt dass die offzielle Kommunikation in Englisch erfolgt und beispielsweise Verabschiedungsklauseln bei Verlassen eines Kontrollsektors durchaus in der Landessprache erfolgen so dass ein deutscher Pilot im deutschen Luftraum sich auf Deutsch vom Controller verabschiedet.

Gruß
Chris

mainschnickel
10.07.2019, 11:06
Hallo Chris
Geregelt ist noch nichts außer (siehe #91) in den Niederlanden, wo ich problemlos auf die deutsche Sprache übergehe, wenn es sein muss.
Gruss Jozef

slowman
10.07.2019, 12:26
Hallo Jozef,

ich habe ja auch nirgends behauptet dass irgendetwas geregelt ist sondern meine Aussage genau wegen fehlender Regelungen im Konjunktiv getätigt.

Gruß
Chris

LeVentDeLest
10.07.2019, 20:02
Hallo Slowmann,

Ich glaube im Gegenteil dass die Gesetzeslage eher klar ist.

HANDBUCHBINNENSCHIFFFAHRTS-FUNK- ALLGEMEINER TEIL - 2017

4.1.3 Sprache
Bei Sprechfunkverkehr zwischen Schiffsfunkstellen und Funkstellen an Land muss die Sprache des Landes benutzt werden, in dem sich die Funkstelle an Land befindet. Bei Sprechfunkverkehr zwischen Schiffsfunkstellen ist die Sprache des Landes zu verwenden, in dem sich die Schiffsfunkstelle befindet, die das Funkgespräch beginnt. Bei Verständigungsschwierigkeiten im Sprechfunkverkehr zwischen Schiffsfunkstellen oder zwischen Schiffsfunkstellen und Funkstellen an Land ist die Sprache zu benutzen, die in der betreffenden Schifffahrtspolizeiverordnung angegeben ist

Wie Jozef schon sagte in Beitrag #91 steht es ja bereits in NL Polizeiverordnung. An dieser stelle ein Lob für Niederländische Behörde, die haben nichts anbrennen lassen und es Rasch umgesetzt.


Aber am Interessanteste scheint mir die Publikation von der Donau Kommission von der "Regionale Vereinbarung über den Binnenschifffahrtsfunk"

BESONDERE BESTIMMUNGEN

2.1 Sprachen

Bei Verbindungen zwischen Schiffsfunkstellen und Landfunkstellen soll die Sprache des Landes benutzt werden, in dem sich die Landfunkstelle befindet. Bei Verbindungen zwischen Schiffsfunkstellen muss die Sprache des Landes benutzt werden, in dem sich die betreffenden Schiffe befinden. Bei Verständigungsschwierigkeiten ist die Sprache zu benutzen, die in der betreffenden Schifffahrtspolizeiverordnung angegeben ist. Falls keine Schifffahrtspolizeiverordnung existiert, kann eine andere geeignete Sprache benutzt werden. Nach einem Übergangszeitraum, der am 1. Februar 2022 endet, sofern keine Schifffahrtspolizeiverordnung existiert, werden die folgenden Bestimmungen gelten:
-Schiff-Hafenbehörde: Es soll in erster Linie die englische Sprache benutzt werden. Ersatzweise kann die Sprache des Landes benutzt werden, in dem sich die Landfunkstelle befindet.
-Schiff-Schiff: Zu Zwecken der Schiffsführung soll in erster Linie die englische Sprache benutzt werden

Die Mitglied Staaten müssen nur noch die Sprache in ihren jeweiligen Schifffahrtspolizeiverordnung aufnehmen, wie in den Niederlande und Rhein ( RschPoV §4.05 ), und klarer kann es nicht mehr werden...

M.f.G.

Elbianer
10.07.2019, 22:27
Hallo Zusammen,

die Diskussion um die Funksprache ist wichtig. Es gibt zahlreiche Situationen wo eine genaue Absprache über Funk für die Sicherheit entscheidend ist. Aber was hat das mit den tragischen Vorfall in Budapest zu tun?
Ich habe bis jetzt noch nirgendwo etwas gelesen oder gehört ob überhaupt versucht wurde zwischen den betreffenden Schiffen Funkkontakt aufzunehmen.
Wenn versucht wurde, das Überholmanöver per Funk den kleineren Schiff anzukündigen und keine Antwort erfolgte, ist dies natürlich ärgerlich aber gerade dann hätte der Wikinger-:captain: das Überholmanöver abbrechen müssen.
Sicherheit muss immer vorgehen.
Alternativ gibt es für alle Manöver Schallsignale. Aber wer gibt noch Schallsignale? Macht doch mal die Probe welcher Schiffer noch welche Schallsignale kennt. Hört man Schallsignale überhaupt noch in den modernen Steuerhäusern?
Wenn die Situation unklar ist oder der tote Winkel zu groß muss ein Wahrschauer an Bug oder Heck stehen. Wenn wir mit den Schubverband durch enge Kanal- oder Stadtstrecken gefahren sind, stand stundenlang einer vorn.

Ich möchte an meinen Beitrag #30 erinnern. Der Gesetzestext ist eindeutig. So ähnlich steht es auch in den Vorschriften für den Rhein.

Die Donauschifffahrtspolizeiverordnung (DonauSchPV) sagt dazu folgendes:

"§ 6.09 Überholen: Allgemeine Bestimmungen

Das Überholen ist nur gestattet, nachdem sich der Überholende vergewissert hat, dass dieses Manöver ohne Gefahr ausgeführt werden kann."

Das Problem ist eine rücksichtslose Fahrweise, welche sich seit Jahrzehnten breit gemacht hat. Da wird einfach hinten drauf gefahren und der Vordermann hat gefälligst Platz zu machen. Am besten sich sofort in Luft aufzulösen.

Was ist das eigentlich für ein assozialles Verhalten, in großseitigen Anzeigen anderen Firmen das Personal abzuwerben:fragkratz: Wenn sie Personal brauchen, sollen sie es gefälligst selbst ausbilden. Wie wäre es, wenn die mal eine solche Schrottkiste für 25 Millionen weniger bauen und dafür ein altes Kabinenschiff zum Schulschiff umbauen um darauf Personal auszubilden :fragkratz:

Auch vom Antriebshersteller Schottel werben die Reihenweise Monteure ab. Wenn dann so ein kleiner Betrieb wie unser in der Saison dringent einen Monteur braucht, muss er Tage- und manchmal auch Wochenlang drauf warten.

Und bitte beim fahren niemals diese Meldung vergessen: "Unter den anderen drei aus dem Wrack geborgenen Opfern befinden sich ein sechsjähriges Mädchen und seine Mutter."

Wenigstens musste die Kleine in ihren letzten Minuten nicht alleine sein, aber eine große Hilfe war Mama in der Situation sicher nicht. Die Schuldfrage sollen andere klären, aber warum musste an dieser Stelle, unter diesen Umständen überhaupt überholt werden :confused1:

Wie ich hörte, war das Viking-Schiff nur auf einer zweistündigen Rundfahrt und hätte am nächsten Tag weiter in Budapest gelegen. Es gab also überhaupt keinen Grund zum überholen.

