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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zukunft von Museumsschiff Mannheim ungewiss



Tim S.
14.01.2020, 11:48
https://www.rnz.de/nachrichten/mannheim_artikel,-mannheimer-museumsschiff-vom-denkmal-zum-wrack-_arid,492240.html
Mehr zum Schiff:
https://www.mannheim.de/de/kultur-erleben/veranstaltungsorte/technoseum-landesmuseum-fuer-technik-und-arbeit/museumsschiff-mannheim
https://www.rhein-neckar-industriekultur.de/objekte/museumsschiff-seitenraddampfer-an-der-kurpfalzbruecke

DaPie EDFM
14.01.2020, 13:14
Ich hoffe, dass es bleibt.

Fahrgastschiff
14.01.2020, 14:38
Die Köln-Düsseldorfer könnte doch den Dampfer Mainz wieder zurückkaufen und wie die Goethe Restaurieren und diesen dann auf dem Rhein auf einer anderen Strecke als die Goethe in Betrieb nehmen.

Gernot Menke
14.01.2020, 16:13
Hallo Fahrgastschiff,

das Schiff würde aber sicher nur als MS wieder in Betrieb gehen. Der Grund für die Umrüstung der GOETHE auf Motorantrieb war ja gewesen, daß man nicht für ein einzelnes Schiff die gesamte Dampferlogistik vorhalten wollte. Das gilt dann sicherlich auch hier. Die Frage ist, ob die Pläne und Erfahrungen, die bei der Umrüstung der GOETHE anfielen, einen entsprechenden Umbau hier so sehr verbilligen würden, daß sich das rechnet.

:wink: Gernot

Mittelpoller
14.01.2020, 16:51
Ahoi, die passende Ak, von dem Museumsschiff Mannheim, kann ich beisteuern. Gruß Mittelpoller :wink:

Robert67
14.01.2020, 22:23
Die Köln-Düsseldorfer könnte doch den Dampfer Mainz wieder zurückkaufen und wie die Goethe Restaurieren und diesen dann auf dem Rhein auf einer anderen Strecke als die Goethe in Betrieb nehmen.

Das wird nie passieren.
Sollen sie die Mainz dem Technikmuseum Speyer schenken.
Die werden sie schon erhalten.

Rainer Großimlinghaus
15.01.2020, 12:27
Hallo zusammen,

ja, die Rückkehr des Dampfers Mainz als Dampfer auf den Rhein wäre mehr als wünschenswert. Er ist ein Industriedenkmal! Aber: weder die Museumsgesellschaft noch sonst irgendeine öffentliche Institution haben die Mittel und das Interesse, dieses Schiff wieder in Fahrt zu bringen. In Holland könnte man die Mainz wieder so herrichten, wie sie seinerzeit vom Stapel gelaufen ist, aber das schätze ich auf mindestens 10 Mio. EURO. Wenn überhaupt, so könnte nur eine private Stiftung helfen. Wir haben in Deutschland riesige Vermögen, die derzeit kaum "klassisch" sinnvoll angelegt werden können. Hier müsste man Ansprechpartner suchen und für ein derartiges Projekt gewinnen. Was die Logistik im Schiff und für das Schiff als Dampfer anbelangt, so sind wir heute technisch deutlich weiter, als noch vor Jahren (als das Schiff nach Mannheim überstellt worden ist). Vieles, was seinerzeit noch personalintensiv gehändelt werden musste ist elektronisch-maschinell regelbar. Aber dazu bedarf es kluger Köpfe, die in unserem Land vor dem Hintergrund einer solchen Aufgabenstellung wohl kaum zu finden sein werden. Die Umrüstung der Goethe war ein unverzeihlicher Schnellschuss-Fehler. In der Schweiz hat man vor Jahren schon die Dieselelektrik eines Dampfers wieder "zurückgebaut" und den Dampfmaschinenstatus wieder hergestellt. Man könnte sich ja einmal dort erkundigen....
Wie gesagt: Das, was von der Mainz noch übrig ist, schreit förmlich nach Hilfe. Wenn Vermögen in unserem Lande eine historisch-technische Verantwortung haben: Hier sind sie dringenst gefragt. Was die Übernahme in den Fahrbetrieb der KD anbelangt ist das wohl das geringste Problem. Da wird man sicher eine Lösung finden.

