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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Raab Karcher 104 - TSK / Bauj. 1927



Cuxi
12.12.2019, 12:30
Moin, moin;
das Foto ist unter der Creative Commons Lizenz by 4.0 der Web-Seite IZW-Medienarchiv entnommen.

https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
https://izw-medienarchiv.baw.de/

Die gelinkten Seiten unterliegen der Haftung der Eigentümer.

Daten aus den entspr. Rheinschiffsregistern.
MfG
Helmut

Schiffsdaten

Name: Raab Karcher 104
Ex-Name: Nürnberg
Eigner: Raab Karcher Reederei GmbH., Duisburg-Ruhrort
gemeldet in: Duisburg
Nationalität: :d:
Amtl. Unters.: 14.1. 1952 Duisburg
Gr. Reparatur: 1951

Länge: 66,98 m
Breite: 8,03 m
Tiefgang: 2,34 m
Tonnage: 879,3 t

Baujahr: 1927
gebaut in: :dr:
Bauwerft: Frerichs Werft, Einswarden

1927: NÜRNBERG; Benzol-Verband GmbH., Bochum
RR 4.Nachtrag 1940: RAAB KARCHER 104, ex NÜRNBERG; Raab Karcher GmbH., Duisburg
Im IVR 1963 noch gelistet.
Verbleib ??

danubenews
21.01.2022, 19:22
Da das Thema im zuständigen Bereich geschlossen ist, habe ich es hier eingestellt!

Weitere Informationen zu diesem Tankkahn.
Forschungsgegenstand sind hier seit einiger Zeit die 1940 zur Donau überführten 15 Elbetankkähne, die bis zum Kriegsende auf der Donau und im Schwarzen Meer im Dienst waren. Mittlerweile sind die Schiffe namentlich bekannt und die wichtigsten Daten erhoben.
Noch offen ist jedoch das Schicksal eines "RAAB KARCHER 104", der zur Donau kam und hier bis 1944/45 (?) im Einsatz war.
Ob das Schiff aus dem BiFo und das auf der Donau indentisch ist, wäre zu prüfen. Anbei alle bislang bekannten Daten aus den hiesigen
Akten zum (Donau-) RAAB KARCHER 104:

- Historischer Hintergrund -

Das Reichsamt für Wirtschaftsausbau (eine dem Reichswirtschaftsministerium untergeordnete Diensstelle) war u.a. für die Versorgung des Reiches mit Energie z.B. Mineralöl zuständig und sah bereits 1938 (!) die Erschließung der rumänischen Erdölfelder für deutsche Zwecke zwingend an. Von Bedeutung war dabei vor allem der Transport des Mineralöls von Rumänien nach Deutschland via Donau. Hierfür wurde 1938 ein Bauprogramm zur Vergrößerung der Donautankflotte beschlossen. Die Realisierung des Programms ging nur zögerlich voran und als nach Kriegsbeginn im September 1939 noch kein weiterer Schiffsraum zur Verfügung stand, musste eine andere Lösung gefunden werden. Im Auftrag des Reichsamts wurden unter der Federführung von Karl Beschoren (techn. Leiter des Bayer. Lloyd) in der Elberegion 15 Tankkähne (Typ Plauer-Maßkahn) ausgewählt und für den Transfer Dresden - Ingolstadt vorbereitet. Die Schiffseigentümer hatten ihre Fahrzeuge nach dem Reichsleistungsgesetz bereitszustellen. Ein Widerspruch der Eigentümer gegen die staatliche Verfügung war faktisch zwecklos.
Die Schiffe sollten auf eigenem Kiel nach Dresden-Uebigau verstellt werden und dort für die Fahrt auf der Reichsautobahn Dresden-Ingolstadt auf Straßenrollern adaptiert werden. In Ingolstadt hatte die Werft Hitzler/Rgbg. eine prov. Helling errichtet, über die die Schiffe zu Wasser gelassen wurden und per Schlepper nach Regensburg bzw. zu den Werften überstellt wurden, die für die Aufrüstung der Tankkähne zuständig waren. Zwischen Mai und Oktober 1940 gingen die Tankkähne von Dresden nach Ingolstadt. Die Federführung für die Transporte lag bei der Deutsch-Amerikanischen Petroleum AG.
Von den 15 Tanks wurden letzlich 14 vom Reich erworben und später an die Reedereien verkauft. Nur RAAB KARCHER 104 verblieb im Eigentum der Duisburger Reederei, wurde von der DDSG bereedert und behielt über die Folgejahre seine Bezeichnung RAAB KARCHER 104.


