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Zwei ENI-Nummern am SB VERA 1 ???
Hallo Eberhard alias Cantor,
hier habe ich mal wieder etwas für das ENI-Roulette. Direkt beim Beitrag über das SB VERA 1 wurde es bereits schon mal angesprochen.
Da ich dieses SB letzten Monat mal wieder gesehen habe, möchte ich es hier noch mal zeigen.
Foto 1 und 2 zeigen das Schiff am 29.08.2005 und Foto 3 bis 5 am 22.02.2010.
2005 stand am Schiff nur die nationale Register-Nummer 105131, sowie folgende technische Daten: L 24,84 m, B 9,12 m, T 30,0 t, sowie die Eichnummer LDc 607 CS.
2010 sind die technischen Daten noch die Gleichen, ebenso die Eichnummer. Aus der nationalen Nummer 105131 wurde inzwischen, durch vorsetzen des Ländercodes 32, die ENI 32105131.
Dies ist nichts besonderes, so konnte man es schon an vielen Schiffen sehen. Der Vorsatz PB steht hierbei sicher für den Betreiber P - BOAT s.r.o. aus Pardubice.
Auch das ist nichts Besonderes in Tschechien, dass der Eigner / Betreiber in einen Kürzel vor der Schiffsnummer steht.
Seltsam und so von mir noch nicht gesehen, ist aber, dass noch eine ENI am Schiff steht. Es scheint eine typische ehemalige Euro-Nummer für Tschechien zu sein. Diese begannen mit 95 oder 84. Man sieht auch deutlich die Null nachträglich vor die 95 gesetzt.
Aus der Euro-Nr. 9548024 wurde also die ENI 09548024.
Hat das Schiff nun zwei ENI´s ?? :fragkratz::fragkratz::fragkratz: Oder ist 09548024 die ENI und 32105131 nur eine neue, 8-stellige Form der nationalen Schiffsnummer?? :fragkratz::fragkratz::fragkratz:
Macht aber auch keinen Sinn und ich habe es so auch noch bei keinen anderen Schiff aus CZ gesehen. Da fahren eigentlich noch alle mit der 6-stelligen nationalen Nummer und die meisten zusätzlich mit der neuen ENI oder noch der alten Euro-Nr.
Da es an der Seite ebenso steht wie am Heck, ist auch eine Verwechslung fast ausgeschlossen.
Gruß Thomas
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ENI-Roulette
Hallo zusammen
Die Angaben über die einheitliche europäische Schiffsnummer (ENI) im § 2.18 und im Anhang L der Rheinschiffs- untersuchungsordnung sind eigentlich klar und unmissverständlich. Die Übergangsbestimmungen wie aus der (alten) 7-stelligen Europanummer die (neue) 8-stellige einheitlichen europäischen Schiffsnummer (ENI) wird, sind ebenfalls verständlich. Offenbar entsteht das "ENI-Roulette" bei der Umsetzung bzw. Interpretation der Vorschriften.
In den mehr als 38 Jahren, in welche ich als Landratte beruflich mit der Binnenschifffahrt zu tun hatte, habe ich eines gelernt: Es muss nicht umbedingt alles bis ins Letzte glasklar geregelt sein. Damit ergeben sich Interpretations- spielräume, die jeder auf seine Weise nutzen kann. Durch die immer komplizierter und komplexer werdenden Vorschriften versucht sich jeder nach bestem Wissen und Gewissen "hindurchzumogeln". Und schlussendlich wollen die Juristen auch noch etwas zu tun haben, was nicht heisst, dass ich irgend etwas gegen diesen Berufsstand habe.
Freundliche Grüsse
Peter
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ENI-Roulette
Hallo Thomas
Mein Beitrag war nicht ganz ernst gemeint und vor allem nicht persönlich. So viel mir bekannt ist, waren bei den alten 7-stelligen Europanummern die Präfixe 80 Luxemburg, 85 Österreich, 86 Ungarn sowie offensichtlich 95 der tschechischen Republik zugeteilt. Ich habe keine Ahnung, weshalb gemäss Anhang L, RheinSchUO, z.B. Luxemburg neu 200-219, Österreich neu 300-309, Ungarn neu 380-399, die tschechische Republik neu 320-329 usw. zugeteilt bekamen.
Auf die Schubboot VERA 1 angewendet, wurde offensichtlich die alte Europanummer 9548024 durch eine vorangestellte Null zur neuen ENI 09548024 gemacht. Wozu dann auch noch die zusätzliche tschechische ENI 32105131 angebracht wurde, weiss ich nicht.
Bei Behörden arbeiten auch nur Menschen. Wer arbeitet macht bekanntlich Fehler, wer nicht arbeitet macht keine Fehler und wird folglich befördert :rolleyes:. Nur ein kleines Beispiel: Die Péniche WILLI wurde am 16. Oktober 2006 von Deutschland in die Schweiz umgeflaggt. Nach der damals geltenden (alten) Regelung wurde die Europanummer dadurch von alt 4301260 :d: in neu 7001838 :ch: geändert. Als im Juni 2007 endlich der gesamte erforderliche Papierkram zusammen war, ging ein in Mannheim wohnhaftes Vereinsmitglied persönlich zum WSA Mannheim, um ein Bordbuch zu beschaffen. Er hatte sämtliche notwendigen Dokumente des Schiffsregisters Basel dabei. Trotzdem wurde am 22. Juni 2007 auf der Seite 1 des Bordbuchs die nicht mehr gültige 7-stellige Europanummer 4301260 eingetragen, was eine ganze Weile niemand bemerkte. Als wir es realisierten, dachten wir auch daran, (ganz im Sinn von Schwejk bzw. Läppli) die beiden Eurpanummern am WILLI anzubringen, nur um zu schauen, was passiert. Da wir für die im August 2008 anstehene Reise von Basel nach Korneuburg (Wien) nichts riskieren wollten, sprach ich im Juli 2008 bei den Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) vor. Ich kenne die zuständigen Leute seit vielen Jahren dienstlich. Nach einigem Hin- und Her sowie umfangreicheren Abklärungen bei Vorgesetzten wurde die falsche Europanummer schlussendlich im Bordbordbuch mit Amtsstempel und Unterschrift geändert. Die liebenswürdige SRH-Dame hat sich sehr gewunden, um mir wortreich zu beichten, dass sie diese Fehlerkorrektur schriflich dem WSA Mannheim (als ausstellende Behörde des Bordbuchs) melden müsse, dass sie zu ihrem sehr grossen Leidwesen nur kostendeckend arbeiten dürfe, und dass der Verein Historische Binnenschiffahrt als Eigner von WILLI deshalb für die amtliche Korrektur des amtlichen Fehlers die dafür vorgesehene amtliche Gebühr bezahlen müsse. Als "Beziehungspflege unter Behördenmitarbeiter(innen)" bezahlte ich zähnknirschend - kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Vielleicht wäre es billiger gewesen, beide ENI am WILLI anzubringen, und den Amtsschimmel wiehern zu lassen....:confused:
Liebe Grüsse 60 km rheinabwärts
Peter
Beilage: Bild der Seite 1 des Bordbuchs. Die beiden Unterschriften des/der WSA- bzw. SRH-Mitarbeiters/Mitarbeiterin retouchierte ich weg, damit sich niemand persönlich "betupft" fühlt.