Grüße an alle,
gez. Rainer Großimlinghaus

DaPie EDFM
15.01.2020, 13:27
Kleines Gedichtchen zum Museumsschiff

Hummel-Ruthof
15.01.2020, 17:24
Die "Mainz" war der letzte und seinerzeit modernste der großen Personenraddampfer, den die Köln-Düsseldorfer Reederei 1929 in Dienst stellte. Es wäre blamabel, wenn das Schiff ausgerechnet von Mannheim aus, dem Ort der Rheinschiffahrtsakte, abgewrackt würde.
So wie die "Oscar Huber" in Düsseldorf und die "Ruthof" in Regensburg, durch Sponsoren und privaten Einsatz gerettet, an die bedeutsame Zeit der Schleppschiffahrt erinnern, sollte die "Mainz" als technisches Denkmal der ebenso bedeutungsvollen Zeit der Personenschiffahrt auf dem Rhein erhalten bleiben.
In Köln wird z.Z. das Ratsschiff "Stadt Köln" ex "Hansestadt Köln" unter der Ägide des Fördervereins mit Mitteln teils öffentlicher teils privater Sponsoren restauriert. Warum sollte das im Falle der "Mainz" nicht möglich sein!
Wer hilft?

DaPie EDFM
16.01.2020, 11:14
Bei einem Besuch des Museumsschiffes sagte ich der Verwalterin, dass ich einst auch von Raddampfern wie dem Modell im Modellraum geschleppt wurde. Und dass es immer mein Traum war, auch mal in den Maschinenraum so eines Raddampfers zu kommen. Ich zeigte ihr meine Patente.
Zu meiner Überraschung holte sie den Schlüssel zum Maschinenraum. Was sonst nur bei öffentlichen Führungen gemacht wird: Sie schaltete extra für mich allein die inzwischen elektrisch betriebene Maschine ein. Wir stiegen runter und ich konnte dann fotografieren so lange und so viel ich wollte :-) :-) :-)
Leider sind die vom Heizraum und dem laufenden Schaufelrad verwackelt. weil zu lange Belichtungszeiten

nikomid
19.01.2020, 23:02
das wäre eine absolute schande wenn man dieses schiff nicht erhalten würde! Mit der Weile werden auch die häßlichsten 70er Jahre Gebäude z.B. (Hertie in Aachen, FH Gebäude in Köln) unter Denkmalschutz gestellt obwohl die überall noch haufenweise rumstehen und dann ist man nicht willens den letzten Passergierdampfer vom Rhein zu erhalten

Grüße
Dominik

slowman
20.01.2020, 11:15
Hallo zusammen,

wenn ich diesen Link https://de.wikipedia.org/wiki/Denkmalschutz#Vergleich_der_Landesgesetzgebung richtig interpretiere, wird es in Baden-Württemberg problematisch ein Schiff, welches zur Gattung Technik gehört, unter Denkmalschutz zu stellen, da diese Kategorie im Landesgesetz nicht vorgesehen ist.
Man muss sich am Ende auch fragen ob es denn Aufwand und die Kosten wert ist. Sinnvoller wäre es doch, dass man einen Förderverein gründet und versucht Gelder und Spenden für eine Sanierung aufzutreiben. Mit ein wenig Geld in der Rückhand hat man dann auch eine bessere Verhandlungsposition gegenüber Bund und Land hinsichtlich Fördergeldern. In ähnlicher Art und Weise wurde es wohl beim Kölner Ratsschiff auch bewerkstelligt. Findet man keine Unterstützer oder edle Spender darf und muss man getrost davon ausgehen dass kein weitreichendes Intresse am Erhalt besteht, dies sollte und muss man dann auch so akzeptieren.
Ich bin in diversen Foren zumindest als Leser aktiv, liest man in Eisenbahnforen kommt dieselbe Thematik bei Dampfloks zum Tragen, in Seeschiffforen ist es ähnlich, siehe damals GTS Finnjet, TS Hamburg oder auch aktuell die Seute Deern. Fordern kann man einen Erhalt schnell, wer die Musik dann dauerhaft bezahlt steht auf einem anderen Blatt Papier. Einen Steuerzahler hier bei uns im tiefsten bayern wird ein Erhalt eines Dampfers auf dem Rhein eher sekundär tangieren und er wird kein Verständnis dafür aufbringen. Dem bayerischen Steuerzahler ist der Erhalt des ältesten Bauernhofes seiner Kommune wichtiger.
Letztendlich bestünde ja auch irgendwann die Möglichkeit die Goethe wieder in den Ursprungszustand zurückzubauen wenn diese aus demLinienverkehr genommen wird, damit hätte man einen Dampfer dieser Baureihe erhalten und selbst wenn die KD ihn irgendwann ausmustert dürfte der Zustand dann noch besser sein als der des Mannheimer Schiffes.
Wenn einem allerdings wirklich so viel an dem Schiff liegt soll er doch mit der Gründung eines Vereins beginnen, sich Mitstreiter suchen, was hier im Forum und durch entsprechende Mitteilung in der Presse sowie soziale Medien problemlos möglich sein sollte,und das Vorhaben auf Machbarkeit und Finanzierbarkeit abklopfen und ggf. realisieren. Ein Verein ist schnell gegründet, die Kosten dafür überschaubar und wenn das Projekt nicht von Erfolg gekrönt ist auch schnell wieder liquidiert. Nur immer Fordern was man könnte und was man müsste verbunden mit dem Ruf nach dem Staat halte ich für wenig zielführend.

