Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Joh. Knipscheer XVIII - SRD / Bauj. 1905
Moin, moin;
eine Zeitgenössiche Darstellung des Baselfahrers Joh. Knipscheer XVIII (lt. Kartenaufdruck), postalisch gelaufen 1909.
Daten aus den Registern, der Ex-Name aus dem Buch Schleppdampfer auf dem Mittelrhein, G. Schuth.
MfG
Helmut
Schiffsdaten
Name: Johann Knipscheer XVIII
Ex-Name: Johann Knipscheer IV
Eigner: Actien-Ges. für Transport- und Schleppschiffahrt vorm. Joh. Knipscheer, Ruhrort (RR 1906)
Nationalität::dr:
Amtl. Unters.: 23. Jan. 1912, Cöln
Länge: 72,71 m
Breite: 8,90/18,50 m
Tfg.: 1,35 m
Maschinenleistung: 1000 Psi (RR 1914)
Bauj.: 1905
Gebaut in: :dr:
Bauw.: Gebr. Sachsenberg, Rosslau
Baunr.: 551
RR 1906/08: JOHANN KNIPSCHEER XVIII; Actien-Ges. f. Transport- u. Schleppschiffahrt, vorm. Joh. Knipscheer, Ruhrort
1909/1910: Von de Gruyter & Co., Duisburg, übernommen
RR 1910/12: Kein Eintrag des Bootes in den Registern
RR 1914: Gruyter & Co.(de) No. II, ex Johann Knipscheer XVIII, de Gruyter & Co., Duisburg
RR 1926: CARL de GRUYTER (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?93913-Carl-de-Gruyter-(de-Gruyter-2)-RDS-Baujahr-1905) (de Gruyter & Co No. II, ex Johann Knipscheer XVIII), de Gruyter & Co., Duisburg
1944: Durch Kriegseinwirkung in Ruhrort gesunken
1947: Gehoben und abgewrackt
Gernot Menke
02.11.2019, 11:46
Ein seltenes Bild von einem übernachtenden Schleppzug - bei Dunkelheit kann man ja auch schlecht fotografieren und die Schiffe haben natürlich das Tageslicht von erster bis letzter Dämmerung genutzt, so daß nur wenige solcher Fotos entstehen konnten.
Hier scheint mir auch ein anderer Fall vorzuliegen - ich denke, der Wasserstand ist offensichtlich zu hoch und man wartet darauf, sich bei gefallenem Pegel durch die sehr niedrige Brücke sacken zu lassen.
:wink: Gernot
Hallo. es kann natürlich auch sein das da auf die Oberrhein Lotsen gewartet wird.
Diese Lotsen hatten keine Nachen sondern kamen mit Fahrrädern via Schwenkbaum oder Nachen an Bord.
Obwohl die meistens auf der Kehler Seite eingestiegen sind.
Gruß Ernst
Wie es aussieht, haben die ein Problem mit dem Stockanker, da wird wohl ein neuer an die Kette geschäkelt.
Außerdem hat man den Seitenradschlepper gespiegelt, den im Hintergrund sieht man die Eisenbahnbrücke von Kehl und da hinter kann die Straßenbrücke erkennen. Ich habe das Bild gespiegelt und dann erkennt man nun, das der Schleppzug auf dem rechten Rheinufer in Kehl liegt, dazu noch das Bild von der Eisenbahnbrücke.
Der Schriftzug am Radkasten auf dem von mir gespiegelten Bild lässt sich lesen.
Gruß Willy
Handhaspel
03.11.2019, 10:43
Hallo,
Willy, gut gesehen. Gehen wir mal ins Detail. Das Boot liegt vor Anker, jedenfalls allem Anschein nach. Radschlag ist keiner zu erkennen. Dann müsste eine racke Kabelkette zu sehen sein und auch die lose Öringskette vom Bugspriet aus. Ist aber nicht. Sie ist aus dem Block zurück geführt, weiterer Verlauf leider nicht zu erkennen.
Weiter: In den seitlichen Kranbalken hingen deutlich kleinere Stockanker, dort ist aber höchstwahrscheinlich der eigentliche schwere Buganker zu sehen, der meist so um die "25 Zentner" schwer war. Ich wundere mich, das der seitliche Kranbalken den schweren Anker aushält. Ob sich die 3 Männer der Gefahr bewusst sind?
Insgesamt eine verwirrende Angelegenheit, die unter Umständen auf eine vorhergehende Unklarheit beim Vorankergehen basiert?