Gruß Thomas

Bernhard
10.07.2019, 23:01
Nachdem ich jahrelang mit einem kleinen Schiff Leute auf der Donau vorwiegend zwischen Engelhartszell und Linz rumgefahren habe, muß ich auch wieder einmal meinen Senf dazu abgeben:

Wenn ich mit einem kleinen Schiff da draußen mitmischen will, muß ich, schon für meinen eigenen Überlebenswillen, ab und zu nach hinten schauen und ich war immer gut beraten, einem Mozart, Volga, Ucraina, Dnepr, Moldavia, Ruse, Sofie, Theodor Körner, sowie den schnellen "Raddampfer" (dieselelektrisch) "Stadt Wien" und "Stadt Passau" in der Nacht, aber auch am Tag, aus der Spur zu gehen. Damals sind wir nur mit Funk und Radar gefahren. AIS gab es noch nicht.

Es gibt in der Nacht keinen besser sichtbaren Schiffstyp, als die Viking-Stumpfnasen.
Man erkennt sie sofort an ihren beiden auffälligen Scheinwerfern im Bug. Auch im Video erkennt man sie sofort.

Der Hühnerkobel von einem Steuerstand auf der Hableany, plus die Plane hinten, erlaubten keine freie Rundum-Sicht
Außerdem muß die Viking auf dem AIS der Hableany sichtbar gewesen sein.

Aber nachdem ich annehme, daß der Große nicht einfach so über den Kleinen drüberfahren wollte, auch nicht "überholen" wollte - und der Kleine nicht wußte, wer oder was da hinter ihm daher kommt, gab´s auch nix zu besprechen am Funk

Bernhard
10.07.2019, 23:08
Ich bin froh, daß Kpt. Peter Werner diese Petition initiiert hat, um der Vorveruteilung des ukrainischen Kapitäns etwas entgegen zu stellen.

Für die, welche im Kindergarten beim Russisch-Unterricht nicht aufgepaßt haben, hier die Übersetzung:

Europa, am 05.06.2019

Petition

Sehr geehrter Präsident Herr Zelenski,

Sehr geehrter Herr Botschafter der Ukraine,

Sehr geehrte Ukraine,



im Namen der Kapitäne und im Interesse des ukrainischen Volkes bitte
ich, dass der Kapitän Tschaplinskij Jurij Nikolaewitsch, ukrainischer
Staatsbürger, der an dem bekannten Schiffsunfall in Budapest am
29.5.2019 beteiligt war, ganze Hilfe vom ukrainischen Staat zur
Verfügung gestellt bekommt. Der Grund ist, dass der ukrainische Kapitän
festgehalten wird in Ungarn ohne jegliche juridische Berechtigung.
Deswegen hänge ich eine Liste von Unterstützern an.

Hochachtungsvoll

Peter Werner, Kapitän

slowman
11.07.2019, 08:35
Hallo zusammen,

um auf den beitrag von Thomas einzugehen: Die Schuldfrage ist final doch wohl noch gar nicht geklärt, von daher steht ja auch noch gar nicht fest ob der Viking das Ausflugsschiff überrannt hat oder ob die Hableany dem Viking vor die Parade gefahren ist Dazu passt auch wunderbar der Beitrag #104 von Bernhard. Hinsichtlich Abwerben des Personals sei angemerkt dass dies doch übliches Handeln in der Wirtschaft darstellt. Was ich nicht verstehe ist die tatsache warum erfahrene Schiffsführer einen Kontrakt bei Viking unterschreiben wenn dort doch Bezahlung und Arbeitsbedingungen so schlecht sein sollen wie zahlreiche Berichte darstellen. Auch die Tatsache das Monteure von Schottel dort beginnen müsste man diesbezüglich hinerfragen oder zahlt Schottel so schlecht dasses bei Viking mehr Geld zu verdienen gibt? Oder handelt es sich um Monteure von Schottel-Vertragsunternehmen die mit schlechtem Lohn in kleinen Handwerks-Servicebetrieben arbeiten?

Ob die in Beitrag #105 erwähnte Petition erfolgreich ist wird die kommende Zeit offenbaren. Ich denke dass der ukrainische Schiffsführer der Viking auch aus politischen Gründen festgehalten wird. Populistische Reigierungen wie in Ungarn neigen dazu schnell Schuldige für ein Unglück zu präsentieren, abseits rechtsstaatlicher Vorgänge, um eben zu zeigen dass in diesem Land noch Recht und Ordnung herrschen. Wenn man dann den Schiffsführer des ungarischen Schiffes quasi seine Unschuld bestätigt und den Ukrainer festsetzt schaut dieses Handeln doch für das Wahlvolk gut aus. Erinnert mich an den Brückeneinsturz in Genau als noch nicht einmal die letzten Toten geborgen waren und der Innenminister gleich die Schuldfrage geklärt hat ohne irgendwelche Ermittlungen abzuwarten. Ich finde eine solche Vorgehensweise bedenklich und man darf nur hoffen dass der Ukrainer faire Ermittlungen und ggf. einen fairen Prozess erhält.

Gruß
Chris

Bernhard
11.07.2019, 10:21
Slowman schrieb: "Ich denke dass der ukrainische Schiffsführer der Viking auch aus politischen Gründen festgehalten wird"

Das Verhalten der ungarischen Behörden bei der "Festsetzung" des ukrainischen Kapitäns war nachvollziehbar. Die Behörden wollten erst einmal den Unfallhergang aufnehmen - und dazu ist eben auch die Anwesenheit des ukrainischen Kapitäns notwendig. Die Befürchtung gleich nach dem Unfall war, daß der sich in sein Heimatland - außerhalb der Europäischen Union - absetzt.

Ich gehe davon aus, daß Behörden in Westeuropa gleich reagieren würden nach so einem Unfall

Nicht nachvollziehbar war die sofortige Vorverurteilung des ukrainischen Kapitäns seitens der Behörden, der Medien - und leider auch von denen, die beruflich mit Schifffahrt zu tun haben.
Die Petition richtet sich gegen diese Vorverurteilung.
Der Kapitän wurde aus der Haft entlassen und - soviel ich weiß - durfte er sich dann frei bewegen, durfte jedoch Ungarn nicht verlassen. Wie der ganz aktuelle Stand um seine Person ist, weiß ich nicht.

LeVentDeLest
11.07.2019, 13:05
Hallo Alle,

Ich bin kein Jurist und Möchte niemanden vor den Kopf stoßen, aber ein paar Sachen müssten klar gestellt werden!

Slowmann, ich finde du nimmst den Mund ganz schön voll, indem du dem Ungarische Justizwesen politische Befangenheit vorwerft. Ungarn ist ein Rechtsstaat, NICHT eine Bananenrepublik wo mit der Machete recht geschaffen wird. Daher sollte der Ungarische Nation den Selben Respekt Gebühren wie jeder andere Rechtsstaatliche Nation.

Im Beitrag #105, eckt der Satz <<festgehalten wird in Ungarn ohne jegliche juridische Berechtigung.>> Mächtig an bei mir! Wie Bernhard es schon sagte, die juristische Gründe liegen KLAR auf der Hand. Ich kenne auch keine anderes Land in Europa wo, in solch einem Fall, die Justiz anders vorgegangen wäre! Die Polizei Behörde in Budapest hatte gar keine andere Wahl als die Staatsanwaltschaft ein zu schalten. Spätendens nach dem bekannt war dass es Opfer gibt ist der Fall vom Ordnungsrecht in das Strafrecht verlagert worden. Und Ja, Weil der Ukrainische Kapitän kein EU Staatsbürger ist und er keinen Wohnsitz in Ungarn hat, ist er als Beschuldigte vorläufig festgenommen worden. Das nennt man "Flucht und Verdunkelungsgefahr vorbeugen"!
Und Achtung! " Beschuldigte" bedeutet nicht dass er Schuldig ist, es steht im die "Unschuldsvermutung" zu, bis die Staatsanwaltschaft den Vorwurf bestätigt oder Ihn davon befreit. Es steht keinem Bürger zu, jemanden schuldig zu befinden oder ihm seine Unschuld zu zollen, diese Aufgabe steht nur dem Gericht, Dem Richter u/o den Geschworenen zu!