Viele Grüße
Chris

nikomid
20.01.2020, 18:12
Denkmalschutz darf sich nicht einfach am Kosten Nutzen Verhältnis orientieren, wenn es nur noch ein Exemplar gibt, welches typisch für eine einstmals wichtige Gattung ist, dann ist die Bedeutung viel höher als bei einem Gebäude von dem noch hunderte gleichartige existieren.

Für mich ist es völlig OK, wenn meine Steuergelder z.B. zur Sicherung des Ludwigskanals eingesetzt würden, auch wenn ich nicht in Bayern wohne, ich weiß allerdings nicht ob dies überhaubt eine Bundesangelegenheit ist. Das Interesse seitens der Bevölkerung ist kein wesentliches Kriterium, da sich dies im Laufe der Jaharhunderte auch wieder ändern kann. An dem Erhalt des ehemaligen Hertie in Aachen haben auch nur Denkmalschützer ein Interesse, wirklich gefallen tut das Teil mit seiner abweisenden, fensterlosen Fassade kaum jemanden.

Die Architekten haben politisch halt eine mächtigere Lobby als die Ingenieure, deren Krempel muss man auch dann erhalten wenn es noch so häßlich ist und des hunderte weitere davon gibt....

In Amerika sind übrigends einige Schife als historische "Landmark" geschützt.

Gruß
Dominik

Muranfan
22.01.2020, 17:44
Werte Freunde der MAINZ,

anbei eine Aufnahme von Museumsschiff MANNHEIM am 26.03.2019 - zum Anlass passend schaltete sich die Kamera "automatisch" auf schwarz/weiß.............:fragkratz:

Hoffentlich bleibt dieses Schiff erhalten.

Grüße
Muranfan

Rainer Großimlinghaus
01.04.2020, 20:15
Lieber Herr Ruthof,
die Situation um das DS Mainz spitzt sich offensichtlich zu: In der Schweizer Dampferzeitung von März 2020 lese ich auf Seite 56:
"Die Zukunft des Museumsschiffes in Mannheim ist ungewiss, denn seit dem 31. Dezember 2018 ist der Betrieb eingestellt, der TÜV ist abgelaufen, ebenso die Liegegenehmigung. Die Generalsanierung wurde aus Kostengründen bisher nicht angegangen.....Nun soll im Frühling eine Entscheidung über den Erhalt des Schiffes gefällt werden." Ferner wurde berichtet, dass ein "An-Land-Holen auf Betonfundament" verworfen worden sei (Gott-sei-Dank!). Es drängt also. Ich bin der festen Überzeugung, dass hier wirklich nur ein privater Großspender für eine Rettung in Frage kommt. Auch, wenn wir derzeit ganz andere Sorgen haben.... Andernfalls war's das, so traurig es ist.
gez.
Rainer Großimlinghaus

Hummel-Ruthof
05.05.2020, 17:24
Wie in der Rheinischen Post vom 30. April 2020 zu lesen, gibt es vielleicht eine Chance, die "Mannheim" ex "Mainz" vor der Abwrackung zu retten. Immerhin würde sie in Düsseldorf zu ihrem alten Heimathafen zurückkehren.

klt-cgn
06.05.2020, 09:39
... und eben fand ich den nachfolgenen Artikel von heute aus der Rhein-Neckar-Zeitung.

