Bundesschleppbetrieb Monopol

Hallo Norbert,

gibt es zum 17.Juli.1914 Bilddokumente die belegen, das es die M 116 war?
Die Schiffsliste sagt nein, das Schiff ist Baujahr 1922.
Irgendwo muss ein Fehler sein.

Umbenennungen:

Ja es ist wirklich ein Krampf mit den Umbenennungen.
Es sind weniger die Zahlenblöcke, sondern die Amt (Ort) Zuweisungen. Da stehen in der Spalte dem Amt zugewiesen drei Buchstaben und zwei davon durchgestrichen. Kein Datum nix. Welcher der durchgestrichenen Buchstaben, war der Erste durchgestrichene?
Der Wechsel von einem Zahlenblock in einen Anderen ist mit Ausnahmen relativ unkompliziert. Die Gründe für den Wechsel sind Umbauten. z.B. Gaser auf Diesel,
4xx zu 2xx
Es existieren Listen über Umbenennungen der ganzen Flotte und auch Listen der Umbenennungen bei Umbauten, vereinzelt auch schriftliche Informationen an die Ämter über einzelne Umbenennungen.
Nur allein die Daten aus den drei Schiffslisten (1 Datensatz = 1 komplettes Schiff), da haben wir also schon 3 Datensätze. Nun noch ein Umbau vom 4xx zu 2xx schon hat man mindestens nochmal 2 Datensätze. Macht also 5, die durchgeschaut, abgeglichen und eingetragen werden müssen. Dann noch die anderen Dokumente mit hinzu gezogen, kann nur im Chaos enden.
Daher wird erst mal alles aus den Schiffslisten übertragen und für nicht bekannte Datumsangaben gibt es eine ganze Menge mit „x“ aufzufüllen.
Später werden sicher noch so einige Ergänzungen und Korrekturen erfolgen können.
Also noch eine Menge Arbeit. Daher veröffentliche ich auch noch ungern, denn halbfertige Sachen gibt man nicht gerne weiter.
Alles braucht halt seine Zeit.
Nebenbei sammle ich und ordne weiter Material, Links werden gespeichert und ich bin
froh, jetzt hier einen zentralen Tröt zu haben.

LG
VINI

Moin, Moin,

nach 1945 war auch die Flotte vom Monopol geschwächt. Ob durch Verluste, durch Volltreffer oder durch Schiffe die im Osten geblieben sind oder von den Franzosen, oder Engländer beschlagnahmt wurden. Selbst in Holland sind Einige geblieben.
Hinzu kam noch der Reparaturstau von beschädigten Schiffen.
Nicht immer zeigten sich die Besatzer kooperativ.
Auch lagen noch unfertige Schlepper auf den Werften, die schon hätten 1943/44 ihren Dienst antreten sollen.
Das Fazit:
Ein Schlepper für nach 45er Verhältnisse „fast neu“, einsatzbereit und leistungsstark, der noch gut 40 Jahre seinen Dienst verrichten kann – verkaufen?
Niemals, wer wollte das verantworten?

Die Lösung ist eine Andere.
Es gab unfertige Schiffe auf den Werften die man fertiggestellt haben wollte.
Andererseits musste diese auch finanziert werden können.
Somit entschloss sich der RSB einige Kasko's zur Refinanzierung der fertigzustellenden Bauten zu verkaufen.
Folgende Kasko's wurden 1947 verkauft.
H 011 - verkauft an Trost
H 012 - verkauft an Rosorius
H 013 - verkauft an Kattein
H 014 - verkauft an Herrn Karl Göring
H 015 - verkauft an Schmolke

H 011 – H 015 - LüA: 22,31 m

Hierbei handelt es sich um Bauten der Schimag.
Hoffe die Namen der Käufer können euch weiter helfen.