RAAB KARCHER 104

Tankkahn

Eigentümer: Raab Karcher, Duisburg

techn. Angaben fehlen
Ankunft in Uebigau: 29. Juli 1940
Fahrt von Ingolstadt nach Regensburg: 2. September 1940
Einsatz auf der Donau
Adaptierung für die Schwarzmeer-Fahrt ab 16. August 1942 auf einer rumänischen Werft, Eichtonnen bei 22 dm Tiefgang: 807 t; Ladefähigkeit bei Schwarzmeerfahrt (80 bis 100 cm Freibord): 450 t bei 15 dm Tiefgang
Beladung mit Petroleum/Benzin in Giurgiu für die Schwarzmeerhäfen Nikolajew/Cherson (Südukraine) am 19. August 1942 (ggfs. Versorgung der Heeresgruppe Süd)
Ende 1943: Schiff ist leer in Nikolajew; Abzug aufgrund der Kriegslage nach Odessa
RAAB KARCHER 104 wird bei der Räumung des Hafens von Odessa genannt: Am 29. März 1944 mit Schleppzug Richtung Donaumündungshäfen (u.U. Ismail)
noch im Schwarzmeerdienst aufgelistet: 1. Mai 1944
RAAB KARCHER 104 wird am 25. Mai 1944 der BG-Mietflotte (Betriebsgemeinschaft der Donauschiffahrtsgesellschaften) übergeben

keine weiteren Erwähnungen, kein Bildmaterial bekannt.

- RAAB KARCHER 104 taucht nicht in den bekannten Verlustlisten auf
- im Mai/Juni/Juli 1944 wäre die Rückführung des Schiffes nach Westen/Rhein möglich gewesen - auch eine Rückführung via Ingolstadt/Dresden. Selbst Ende 1944 wurden noch Schiffe des Militärs auf diesem Weg von der Donau in den Norden verlegt.

Anlagen:
- Bf. der DSG an das RVM vom 20. August 1942, betr. Einsatz von Tankkähnen im Schwarzen Meer (Auszug), BArch R5/806, (DSG=Deutsche Donauschiffahrtsgruppe - DDSG, Bayer. Lloyd, Comos). Dass der Tankkahn nun im Seedienst tätig sein soll, wollte man dem Eigentümer wohl nicht sagen .....

- Schiffstransfer via Reichsautobahn; hier MZS HANIEL XXV (für DDSG-Flotte), 1941, Höhe Heimersdorf. Letzte Meldung von HANIEL XXV vom 14. Januar 1943: Bei Hilfeleistung für ein gestrandetes Marinefahrzeug / PLP / auf Kossa-Tusla gestrandet, liegt mit 45 ° BB-Schlagseite mit halbem Deck unter Wasser. Schiffskörper scheint noch unverletzt zu sein. Keine Besatzungsverluste.

Klaus Heilmeier

Reinier D
21.01.2022, 20:01
:wink: Hallo Otto

Das Schiff is Schön im Forum und in 1940 in Rheinfahrt Register, unter diese Name schön registriert. ex TK Nürnberg. Der Foto ist von einem Elbekahn von der Typ Plauer-Maßkahn
In der Rheinfahrt Register von 1963 noch gelistet. Guck mal HIER (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?98209-Raab-Karcher-104-TSK-Bauj-1927). Weiter verbleib ist nicht bekannt. Der Tonnage von 807 ton bei 2,20 Meter stimmt auch.

mfg :captain: Reinier

danubenews
21.01.2022, 20:21
Servus Reinier,
danke für deine Meldung. ja das weiß ich schon, aber man kann wegen Schließung des Themas nichts mehr einstellen !
LG
-otto-

Reinier D
21.01.2022, 22:22
:wink: Hallo Otto

Guck mal HIER (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?98209-Raab-Karcher-104-TSK-Bauj-1927).
Der ist nicht Geschlossen, und so gar mit Foto.

mfg :captain: Reinier

McRonalds
05.06.2025, 17:01
...die 1940 zur Donau überführten 15 Elbetankkähne, die bis zum Kriegsende auf der Donau und im Schwarzen Meer im Dienst waren. Mittlerweile sind die Schiffe namentlich bekannt und die wichtigsten Daten erhoben...@; dieses Thema interessiert mich (wir haben es auch in diversen Diskussionen bereits angerissen). Ist es möglich dass diese Liste hier im Forum veröffentlich wird? Gruß & Dank - Ronald;-)