Ich hoffe, dass es für das Schiff gut ausgehen wird und es schwimmend erhalten bleibt.

Gruß aus dem Kölner Süden
Kalle

Rainer Großimlinghaus
06.05.2020, 13:54
Sehr geehrter Herr Hummel,

nach langer Zeit ist dieser RP-Artikel endlich wieder einmal ein Hauch von Hoffnung für den Dampfer Mainz. Wie sehr richtig beschrieben wird, hat dieser Dampfer einen deutlichen Bezug zu Düsseldorf, viel deutlicher übrigens als zu Mannheim. Den Dampfer Mainz habe ich als Jugendlicher noch wöchentlich von Düsseldorf nach Krefeld-Uerdingen und anschließend von Düsseldorf nach Linz bzw. Königswinter fahren sehen. Den Dampfer also wieder zurück an den Rhein nach Düsseldorf zu holen hätte sowohl für das Schiff, wie auch für den Niederrhein eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Was mich allerdings wundert ist die Aussage, dass die Mainz noch über funktionsfähige Maschinen bzw. Kesselanlagen (inzwischen ja längst auf Öl umgestellt) verfügt. Ich meine gelesen zu haben, dass die Maschine lediglich zu Demonstrationszwecken elektrisch in Bewegung gesetzt werden kann. Das hätte mit der Fahrfähigkeit des historischen Schiffes wenig zu tun. Gleichwohl wäre es mehr als begrüßenswert, die Mainz an das Düsseldorfer Rheinufer zu holen. Dann wäre der Dampfer wenigstens dort, wo er ursächlich hingehört. Ihn für Einzelfälle fahrfähig zu bekommen wäre ein zweiter Schritt. Fahrfähig übrigens ist der ehemalige Raddampfer "Rheinland" (ex."Rüdesheim" unter dem Namen "De Majesteit" ) in Rotterdam, also -wenn man so will- irgendwie sogar auch noch auf dem Rheinwasser....
Also: hoffen wir!!!
gez.
Rainer Großimlinghaus

friederix
06.05.2020, 18:18
Hi,

ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum "der Deutschen Fluß", als der der Rhein ja gilt, nicht das Potential haben sollte, zwei "richtige Dampfer" finanziell gewinnbringend zu betreiben.
(Dampfloks gibt es ja auch noch zu Hunderten.)

Ich stelle mir das so vor.
Die Mainz und die Goethe werden wieder auf Dampf (natürlich mit Ölfeuerung) umgestellt.
Die Mainz bedient die Strecke Düsseldorf-Koblenz und die Goethe Koblenz- Rüdesheim; wie ja jetzt schon.
Für zwei Schiffe sollte auch eine zentrale Logistik in Koblenz machbar sein.

Woanders funktionieren Dampfschiffe ja auch noch.
Und wenn der Rhein das Potential dazu nicht hat, dann weis ich nicht welcher Fluß überhaupt.

Da könnte man doch ganze pauschale Reiseprogramme mit veranstalten.
In Koblenz-Lützel gibt es ja noch ein Eisenbahnmuseum und ein Wehrtechnisches Museum, in Andernach den Geysir, in Bonn das Haus der Geschichte, meinetwegen von Rüdesheim noch ein Tagestrip nach Speyer ins Technik Museum usw. usw. - eben ein Urlaub für Technik-Freaks; und die gibt es.
Und das Ganze wäre auch noch wetterunabhängig; in Deutschland nicht ganz unwichtig!

Perfiderweise kommt jetzt noch Corona ins Spiel. Lange Zeit waren 75% der Deutschen, die Inlandurlaub machten nur an den Küsten oder im Voralpenland unterwegs.
Da reichten schon in den vergangenen Jahren die Kapazitäten im Sommer nicht mehr.

Da ist also keine Steigerung des Tourismus mehr möglich.
Also wird sich die künftig steigende Zahl der Inlandtouristen etwas anderes suchen müssen.

Ich denke, der Rhein, der seit den 70ern fast verpönt war, wird mehr Bedeutung gewinnen, und zwar auch bei denen, die nicht nur mit viel Komfort, viel Essen, Stadtbesichtigungen Im Rudel und abends ein bisschen seichter Musik herumschippern wollen.

