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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Isteiner Schwellen



sjaak
12.02.2020, 18:48
Sind irgendwo noch informationen , Lotse anweizungen fur die fahrt durch die Isteiner Schwellen bekant .

Buganker
13.02.2020, 08:02
Hallo Sjaak.
Du meinst alte Dokumente, bevor die Schleuse Kembs errichtet wurde?

VG
Patrick

sjaak
13.02.2020, 09:04
Hallo Patrick ,
Das sind die dokumenten / informationen die ich suche .
Sie brauge ich fuur die ubersetzung von Rer Rhein , Leitfaden für die Schiffahrt , fur das Niederländische Forum ; Kustvaart .
Ich wolte auch informationen uber die dienstwohningen an die üfers der Oben Rhein .

VG
Sjaak

Norbert
13.02.2020, 14:11
sjaak, ich denke das wird nicht Einfach, die Schleuse Kembs wurde 1928 errichtet.

Vielleicht kann man Dir beim Museum "Verkehrsdrehscheibe Schweiz" in Basel weiterhelfen.

http://www.verkehrsdrehscheibe.ch

kontakt@verkehrsdrehscheibe.ch

Gruß Norbert

magisternavis
13.02.2020, 20:27
Hallo sjaak,

vielleicht hilft das weiter: http://www.rheinschifffahrtsgeschichte.de/Links%20zu%20Mainz%201880/Baselfahrt.html

Im Text ist das Foto eines Dampfschiffes und weiterer Text eingebunden. Du muß auf "Bild ansehen" klicken.

VG
Werner

Gernot Menke
13.02.2020, 22:30
Hallo Werner,

die Fragezeichen in dem Link an einzelnen Stellen sind lustig, offenbar konnte sich der Autor z.B. die elektrischen Lokomotiven nicht vorstellen. Gemeint sind natürlich die kleinen französischen Treidelloks, die etwa ab den dreißiger Jahren überall in Frankreich an stark befahrenen Kanälen über die Gleise zockelten. Das stimmt also.

Zum Hüninger Kanal, der die Oberrheinfahrt nach Basel mit Penischen unter Umgehung der Isteiner Schwelle ermöglichte, schrieb mir Hans Peter Duhr schon vor längerer Zeit:

"Der Hüninger Kanal erlebte eine starke Belebung ab etwa 1910. Ich denke, daß 1905 etwa das erste Dampfboot Basel erreichte, nachdem das Werk von Gottfried Tulla bis Basel vollendet war, also die Oberrheinregulierung.
In den Jahren danach zeigte sich immer mehr die Idsteiner Schwelle im Fluß und machte zusehends die Baselfahrt schwieriger. Während die Baselfahrt angefangen hatte sich zu etablieren, wurde sie zusehend schwieriger.

Wohl in dieser Zeit besann man sich auf den Hüninger Kanal, der nun die Mengen ab Straßburg über den Rhein Rhone Kanal nach Basel brachte.
Die Treidelbahn (ab 1929) gab sicher nicht allein den Ausschlag für die enorme Steigerung der Mengen, vielmehr machte sie diese aber möglich. Im Übrigen war es nicht die CGTVN (Compagnie Generale de Traction sur les Voies Navigables = Allgemeine Gesellschaft für das Treideln auf den Wasserstraßen), sondern ab Niderwiller die Traction de l´Est ("Treidelgesellschaft des Ostens") mit etwas kleineren Treidelloks und ich denke auch einer etwas schmaleren Spur. Aber nur auf dem Rhein Marne Kanal bis Straßburg und dem Rhein Rhone Kanal bis Mülhausen bzw. Hüningen.

Als die Schifffahrt an der Idsteiner Schwelle endgültig unmöglich, sprich sinnlos wurde, besann man sich auf die im Versailler Vertrag vereinbarte Kanalisierung des Rheins auf der Grenzstrecke zur Stromgewinnung. Also in erster Linie Stauwehre für die Kraftwerke unter Freihaltung der freien Schifffahrt, also auch der Bau von Schleusen.

Kembs wurde also in Angriff genommen und etwa 1935 bis 1938 in Betrieb genommen, der Rhein nach der Schleuse mit Kraftwerk wieder in das alte Bett entlassen.
Nun ging die Rheinschifffahrt wieder wie zuvor, eigentlich noch etwas besser, weil jeder Kilometer weiiter talwärts leichter war wegen des geringeren Gefälles."

Ich kürze diesen interessanten Text hier ab, weil die Isteiner Schwelle im Folgetext nicht mehr betroffen ist - sie wurde ja nun von der Schleuse Kembs umgangen.

:wink: Gernot

Rolf Gertsch
14.02.2020, 00:04
Hallo miteinander

Mir wars als ob ich vor einiger Zeit irgendwo gelesen habe das der Bau der Schleuse Kembs durch dich Schweiz finanziert (ev teilfinanziert) wurde. Die Kosten beliefen sich für den Bau damals auf 1 Million Schweizer Franken.