McRonalds
09.06.2025, 19:43
Bei der Suche nach Raab Karcher bin ich auf den Namen NITAG gestoßen - und siehe da, dadurch auf die Liste der Elbkähne, die 1940 zur Donau gingen. Alle außer die beiden Kähne mit den komischen Namen VISTILJA und MOSELJA kann ich zuordnen. Von Fanto XVII, Breslau, Saxonia hatten wir sogar schon umfangreiche Diskussionen:

-> DDSG
NITAG II
CHRISTIAN-CARL (Pastorino Kahn, der ging nach dem Krieg zurück und fuhr [motorisiert] für Raab Karcher)
VISTULIA
MOSELIA
INDIA (ich glaube, das war ein Van Ommeren Kahn)
ROMANIA (ditto)
SAXONIA (ditto)
RAAB KARCHER 104

-> Bayerischer Lloyd
BRESLAU
INGA (Essberger Kahn)
ELSA (Essberger Kahn)
E.V.A. III (ex-NITAG I)

-> Comos
ELBE III (nehme an von Elbe Schifffahrts & Speditionkontor, Hamburg)
ELBE V (ditto)
FANTO XVII

Wobei ich mich gerade frage; hier ist immer die Rede von 15 Elbkähnen. Raab Karcher war doch gar keine Elbe-Reederei... und auch dort nicht aktiv, oder...?

jochem
10.06.2025, 02:18
Hallo,

Die name Vistilja und Moselja sollen de Vistilia und Moselia sein von van Ommeren.

mfg Jochem

McRonalds
12.06.2025, 22:30
Habe inzwischen ein wenig nachgeforscht bei Raab Karcher (all zu groß scheint das Interesse an dem Thema im Forum momentan eh nicht zu sein - oder liegt's daran, weil das Forum gegenwärtig oft schwer zu erreichen ist); also vor dem Krieg (so formuliert es RK in seiner 110 Jahr Chronik - ich nehme an das bedeutet das Jahr 1939) hatte die Fa. 3 Tankschiffe und 3 Tankkähne. Ich gehe mal davon aus, dass die 3 Tanker RK 101, RK 102 und RK 103 waren. Einer der Kähne war mit Sicherheit RK 104. Der RK 105 könnte damals bereits bei Raab Karcher gewesen sein und wäre dann der zweite Kahn. Wer war der dritte? Gab's eventl. noch einen RK 106? RK 112...? oder kam der erst später?

P.S.: falls das jemand interessiert - 1939 hatte RK 112 Rheinkähne... schreiben sie jedenfalls...

Cuxi
13.06.2025, 10:52
Moin, moin;
nach den vorhergehenden Zugängen von 101 bis 104 gibt es im 7. Nachtrag 1943 noch diese Einträge.
MfG
Helmut

McRonalds
13.06.2025, 11:01
Sehr interessant, aber eigentlich können das nicht die Tankkähne sein, von denen Raab Karcher in seiner Festschrift spricht, denn da geht es um das Jahr 1939. Immerhin behauptet RK auch, dass nur 1 Tankkahn den Krieg überlebt habe… und das war ja wohl der 104er… es sei denn sie rechnen den auch als Verlust, denn der war ja bis 1950 (oder so) auf der Donau. Dann müsste ich neu denken…

Wann tauchen eigentlich erstmals die Penischen RK 106 und 107 auf?

Ich glaube ich mache jetzt mal ein eines Thema zu Raab Karcher auf. Bin mittlerweile schon recht weit. Und da gibt es Fragen über Fragen über Fragen über Fragen…

Cuxi
13.06.2025, 18:55
Moin, moin;
in einem Register sehe ich sie erstmalig 1956
MfG
Helmut

mainschnickel
13.06.2025, 19:35
Hallo Ronald
Hatte die Raab Karcher auch Spitze (Penischen).?
Ich weiss von Van Ommeren und die Rote Schweiz. Teilweise ist mir die Geschichte bekannt eines Schleppers der die Penischen von Basel nach Straßburg geschleppt hat (im Viererpäkchen), wo die über RheinRhone Kanal nach Basel getreidelt wurden. Der Schlepper ist auf die Bahn verladen worden um am nächsten Morgen wieder ab Basel zu Thal zu fahren. Welche Reederei weiss ich aber nicht.
In 1972 habe ich das Museum "Unser Weg zum Meer" in Basel besucht, unterstütz von der "Roten Schweiz" damals hatten die noh mehrer Penischen.
Gruss Jozef

McRonalds
13.06.2025, 19:43
Hatte die Raab Karcher auch Spitze (Penischen)?...in der Tat - ich habe bislang 4 in meiner Liste (106, 107, 119, 120), ist aber noch offen wo(für) die eingesetzt wurden. Hier als Beispiel der RK 119.