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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schiffseinrichtung 50er Jahre



ultramarin
31.12.2019, 19:21
Hallo,
auf einem Rhein-Ruhr-Schiff Baujahr 1952 gab es 1960 in der SF-Wohnung einen Elektrokühlschrank in der Einbauküche. Vielleicht weiß jemand, ob solche Kühlschränke zu der Zeit schon Teil der Neubau-Einrichtung waren oder ob der Elektrokühlschrank vielleicht erst nachträglich nachgerüstet wurde. Ich kenne aus den fünfziger Jahren an Bord nur Petroleum-Kühlschränke. Auch an Land verbreitet sich der Elektrokühlschrank erst Ende der 1950er Jahre richtig, deshalb meine Frage.
Vielen Dank & ein Gutes 2020.
um.

Jürgen F.
31.12.2019, 23:08
Anfang der Siebziger hatten ne Menge Schiffe noch einen Petroleumkocher und evtl nen Gaskühlschrank. Die Neufeldschiffe von DIW die von 1965 bis 1970 gebaut wurden hatten teilweise noch nicht mal ne eine elektrische Wasserpumpe:smile1:. 1972 wurde dann modernisiert mit Gasherd und Kühlschrank.

Gruß Jürgen

Rolf Gertsch
31.12.2019, 23:33
Hallo miteinander

Ich fuhr noch in den 80zgern auf Schiffen welche ein Gaskühlschrank und Gasherd hatten. Geheizt wurde wurde mit der Ölofen welche noch mittels Meta-Tabletten angefeuert wurden.

Gefrierschränke gab es nicht. Es musste gut überlegt werden vom Schmelzer was eingekauft werden sollte für eine 7 tägige Reise damit auch zum Schluss was da war welches nicht zu früh verdarb.

Da gab es auch Schiffe, bei welchen der Tageswassertank mittels eine Flügelpumpe von Hand vollgepumt wurde. Dies war jeweils des Schmelzers Aufgabe.

Waschmaschinen hatten wir nicht. Kleider wurden im verzinkten grossen Topf gekocht und anschliessend von Hand gewaschen. Überkleider wurden gekocht und anschliessend auf dem Deck mit dem Schrubber geschrubbt. Anschliessend an eine Wurfleine gebunden und dann im Schraubenwasser gespült.

Auf den Blumentankern musste zum laden und löschen die Heizung im Winter ausgemacht werden. Das war gerade in kalten Winternächten sehr reizvoll:zweifel: Was habe ich damals an den Ar....gefroren.

Liebe Grüsse vom Rolf

Gernot Menke
31.12.2019, 23:46
Hallo Rolf,

konnte man gegen das am Arm frieren nicht Armkreisen machen?

:evil_dirk::fragkratz::roooll: Gernot

Rolf Gertsch
31.12.2019, 23:56
Hallo Gernot

Das hat man auch gemacht. Die Schieber zu den Laderäume mussten ja geöffnet und geschlossen werden:dream:

Lieber Gruss Rolf

mainschnickel
01.01.2020, 15:00
Hallo
Bei meiner Geburt in 1957 hat mein Vater einen Kühlschrank gekauft, Marke Electrolux. Jede Woche eine Tankfüllung Petroleum und für mich als Kind ein schönes Nachtlicht im dunkelen Achteronder. Der liess sich auch elektrisch betreiben, soweit ich weiss haben wir das nur einmal gemacht und zwar in der Bergfahrt im Sommer wo die Hauptmaschine lange lief. Alles auf 24 Volt, 220 Volt hatten wir nicht. Später kamen die Sibir Kühlschränke mit Gas. So einen hatte ich bis 1999 und danach noch einen mit 24 V. Ab 1960 hatten wir eine elektrische Miele Langsamwascher auf 24 V. Davor eine hölzerne Waschmaschine die man mit der Hand Kurbeln musste. Mein Vater hat da aber einen "britse straathond" Briggs and Stratton Benzinmotor angebaut.
Gruss Jozef

schimi
01.01.2020, 15:06
Gibt es noch Bilder von der Inneneinrichtung der alten Schiffe?

danubenews
01.01.2020, 21:01
Liebe Kollegen,
gestattet mir, zu diesem Thema auch Bilder von der Donau zu zeigen.

Bild 1+2: Steuermannswohnung am DDSG GK "10.061" Blick in die Küche
Bild 3: DDSG DFS. "SCHÖNBRUNN" Kapitänskabine, natürlich am Hauptdeck !

mfG

-otto-

Willy
01.01.2020, 21:15
Ich kann mich noch an die 50er erinnern, es gab nicht immer einen Kühlschrank an Bord, Vater kaufte dann die "Owi" ein motorisierter Schleppkahn, dort war ein Elektrolux Kühlschrank der wurde mit Propangas betrieben, sowie auch der Herd zum Kochen mit dem Propangas betrieben wurde. Trinkwasser wurde noch per Handpumpe aus dem Trinkwassertank im Maschinenraum hoch gepumpt. Und es gab eine Zentralheizung, diese wurde noch mit Koks befeuert. Badewanne war auch an Bord, doch wegen des geringen Trinkwasser Vorrates wurde so wenig wie möglich gebadet. Wäschewaschen, auch ein Problem. Ich fuhr auch auf Schiffen wo noch per Kohlenherd gekocht und geheizt wurde, da war kein Kühlschrank an Bord. Mein Mutter während des Krieges schon ein Holzbottich Waschmaschine, noch per Handantrieb, später kaufte mein Vater einen Wassermotor der dann die hin und her Bewegung des Quirls im Bottich übernahm. Spülen mit Außenbordwasser. Auf anderen Motorschiffe hatten wir einen Ölofen zum Kochen oder auch zum heizen, das war praktisch, Morgens war das Kaffeewasser schon angewärmt, da der Ölofen ja auch Nacht an war.
Gruß Willy

HansaV
02.01.2020, 08:57
Liebe Kollegen,
gestattet mir, zu diesem Thema auch Bilder von der Donau zu zeigen.

Bild 1+2: Steuermannswohnung am DDSG GK "10.061" Blick in die Küche
Bild 3: DDSG DFS. "SCHÖNBRUNN" Kapitänskabine, natürlich am Hauptdeck !

mfG

-otto-

Herzallerliebst, mit Sprossenfenster:hupf: