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Michael Felten
21.12.2019, 17:49
Wer kennt diesen Tanker Augusta.

Habe das Bild von Markus Müller erhalten.

Gruß Michael. :sunshiny:

Michael Felten
23.12.2019, 15:24
Ist der auf den Rhein oder im Kanal gefahren ?

Leider ohne Jahresangabe.

Michael.

McRonalds
23.12.2019, 18:04
In Erlenbach enstanden während des WWII derartige Schiffe, darunter fand ich auch einen Tanker namens AUGUSTA. Zum vergleich mal hier ein baugleiches/bauähnliches Schiff namens PATRIA (im Bild hinten). Könnte passen, oder?

Michael Felten
23.12.2019, 18:24
Hallo Ronald, ich würde sagen das er es ist.

Gruß Michael. :Kap:

Mit dem Steuerhaus in der Mitte ist ja ein Sattelschlepper.

Handhaspel
23.12.2019, 19:31
Hallo,

von dieser Bauart gab es eine ganze Reihe, wobei es nicht immer der gleiche Typ war. Unter ELBE mit Nummern z. Bsp. Sattelschlepper ist sehr weit hergeholt, eher (im Vergleich) lahme Ente.

Gruß, Handhaspel.

Ernst
23.12.2019, 20:14
Hallo, die Motore hatten keine Schleppeinrichtung.
Weder Haken noch Strangelier mit Klemme, bestenfalls auf Poller.
Aber mit der Motorisierung schleppen ?

Gruß Ernst

McRonalds
23.12.2019, 21:36
@Michael; wenns ein Erlenbacher ist (ich bin mir dessen recht sicher), kann vielleicht Gerhard noch weiter helfen, denn bei den Vorkriegsschiffen habe ich in meiner Bauliste Lücken.

Michael Felten
23.12.2019, 21:53
Danke Ronald, da sind wir ein stück weiter gekommen.

Ich wünsche euch ein schönes Weihnachtsfest.

Gruß Michael & Leyanis.:wink:

Rhysprung
23.12.2019, 23:29
https://www.binnenvaart.eu/motortankschip/40718-augusta.html

Hallo zusammen,

Vielleicht könnte es diese Augusta sein ?

VG, Uwe

Gernot Menke
23.12.2019, 23:45
Ich glaube, das mittige Steuerhaus war bei den Tankern zu einem guten Teil Ästhetik, eine Kopie der Seetanker-Optik auch. Zudem gab es im noch radarlosen Zeitalter bei Nebel 20 Meter mehr Sicht und man war den Lärm des Motors los, es war bestimmt ein angenehmes Steuern im Steuerhaus. Aber der Weg in die Wohnung oder auch umgekehrt der Weg ins Steuerhaus führte eben durch gegebenenfalls schlechtes Wetter.

PIZ LA MARGNA sah ja auch so aus und war kein Sattelschlepper. Wenn man bei den Trockengüterschiffen das Steuerhaus in die Mitte baute, dann wollte man schleppen; bei den Tankern hingegen, wo ein mittiges Steuerhaus beim Laden und Löschen nicht störte, kam das zumeist ohne Schleppabsichten vor, wie schon bemerkt wurde. - Ich weiß gar nicht, ob es einen Tanker als Sattelschlepper überhaupt gegeben hat. Oder sollten das auf dem Foto in #1 oben auf dem Roef sogar Strangabweiser und vorne eine "Gabel" (wie nannte man das noch) zum Zusammenhalten der Stränge sein, kann da ein Schlepphaken hinter dem Steuerhaus sitzen?! Die Ofenrohre und dergleichen auf dem Dach können ja abnehmbar sein.

Der Tanker AUGUSTA hat jedenfalls eine tolle Optik; hat was, finde ich.

:wink: Gernot

McRonalds
24.12.2019, 00:03
@Uwe; leider kein Bild dabei, aber das ist genau der Tanker den ich meine.

@Gernot; ich glaube unter dem Ruderhaus war der Pumpenraum - ich habe mal eine technische Zeichnung davon gesehen. Ich glaube das machten nicht nur die Erlenbacher so, das war bei derartigen Tankern damals so üblich. Und ja, das sah optisch recht gut aus...

Gernot Menke
24.12.2019, 00:08
unter dem Ruderhaus war der Pumpenraum

Das glaube ich auch, Ronald - aber der Schlepphaken könnte sich in passender Höhe hinter dem Steuerhaus befinden, vielleicht etwas erhöht auf einem Sockel. Die offensichtlichen Strangabweiser und die "Gabel" vorne auf dem Roef sehen sehr nach einer Schleppeinrichtung aus.