Der Rheinsteig versucht's ja, zwei richtige Dampfschiffe wären da ein bestimmt ein Erlebnisgewinn,

Alles nur mein Traum, aber träumen darf man ja ..
Das wäre nämlich genau das Richtige für mich: 2 Wochen auf dem Rhein mit einem Dampfschiff, zwischendurch Aufenthalte in Technik-Museen und abends ein nettes Bier in einem Hotel mit Biergarten am Rhein.
(Museen-Besuche sind anstrengend) :dream:

Liebe Grüße in die Runde,

Fried

Flo
06.05.2020, 20:02
So faszinierend dieser Traum wäre - die heutigen Vorschriften (bei der "Mainz") und technische Gegebenheiten (unreparierbarer Bruch im Maschinen-Hauptfrahm der "Goethe" - Kriegsschaden) machen eine Realisierung eher unmöglich...

Rainer Großimlinghaus
06.05.2020, 20:49
Alles wahr und alles richtig! Aber: Es gibt auch Ausnahmegenehmigungen, zumal für ein derartiges technisches Industriedenkmal wie DS Mainz. Dass ein derartiges schwimmendes Juwel nicht mehr in einen "Regelverkehr" integriert werden kann und sollte, ist ja wohl klar. Gleichwohl sollte man so eine Chance nicht gleich beiseite legen. Erst einmal nachdenken und nach konstruktiven Lösungen suchen; Und zwar zu Gunsten der Mainz! Unken kann jeder. Die Idee mit dem neuen Standort Düsseldorf ist jedenfalls ein richtiger Schritt.
Gruß
Rainer Großimlinghaus

nikomid
06.05.2020, 20:51
ich denke der Vorstand der KD geht lieber den leichten Weg, ein paar Saufdampfer immer ein paar Kilometer in Köln auf und ab fahren zu lassen ist organisatorisch einfach und das Geschäfstmodel hat wenig Risiken. Bei der Goethe hat man leichtfertig das Herz rausgerissen und war froh den komischen Dampfantrieb endlich los zu sein. Es gib keine unreparierbaren Schäden, die Reperatur wäre um den Faktor 10 oder mehr billiger als ein neuer Dampdantrieb wie wir es in der Schweiz sehen können. Spätere Aussagen dass man nicht für ein Schiff den ganzen Aufwand des Dampfantriebs weiterbetreiben wollte sind wesentlich ehrlicher.

Dampflokomotiven werden mit Enthusiasmus betrieben, der ist bei der KD nicht zu finden.

friederix
06.05.2020, 21:20
Unmöglich würde ich nicht unbedingt sagen.
Das Geld für Schiffsneubauten hat in den letzten 10Jahren Mayer und Fincantieri abgesaugt.
Der Markt ist jetzt wohl tot, was mir persönlich für die Meyer Weft (https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article228934045/Corona-Krise-Kreuzfahrt-Schiffe-Meyer-Werft-Covid-19-Kurzarbeit-Jobabbau.html) sehr leid tut.

Auch die Nasenbären von Viking, die auf ja fast ausschließlich auf amerikanische oder britische Touristen und deren Präferenzen setzen haben jetzt ein Problem-
Und wieder ist Mayer bzw. Neptun betoffen.

Naja, gibt es überhaupt jemand, der in der aktuellen Lage kein Problem hat?

Ich gesundheitlich (noch) nicht, wirtschaftlich natürlich.

Aber wenn ich nicht fast 65 sondern nur 30 Jahre alt wäre, würde ich auf Tourismis in Heimatnähe setzen, - da müsste man auch nicht auf billig machen:
Da genügt Zufriedenheit.

friederix
06.05.2020, 21:50
ich denke der Vorstand der KD geht lieber den leichten Weg, ein paar Saufdampfer immer ein paar Kilometer in Köln auf und ab fahren zu lassen ist organisatorisch einfach und das Geschäfstmodel hat wenig Risiken.

Dachte man, leider ist der worst case gerade eingetreten.
Natürlich sind die Saufdampfer im Trend, was soll die KD denn machen, wenn's das Volk so will.