LG
VINI

Moin, Moin,

die Geschichte der Mietschlepper ist ein umfangreiches Betätigungsfeld.
Es ist ein „zweites Standbein“ im BSB.
Auch nur so kann ich es behandeln. Es ist einfach zu viel, was seit Gründung noch nie aufgearbeitet und zusammengefasst wurde.
Leider muss ich dieses erst einmal hinten anstellen. Eine kurze Antwort bin ich gerne bereit zu geben.
z.B. Ja, ST. ANTONIUS war ein Mietschlepper beim Monopol. Eigentümer Frau Vogt;
H0: Duisburg; Monopolregistrierung 601

LG
VINI

Moin,

wie etlich von euch wissen habe ich dieses schöne Foto von H. Bulmahn für die Titelseite meines vor kanpp einem Jahr erschienenen Buches SCHIFFFAHRT AUF DEM MITTELLANDKANAL ausgewählt. Im Buch finden sich noch etwa 30 weitere Abbildungen von Monopol- und ex Monopolschleppern und auch von angemieteten Schleppern die im Auftrag des Monopol fuhren. Da der Platz für eine genauere Beschreibung der Fotos und der abgebildeten Schlepper im Buch sehr begrenzt war hier noch etwas detaillierte Angaben zu den beiden Schleppern. Auf dem Foto ist ein Teil des des Betriebshafens des Bundesschleppbetreibs in Minden zu sehen. Im Vordergrund der Gasschlepper (Gaser) M 431 und im Hintergrund unter der Bekohlungsanlage der Hochdrucker M 09. Links im Bild liegen weitere Monopoler, ganz rechts im Bild ist der Mittellandkanal zu sehen.

M 431 war anfangs dem Schleppamt Hannover (H) und später den Schleppämtern Braunschweig (B) und Minden (M) unterstellt. Ende der 50ziger anfang der 60ziger Jahre erfolgte der Umbau von Gas auf Diesel und die Umbenennung in M 274 (Foto im Forum). Später erfolgte noch der Umbau zum Eisbrecher und die Umbennung in E 1575, nach dem Verkauf wurde noch EIS ED 2 draus aber unter dieser Bezeichnung kam der Schlepper nicht mehr zum Einsatz, er wurde 2011 verschrottet.

M 09 war den Schleppämtern Minden, Braunschweig und Emden zu geteilt. 1966 erfolgte der Verkauf nach Holland, weitere Verbleib dort unbekannt.

Gruß
Jürgen

Schiffsdaten:

Name: M 431
Ex-Name: H 419
gemeldet in: Minden
Nationalität: :d:

Länge: 21,84 m
Breite: 5,75 m
Tiefgang: 2,00 m

Maschinenleistung: ?

Baujahr: 1941
erbaut in: :d:
Bauwerft: Dresden Uebigau
spätere Bezeichung: M 274, E 1575, Eis Ed 2

Schiffsdaten:

Name: M 09
gemeldet in: Minden
Nationalität: :d:

Länge: 22,31 m
Breite: 5,96 m
Tiefgang: 1,85 m

Maschinenleistung: ?

Baujahr: 1943
erbaut in: :d:
Bauwerft: Schiffs-und Maschinebau AG, Mannheim

Hallo VINI,

von der ersten Fahrt am Freitag 17.07.1914 gibt es keine Fotos, bzw ich habe noch keine gesehen. Selbst dieses Datum muss nicht richtig sein, wird aber in einer Festschrift zum 75 Geburstag des RHK vom damaligen Amtsleiter des WSA Duisburg-Meiderich Herrn Gursch benannt. Das Buch von Eckhard Schinkel habe ich auch, von dort habe ich auch die Nummer, die wie ich meine noch in einer anderen Quelle gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher. Wahrscheinlich ist das Ganze nur ein simpler Druckfehler von 118 nach 116 ist nicht weit. Wenn wie du recherchiert hast der 116 erst 1922 gebaut wurde, kann das Boot 1914 nicht gefahren sein.

Bei der Inbetriebnahme des WDK ist das mit dem Datum ähnlich wie beim RHK. Allerdings gibt es ein Foto von WDK-Schleuse Hünxe im Besitz des dortigen Heimatvereins. Unter dem Titel "Der erste Schleppzug durch die Schleuse Hünxe" am 14.06.1930 bestehend aus dem Monopolschlepper "M 305" und dem Kahn "VECHT" der Rhenus Schifffahrtsgesellschaft. Es zeigt den Schleppzug bei der Ausfahrt ins Oberwasser. Das Boot M 305 sieht von der Bauform aus wie ein Wiemann-Boot, die Bildqualität ist nicht besonders aber die Nummer 305 ist zu erkennen.