Und angesichts des Videomaterial was so im Internet herum kursiert insbesondere das Eine was hier im Forum auch eingestellt wurde, ist es zu bedauern dass es nur einen Beschuldigte gibt in dieser Sache.

Wen ich Lese was so durch das Forum geht, kommt mir ein mulmiges Gefühl. Anschein sind sich viele Ihre Verantwortung oder die Konsequenzen Ihres Handeln nicht bewusst!

M.f.G.

käptn ahab
11.07.2019, 13:42
leute ruhig blut mir ist mal einer reingefahren in deutschland problem ist ich wurde 2 tage festgehalten weil ich bejgier war und der gegner sich verletzt hatte er log das sich die balken bogen nach 3 monaten war der fall klar und der andere verurteilt ich freigesprochen und man sagte nicht mal sorry das wäre ebenso
also hat der kollege doch glück gehabtt denn er lebt doch noch im übrigen ich würde warten as da rauskommt nur wollte ich nicht in seiner haut stecken
mfg.peter

slowman
11.07.2019, 13:55
Hallo LeVentDeLEst,

in einem Rechtsstaat würde man erst einmal die Ermittlungen und Untersuchungen abwarten bevor eindeutige Schuldzuweisungen seitens offizieller Stellen getätigt werden. Auch bin ich geneigt Ungarn wegen etlicher Gesetze gerade hinsichtlich Presse- und Meinungsfreiheit nicht durchgängig als rechtsstaat zu bezeichnen.
Dass in bei solchen Unglücken die Staatanwaltschaft eingeschaltet wird ist ein völlig normaler Vorgang, da gehe ich mit Dir konform. Auch eine vorläufige Festnahme zweckes Verhör und Ermittlungen sind noch rechtsstaatlich gedeckt. Sind allerdings Vernehmungen sowit abgeschlossen bedarf es schon eines triftigen Grundes jemanden weiter in einem Land festzuhalten bzw. die Ausreise zu verweigern welcher hier nicht gegeben ist. Es bestünde auhch die Möglichkeit den Kapitän gegen Zahlung einer Kaution wieder komplett auf freien Fuß zu setzen bis die Ermittlungen und Untersuchungen abgeschlossen sind und ein mögliches Gerichtsverfahren beginnt insbesondere weil auch, wie Du richtig erwähnst, die Unschuldsvermutung gilt bis ein gerichtliches Urteil gefällt wird. Untersuchungen zur Unglücksursache bei solchen Havarien dauern oft lange und möchte man den Ukrainer wirklich so lange in Ungarn festhalten? Soweit ich es in anderen Medien gelesen habe darf er sich im land frei bewegen, allerdings mit elektron. Fußfessel.
Letztendlich müssen die Ermittlungen auch ergeben ob der Verursacher der Havarie vorsätzlich, grob fahrlässig oder fahrlässig gehandelt hat, dies ist ein wichtiges Kriterium für ein gerechtes Urteil.

Gruß
Chris

Gernot Menke
11.07.2019, 16:45
Die Schuldfrage stellt sich mir hier sowieso komplexer. Solch ein Karneval, inklusive großer Schiffe, an solch einer schwierigen Stelle! Das könnte man auch besser organisieren. Daß da einer der Doofe ist und alle anderen zeigen dann mit dem Finger auf ihn, das wäre zu einfach.

:wink: Gernot

LeVentDeLest
11.07.2019, 20:25
Hallo Gernot,

Ja das könnte man besser regeln, und zwar hätten die Schifffahrtsbehörde in Budapest schon vor ca. 20 Jahren es unterbinden sollen, wo es mit diesem Zirkus angefangen hat. Vor dieser Zeit haben nur Kabinenschiffe am Parlament gewendet wen sie auf der abfahrt zu Tal waren, Richtung Kalocsa oder Untere Donau. Und die anderen haben immer schön geschlafen...

Mich macht allerdings der Hinweis von Thomas in #103, dass das Viking Schiff nur auf eine Rundfahrt gewesen sein sollte, ein wenig stutzig. Da er durch die Margitbrücke gefahren ist, weist es darauf hin das auf der abfahrt war. Jeder der sich mit den Rundfahrten von den Kabinenschiffe in Budapest auskennt, weiß das der beste wende platz, um den Gäste eine schöne Kulisse zu bieten, zwischen Parlament und Margitinsel ist! Weil bei einer Rundfahrt, um die Insel zu umfahren macht kein Sinn, da man ja beinahe 3/4 Stunden im dunkel herumschippert, ist es für die Gäste überhaupt nicht interessant!

M.f.G.

spree und schelde
12.07.2019, 07:24
Eines ist doch klar überholen ist nur erlaubt wenn die gefahrlos möglich ist. Das war es nicht die Überwachungswameras zeigen auch das das Ausflugsschiff nicht nur wenige Sekunden vor dem Kreuz fahrer fährt. Ein oranges Signallicht was bei Schallzeichen zu leuchten hat ist auch nicht zu sehen. Der Viking hat auch nichtmal versucht zu stoppen. Das alles zeugt davon das der Rudergänger nicht aufgepasst hat und da der Schiffsführer verantwortlich ist, ist er nun mal Schuld. Bei der höhe der Kaution und den Auflagen Budapest nicht zu verlassen gehen ich davon aus dasdie Behörden nicht von der Unschuld ausgehen. Und beim Fall vom Container Schiff in Breukelen sieht man ja das man schnell mal verschwinden kann. Es gibt kein recht auf Überholen man kann auch mal langsam machen und auf eine geeignetere Situation warten. Gerade wenn man die Vorgeschriebene Sprache nicht beherrscht. Die Cesni Regeln sind da Eindeutig. Und was die Ausrede soll der Chef hat gesagt, der darf nicht zu eventuellen Straftaten auffordern. Aber je größer die Fahrzeuge sind je mehr meinen die Schiffsführer darauf mehr Vorrechte zu haben. Gleichzeitig Jammern Eigner groẞer einheiten das Personal so knapp ist und die kleinen nicht mehr Ausbilden. Früher konnten halt große Schiffe mit mehr Personal mehr aussagen vorbringen und damit die Schuld von sich schieben heute muß man halt immer mit Kameras rechnen. Hier ist auch solch eine Situation https://m.youtube.com/watch?v=lFF-aOOaJ8Q der Burmester reagiert nicht auf Funk und nicht auf Schallzeichen. Kameras sind im Zweifel aber überall.

Cabincruiser
12.07.2019, 11:15
Mich macht allerdings der Hinweis von Thomas in #103, dass das Viking Schiff nur auf eine Rundfahrt gewesen sein sollte, ein wenig stutzig. Da er durch die Margitbrücke gefahren ist, weist es darauf hin das auf der abfahrt war. Jeder der sich mit den Rundfahrten von den Kabinenschiffe in Budapest auskennt, weiß das der beste wende platz, um den Gäste eine schöne Kulisse zu bieten, zwischen Parlament und Margitinsel ist! Weil bei einer Rundfahrt, um die Insel zu umfahren macht kein Sinn, da man ja beinahe 3/4 Stunden im dunkel herumschippert, ist es für die Gäste überhaupt nicht interessant!