Die alten fahrplanmäßigen Routen haben ja nicht mehr funktioniert. (1963 wusste ich immer, um 10:05 kommt in Linz/Rhein die Berlin vorbei, ich kannte für alle Schiffe die Zeiten)

Aber immerhin hat die KD sich am Leben erhalten können; sowas geht wohl nur mit diesen Eventschiffen.
Für die bin ich eben zu alt wie auch für viele andere Dinge.
Werde ich mich wohl mit abfinden müssen.

Aber nochmal: Ich verstehe einfach nicht, warum der Rhein nicht Potential haben sollte, nostalgische Dampfschifffaht wirtschaftlich zu betreiben.
Der Mittelrhein ist Weltkulturerbe... Manno :fragkratz:

Flo
06.05.2020, 22:44
Ich bin seit Jahrzehnten auf der "Schönbrunn" aktiv und habe die sukzessive Verschärfung hautnah mitbekommen. Nach Jahren der provisorischen provisorischen Zulassung (= Abladen der gesamten Verantworitung auf den Kapitän) gibt es jetzt immerhin ein Gemeinschaftszeugnis, das haarsträubend ist.

Da die "Schönbrunn" im Originalzustand erhalten ist (kein Hiflsantrieb, kein Bugstrahler), wurde das freie Einsatzgebiet auf die Stauräume der österreichsichen Donau eingeengt.
Fahrten in der Fließstrecke Wachau oder unterhalb Wiens dürfen nur mit Begleitschiff durchgeführt werden! (kuriose Ausnahme: Sonnwendfahrt! Begründung: da ist sowieso die Schifffahrtsaufsicht anwesend!!)
Grenzübertritt untersagt (d.h.: Passaufahrten sind unmöglich geworden).
Wir führen jetzt einen 800kg schweren Anker! (Obwohl der Originalanker gerade bei der Havarie zur Sonnwendfahrt vor einigen Jahren eindrücklich gezeigt hat, daß er vollkommen entspricht!).
Der Austausch der Rettungszillen gegen normgerechte Blechnachen konnte nur mithilfe des Denkmalamts abgewehrt werden, der Einbau eines Heckankers (!) nur mit dem Hinweis, daß bei dessen Einsatz das Heck baulich bedingt wohl abreißen würde.
Die Benutzung der vorhandenen Unterdeck-Passagierkabinen durch Fahrgäste wurde untersagt...ich könnte noch lange weitermosern!

Wirtschaftlich billiger wäre z.B. die "Cäcilie"-Maschine aus Holland zu kaufen und ein neues, allen Vorschriften entsprechendes Schiff darum herum zu bauen.

Hummel-Ruthof
10.05.2020, 17:44
Ich hoffe, dass es doch noch eine Möglichkeit gibt, diesen letzten Raddampfer der KD dem Rhein zu erhalten. Gestern erschien dieser Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung, für den ich Frau Warlich-Zink sehr dankbar bin.

Hummel-Ruthof
23.06.2020, 17:12
Am 3. Juli sollen in Mannheim die Würfel fallen, wie die Rhein-Neckar-Zeitung kürzlich berichtete.
Und dann ist da noch Düsseldorf. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.

klt-cgn
03.07.2020, 08:52
Hallo zusammen,

wie der beigefügten Meldung aus "Die Rheinpfalz" zu entnehmen ist, hat der Stiftungsrat des Technoseums hat am Donnerstag entschieden, das Mannheimer Museumsschiff einerseits einer Mannheimer Privatinitiative anzubieten, gleichzeitig aber auch Gespräche mit der Stadt Düsseldorf zu führen.

Ich habe nach wie vor große Hoffnung, dass dieses Schiff erhalten bleibt.

Viele Grüße aus Köln
Kalle

Rainer Großimlinghaus
15.07.2020, 12:39
Am 14.07.2020 gab es im WDR Fernsehen einen Bericht über die Bemühungen der Stadt Düsseldorf, die MAINZ wieder an ihren Geburtsort zu holen: WDR, "Lokalzeit Düsseldorf", zu finden in der Mediathek des WDR https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-duesseldorf/video-lokalzeit-aus-duesseldorf---682.html Position 7
Viele Grüße,
gez. Rainer Großimlinghaus

friederix
15.07.2020, 21:00
Also gibt es jetzt tatsächlich zwei Interessenten.
Mannheim will die Mainz behalten und Düsseldorf möchte sie auch für sich.