:wink: Gernot

Gerhard
24.12.2019, 00:13
Hallo Gernot,
schau Dir mal die ganzen Aufbauten auf dem Roofdach an, nein der hatte keinen Schlepphaken.

Gruß Gerhard

wenn der in Erlenbach gebaut wurde finde ich was im Museum ......ist nur die Frage wann :pfeif:

Gernot Menke
24.12.2019, 00:17
Manche Schleppmotoren hatten aber meines Wissens auch manchmal Ofenrohre, die im Weg waren und beim Schleppen wegkamen.

Was sagen denn die zwei Laternen vorne im Mast? :kopfkratz1:

:wink: Gernot

McRonalds
24.12.2019, 00:20
Was sagen denn die zwei Laternen vorne im Mast?Schleppendes Fahrzeug.

Reinier D
24.12.2019, 01:19
:wink: Hallo

Man musst nicht vergessen das es gebaut wurde für die Elbe zu befahren, da wurde geschleppt mit etwas weniger kracht, Schiffen führen natürlich meistens mit begrenzte Tiefgang wegen der niederreche Wasserständen auf der Elbe.
De CSPLO hat auch ein Serie Motorgüterschiffen mit der Steuerhaus in de Mitten gebaut diese haben frühe immer geschleppt, und die hatte nur 380 PS Skoda.
Von diese Serie ist nur noch einem als GMS auf der Elbe unterwegs namentlich das GMS MN 7318.

mfg :captain: Reinier

Ernst
24.12.2019, 17:49
Hallo Gernot, zum Thema schleppen.
Wenn eine Schleppvorrichtung, egal welcher Art, hinter dem Steuerhaus wäre dann müsste mindestens an der Vorderkante der Roof und an der Hinterkante ein Überläufer vom Roofdach bis zur Verschanzung vorhanden sein.
Am vorderen Überläufer gab es meisten einen Strangbegrenzer, das ist ein hochklappbarer Bügel.
Klappbar deshalb weil beim (*)Aufdrehen oder Kopfvornehmen der Befestigungspunkt vom Schleppstrang möglichst weit vor der Ruderanlage sein sollte. (Begrenzer runtergeklappt) So konnte der Motor schon um 90° drehen ohne den Anhang, der mit dem Kopf entweder zu Tal oder zu Berg lag, mit zu ziehen!
zu # 10
Ich hab das Foto mal bearbeitet / vergrößert.
Da kann ich weder das eine oder das andere erkennen / sehen.
zu # 14
Ja die zweite Toplaterne deutet auf fahren mit Anhang hin. Schleppen auf der Elbe geht aber auch mit den hinteren Pollern.

Zum guten Schluss, Sattelschlepper waren eine ganz spezielle Bauart. Die zum Schleppen von Anhängen in mehreren Längen vorgesehen war. Siehe oben (*)
So etwas habe ich aber in der Tankerfahrt nie gesehen.
zu # 16
Hallo Reinier, ok schleppen war auf der Elbe mit 300 - 380 PS bei normalem Wasserstand ohne weiteres möglich.
Die Elbemotore waren aber auch zum Teil auf dem Rhein unterwegs. (Fanto, Esso, usw)

Gruß Ernst

Gernot Menke
24.12.2019, 20:24
Hallo Ernst,

ich habe in Deine Vergrößerung mal eingezeichnet, was ich meine, S als "Strangbündler" (ich weiß nicht, wie man diese "Gabel" richtig nannte), um die Stränge zusammenzuhalten und Ü die beiden Überläufer weiter hinten auf dem Roef. Die "Gabel" für den Strang würde einen Überläufer vorne auf dem Roef doch überflüssig machen.

Auf dem zweiten Bild habe ich mal einen Schleppstrang eingezeichnet.

Wenn der nie mit dem Haken geschleppt hattze, was ist dann das für eine Gabel oben auf der vordeeren Roefkante. Und was sind die Überläufer.

Mal gespannt, was Handhaspel dazu sagt.

:wink: Gernot

Gernot Menke
24.12.2019, 22:57
Die möglichen Strangabweiser könnten auch das Haltegerüst für die damals verbreiteten Sonnensegel gegen Hitze in der Wohnung sein. Der Gedanke ist mir gekommen, als ich das entsprechende Gerüst über der vorderen Wohnung gesehen habe. Dafür würde auch sprechen, daß Stangabweiser zum Schanzkleid heruntergehen, die Konstruktion auf dem Foto aber an der Dachkante zu enden scheint. Damit könnte man sich bei einem Schleppdraht in Höhe der hinteren Wohnung nicht frei im Gangbord bewegen - das spricht gegen Strangabweiser.