Das seit auch Jahren auch bekannt ist oder sein sollte, dass das Wenden von Schiffen jeglicher Art über 80 Meter ab 16.00 Uhr meine ich, von der Margithid bis zur Petöfihid verboten ist und dem Rechnung getragen wurde.

danubenews
12.07.2019, 12:25
Servus Cabincruiser,
es wird langsam kurios, was da alles berichtet und geschrieben wird.
Fakt ist, VIKING SIGYN war planmäßig von Budapest nach Wien unterwegs. Du hast mit Deiner Stellungnahme völlig recht !
mfG
-otto-

Cabincruiser
12.07.2019, 17:14
Der Matrose der MS Hablany wurde eingeäschert und heute unter militärischem Geleit, weil früher als Soldat gedient, der Donau übergeben in einem Korso an der Margithid von 15 Schiffen. Der Kapitän wird normal beigesetzt.

Laut Narichtendienst 24.hu

Reinier D
12.07.2019, 17:47
Mich macht allerdings der Hinweis von Thomas in #103, dass das Viking Schiff nur auf eine Rundfahrt gewesen sein sollte, ein wenig stutzig. Da er durch die Margitbrücke gefahren ist, weist es darauf hin das auf der abfahrt war. Jeder der sich mit den Rundfahrten von den Kabinenschiffe in Budapest auskennt, weiß das der beste wende platz, um den Gäste eine schöne Kulisse zu bieten, zwischen Parlament und Margitinsel ist! Weil bei einer Rundfahrt, um die Insel zu umfahren macht kein Sinn, da man ja beinahe 3/4 Stunden im dunkel herumschippert, ist es für die Gäste überhaupt nicht interessant!

:wink: Hallo Cabinecruiser

Das er durch der Margritbrücke gefahren ist, wohl nicht sagen das er kein Rundfahrt macht. Ich habe diesem Jahr schön 4 x die Rundfahrt in Budapest gemacht und wie so viele meine Kollegas schön an de Regel gehalten und oberhalb der Margrit Insel zu Tal gedreht. Da bei frage ich mir ab wie weit der Schiffsführer von der Hableany de Deutsche Sprache Kenntnis gehabt hat, der meiste Rundfahrtschiffskapitänen die dort fahren verstehen die Deutsche Sprache nicht. Und der Sicht war auch bedenklich um ohne Radar zu Fahren. Da gegen sprechen die meiste Ukrainische Kapitänen die dort fahren wohl Nautisch Deutsch. Sicher die schön langer auch auf der Rhein gefahren sind.

mfg :captain: Reinier

LeVentDeLest
12.07.2019, 20:41
Hallo Reinier,

Die Bemerkung war von Mir nicht von cabincruiser... Und seit 25 Jahre habe ich immer Die Schiffe da sehen Wenden, auch bevor der Rundfahrten Wahnsinn angefangen hat... Aber zu meine Entschuldigung, muss ich auch sagen, ich war schon Länger nicht mehr Nachts in Budapest unterwegs!

M.f.G.

binnenvaart
17.07.2019, 18:40
Der Kapitän eines zweiten Kreuzfahrtschiffes soll ungebremst über das in der Donau verunglückte Touristenboot gefahren sein, obwohl er eine Warnung erhalten hatte.

Schiffsunglück in Budapest: Auch zweites Schiff fuhr über gekentertes Boot (https://diepresse.com/home/ausland/welt/5660887/Schiffsunglueck-in-Budapest_Auch-zweites-Schiff-fuhr-ueber)

binnenvaart
29.07.2019, 20:40
Tragisches Schiffsunglück in Budapest: Ein Touristenschiff versinkt in der Donau, viele Menschen sterben. Überwachungskameras zeichnen das Drama auf.

Schiffsunglück auf der Donau: Kapitän wieder in Haft (https://www.merkur.de/welt/schiffsunglueck-auf-donau-bergung-wracks-begonnen-kapitaen-wieder-in-haft-zr-12333112.html)

Elbianer
30.07.2019, 00:50
Der Kapitän eines zweiten Kreuzfahrtschiffes soll ungebremst über das in der Donau verunglückte Touristenboot gefahren sein, obwohl er eine Warnung erhalten hatte.


Wenn man das Video im Beitrag #42 anschaut, kann von "ungebremst" wohl keine Rede sein. Ab etwa 6 Minute im Video fährt der zweite Vikinger nur noch sehr langsam. Von schlechter Sicht kann ich in diesen Video aber auch nichts sehen.

Gruß Thomas

danubenews
01.09.2019, 22:05
Die Haft für Kapitän Jurii wurde um einen Monat verlängert (nicht rechtskräftig). Anwalt hat Berufung eingelegt. Wird aber keinen Erfolg haben, weil der Staatsanwalt sogar drei Monate verlangt hat.


Info: Schifffahrtsbüro ibbs Kpt. Peter Baumgartner St. Veit /Glan.


mfG
-otto-

danubenews
02.10.2019, 16:27
Es ist ruhig geworden über dieses Ereignis, aber aus Budapest kam die aktuelle Nachricht daß die Haft für den Kapitän bis Ende November verlängert wurde.

mfG
-Otto-

Captain
04.10.2019, 19:32
Kein Wunder! Es soll doch jemand schuldig sein.
MfG.
Igor.

binnenvaart
16.10.2019, 17:06
Am 29. Mai wurde ein Ausflugsschiff mit 33 Touristen und zwei Besatzungsmitgliedern auf der Donau in Budapest von einem Hotel-Cruiser gerammt. Nur sieben Insassen überlebten.

Schiffsunglück in Budapest: Noch ein Vermisster, Untersuchung beendet (https://www.tt.com/panorama/verbrechen/16165393/schiffsunglueck-in-budapest-noch-ein-vermisster-untersuchung-beendet)

danubenews
02.11.2019, 23:19
Der Ukr. Kapt. wurde letzten Freitag 25. Okt. 2019 wieder enthaftet. Darf das Land aber weiterhin nicht verlassen. Als Folge des Unfalls hat jetzt die BKV (staatl. Verkehrsgesellschaft) bekannt gegeben, dass ihre Flotte (11 Schiffe) komplett erneuert werden soll. Es sollen ganz neue Schiffe angekauft werden. Das wird sicher auch Folgen für die anderen Firmen in Budapest haben.

Info von Kpt. Peter Baumgartner St. Veit /Glan (Binnenschifffahrtsbüro ibbs)

-otto-

binnenvaart
28.11.2019, 14:49
Das Schiffsunglück auf der Donau in Budapest vom 29. Mai 2018 mit mehr als zwei Dutzend Toten wird gerichtlich aufgearbeitet.

Donau-Unglück: Anklage gegen Kapitän steht (https://www.krone.at/2051858)

danubenews
29.11.2019, 10:57
Auch in der OÖ KRONEN Zeitung vom 29. Nov. 2019 wird darüber berichtet.

-otto-

Tim S.
17.12.2019, 14:09
Schiffsführer der Viking Sigyn erneut verhaftet:
https://hungarytoday.hu/ship-collision-viking-sigyn-captain-again-taken-into-custody/

danubenews
17.12.2019, 14:14
Servus Tim,
kannst Du den Schiffsnamen bitte noch ausbessern auf "VIKING SIGYN" !

LG
-otto-

Tim S.
17.12.2019, 21:26
Danke, Joana!

