Écluse no 6 de la montée de Golbey
Hallo Gernot
Da der Weg per Auto von Basel nach Charmey über Epinal und Golbey führt, hätte ich sehr gerne vom Land aus Fotos der Schleuse Nr. 6 gemacht. Wie ich in Google Earth gerade feststellte, befindet sich die Schleuse Nr. 6 der Schleusentreppe von Golbey ziemlich in der "Pampa" draussen. Eine Strasse überquert den Vogesenkanal erst bei der Schleuse Nr. 5. Daher werde ich erst vom Wasser aus Fotos der reparierten Schleuse Nr. 6 machen können. Fürs Einstellen der Bilder ins Forum musst Du Dich gedulden, bis Stephan (Gamperdona) oder ich wieder zu Hause sind, da wir an Bord von WILLI keinen Internetzugang haben. Gamperdona entschloss sich erfreulicherweise, mit seinem Sohn einige Tage mitzufahren. SUPER!
:super:
Es ist klar, dass es in den französischen Kanälen altershalber immer wieder Probleme gibt. Die Planer, Konstrukteure und vor allem die Arbeiter, welche diese Kanäle von Hand gebaut haben, kann man nur ehrlich bewundern. CHAPEAU!
Wir trafen unterwegs zwischen Strassburg und Charmes auf einige Probleme mit den Schleusensteuerungen. Z.B. kleine Boote, die viel zu schnell aus der Schleusenkammer herausfahren. Dadurch werden die Lichtschranken zu wenig lange unterbrochen. Für die Steuerung ist die Schleusenkammer daher nicht leer, und sie gibt die Einfahrt nicht frei, das Signal bleibt "rot/grün horizontal" = angemeldet, Schleuse noch nicht bereit. Innerhalb von 5-10 Minuten kam jeweils ein VNF-Mitarbeiter mit dem Auto angefahren und brachte die Steuerung von Hand wieder in Ordnung. Die bei jeder Schleuse vorhandene Sprechanlage zur VNF-Zentrale mussten wir nie benutzen. Die Betreuung der Schiffe auf den Kanälen durch die VNF ist vorbildich.
Durch die vielen Restaurierungen, Renovationen, Um- und Neubauten ist jede Schleuse praktisch eine Einzelanfertigung. Die meisten haben die Normbreite von 5.20 Meter. Wir trafen aber auch einzelne, die nur 5.15 Meter breit sind und andere, die so breit sind, dass auf beiden Seiten von WILLI problemlos Reibhölzer Platz gehabt hätten. Nur ist das leider nirgends angeschrieben, man realisiert es erst, wenn WILLI in der Schleusenkammer festgemacht wird. Du sagst es richtig, der Reiz der alten französischen Wasserstrassen.
Freundliche Grüsse
Peter
Écluse No. 6 du versant Saône
Hallo Peter,
liegt hier nicht ein Mißverständnis vor? Ich denke, es handelt sich um die handbediente Nr. 6 auf der Saone-Seite, also NICHT um die Nr. 6 auf der Moselseite, die eine der mechanisierten (aber von einem Schleusendienst bedienten) Schleusen der Treppe von Golbey ist.
Wenn ich mir die von Dir (unter Wasserstraßen > Französische Kanäle > Schleusentreppe von Golbey; dort Beitrag 6) eingestellte VNF-Verlautbarung ansehe, steht da:
Le vantail aval rive droite de l'écluse 6 du versant Saône étant endommagé …
was ich, obwohl ich ja kein gelernter Romanist bin, übersetze mit:
Da der Torflügel auf der Talseite am rechten Ufer (oder auf deutsch: der rechte Flügel des Untertors) der Schleuse 6 des Saone-Abhangs (Abstiegs )beschädigt ist, ...
Vielleicht seid ihr durch die gleichzeitige Sperrung des Stichkanals nach Epinal auf die verkehrte Nr. 6 gekommen? Meiner Ansicht nach müßtet ihr durchaus bis zum Liegeplatz zwischen der Nr. 1 und der Nr. 2 auf der Saone-Seite bei Girancourt fahren können.
Was die kleinen Boote anbelangt, gibt es in der Tat bei manchen Fotozellen Probleme und wie Du richtig schreibst, darf man auf keinen Fall zu schnell sein. Das gilt nicht nur für die Fotozellen ("Cellules") selbst, sondern auch für die von der Automatik durchgeführten Abläufe. Manchmal muß man einfach warten, bis die Automatik die eingeplante "Penische" hat ausfahren lassen und sie läuft wie am Schnürchen weiter, ohne daß eine Störung vorliegt.
Man braucht etwas Erfahrung in Frankreich. Ich habe bei meinem ersten Mal auf dem Rhein-Marne-Kanal damals auch viel lernen müssen und die VNF-ler bestimmt ganz schön genervt. Diesmal habe ich den Schleusendienst auf meiner gesamten Reise nur ein einziges Mal gerufen und da lag der Fehler nicht an mir, sondern an einem zu geringen Wasserstand im UW, wie ich durch das Fenster des abgeschlossenen Schleusenhäuschens auf der Schalttafel erkennen konnte. Die VNF-ler am Telefon haben gelacht, als ich ihnen sagte, daß im UW Wasser fehlt und die Schleuse daher Doppelrot zeigt. Ansonsten habe ich immer alles hingekriegt, obwohl die neuerdings zunehmenden Cellules oben unter Brücken für kleine Boote oftmals eine Herausforderung sind. Was bin ich manchmal geturnt, um da hinzukommen! Es geht aber auch vom Boot aus von unten, man muß den Dreh nur herausbekommen. Große Boote fahren da einfach so durch!