Genau das gleiche ist es mit dem ersten Frachter auf dem RHK, in einer Quelle wird der Kahn "Johanna" als erstes Schiff am Samstag 18.07.1914 genannt also einen Tag nach der Freigabe des RHK. Fakt ist aber das es Fotos aus Gelsenkirchen gibt die belegen, das am Montag 13.07.1914 der Motorsegler Elisabeth mit 200 t Zucker den Stadthafen Gelsenkirchen erreicht hat. Laut der Zeitung "Bochumer Anzeiger" ist am Freitag 10.07.1914 der erste Probeschleppzug von Duisburg nach Herne durch den Kanal gefahren. Bestehend aus den Kähnen „Helene“, „Sleipner“, „Thalia“ und „Vesalia“. Die Reise wurde bei Gewitter und Hagel durchgeführt, die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 5 – 6 Km/h.

Geschichte ist spannend wie ein Puzzlespiel!

Ich denke hier in diesem Fred wird noch einges ans Tageslicht gefördert.

Gruß Norbert

Moin Norbert,
vielen Dank für diesen Hinweis!
Bestes, es

Moin Vini,
in der Tat gibt es mehrere Schiffslisten. Sie wurden zumeist intern erstellt, vor allem nach Kriegsende, um einen verbindlichen Sachstand herzustellen. Diese Aufstellungen sind hilfreich, aber nicht immer datiert. Die maßgebliche Liste ist die gedruckte Liste "Schiffsliste des Bundesschleppbetriebes. Stand: 1. Januar 1956". Spätere Ändenrungen wurden handschriftlich nachgetragen. Diese "BSB-Schiffsliste, 1956" kursiert vermutlich in mehreren Exemplaren. In jedem Amt wird mindestens eine vorhanden gewesen sein. Ob die Nachträge (nach 1956) immer synchron und abgeglichen waren, weiß ich nicht.
Die Liste, die Du angehängt hast, kenne ich nicht.
Leider konnte ich nach "Schlepper packen auf." zu Monopol nicht mehr konsequent weiter arbeiten. Einige Forschungen sind in das Buch zum Schlepper "Mignon" und in "Zwangsarbeit in der Binnenschifffahrt" eingegangen. Am 14.4.'16 halte ich in der Magdeburger "Urania" einen Vortrag über den Reichsschleppbetrieb und das Schleppamt Magdeburg (1938-1945).

Toi, toi, toi für die weitere Arbeit!
es

Hallo Jürgen,

schön auch von dir hier zu lesen.
Du hast ja schon eine Menge an Mietschleppern zusammengestellt.
Eine tolle Arbeit, wie ich finde.
Möchte deshalb auch die Gelegenheit hier nutzen zu antworten.
Zu den Mietschleppern melde ich mich demnächst noch mal bei dir.

Über den Verbleib von M 09 hab ich auch nur die Verkaufsangabe.
1966 - verkauft an G. Elferink, Haarlem / Holland

Motorleistung: 2 x 175 PSi 4 fach Expansionsdampfmaschine 1943
Upm bei Vollast:185; Hub: 250 mm; Zylinder: 4


H 419
Motor: Deutsche Werke Kiel Typ: 8 G 362 Bj: 1939
PSe: 300: Upm bei Volllast:450 Hub: 360 Zylinderzahl: 8

LG
VINI

Hallo Norbert,

M 305; Monopolname: 305; Bj 1929; in Dienst: 1930: Werft: Gebr. Sachsenberg, Roßlau/ Elbe

LG
VINI

Moin,

im Journal Nr. 15/88 für Freunde der Binnenschiffahrt, heraus gegeben vom Gründer des 1977 enstandenen Freundeskreis der Schiffahrtsgeschichte Alfred Oehmig, findet sich dieser Beitrag von Alfred Oehimig zur Geschichte des Monopol incl. Kopie einer Zeichnung "Abmessungen der wichtigsten auf den westdeustchen Wasserstrassen verkehrender Schlepper des Reichschleppbetriebes".
Ich bin mir sicher das eine Veröffentlichung im Binnenschifferforum im Sinne von Alfred Oehmig und auch von Erhard Schuppert ist, waren doch beide schon damals vor dem Internet immer für einen offenen Austausch an Informationen und Bildmaterial zur Binnenschiffahrt.
Auf den Seiten 1 und 2 des Journal Nr.15/88 ein Beitrag von A.Oehmig / E. Schuppert zur Entstehung das ersten HERKULES Schubbotes der Krupp Reederei 1958, enstanden aus den beiden Monopolern D 113 und D 142.

Gruß
Jürgen S