Captain
18.12.2019, 08:47
Haetten sie, lieber, alle seine so genannte "Schiffsfuehrern" auf diesen Ausfluegsbooten kontrolliert in Sachen: Sprache, Funkverkehr, Schiffsfuehrung und Streckenkenntnisse in Raum Budapest bei verschiedenen Wasserstaenden.
MfG.
Igor.

binnenvaart
19.12.2019, 10:45
Am 29. Mai ist auf der Donau im Zentrum von Budapest das Ausflugsboot "Hableány" verunglückt. Innerhalb weniger Minuten sind 28 Menschen ertrunken.

Schiffsunglück in Ungarn: die überfüllte Donau (https://www.mdr.de/nachrichten/osteuropa/ostblogger/jahresrueckblick-ostblogger-ungarn-donau-schiffsunglueck-100.html)

Bernhard
19.12.2019, 22:26
So, so.....die stark befahrene Donau.....:-)

Und wie machten die das auf´m Rhein?
Früher, ohne Radar, ohne AIS?
Hatten die Dampfer auf dem Bild damals überhaupt schon Schiffsfunk?

http://europeana.nialloleary.ie/index.php?navigation_function=2&navigation_item=%2F2048421%2Fitem_T4UMYGUZFG5NTKWW LFODMGBJR32GNEAE&repid=1

Captain
20.12.2019, 11:17
Hallo, Bernhard!
Das war alles beim guten Sicht.:smile1: Und man koennte nur auf sich selbst verlassen.:smile1:
MfG.
Igor.

danubenews
17.01.2020, 19:43
margit-hid-hableany-hajobaleset-duna-kituzo-boja-budapest-hajozasCMTI

Foto:Máthé Zoltán

HABLEANY hat eine eigene Boje bekommen. Quasi ein schwimmender Grabstein.

Übermittler: Kpt. Peter Baumgartner St. Veit /Glan

-otto-

binnenvaart
30.01.2020, 09:18
Ein weiterer Verdächtigter ist am heutigen Mittwoch im Zusammenhang mit dem Schiffsunglück auf der Donau in Budapest vom Mai 2019 mit 28 Toten in Polizeigewahrsam genommen worden.

Donau-Drama: Weiterer Kapitän festgenommen (https://www.krone.at/2088389)

slowman
30.01.2020, 11:55
Hallo zusammen,

man ist in diesem Land scheinbar sehr schnell mit Haftbefehlen bei der Hand obwohl der genaue Hergang wohl immer noch nicht geklärt ist. Populismus at it's best, so glaubt das Volk es wird effektiv und schnell etwas getan wobei die eigenen Leute natürlich keine Schuld trifft.

Gruß
Chris

Yggdrasil
30.01.2020, 17:44
Also Bitte, slowman

Die Videos sind wohl eindeutig und deswegen ist auch Anklage erhoben wurden,denke ich und das der andere einfach weitergefahren ist,ist auch dokumentiert.Da hilft es auch nichts,wenn man nicht helfen kann,weil man auf einen Schiff hockt,was dazu völlig untauglich ist.Jedenfalls hätte er nicht weiterfahren dürfen.
Unterlassene Hilfleistung,Punkt aus,wobei es noch eine Möglichkeit gibt,nämlich wenn er glaubhaft machen kann,dadurch die Sicherheit der eigenen Passagiere zu gefährden.Also Nacht,Hochwasser und unter den Brücken,da kann man schon etwas basteln.

danubenews
30.01.2020, 19:12
Liebe Kollegen hier im Forum,

bei aller Wertschätzung Eurer Beiträge in dieser Causa bin ich beeindruckt welche "Experten" hier ihren Kommentar abgeben.
Die Sachlage ist viel zu ernst, hier "Spielereien" anzufangen.
Wer von Euch ist diesen Strombereich in Budapest bei Nacht, Hochwasser und Regen schon gefahren.
Ich vermute einmal, keiner !!
So kann sich keiner vorstellen was sich da tatsächlich abspielt, bzw. abgespielt hat !!!

Nicht für ungut

-otto-

Rheinlotse Klaus
30.01.2020, 21:02
Lieber Otto, :super::super::super::super:


Gruß, Klaus

danubenews
30.01.2020, 21:20
Danke Klaus für Deinen Kommentar !!
LG
-Otto-

danubenews
30.01.2020, 21:25
Laut diesem Bericht ist bewiesen, dass der VIKING IDUN Kapitän Fussfessell trägt !

30.1.2020 http://ugyeszseg.hu/az-ugyeszseg-inditvanya-alapjan-bunugyi-felugyeletet-rendelt-el-a-birosag-a-hableany-ugytol-elkulonitett-segitsegnyujtas-elmulasztasa-miatti-bunugyben/

2020. január 30., 13:08
Az ügyészség indítványa alapján bűnügyi felügyeletet rendelt el a bíróság a Hableány-ügytől elkülönített, segítségnyújtás elmulasztása miatti bűnügyben
A segítségnyújtás elmulasztásának vétsége miatt indult ügyben a Hableánnyal ütköző szállodahajót követő – Viking Idun – hajó kapitányának bűnügyi felügyeletét indítványozta a Budapesti VI. és VII. Kerületi Ügyészség. A bíróság elrendelte a bűnügyi felügyeletet az indítvánnyal egyezően
A Hableánnyal ütköző szállodahajót követő hajó ukrán kapitányát a Budapesti Rendőr-főkapitányság gyanúsítottként hallgatta ki harmincöt rendbeli segítségnyújtás elmulasztása vétségének megalapozott gyanúja miatt. A férfi a rendőrség idézésére önként jelent meg a hatóság előtt.
A nyomozó hatóság a gyanúsítottat őrizetbe vette és előterjesztést tett a letartóztatására.
A Budapesti VI. és VII. Kerületi Ügyészség – figyelemmel a gyanúsított önkéntes megjelenésére is – indítványt tett a nyomozási bíróhoz a kapitány bűnügyi felügyeletének elrendelésére az eljárásban való jelenlétének biztosítása céljából.
Az ügyészség indítványozta, a bíróság írja elő magatartási szabályként, hogy a gyanúsítottnak minden hónapban jelentkeznie kell a Budapesti V. kerületi Rendőrkapitányságon.
A bíróság megállapította, hogy a gyanú megalapozott és elrendelte a bűnügyi felügyeletet az indítványnak megfelelő magatartási szabállyal.
30. Januar 2020 - 13:08 Uhr
Auf der Grundlage eines Antrags der Staatsanwaltschaft wurde vom Gericht eine strafrechtliche Überwachung in einem vom Fall Meerjungfrau getrennten Strafverfahren wegen Unterlassung der Hilfeleistung angeordnet.
Im Falle eines Vergehens, das keine Hilfe leistete, bat er um die strafrechtliche Überwachung des Kapitäns des Wikinger-Idun-Schiffs, das dem Hotelschiff folgte, das mit Hablea kollidierte, in Übereinstimmung mit den budapest vi. und vii. Staatsanwaltschaft. Das Gericht ordnete eine strafrechtliche Überwachung im Einklang mit der
Der ukrainische Kapitän des Schiffes, das dem Hotelschiff folgte, das mit Hablea kollidierte, wurde vom Budapester Polizeipräsidium wegen des Verdachts auf 35 Fälle von Unterlassung der Hilfeleistung wegen des begründeten Verdachts der Unterlassung der Hilfeleistung als Verdächtiger vernommen. Der Mann erschien freiwillig vor den Behörden, um die Polizei zu rufen.
Die Ermittlungsbehörde hat den Verdächtigen festgenommen und einen Antrag auf Festnahme gestellt.
Die Budapest VI. In den Anhängen zu diesem Anhang Die Bezirksstaatsanwaltschaft hat vorbehaltlich des freiwilligen Erscheinens des Verdächtigen beim Ermittlungsrichter einen Antrag gestellt, die strafrechtliche Überwachung des Kapitäns anzuordnen, um seine Anwesenheit im Verfahren zu gewährleisten.
Die Staatsanwaltschaft hat vorgeschlagen, dass das Gericht als Verhaltensregel auferlegt, dass der Verdächtige muss sich an die Budapest V. District Police Department jeden Monat zu melden.
Das Gericht stellte fest, dass der Verdacht begründet war und ordnete eine strafrechtliche Überwachung mit einem Verhaltenskodex in Übereinstimmung mit dem Antrag.

