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Umgebauter Kettenschlepper bei Miltenberg in den 30er Jahren
Hallo Binnenschifffreunde,
habe während der Forum- (und Main!)-Sperre einige interessante Bilder und Infos zu den Main-Kettenschleppern bekommen.
Erst mal dieses interessante Bild aus Miltenberg, aufgenommen wahrscheinlich Mitte der 30er Jahre (genaues Datum ließ sich bislang nicht feststellen) - aber die ganze Szenerie (Zeltlager, militärische Ausstellung, Hakenkreuz-Flaggen, u.s.w.) sieht sehr nazionalsozialistisch aus; hier hat ein alter Kettendampfer eine ganz andere (weiß gestrichene) Verwendung gefunden.
Gruß (vom immer noch 'schifflosen' oberen Main) - Ronald;-)
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Kettenschlepper im Aschaffenburger Winterhafen
Hallo Binnenschifffreunde,
fast noch schöner und interessanter ist dieses Bild vom Aschaffenburger Winterhafen, aufgenommen ca. 1920. Das ist die rechte Mainseite (Schlossufer), Blick flussaufwärts. Die 1891 fertiggestellte Mainbrücke (später Willigisbrücke), trennte die beiden Häfen. Zuerst entstand der im Vordergrund sichtbare Winterhafen (1968/70), der nach Inbetriebnahme des Floßhafens (1888-1893) den Kettenschleppern als Winterhafen diente - Heimathafen aller Kettenschlepper war folglich auch Aschaffenburg.
Diese Aufnahme zeigt alle (!) 8 Kettenschlepper bei der Winterpause. Einwandfrei zu identifizieren ist aber nur das vorderste Schiff, die MAINKETTE VII. Kurioserweise sind bei einem der Schiffe (das Hinterste) die Aufbauten völlig abgerüstet - wahrscheinlich wurde dieses Schiff zu dem Zeitpunkt bereits still gelegt.
Weils so schön ist - das Bild hier in voller Auflösung;
Gruß - Ronald;-)
Re: Kettenschlepper auf dem Main
Hallo Ronald,
da hast Du ja sehr interessante Bilder bekommen.
Gruß Detlef :Kap:
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Re: Kettenschlepper auf dem Main
Zitat:
Zitat von McRonalds
K.B.K.S. No. IV auf dem Main bei Lohr zu Berg. Qualität leider nicht sehr gut, weil Ausschnitt aus einem Foto. Das Bild stammt aus der Anfangszeit der K.B.K.S.-Schlepper, da diese noch kein fester Ruderhaus hatten, sondern so eine Art 'Bierzelt' mit abnehmbarer Plane. Später wurden diese dann durch feste Holzhäuser ersetzt (siehe das große Bild vom Bamberger Hafen) und dann stand auch die jeweilige Nummers der Schiffs darauf.
http://img443.imageshack.us/img443/3...noivmc2.th.jpg
...habe übrigens inzwischen auch die 'Fortsetzung' zu diesem Bild bekommen, auf der man den gesamten Schleppzug (ich zähle 7 Kähne) sieht. Das muss einige Minuten nach dem ersten Bild aufgenommen worden sein. Im Vordergrund sind einige Fischereifahrzeuge (Nachen), darunter ein Spezialfahrzeug für den Aalfang und ein Sandschelch. Das Bild ist aus dem Jahr 1907 - und natürlich wieder in guter Auflösung.
Zitat:
Zitat von Dewi
Hallo Ronald, da hast Du ja sehr interessante Bilder bekommen.
Gruß Detlef :Kap:
Über die Mainkette könnte ich inzwischen einen Roman schreiben - und zwar einen gut bebilderten! Fragt sich nur wer das lesen will. Ich denke das Publikum für so etwas ist sehr dünn gesät...
Gruß - Ronald;-)
Re: Kettenschlepper auf dem Main
Hallo Ronald,
Zitat:
Zitat von McRonalds
Über die Mainkette könnte ich inzwischen einen Roman schreiben - und zwar einen gut bebilderten! Fragt sich nur wer das lesen will. Ich denke das Publikum für so etwas ist sehr dünn gesät...
Den einen oder anderen gibt es bestimmt! Und warte es einmal ab, in ein paar Jahren ist man froh, dass man noch aus dieser Zeit, Bilder und Material hat.