Ich habe den Artikel gesucht aber nicht gefunden. Aber wie ich das BSF kenne, haben wir schon bald eine Antwort dazu:smile1:

Liebe Grüsse vom Rolf

p-m
14.02.2020, 17:58
Hallo sjaak
Hallo zusammen

Lotsenanweisungen über die Durchfahrt durch die Isteiner Schwellen habe ich leider keine, aber im Buch von Barbara Lüem, Heimathafen Basel, Die Schweizer Rhein- und Hochseeschifffahrt, erschienen 2003 im Christoph Merian Verlag (ISBN 978-3-85616-189-7) (https://www.merianverlag.ch/produkt/basel-und-geschichte/heimathafen-basel/233638cf-c573-4419-8004-0aa1342a4af6.html) gibt es im Kapitel "Die schwierige Zähmung des freien Oberrheins: Rheinregulierung und Kanalbau" auf den Seiten 30-33 Informationen zum Bau des Grand Canal d'Alsace (Rheinseitenkanal) und was Dich vielleicht interessieren könnte, eine Beschreibung über die Durchfahrt durch die Isteiner Schwellen. Ich bitte um Verständnis, dass ich mich nicht mit dem Christoph Merian Verlag in Basel (Copyright) anlegen möchte, und daher diese 4 Seiten hier im Forum aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen kann. Auf Wunsch könnte ich Dir diese 4 gescannten Seiten als E-Mail-Anhang senden, dazu brauche ich Deine E-Mail-Adresse (bitte als Private Nachricht senden und nicht nicht hier im Forum veröffentlichen).

Hier noch einige Fakten: Der Bau des Grand Canal d'Alsace (Rheinseitenkanal) begann 1928. Das Stauwehr Märkt, das Kraftwerk Kembs und die Rheinschleuse Kembs wurden 1932 in Betrieb genommen. Mit diesem obersten Teil des Grand Canal d'Alsace (Rheinseitenkanal) wurden die Isteiner Schwellen umfahren und die sogenannte "Basler Fahrt" ganz wesentlich erleichtert. Unterhalb der Schleuse Kembs wurde die Schifffahrt über einen Durchstich wieder in den sogenannten Altrhein geleitet. Die Fortsetzung des Grand Canal d'Alsace konnte erst nach dem 2. Weltkrieg gebaut werden. 1952 wurde die Schleuse Ottmarsheim in Betrieb genommen und der Durchstich unterhalb von Kembs zugeschüttet.

@ rolfgertsch: Über eine Mitfinanzierung der Schweiz des Baus des Grand Canal d'Alsace (Wehr Märkt, Kraftwerk Kembs und Schleuse Kembs) konnte ich keine Informationen finden. Weil der Rückstau des Stauwehrs Märkt und des Kraftwerks Kembs bis nach Basel (bis zur Mündung der Birs) reicht, und die Schweiz das Gefälle bis zur Landesgrenze nicht zur Energieerzeugung nutzen kann, bekommt die Schweiz 20% der im Kraftwerk Kembs erzeugten elektrischen Energie.

Einzelheiten gibt es hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Isteiner_Schwellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Kembs
https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinseitenkanal

Freundliche Grüsse aus Basel :ch:

Peter

p-m
15.02.2020, 22:36
Hallo Rolf
Hallo zusammen

@ Rolf, Du hast vor einiger Zeit irgendwo ganz richtig gelesen, die Schweiz hat sich nicht nur am Bau der Schleuse Kembs, sondern am ganzen Grand Canal d'Alsace (Rheinseitenkanal) beteiligt.

Berichtigung und Ergänzung zu meinem Beitrag #8 von gestern (14.2.2020):
Wenn man den ganzen Text der Seite 31 (Buch Heimathafen Basel, Kapitel Rheinregulierung und Kanalbau) richtig liest und nicht nur überfliegt, bekommt man mit, dass sich die Schweiz angesichts der prekären finanzielle Lage Deutschlands [nach dem 2. Weltkrieg] bereit erklärte, 60% der Kosten [des Rheinseitenkanals] zu tragen. Frankreich seinerseits verpflichtete sich, die Anlagen 3 Jahre nach ihrer Fertigstellung zu übernehmen und zu unterhalten.

Ich werde nur noch älter, entschuldige mich und streue mir Asche aufs Haupt… :fragkratz:

Freundliche Grüsse

Peter

Rolf Gertsch
15.02.2020, 23:02
Hallo Peter und alle Anderen

Nun geht es weiter: Kann es sein dass das ganze Kies welches beim Bau des Kanales als Reparationszahlungen den Niederländern zugesprochen wurde?

Grüsse vom Rolf

Rheinlotse Klaus
16.02.2020, 00:07
Hallo zusammen!

So langsam entwickelt sich der Diskurs vom Ausgangsthema weg. Ist aber sicher interessant. Sollte man da nicht vielleicht einen neuen Trööt von machen?

Gruß, Klaus