Reinier D
30.01.2020, 23:11
.......Wer von Euch ist diesen Strombereich in Budapest bei Nacht, Hochwasser und Regen schon gefahren.
Ich vermute einmal, keiner !! So kann sich keiner vorstellen was sich da tatsächlich abspielt, bzw. abgespielt hat !!!

:wink: Hallo Otto

Ich bin schön, einige malen dort gefahren, und möchte da bei verweissen was ich schön in #17 geschrieben haben; "Trotzdem bin ich jedesmal froh das ich ich ohne Problem nach der Rundfahrt zuruck am steiger liegt. Der Rundfahrt ist schön für unsere Passagieren, aber nicht für der Kapitän die es Fahrt."

Anderseits waren bestimmt das kleine FGS HABLEANY und der 2, 135 meter Longships von Viking nicht der einigst schiffen die unterwegs waren. Vielen Kleine FGS die mit Ungarische Personal unterwegs waren, und die kein Hilfeleistungen gemacht haben, wenn werden die verklagt. Ich Glaube das der Kapitän von der Viking Idun gar nicht genau auf das Moment mit bekommen hat, was dort passiert war.

mfg :captain: Reinier

slowman
31.01.2020, 10:19
Hallo Rainier,

der letzte Absatz Deines Postings gibt meinen Gedanken in etwas auch wieder. Danke.

Gruß
Chris

binnenvaart
21.02.2020, 17:00
Über neue erschütternde Details im Zusammenhang mit dem Schiffsunglück auf der Donau in Budapest im Mai 2019 mit 28 Toten hat das Onlineportal "Blikk.hu" am Freitag berichtet.

Schiffsunglück auf der Donau: "Sie gaben mich einfach auf" (https://www.diepresse.com/5772683/schiffsungluck-auf-der-donau-sie-gaben-mich-einfach-auf)

Tim S.
11.03.2020, 13:22
Prozess gegen Schiffsführer der Viking Sigyn hat begonnen:
https://www.bbc.com/news/world-europe-51833896

binnenvaart
11.03.2020, 16:43
Der Kapitän des Hotelschiffes „Viking Sygin“ hat jegliche Schuld für das Donau-Schiffsunglück mit 28 Opfern zurückgewiesen.

Schiffsunglück in Budapest – Kapitän leugnet Schuld (https://www.vn.at/newsticker/schiffsunglueck-in-budapest-kapitaen-leugnet-schuld/1797551)

Rolf Gertsch
11.03.2020, 18:06
Hallo

Die obige Zeitung kann man leider nur als Abonement lesen.

Grüesse vom Rolf

friederix
11.03.2020, 21:05
Hi,
ich kann's leider auch nicht lesen.

Ich frage mich aber eines:
gibt es in der Schifffahrt ähnliche Sicherungssysteme wie in der Luftfahrt?

Da gibt es ja Alarme, wenn sich zwei Flugzeuge auf Kollisionskurs befinden, oder wenn sich ein Flugzeug zu sehr dem Boden nähert.

Ähnlich ist es bei der Eisenbahn:
Auf Strecken die Blocksicherung, SiFa usw., in komplexen Gleisanlagen die Signaltechnik mit Fahrstraßen inkl. Flankenschutz uvm.

Meiner bescheidenen Meinung nach ist die "manuelle Anforderung an die Sicherheit" bei einem Schiffsführer deutlich höher weil es zu wenig automatische Sicherheits-Automatismen gibt bzw. naturgemäß geben kann.

Ein Flugzeug kann per ILS sogar ganz alleine landen, bei Schiffen aber gibt es meines Wissens noch keine elektonischen Systeme, die irgendwie vergleichbar wären.
AIS ist doch nur ein passives System oder?

Bei allen Unfällen weis man, dass nie nur ein Grund für das Unglück verantwortlich war. Zu 99% ist es eine Verkettung von unglücklichen Umständen.
Ich finde, das sollte auch in der Rechtsprechung berücksichtigt werden.
Der Kapitän mag für 1 oder 2% verantwortlich sein, aber 98% hatten andere Gründe. Wetter, Pech, kurze Ablenkung oder ein Gott, was weis ich.

Aber man braucht einen Schuldigen, und das Wetter kann man leider nicht verurteilen.

Bleibt nur aus solchen Unglücken zu lernen.
Den Menschen kann man nicht besser machen (schon garnicht mit noch noch mehr Vorschriften [bei Behörden am beliebtesten]) , also bleiben nur elektronische Systeme.
In meinen Augen die einzige Möglichkeit; aber auch damit wird man nie 100% Sicherheit erreichen.

Und falls doch, fällt irgendeinem - Manitu, Gott, Allah, Buddah oder Wotan - was anderes ein: Corona z.B. - oder so.




Gruß Fried

Rheinlotse Klaus
11.03.2020, 22:56
Hallo Fried!

Solchen Systeme gibt es nicht, sind mir zumindest nicht bekannt.
Es ist auch eine Frage, ob solche Syteme praktikabel wären, weil Flußläufe nun einmal naturbedingt sehr unterschiedlich sind, was Breite des Fahrwassers, Kurven und deren Radien angeht. Das betrifft zunächst die "Kopf-auf-Kopf-Anfahrung". Seitliche Annäherungen sind ein anderer Punkt. Da wird manch ein SF das System gerne stumm schalten, wenn in Schleusen, Häfen ständig der Alarm losgeht.
Nun werden unsere Digitalexperten vielleicht einwenden, dass sei alles programmierbar, aber daran hat sich noch niemand gemacht.
Wobei man sagen kann, dass die Zahl der Kollosionen auch erfreulich gering ist.

Gruß, Klaus

friederix
12.03.2020, 22:11
Hallo Klaus,



Solchen Systeme gibt es nicht, sind mir zumindest nicht bekannt.

Vielen Dank für Deine Einschätzung!

Ich finde, eben weil es diese Automatismen in der Binnenschifffahrt nicht gibt, kann die Leistung und Verantwortung der Schiffsführer gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Ich jedenfalls habe als Laie höchsten Respekt davor.

Und dafür - finde ich - gibt es erfreulich wenig Berichte über Unfälle auf Kanälen und Flüssen.
Also machen die Schiffsführer einen anerkennenswerten, guten Job; besonders, wenn ich das Verkehrsaufkommen auf dem Rhein von der Spyker Fähre bis Duisburg anschaue.
(In den Niederlanden kenne ich mich nicht so gut aus)

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein computergestütztes System hier hier noch mehr Sicherheit bringen würde.
Auch Software ist nicht gegen Fehlpromammierung gefeit. (Sieht man ja bei Boeing und ihrer 737max)

Und ganz romantisch gesagt:
Wenn ich abends am Rhein sitze, genieße ich die vorbeiziehenden Schiffe mit ihren Menschen an Bord.
Wenn das nur noch fahrende Roboter wären, würde ich nicht mehr hinschauen...