Eigenes Radbooterleben lässt beim Betrachten des Bildes handfeste Erinnerungen aufleben, wiederum dank diesem Forum.
Beispielbild im Anhang vermutlich von Herrn Menk.
Gruß, Handhaspel.
Gernot Menke
03.11.2019, 12:02
Hallo Willy,
eine gute Idee, an ein spiegelverkehrtes Bild zu denken. An der Aufschrift auf den Radkästen kann ich das aber, obwohl der Name bekannt ist, nicht festmachen. Ich kann beide Versionen scheinbar "lesen" oder eher nicht lesen. Wichtiger sind die Brücken - momentan fehlt mir die Zeit dazu, aber ich werde mal versuchen, ob ich anhand von Fotos eine klare Meinung dazu hinbekomme.
Klar ist, daß der Buganker nicht am Kranbalken hängt und diese Erleichterung von 1,25 Tonnen und der gegenüber dem Vergleichsfoto von Handhaspel ebenfalls "fehlende" zweite, seitliche Anker bewirken wohl, daß die Ankerklüse sichtbar höher über der Wasseroberfläche liegt als auf dem Vergleichsbild. Ich denke, das Radboot liegt vor diesem seitlichen, wasserseitigen Anker und ist hinten mit einem (auf dem Foto nicht sichtbaren, aber das ist normal) Draht beigebunden. so wird es vom Wasser in dieser leichten Schrägstellung gehalten und das Schaufelrad bekommt nichts ab.
Man müßte irgendwelche Ketten sehen, vor allem die Kabelkette an der Klüse, wenn der Hauptanker unten wäre. Das Schiff liegt sicher aus diesem Grund fest und deswegen sind dort auch die Leute mit dem Nachen beschäftigt und halten sich gerade, um das Bild nicht zu verwackeln, am Stock des landseitigen Ankers fest. Ein neuer Anker, wie Willy sagt, ist wahrscheinlich.
:wink: Gernot
Gernot Menke
03.11.2019, 16:06
OK - ich lege mich fest. Das ursprüngliche Foto in #1 ist korrekt und definitiv NICHT gespiegelt. Der Schleppzug liegt am linken Ufer, also auf der Straßburger Seite, vor Anker. Im Hintergrund erkennt man die beiden Brücken: die im Vordergrund, also weiter stromaufwärts befindliche Brücke ist die Straßenbrücke von 1897. Dahinter, also weiter talwärts, liegt die alte Eisenbahnbrücke von 1861, die optisch an die Kölner Muusfall erinnert. (Diese engmaschigen Gitterbrücken sind typisch für diese frühe Zeit und an den französischen Kanälen noch hier und da anzutreffen.)
Das Originalfoto in #1 ist also ebenso wie das Brückenfoto in #4 von berg zu tal fotografiert, mit der neueren Straßenbrücke im Vorder- und der älteren Bahnbrücke im Hintergrund, mit dem Unterschied, daß das Schiffsfoto am linken und das Brückenfoto am rechten Ufer in Kehl entstanden ist.
:wink: Gernot
Handhaspel
03.11.2019, 17:43
Hallo,
Gernot wird´s haben: Der liegt mit dem drahtverbundenen Stbd-Notanker vor Anker, daher auch die deutliche Schräglage nach Stbd. Stabile Lage zum Strom wird erreicht durch stramme Ruderlage nach Stbd. Das Ufer verläuft in Kehl oberhalb der Brücken in leichtem Rechtsbogen, also liegt der Schleppzug am rechten Ufer, wie Willy erkannt hat, ungefähr da wo heute die Dalben stehen.
Aus Google die Lage heute.
Gruß,
Handhaspel
Hallo Gernod,
man konnte nicht auf der Straßburger Rheinseite liegen, da waren die langen Krippen, wie soll das den gehen. Sie das Bild aus dem Rheinatlas von 1971/72.
Gruß Willy
Gernot Menke
03.11.2019, 19:20
Mooin Willy,
ja, Du und Handhaspel haben recht, ich hatte einen Denk:grummel:fehler drin - die Krümmung des Ufers ist ja eindeutig! - Dann ist auch klar, warum die Lotsen in Kehl (#3) eingestiegen sind. Kurz: das Bild in #4 ist richtig!
:wink: Gernot
Moin, moin;
1910 ist diese Karte mit - lt. Aufdruck- der Joh. Knipscheer XVIII unterhalb der Mittleren Brücke in Basel gestempelt,
diesmal ungespiegelt .
MfG
Helmut
Moin, moin;
nochmal die Joh. Knipscheer XVIII in Basel.
MfG
Helmut
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