Wenn Konkurrenz vorhaben ist, fließt auch Geld.
Das macht Hoffnung!

Nur ein Gedanke an mich selbst:
Wenn ich sehe, für welch merkwürdige "Kulturobjekte" sonst das Geld locker gemacht wird, nur weil es im Haushalt verplant ist, ... rede ich hier ieber nicht weiter ...

Gruß Fried

Rainer Großimlinghaus
16.07.2020, 09:13
Zur Info:
In Düsseldorf liegt der Vorgang beim für die Kultur (also auch für die Museen) zuständigen Bürgermeister. Das ist derzeit Bürgermeister Conzen. Er bzw. sein Büro hat bislang alle meine Informationen über das Leben und die Vorgeschichte der MAINZ dankend entgegen genommen. Es bleibt abzuwarten, wie der Kulturausschuss sich positioniert. Ferner habe ich auf private oder in Stiftungen sich befindende Vermögen hingewiesen. In Düsseldorf dürfte auch das eine Option sein. Es müssen ja nicht immer nur öffentliche Gelder sein, zumal in der derzeitigen Corona-Situation die Problemfelder durchaus andere Schwerpunkte induzieren...... In te domine speravi!
Grüße,
gez. Rainer Großimlinghaus

Rainer Großimlinghaus
20.10.2020, 16:58
Aus dem Rathaus von Düsseldorf ist zu hören, dass der Raddampfer MAINZ nun doch in Mannheim verbleiben soll, da sich dort entsprechende Sponsoren gefunden haben.....
Das ist traurig für Düsseldorf und das Schiff, denn dahin hätte der Dampfer nach meiner Meinung besser gepasst als versteckt im Neckar!
Grüße
gez. Rainer Großimlinghaus

friederix
20.10.2020, 18:31
Danke für die Info Rainer,

Immerhin schön, dass sich überhaupt Sponsoren gefunden haben.
Ich verstehe nur die reiche Stadt Düsseldorf nicht, dass sie sich so ein rares Stück Rheinkultur entgehen läßt.
Aber eigentlich gehört die Mainz ja nach Mainz; - oder - noch besser - gemeinsam mit der Stadt Köln nach Köln.

viele Grüße,

Fried

Rainer Großimlinghaus
20.10.2020, 18:51
Das verstehe ich auch nicht. Jammerschade für uns Rheinländer und für Düsseldorf. Aber mit dem Geschichtsbewusstsein war das in Düsseldorf schon immer so eine Sache.
Übrigens hörte ich, dass der derzeitige Eigner von "De Majesteit" (RD Rheinland/Rüdesheim) das Schiff kaum mehr halten kann. Auch da wäre ggf. ein Finger auf Düsseldorf zu zeigen, Aber wen der Entscheidungsträger kann man dafür begeistern?

Viele Grüße
gez.
Rainer Großimlinghaus

nikomid
21.10.2020, 13:03
ich freu mich, dass das Schiff erst mal gerettet ist, ob Mannheim oder Düsseldorf ist mir nicht wichtig. Wieso soll man es schade finden wenn dafür Sponsoren gefunden werden konnten?

Rainer Großimlinghaus
21.10.2020, 13:35
Das bezog sich auf den potentiellen Standort Düsseldorf, den ich für geeigneter halte.
Gleichwohl: Hauptsache, das Schiff bleibt erhalten!
gez.
Rainer Großimlinghaus

binnenvaart
28.11.2020, 07:40
Mannheim - Die Zukunft des Museumsschiffs war lange ungewiss, doch durch den Einsatz einer Initiative kann es gerettet werden. Unter anderem unterstützt der Bund die Sanierung:

Mannheim: Kann das Museumsschiff sein 100. Jubiläum auf dem Neckar feiern? (https://www.mannheim24.de/mannheim/mannheim-museum-schiff-technoseum-zuschuss-stadt-bund-initiative-sanierung-90113570.html)

p-m
16.12.2020, 23:41
Hallo zusammen

Ein weiteres Kapitel zur Geschichte um die Rettung des Museumsschiffs Mannheim (ehemals KD-Raddampfer MAINZ) und deren Finanzierung fand ich eher zufällig hier:
https://www.mannheim.de/de/nachrichten/300-000-euro-vom-bund-fuer-museumsschiff

Freundliche Grüsse

Peter