Viele Grüße,
Fried

danubenews
13.06.2020, 16:16
Wie ja bekannt ist , hatten wir bereits Jahrestag in der Causa Budapest. Der eine Kapitän muss noch immer mit Fußfessel vor Ort bleiben und der andere muss sich einmal im Monat bei der Polizei persönlich melden. Voraussichtlich wird der Prozess im September fortgesetzt. Aus dem Jahrestag hat man in Budapest eine große Feier inszeniert - mit der Versicherung der großen Völkerfreundschaft zwischen Ungarn und Korea. Und die Politiker versichern, den Fall aufzuklären. Wie, sagten sie allerdings nicht. Eine Anfrage der Opposition im Parlament, ob die Regierung durch die wirtschaftliche Verflechtung mit Viking involviert ist, hat Orban als geschmacklose Frage abgetan.

https://pestihirlap.hu/2020/06/11/egy-eve-emeltek-ki-a-hableanyt/

http://www.atv.hu/belfold/20200529-hableany-katasztrofa-megprobaljuk-keresni
-az-igazsagot-az-igazsagtalansagban

Übermittler: Kpt. Peter Baumgartner St. Veit /Glan
-ibbs-

danubenews
12.09.2020, 18:37
Letzten Dienstag, 8.September 2020 wurde die Verhandlung in Budapest wieder aufgenommen. Gutachter Befragung. Voraussichtlich Fortsetzung am 14.10. mit weiteren Gutachten.

Informant: Kpt. Peter Baumgartner / St. Veit an der Glan

Tim S.
09.03.2021, 12:41
Meldepflicht für Kapitän verlängert:
https://www.budapesttimes.hu/hungary/ship-collision-captain-of-close-by-ship-to-remain-under-criminal-supervision/

danubenews
02.05.2021, 11:20
In die Unfall Geschichte Budapest kommt wieder Bewegung (zum 2. Jahrestag). Die Hinterbliebenen haben eine Sammelklage eingebracht. 118 Mio. Euro. Fragt sich nur, wer das bezahlen soll. Weder die ung. Reederei noch Viking sind angeklagt. Und der ukrainische Kapitän hat das Geld wohl nicht auf der hohen Kante.
Neues Video: https://www.youtube.com/watch?v=RTv9fcoL1qE&t=9s

Übermittler: Kpt. Peter Baumgartner St. Veit /Glan

danubenews
29.05.2021, 21:31
https://binnenschiff-journal.at/lautes-schweigen/

Zusender: Kpt. Peter Baumgartner aus St. Veit /Glan

danubenews
01.06.2021, 09:27
Das Denkmal in Budapest ist eingeweiht:
Emlékmű a Hableány áldozatainak
31.5.21 https://www.youtube.com/watch?v=88gujku2Eb0&t=19s

-Otto-

danubenews
06.11.2021, 14:02
Die Verhandlung in Budapest mit Kpt. Yuri Csaplinsky geht am 10. Nov. weiter. Es sind aber bereits weitere Verhandlungstermine anberaumt. Frühestens könnte es im April-22 zum Urteil kommen wird vermutet. Das wären dann 3 Jahre, die der Mann im Gefängnis bzw. in der Viking-Wohnung mit Fußfessel festsitzt – unter mehr als fraglichen Anklagepunkten.

Übermittler: Kpt. Peter Baumgartner




Pesti Központi Kerületi Bíróság fszt. 7. 6.B.21321/2019 A tárgyaláson való részvétel regisztrációhoz kötött! C. Y. halálos tömegszerencsétlenséget eredményező vízi közlekedés gondatlan veszélyeztetésének vétsége és más bűncselekmények 2021.11.10. 08:30
Az ügy lényege: A vádlott mint a Viking Sigyn szállodahajó kapitánya 2019. május 29-én az esti órákban egyedül vezette a hajót. Amikor elérte a Margit híd előtti vízszakaszt, a vádirat szerint legalább 5 percig nem a hajó vezetésére koncentrált. Ez idő alatt a Viking Sigyn összeütközött a Hableány sétahajóval, majd maga alá gyűrte azt. A baleset következtében 27-en haltak meg, egy ember pedig eltűnt. Az ügyészség a vádlottat halálos tömegszerencsétlenséget eredményező vízi közlekedés gondatlan veszélyeztetésének vétségével és segítségnyújtás elmulasztásának a veszélyhelyzetet előidéző által elkövetett bűntettével vádolja.
Megjegyzés: A bizonyítási eljárás várhatóan tanúk – távmeghallgatás útján történő – meghallgatásával folytatódik. Regisztrálni az fthallgatosag@birosag.hu e-mail-címen lehet 2021. november 9-én 08.30 óráig.

Felhívjuk szíves figyelmüket, hogy a bíróság épületébe történő belépéskor és a bent tartózkodás ideje alatt – így a tárgyalóteremben is – szájat és orrot eltakaró maszk viselése kötelező.

danubenews
12.11.2021, 15:59
Die Verhandlung in Budapest am Mittwoch 10.Nov.2021 wurde nach wenigen Minuten wieder beendet. Es fehlte ein Dolmetscher. Nicht mal das schaffen die.

mfG

-otto-

slowman
12.11.2021, 18:45
Hallo Fried,

eine solöche Kollisionsverhütung wie Du Sie ansprichst käme fast schon dem autonomen Fahren gleich. Dein Beispiel Luftraum einmal betrachtet, gibt es dort so genannte Minimums, bei deren UNterschreiten das TCAS, also das Kollisionsverhütungssystem, Alarm auslöst und automatisiert entsprechende Anweisungen an die betroffenen Flugzeuge erteilt. Die Landung per ILs wird von Bodensendern, den VORs, am Flughafe ngemanaged, die die vertikale und laterale Lage erfassen und das Flugzeug auf dem Gleitstrahl halten.
Die Blocksicherung der Eisenbahn ist ebenso recht einfach zu bewerkstelligen. Dazu kommt bei der EIsenbahn die Überwachung und Kontrolle durch die Fahrdienstleiter, im Flugverkehr gibt es die Fluglotsen. Trotz aller Einrichtungen kommt es auch dort immer wieder zu Unfällen, auch durch menschliches Versagen.
Wie möchte man es auf dem Wasser berwerkstelligen wo es keine Minimumss hinsichtlich Abstände wie am Hmmel gibt, wo ein Kollisionsradar wie TCAS noch jede Menge andere Objekte erfassen würde wie Tonnen, Brücken, Bauwerke u.v.m.
Ich behaupte ein solches System wäre unmöglich oder nur sehr teuer zu realisieren außer man stiege komplett auf autonomem Verkehr um.

Gruß
Chris

danubenews
12.12.2021, 13:04
Kommende Woche folgt die nächste Verhandlung !

mfG

-otto-

danubenews
28.01.2022, 13:33
In Budapest hat jetzt die erste Verhandlung gegen Viking und Panorama Tours stattgefunden. Die Kanzlei Oppenheim fordert im Namen von 78 Südkoreanern 4,3 Mrd. Forint Schadenersatz. Will natürlich niemand zahlen. Beide Verhandlungen, Kapt.+Reeder, werden Ende März fortgeführt.
Info von Kpt. Peter Baumgartner vom 28. Jänner 2022

-otto-

binnenvaart
26.09.2023, 16:24
Es war der schlimmste Schiffsunfall in Ungarns Nachkriegsgeschichte: Ein Kreuzfahrtschiff stieß in Budapest mit einem kleineren Boot zusammen - 27 Menschen starben. Jetzt wurde der Kapitän verurteilt.