Bleibt allerdings die Frage nach dem seltsamen Gegenstand, den ich mit "S" markiert habe - ich kann mir keinen Reim drauf machen, wenn über den Heckpoller geschleppt wird. Auch vermisse ich ein Maschinenoberlicht - deswegen sicherlich die beiden großen Lufthutzen.

Ist jemandem überhaupt ein Tanker bekannt, von dem sicher ist, daß es ein Sattelschlepper gewesen war? Es wäre doch eigentlich schwer verständlich, daß man sich bei Trockengüterschiffen die Mühe gemacht hat, das Steuerhaus in ladetechnisch ungünstiger Weise nach vorne in den Frachtraum zu verlegen, um besser schleppen zu können, bei Tankern hingegen diese sich völlig problemlos zu realisierende Möglichkeit nicht genutzt hätte. Vielleicht gab es auch Bestimmungen, die das Schleppen als Sattelschlepper bei Tankern verboten haben - wegen reißender Schleppdrähte und Funkenbildung zum Beispiel.

:wink: Gernot

McRonalds
25.12.2019, 00:22
Ist jemandem überhaupt ein Tanker bekannt, von dem sicher ist, daß es ein Sattelschlepper gewesen war?@Gernot: natürlich, der 'Klassiker' PSYCHE (den wir leider nicht im Forum haben, nur unter seinem späteren Namen DANUBE SHELL 1 (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?67933). Hier sollten sich vielleicht auch mal unsere Donau-Spezialisten melden.

Gerhard
25.12.2019, 11:29
Hallo Ronald

einen umgebauten gab es noch Haniel Tank 1 (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?18388-Haniel-Tank-1-21-Koppelverband) der hat glaube ich nur geschoben

Gruß Gerhard

Gernot Menke
25.12.2019, 11:29
Das kann natürlich gut sein, daß DANUBE SHELL 1 als Sattelschlepper geschleppt hat - dem thread oder den dort zu sehenden Fotos ist das aber nicht ohne weiteres zu entnehmen.

Ist das sicher belegt, daß der den Schleppstrang nicht am Heck festgemacht und als Sattelschlepper geschleppt hat? Auf dem Foto in # 4 des DANUBE SHELL 1-threads kann man vorne auf dem Roef eine Art "Kamm" sehen, der der Führung der Schleppstränge gedient haben könnte, aber das ist nicht viel deutlicher als beim Tanker AUGUSTA.

:wink: Gernot

bajitox2
25.12.2019, 13:02
Hallo,

spontan fallen mir hierzu auf der Donau noch die beiden kroatischen TMS Caprag und Sisak ein. Fotos mit Anhang sind dazu schon im Forum.

lg Bernhard

Ernst
25.12.2019, 13:06
Hallo, einen ähnlichen Bau gab es bei van Ommeren.
Den INTITAS II (http://www.debinnenvaart.nl/schip_detail/4808) das war aber kein Sattelschlepper, der wurde als Schleppboot geführt !

Gruß Ernst

Gernot Menke
25.12.2019, 13:55
Da sieht man mal wieder, wie schwierig das mit den Schubladen ist - irgendwo ist die Einordnung oft willkürlich. Jedes Schleppboot ist im Grunde ein "Sattelschlepper" - aber die Bezeichnung ist eben für Schleppmotoren reserviert, die als Frachtschiffe geschleppt und nicht hinten festgemacht haben. INTRINITAS II erinnert in der Tat an ein Schleppboot. Aber da zugleich Tankfracht mitgenommen werden konnte, wird er dadurch zu einem Sattelschlepper. Eigentlich ist das Schiff ein Zwitter, von dem sicher ist, daß es als ein frachtmitnehmendes Schraubenboot gebaut wurde und nicht als ein schleppender Tanker. Insofern geht das mit der Einordnung als Schleppboot schon in Ordnung.

Auch die Donau-Schiffe, die Bernhard dankenswerterweise genannt hat, sehe ich als solche Zwitter. Übrigens erzählte man, daß es bei Haniel einen Sattelschlepper gegeben habe, der prinzipiell leer schleppte, also keine Fracht mitnahm! Ein vormaliger Radbootkapitän mit Privilegien. Das war zwar ein echter Sattelschlepper, wurde aber faktisch als ein Schleppboot gefahren.

