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Hallo Festival,
du glaubst doch nicht, daß ein Schiffsführer oder eine Reederei jemand beschäftigt, der nur herumsteht um Fahrzeit zu bekommen.
Ich bin Quereinsteiger und habe auf jedem Schiff, auf dem ich war immer voll mitgearbeitet.
Außerdem, wenn man etwas lernen will, dann muß man schon auch nachfragen und bekommt dann immer Hilfe.
Kein Mensch ist allwissend und jeder lernt sein ganzes Leben.
Egal ob Quereinsteiger oder nicht.
Grüße Joana
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Liebe Joana,
die Wahrheit liegt meistens irgendwo in der Mitte. Sicher hast du Recht, wenn du von deinen Erfahrungen ausgehst. Es gibt aber in der Schiffahrt zahlreiche Fälle, wo Einige nur über die Fahrzeit zum Matrosen geworden sind.
Die haben nichts oder zumindest kaum etwas in Sachen Schiffahrt gemacht. Waren teilweise noch nicht mal die drei Jahre an Bord.
Natürlich ist das Betrug, wenn man Bordtage einträgt, ohne das der Decksmann (-frau) überhaupt an Bord ist. Aber es wurde und es wird gemacht. Überall wo es keine ausreichende Kontrolle gibt, wird immer Betrogen.
Man macht es bei Verwanden und Bekannten um Denen einen Gefallen zu tun. Man macht es in der eigenen Familie, um die Frau oder Kinder zu Matrosen zu machen. So kann man Besatzungsvorschriften umgehen. Personal kostet Geld und überall wo es um Geld geht wird Betrogen, wenn es die Umstände zulassen.
Es gibt auch keine genauen Regeln was als Bordtag zählt oder kannst du mir sagen, wo es geregelt ist?
Wenn mein Koch auf dem FGS ein Schifferdienstbuch als Decksmann hat und an Bord ist, kann ich ihn nach geltenden Recht einen Bordtag eintragen. Und das auch, wenn er nur zwei Stunden bei der Mittagsfahrt an Bord ist und dabei nur Suppe umrührt.
Möchte ich als Schiffsführer nicht meinen eigenen Beruf abwerten, dann mache ich so etwas nicht. In der Praxis wird es aber gemacht.
Am Ende ist ein Koch nach drei Jahren Matrose, ohne das er jemals eine Leine fest gemacht hat und sonstiges von Schiffahrt weis. Erst wenn der Eintrag Matrose-Motorenwart nach weiterer Fahrzeit ins Buch soll, kommt vom WSA die Frage ob er Motorenkenntnisse hat.
Eine Prüfung gibt es aber nicht. Man ereicht also den "Facharbeiterberuf" Matrose als Quereinsteiger ohne Prüfung. In welchen Beruf geht das noch?
Gruß Thomas
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da hat einer begriffen was ich meine
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Hallo Thomas,
genau so wurde das gemacht und heute genau so.
Spätestens wenn der "Matrose" an Deck steht und einen Draht spleißen soll, weißt du Bescheid.
Oder du weißt genau, das der Matrosen von einem Seelenverkäufer kommt, das Schiff sieht aus wie........,
aber der Matrose fährt bei Nach besser durch das Gebirge wie du, Dann kann der Matrose gut fahren, aber Decksarbeit hat dieser Matrose nie gemacht.
@ Rainier, du weißt aber auch, das man früher mal einen "Zug" mit Kollegen durch Katendrecht gemacht hat und am nächsten Tag hast du dein Patent von Spyck bis Basel gehabt.
In NL mußte man nur 18 Jahren sein, das hast du hier aber schon erwähnt.
Gruß Manfred, der sein Patent noch im Tausendfenster absolviert hat.
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Also ich habe mir jetzt mal das hier alles mal durchgelesen und ich muss sagen mir wurde der spass an der Binnenschiffahrt oder an einer Ausbildung verloren!!!!
Also bleibt mal alle auf dem Teppich:lool:
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Hallo Pollermann,
eine Ausbildung als Binnenschiffer kann ich nur Empfehlen, da der Beruf vielseitig ist und viele Optionen der Berufswahl ermöglicht. Aber wie in jedem anderen Beruf auch kommt es auf den Ausbilder und die Ausbildungsstätte an. Ein Arbeitsplatz auf einem Modernem Schiff ist nun mal ganz was anderes als auf einem Seelenverkäufer zu arbeiten. Hier gibt es Licht und noch mehr Schatten. Die Verdienstmöglichkeiten sind lange nicht mehr so gut, wie noch vor einigen Jahren. Die EU Osterweiterung hat wie befürchtet, voll durch geschlagen. Ferner möchte ich noch Anmerken, in punkto Wasserbau und Schifffahrt sind die Niederlande führend. Das hat was mit dem Stiefmütterchen Dasein zu tun, die die Binnenschifffahrt gegen über anderen Verkehrsträger in Deutschland hat. KEINE LOBBY !!!! In der Politik gilt halt, wer gut schmiert der gut viert