Es war mein Stolz, die Schleusen klar zu bekommen und ich habe IMMER gewartet, bis das Tor hinter mir zuging. Das dauert manchmal ganz schön lange, wegen der von der Automatik eingeplanten "Penische". Manchmal haben die Cellules aber auch wirklich nicht gezündet und man muß dann wieder zurück, bis das Tor zugeht und wirklich alles klar ist. - In nächster Zeit stelle ich unter Französische Kanäle mal ein paar Bilder zum Thema Schleusenautomatik ein.
Die Kehrseite der Probleme, die kleine Boote hier und da an den Schleusen haben und der Unannehmlichkeiten, die sie dadurch dem VNF (der kommen muß) und anderen Booten (die warten müssen) verursachen, sind nervige Diskussionen an den Eingängen der Kanäle. Da wird telefoniert und gemacht und nachgefragt, bis endlich alles klar ist. Offiziell geht es um irgendwelche VNF-Vorschriften, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß der eigentliche Hintergrund für diese Schwierigkeiten Bedenken sind, man könnte Probleme mit den Cellules bekommen und damit zum Problemfall werden.
:wink: Gernot
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Schleuse Nr. 6S descente du void de Girancourt
Hallo zusammen
Nachdem ich mich vorsichtshalber bei Micha (Stadt_Aschaffenburg) erkundigt habe, ob es erlaubt ist, eine Kopie aus Google Earth mit Schleusenstandorten ins Forum einzustellen, gebe ich nachträglich zum besseren Verständnis ein Satellitenbild von Google Earth mit den Schleusen Nr. 2S bis 8S des Vogesenkanals (früher Canal de l'est) zu meinem Beitrag #14.
Freundliche Grüsse
Peter
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Strassburg - Rhein-Marne-Kanal - Mosel - Vogesenkanal - Charmes
Hallo zusammen
Am 8. Juli 2010 ging es weiter von Strassburg durch den Rhein-Marne-Kanal nach Toul. Beeindruckend ist das Schiffshebewerk von Arzviller. Dieser Schrägaufzug mit 44.55 Meter Hubhöhe ersetzt seit 1969 17 alte Schleusen von 1853. Nach diesem Schiffshebewerk folgen die beiden Tunnel von Arzwiller, Länge 2310 Meter, und von Niderviller, Länge 480 Meter. In diesen beiden Tunneln fährt man mit eigener Kraft. Die Deckenventilatoren im Arzvillertunnel liefen aus unerfindlichen Gründen nicht, und der unbeladene WILLI, der den Tunnelquerschnitt praktisch ausfüllte, schob die Abgaswolken einiger Schiffe vor sich her. Die von einem Vereinsmitglied in weiser Voraussicht gespendeten Ricola-Kräuterzucker waren sehr hilfreich. Eindrücklich ist auch die grosse Schleuse von Rechicourt-le-Château mit einer Hubhöhe von 15.7 Meter, welche seit 1965 6 alte Schleusen von 1837 ersetzt.
In Toul kamen wir auf den obersten schiffbaren Teil der Mosel, der bis Neuves-Maisons auch für Grossschiffe und nicht nur für Pénichen befahrbar ist.
In Neuves-Maisons beginnt der Vogesenkanal, der bis 2003 canal de l'est (Ostkanal) genannt wurde. Im Gegensatz zum Rhein-Marne-Kanal werden die Stauhaltungen des Vogesenkanals über die Schleusen mit Wasser versorgt. Man lässt das Wasser ganz einfach über die geschlossenen Schleusentore laufen. Mit einer Péniche muss man bis auf etwa 50 cm ans obere Schleusentor heranfahren, damit das untere Tor bei ganz eingedrehtem Ruder geschlossen werden kann. Es ist nicht immer ganz einfach, durch den Wasserfall hindurch die Distanz zum Schleusentor abzuschätzen. Gewisse Elektroinstallationen würden einem Strominspektor den Bleistift in den Fingern umdrehen.
Unterwegs trafen wir einige sehr nette Leute, unter anderem die Besatzungen der FORELLE und der RIA. Diese beiden Schiffe teilten in Toul mit WILLI den Liegeplatz. Ein blinder bzw. grüner Passagier fuhr eine Weile mit uns.
Am Abend des 20. Juli 2010 erreichten wir Charmes, wo eine Pause bis zum 25. Juli 2010 geplant war. Durch den Schaden an der Schleuse Nr. 6S im Abstieg zur Sâone und der damit verbundenen Schifffahrtsperre auf dem Vogesenkanal Richtung Süden, wird diese Pause bis voraussichtlich zum 28. Juli 2010 verlängert.
Aus hunderten von Fotos habe ich die eindrücklichsten ausgewählt.
Freundliche Grüsse
Peter
PS: Für Kurzentschlossene gibt es für 1-2 Wochen noch immer Mitfahrplätze, auch für Teilstrecken. Ab Mitte August 2010 gibt es bereits genügend Besatzungsmitglieder und Passagiere.
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Strassburg - Rhein-Marne-Kanal - Mosel - Vogesenkanal - Charmes (FORTSETZUNG 1)
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Strassburg - Rhein-Marne-Kanal - Mosel - Vogesenkanal - Charmes (FORTSETZUNG 2)
Fortsetzung 2
Frage einer sehr erstaunten Freizeitbootsführerin: "Wie kommt man mit einem sooo grossen Schiff (Péniche WILLI) überhaupt in diese kleinen Schleusen hinein?"
Meine ganz spontane Antwort: "Mit Anlauf!" - Gefolgt von der Erklärung, dass WILLI ein Kanalschiff der Freycinet-Klasse sei, und dass Schiffe dieser Klasse ganz speziell für diese kleinen Schleusen in den französischen Kanälen gebaut worden sind.