Den AUGUSTA sehe ich aber als einen echten Tanker an und falls der wirklich einen Schlepphaken oder eine Winde hinter dem Steuerhaus gehabt haben sollte, dann ist das für mich ein echter Sattelschlepper. DANUBE SHELL I, CAPRAG, SISAK ... ich sehe diese Schiffe ähnlich wie den INTRINITAS II. Damals waren die Funktionen noch nicht so strikt getrennt, es gab ja auch noch Stückgut und kombinierte Fracht- und Fahrgastschiffe.

Um zum Tanker AUGUSTA zurückzukommen: @Michael, sind vom Besitzer des Fotos keine zusätzlichen Informationen zu bekommen?

:wink: Gernot

Michael Felten
25.12.2019, 15:20
Hallo Gernot, habe ihn schon zweimal angeschrieben.
Außer das es von seinen Eltern war ist nichts weiter bekannt.
Michael.

Reinier D
25.12.2019, 22:10
:wink: Hallo

Das TMS Caprag und TMS Sisak sind kein Sattelschlepper, weil die nur ein langes hinterschiff hatte. Sattelschlepper haben normal ein Ladenraum zwischen hinterschiff und Steuerhaus. Das haben diesen schiffen nicht.

mfg :captain: Reinier

Gernot Menke
26.12.2019, 01:35
Vielen Dank, Reinier - kurz und bündig!

:super::wink: Gernot

Gerhard
26.12.2019, 11:26
Hallo,

also in der Erlenbacher Bauliste taucht der Tanker nicht auf, auch kein Schiff das auch nur ein Hauch eines "Schwesterschiffes" hat

Gruß Gerhard

McRonalds
26.12.2019, 11:49
...dann schmeiss ich das Teil aus meiner Liste raus, die in dem Punkt wohl falsch ist. Allerdings darf man nicht vergessen; das Schiff (wohl) in den Kriegsjahren gebaut worden - und da wurden oft auch Werften aus eroberten Gebieten zum Bau neuer Schiffe herangezogen. Vielleicht ist das hier auch so ein Fall?! Gruß - Ronald;-)

Handhaspel
26.12.2019, 11:55
Hallo,

was ich Gerhard gerne glaube. Denn: Schaut euch mal die Reling rund um auf dem Bereich Steuer- und Pumpenhaus an. Ein nicht unbedingt typisches Bauteil westlicher Binnenwerften. Vielleicht wäre das ein Tipp zur Suche in diese Richtung.

Allen einen Gruß in der ausklingenden Weihnachtszeit, Handhaspel

Gernot Menke
26.12.2019, 12:19
Guten Morgen Handhaspel,

das liegt dann auf einer Linie mit Reinier in # 16. Die Frage lautet also: wie wurde auf der Elbe mit diesen Schiffen geschleppt: über die Heckpoller oder am Schlepphaken als Sattelschlepper.

:wink: Gernot

Korsar
26.12.2019, 17:52
Hallo zusammen,

erstmal schöne Feiertage und einen guten Rutsch.

Ich kenne beide Schiffe, Patria wie auch Augusta.
Beide Schiffe hatten keine Schleppvorrichtung.

Patria hatte eine Havarie, landete damals in St. Andries auf einer Kribbe. Kapitän auf der Patria war Herr Hubert Spektra.

Mit freundlichem Gruß,

Heinz

McRonalds
26.12.2019, 22:40
...es gäbe auch noch die zweite Möglichkeit dass das Schiff vielleicht doch in Erlenbach gebaut wurde, aber erst nach dem Krieg zum Tanker umgebaut wurde (SPEKULATION). Gruß - Ronald;-)

McRonalds
08.03.2020, 19:13
...das (übrigens empfehlenswerte) Buch über die Reederei Braunkohle gibt uns zu diesem Fall einen kleinen Hinweis. Dort wird auf Seite 60 der UNION I, Bj. 1939 in Erlenbach (mit Abbildung) beschrieben, der in großen und ganzen mit dem AUGUSTA überein stimmt. Einige Seiten später wird auch der dazugehördene Tankschleppkahn UNION II beschrieben, der 1939 von der Pennsylania Mineralöl & Kraftstoff-Verteib GmbH Mannheim erworden wurde. Offenbar waren diese Schiffstypen also doch zum Schleppen vorgesehen...

McRonalds
23.12.2021, 00:26
...noch ein 'Beifang' zu diesem alten Thread: im Thema WERTA 2 (https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?42038) findet man im Hintergrund auf der Erlenbacher Werft diesen Tanker. Ich denke das könnte der AUGUSTA (oder doch zumindest ein baugleiches Schiff) sein...

Rhein-Mosel
23.12.2021, 23:30
Hallo,
die AUGUSTA ist auf einer Ansichtskarte mit Schloss Stolzenfels verewigt. Dazu ein Auszug aus dem Register 1963.