Rhine River Patrol

Hallo User,

was ich schon jahrelang mal angehen wollte, kam mir gestern in den Sinn. Es geht bzw ging um die militärische Überwachung des Rheins zwischen der deutsch-französischen Grenze bei Lauterbourg http://www.binnenschifferforum.de/im...frankreich.gif, Strom km 352, und nördlich von Lorch, Strom km 544, wie sie 1949 eingerichtet wurde und bis 1986 bestand.

Es war eine US-amerikanische Sondereinheit, die Rhine River Patrol, die der U.S.Navy, also der Marine der U.S.A. unterstellt war. Ihr Sitz war in Wiesbaden-Schierstein und ein Teil der Bootseinheiten operierte von dem Randgewässer des Rheins bei Schierstein aus. Andere Städte mit Teilen dieser Einheit waren Mannheim und Karlsruhe.

Hier eine kleine Karte des Kommandoreviers samt ihrer Untergliederung in Streckenabschnitte und deren Sitz auf deutschem Boden in der ehemaligen US-Zone und etwa 35 Jahre lang in der Bundesrepublik Deutschland.

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Vielleicht kann sich der eine oder andere von euch noch an ungewohnte Patrouillen und Maneuver in diesem fast 200km umspannenden Stromabschnitt erinnern; vielleicht auch deshalb, weil eine Kompanie der deutschen Wehrmacht von 1958 an bereitgestellt wurde. Sie nannte sich Pionier-Fluß-Kompanie 791 und war bis 1986 in Alarmbereitschaft für den Ernstfall feindlicher Auseinandersetzungen auf dem Rhein. Im Zuge der Umstellung wurde 1958 der Standort der U.S.Navy in WI-Schierstein der Bundeswehr übergeben.

Gruß Eberhard

Moin moin Eberhard,

schau doch mal auf dieser Seite: www.flusspioniere-schierstein.de
Da wirst Du bestimmt einige Sachen finden.

Falls Du was zum Verbleib der Landungsschiffe Typ "Mannheim" wissen willst, da hab ich einge von wieder gefunden.

Fotos hab ich vom Flusspatrolienboot "Magnum" und von der "Bodanfähre", welche bei der WTS in Koblenz liegen.
(Die durfte ich 2011 mit einer Ausnahmegenehmigung fotografieren - die sind sonst nicht zugänglich ... :pfeif:)

Gruß Alex :wink:

Hallo Alex,

ich weiß ja nicht, ob du deine Fotos, die mit Spezialgenehmigung entstanden sind, einstellen magst. Interessant wäre es allemal. Ich habe in den 1950ern Schiffe noch nicht abgelichtet.

So bleibt mir nur, für einen ersten Eindruck des Arsenals, ein typisches Landungsboot der U.S.Navy, das der Abteilung in Schierstein unterstellt war. Es ist einer Dokumentation der U.S.Army entlehnt; denn letzten Endes diente der Service der Rhine River Patrol den Landstreitkräften der U.S.A.

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Nach 1958 sind die Flottillen der U.S.Navy in deutsche Hände übergegangen. Von 1986 an hielt die Bundeswehr diese Geschwader nur noch in Reserve, die in Beitrg #1 genannten Flußpioniere existierten fortan als Geräteeinheit.

Gruß Eberhard

Hallo,

als weiterer Schiffstyp kamen bei der Rhine River Patrol mehrere Arten von Pionier-Sicherungsbooten hinzu. Sie dienten bei der Querung des Rheins durch Landungsboote oder auch beim Einsatz von kurzzeitigen militärischen Brücken zur Abschirmung der Truppenteile vor feindlichen Angriffen aller Art, aber speziell zu Lande und zu Wasser. Hier im Cache ein kleiner Einblick in verschiedene Wasserfahrzeuge, die bei der Sicherung zur Verwendung kamen.