Haftstrafe für Kapitän nach Donau-Schiffsunglück (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/urteil-kapitaen-schiff-budapest-100.html)

danubenews
28.09.2023, 13:01
Quelle: OÖKRONEN Zeitung vom 27. Sept. 2023.

-otto-

Bernhard
30.09.2023, 14:10
Dieses Urteil, wie überhaupt die ganzen Verhandlungen und juristischen Winkelzüge rund um den Untergang dieses Seelenverkäufers eine Schande und ein himmelschreiendes Fehlurteil lebensfremder Dilettanten und Wichtigmacher.

Ich kenne dieses ehemalige sowjetische Schiff "Bassarabia" (manchmal auch "Bessarabia", Teil eines Landstriches Rep. Moldova und Ukraine) sehr gut und habe es selbst einmal gefahren in der Mitte der 90er Jahre, als es noch unter ukrainischer Flagge lief und ich sie über Monate und Jahre auf meinen Steganlagen in Linz anlegen ließ aus Mitleid für diese darauf lebenden 15 Menschen und auch aus Mitleid für diesen Schrotthaufen.

Es war als Passagierschiff in Izmail gemeldet - damit konnte die Mannschaft die Visapflicht umgehen und in Österreich sich aufhalten - ihr Geschäftsmodell war eigentlich sehr klug:

Das Sammeln von Gütern, welche wir Westeuropäer sowieso wegwerfen und froh sind, sie loszuwerden.

- Autoreifen
- Fernseher
- Waschmaschinen
- Kleidung
- Autos..........welche sie damals um 300 - 500 öS (22 - 35 €) aufkauften.

Die Autos wurden auf eigener Achse runtergefahren. Ich war damals einmal mit dabei - ja, es war aufregend. Sie gaben mir einen alten Audi 100, der allerdings keinen Rückwärtsgang hatte und ich irgendwo im Niemandsland zwischen Rep. Moldau udn Ukraine draufkam, daß ich so eine Art Autoschieber bin...:-)

Alles andere wurde mit den Schiffen der UDP, welche russische Eisenpellets zur VÖEST brachten und auf dem Rückweg die gesammelten Sachen mitnahmen.
Über den Winter war die "Bessarabia" bei meiner damaligen "Schwimmenden Werkstätte" im Linzer Hafen verheftet - wo die "Bessarabia" dann eines Nachts im Winter unterging............in der Eisdecke klaffte ein 30 Meter langes Loch:
Frostschaden.

Die Ukrainer waren alle in Ismail, als dies geschah - und ich sage: sie sind auch bei dieser Geschichte einigermaßen unschuldig gewesen.
Kurz ein Hinweis zur "Schwimmenden Werkstätte" im Linzer Hafen: die hat ihren Todeskampf im Jahre 2010 gehabt..........13 Jahre, nachdem ich sie verkauft habe. Seitdem liegt sie dort mit einer Seite auf 9 m Wassertiefe - ich sag mal so: durch Eigenverschulden des Linzer Hafens.

Zurück zur BEssarabia:

Diese Schrottkiste aus den (ich glaube) 1940er Jahren wurde von Brandner Wallsee gehoben, nach Budapest verkauft und ist dort als "Hableany" wieder in Dienst gestellt worden für Rundfahrten in Budapest.

Kurz zu meiner Person:
Ich bin Schiffbauer, gelernt in der ÖSWAG Linz, damals, vor der Fusionierung mit Korneuburg, SLAG
Ich war bei fast allen -steinschiffen der DDSG von Anfang an, vom Schnürboden weg, über die Kiellegung mit dabei.
Ich war von Anfang an dabei bei den Schubschiffen MELK und YBBS, sowie bei Teilen der UDP-Schiffe "Moldova", "Ucraina", "Volga", "Dnepr" - bei Teilen, welche in Linz gefertigt wurden.
Ich bin Schiffsführer seit fast 40 Jahren für gewerbliche Schifffahrt von km 2410 - km 0 am Schwarzen Meer
Mein Fahrgebiet war hauptsächlich Linz und Oberes Donautal bis rauf nach Jochenstein, aber auch - mit anderen Schiffen - auf Teilstücken bis runter nach Sulina

Ab 1986 hatte ich meine eigenen 2 kleinen gewerblichen Passagierschiffen: "Fliestein" und "Fitzcaraldo"

Heute darf man ruhig darüber lachen, wenn man diese schwimmenden Kisten "Fahrgastschiff" nennt. Aber ich war damit der erste Schifffahrtsunternehmer auf der Donau - von der bayrischen Grenze bis runter nach Sulina, mit einer Liniendienst- und einer Gelegenheitsverkehrskonzession.
Die gottähnliche DDSG wollte das verhindern und forderte 50% Gewinnbeteiligung - "sonst stehst"
Und sie haben mich dann auch zweieinhalb Jahre blockiert - komplett blockiert. Das Ende der DDSG ist ja hinlänglich bekannt. Schade um diese Reederei - nicht schade um den damaligen präpotenten Wasserkopf in Wien

Auch war ich Teilhaber der Fähre Schlögen-Au.

Als das Unglück in Budapest passiert ist, habe ich mir ganz genau die Bilder und Videos rund um diese Unglück angesehen. Der Schiffsführer der "Hableany", nicht einmal, wenn der gewollt hätte, hatte freie Sicht nach hinten. Eine komplett falsch montierte Plane zum Regenschutz für die Passagiere hat jede Sicht nach hinten blockiert.
Das Hecklicht irgendwo ganz unten verdeckt von der Heckwelle, der Flagge, oder dem Propellerwasser sicher aber nicht sichtbar aus der Perspektive von einem größeren Schiff aus.

Für mich war von Anfang an klar, daß der Fehler bei der Hableany war:

- Das Schiff mit katastrophalen Baufehlern seit dessen Umbau zu einem "ungarischem Fahrgastschiff"
- Die Kursänderung vor dem Brückenpfeiler - gemacht sicherlich ohne Rückversicherung durch einen Blick nach hinten. Denn hätte der Schiffsführer gesehen, was da von hinten auf ihn zuschiebt, dann wäre er (hoffentlich) dem Riesen nicht vor die Nase gefahren

Ich hätte es nie gewagt mit der Fliestein, oder der Fitzcaraldo, meine Fahrgäste, das Schiff und eben auch meine Mannschaft und mich selbst in eine sooo große Gefahr zu begeben, ohne Blick nach hinten den Kurs zu ändern - und schon gar nicht in der Nacht mit all den Reflexionen der Lichter vom Ufer, von der Brücke, vom Straßenverkehr - so wie es die Hableany tat auf Grund des Brückenpfeilers.

Daher ist für mich dieses Urteil ein absolutes Fehlurteil, gemacht von Leuten, die andere Interessen vertreten - sicher aber nicht die Wahrheitsfindung und Ursachenforschung.
Der ukrainische Kapitän ist bei diesem Spiel das Bauernopfer.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/D11_boat_southbound.jpg

Buganker
30.09.2023, 21:31
Danke Bernhard!

binnenvaart
17.01.2024, 20:14
Topal F.,der ehemalige Kapitän der Viking Idun" plädierte in seinem Strafprozess am Montag auf nicht schuldig.

Zweiter Kapitän angeklagt (https://www.budapester.hu/ungarn/zweiter-kapitaen-angeklagt/)