Gruß Detlef :Kap:
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MÄÄKUH oder K.B.K.S. No. VII im Aschaffenburger Floßhafen
Hallo Binnenschifffreunde,
in Aschaffenburger Floßhafen liegt heute noch - soweit ich weiß der letzte erhaltene - Kettenschlepper MÄÄKUH (auf einem der beiden Schornsteine (sind die noch echt? wohl kaum!) ist auch K.B.K.S. No. VII aufgepinselt) rum. Das Schiff steht unter Denkmalschutz, aber vom Innenleben ist nix mehr erhalten, allenfalls ein Rest der Wandvertäfelung der Kapitänskajüte und einige (ovale) Bullaugen. Der Aufbau kam erst nach der Stilllegung drauf. Dient heute als Heimat für eine Bootsfahrschule. Früher war auch mal 'ne Gastwirtschaft drinnen, aber der Pachtvertrag lief inzwischen wohl aus. Man kann das Ding - steht jedenfalls so außen an - auch mieten. Liegt allerdings ziemlich abgelegen an einem verwilderten Uferstück - und verwildert sieht auch das Schiff aus. Soweit ich weiß soll das Boot demnächst einen neuen Liegeplatz erhalten. Es gibt aber keine Initiative diesen Schrotthaufen wieder zu restaurieren oder gar in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Ich denke da fehlt wohl auch das Geld dafür. Schade.
Wenn jemand mal zufällig in der Gegend ist kann er sich das Schiff mal ansehen - ein großer Umweg deswegen lohnt aber definitiv nicht. Hier ein paar Bilder als Einstimmung - oder als Ausklang. Vielleicht sollte man das Schiff auch besser im Winter fotografieren, denn vor lauter Bäumen, Sträuchern, Pflanzen und Unkraut sieht man so gut wie nichts von dem Schiff;
Gruß - Ronald;-)
Re: Kettenschlepper auf dem Main
Hallo Ronald,
ich habe das Schiff vor einigen Wochen auch gesehen, aber keinen Grund dafür gesehen, es zu fotografieren, weil es sich echt in keinem guten Zustand befindet.
Dem Schiff geht es scheinbar so wie fast allen alten Schiffen -irgendwann sieht einfach keiner mehr einen (finanziellen) Nutzen mehr in der Erhaltung dieser Altertümer und so verkommen sie einfach.
Wenn ich mir den Schwimmkörper so angesehen habe, kann man eigentlich bei gleichbleibender "Pflege" drauf warten, bis es absäuft :-(
Andernorts kümmern sich halt engagierte Gemeinschften um solche Schiffe und mit dem richtigen Marketing verdienen die sogar schönes Geld, aber da muß man halt auch Zeit und Lust dafür haben....
LG
Michael
(der sich vergessen hat, einzuloggen)
Eingeloggt, -Gruß Dewi-
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Re: Kettenschlepper auf dem Main
Jeder kennt es: zig Restaurants am Main nennen sich Mainkuh oder Mähkuh oder wie auch immer, aber wirklich geben tut es bekanntlich - am Main! - nur noch zwei: das Bootshaus in Aschaffenburg und den Schiffsbedarfshandel im Würzburger Neuen Hafen (Foto).
Mein Bild vom Kettenschlepper aus Würzburg ist schon von 1986. Es ist eindeutig jenes Gefährt, das McRonalds auf seinen beiden Bildern aus den 50er Jahren geortet hat, einmal in der Würzburger Innenstadt und dann im Main an der Mole am Neuen Hafen. Was ich nicht weiß, ist, ob das Ding immer noch im Main am Neuen Hafen liegt - ich war lange nicht mehr dort. Zeitweise lag der Schiffsbedarfshandel, wie ich mich zu erinnern glaube, auch innen im Hafenbecken an derselben Mole. Mich würde interessieren, wo das Ding jetzt ist! Hoffentlich landet er irgendwann mal in Wörth im Museum und nicht im Schrott - ja ja, das liebe Geld!
Einen Überrest, den es auch noch gibt, den man aber nicht alle Tage zu sehen bekommt, sind die Vertiefungen für die Kette in den noch vorhandenen Schleusendrempeln der ehemaligen Schleusen der unteren Mainstrecke. Da mußte wohl der Schleusenwärter vor dem Zumachen der Tore mit seinem Stängchen immer erst ein bißchen rühren. Vielleicht haben die Tore die Kette aber auch von alleine in ihr Loch befördert.
Sehr interessant übrigens McRonalds Bild von der "Nazi-Mähkuh" in Miltenberg. Zu dieser Zeit hatten sie ja gerade ein paar der Mainkühe übrig. Interessant finde ich, wie weit das Ding auf dem Foto aus dem Wasser ragt - wohl alle Maschinen usw. ausgebaut und es sind ja auch keinerlei Aufbauten drauf. (Vielleicht sitzen die Leute ja nur zur Beschwerung drauf, damit das Ding nicht fortfliegt :lool: )
:wink: Gernot