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Natürlich gilt auch hier, dass die in den 50ern bei der U.S.Army gebräuchlichen Boote von 1956 an auf die Bundeswehr übergingen, weil die US-amerikanische Einheit 1958 "cased the colors" (zu Deutsch, die Fahnen einholten) und ihre Stützpunkte in Schierstein, Mannheim und Karlsruhe ans deutsche Heer abtraten.

Gruß Eberhard

Moin Eberhard,

Zitat:

---

ein typisches Landungsboot der U.S.Navy,

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Das war das Landungsschiff Typ "Mannheim".
Davon gab es 16 Stück, aufgeteilt in 10 Boote des Typs "Mannheim 51A" (L1001 - L1010)
und 6 Boote des Typ "Mannheim 53" (L1011 - L1016).
Dann gab in Schierstein noch 7 Landungsboote vom Typ „Oberwinter“.

Hier noch mehr Infos darüber auf der Seite:
1) www.panzerbaer.de/helper/bw_flusspikp-a.htm
2) www.panzerbaer.de/helper/bw_pi_lb_mannheim-a.htm

Aus einem Teil dieser Landungsboote wurden die späteren Mehrzweckfeuerwehrfähren:
www.panzerbaer.de/helper/bw_pi_lb_mannheim-c.htm

Das waren:
- RPL 2 Wiesbaden - Branddirektor F. A. Schneider -04306500
- RPL 5 Bingen - 04306470
- RPL 6 (ex Feuerwehr Remagen, 2008 außer Dienst gestell)
- RPL 7 Remagen - 04605810 ex Feuerwehr Altrip
- RPL 8 Germersheim - 04606800
- RPL 9 St.Goarshausen - 04306490

Weitere Landungsboote im zivilen Einsatz:
- Sirene
- Reservist - BLF - 04806080
- Forschungsschiff „Terramare 1“
- Magnetbergungsschiff "Magnet"
- Frachtfähre „Pioneer II"
- Frachtfähre „Onkel Otto“
- Taucher 9 - Kranschiff - 04029500
- Frachtfähre “Harle Riff“
- Rheinfähre - 04605980
- WATI 18
(Ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit...)

Bei den Franzosen gab es wohl ebenfalls Landungsfähren Typ "Mannheim", da weiß ich aber nichts näheres zu.

Gruß Alex :wink:

Moin Alex,

danke für deine Ergänzungen und Erläuterungen. Die U.S.Navy hatte für das Übersetzen von schwerem Gerät auch Landungsboote britischer Herkunft, wie das LCU (=Landing Craft Utility=Landungsboot Nützlichkeit), welches hier im Bild 1954 bei Germersheim zum Transport einer 280mm-Kanone über den Rhein bei der militärischen Übung Big Lift eingesetzt wurde.

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Auch dieses LCU der U.S.Navy war im Einsatz für die U.S.Army und 1954 der Rhine River Patrol, Unit K (=Einheit K wegen Karlsruhe), angegliedert.

Gruß Eberhard

Bei Christof Ruthof in Mainz-Kastel wurden 1953 zwei Patrouillenboote für die US Navy/Army gebaut:
USN 25, Baunr. 1366 und USN 29 Baunr. 1374.
Gibt es von den Booten Bilder, die ich in der "Geschichte der Ruthofwerft", die ich gerade bearbeite, verwenden könnte?

Moin moin Hummel-Ruthof,

eine Google Suche brachte diese Seite zum Vorschein: www.usarmygermany.co
Dort ist ein Foto der USN 29 zu finden.

Gruß Alex :wink:

Moin Faehrenfan,

vielleicht kannst Du mir etwas über den Verbleib der Flußfähren vom Typ Mannheim sagen?

Herzliche Grüße
Der Reservist

Hallo Herr Hummel,
im Februar wurde eines der beiden Patrouillenboote verschrottet. ( Schade, schade, schade.)
Wenn ich herausgefunden habe wie man Fotos als Anhang versendet,
schicke ich Ihnen einige Bilder.
Mit freundlichen Grüßen,
KäptenRobert.