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Kettenschlepper auf dem Main
Hallo,
hier möchte ich einen Bericht demnächst einfügen, der bei uns in der örtlichen Tageszeitung stand. Vorab schon einmal zwei Bilder.
Danke an Roland Trinkwalter und Heidi Franz für die Fotos. Wer noch weiter Infos zu den Kettenschlepper hat (Bilder oder Berichte), wäre ich dankbar, wenn ich diese zu verfügen gestellt bekommen könnte.
Bericht folgt in kürze!
Gruß Detlef
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@Detlef; Das ist ein sehr interessantes Thema - freue mich schon darauf;
Soweit ich mich erinnere gab es 8 dieser K.B.K.S. genannten Schiffe, die mit römischen Ziffern durchnummeriert wurden. Die ersten fünf kamen zwischen 1897-99 von der Schiffswerft Übigau an der Elbe, später kamen drei weitere, kleinere Boote hinzu. Dazu gab es noch die etwas älteren drei Boote der Mainkette AG. Die Mainkette stellte ihren Betrieb bereits kurz nach der Jahrhundertwende auf Schlepper um. Die K.B.K.S. gingen nach dem WW I an die Reichsbahn über, daher stand dann auch DRG. KS auf den Booten.
Ich habe auch eine kleine Sammlung von Bildern von Kettenschleppern. Hier schon mal ein paar Bilder aus meiner näheren Umgebung (ist natürlich der Schwerpunkt); Das erste stammt aus meiner 'Heimatschleuse' Viereth, der ältesten Mainschleuse. 1925 wurde sie in Betrieb genommen - daher wird der Schleppzug in der Schleuse auch von einem DRG. KS-Boot gezogen. Habe mal darunter ein aktuelles Bild von der Stelle angehängt. Schön zu sehen dass sich (außer den höheren Bäumen) relativ wenig verändert hat.
Gruß - Ronald:-)
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ooops, war vorhin nicht eingeloggt, hat ja aber doch geklappt mit dem posten...
Noch mal kurz zu den Booten;
Die drei Mainkette-Boote nannten sich MAINKETTE No. I., II. und III., wurden 1886 auf der Schiffswerft in Roßlau/Elbe gebaut, waren 49.80 m lang, 7.05 m breit und hatten einen Tiefgang von 0.52(!) m, die Antriebsleistung betrug 140 PS.
Die ersten fünf KBKS-Boote nannten sich K.B.K.S. No. I. - V., wurden zwischen 1897 und 1899 auf der Schiffswerft Übigau gebaut, waren 50 m lang, 7.40 m breit und hatten einen Tiefgang von 0.56 m, die Antriebsleistung betrug 130 PS.
Die letzten drei KBKS-Boote nannten sich K.B.K.S. No. VI. - VII., wurden 1910/11 auf der Schiffswerft Übigau gebaut, waren 48 m lang, 6.40 m breit und hatten einen Tiefgang von 0.56 m, die Antriebsleistung betrug 110 PS. Diese 8 Boote gingen Anfang der 20er Jahren in den Besitz der Deutschen Reichsbahn über und nannten sich fortan DRG. KS Nr I. - VIII.
Hier ein Bild eines DRG-Bootes (Nr. VI wenn ich das richtig entziffern kann) im Schweinfurter Flusshafen im Jahr 1924:
Gruß - Ronald;-)
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@Noch ein kleiner Nachtrag - verbunden mit einer Frage; Habe in diversen Quellen gelesen dass in Würzburg noch ein altes, zum Restaurant umgebautes Kettenboot in der Innenstadt liegen soll - aber das Restaurant MAINKUH kann's ja wohl kaum sein - das sieht eher aus wie ein umgebauter Prahm. Nun habe ich aber auf alten Fotos (siehe unten) ein Schiff entdeckt, das schon verdammt nach einem umgebauten Kettenboot aussieht. Das Bild (man sieht noch Kriegsschäden) ist wahrscheinlich in der ersten Hälfte der 50er Jahre aufgenommen. Vielleicht weiss jemand was aus diesem Boot geworden ist, bzw. wann es abgebrochen wurde.
Gruß - Ronald;-)
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Hallo,
hier noch eine kleine Kostbarkeit aus meinem Archiv - ein Scan eines Original-Fotos aus eine Broschüre über den Prinz-Ludwig-Hafen in Bamberg; ein detaillierte Aufnahme eines Kettendampfers, aufgenommen etwa an der Stelle, wo heute das Hafenbecken II in Bamberg liegt; vielleicht hat ja jemand mal vor ein Modell einer 'Mainkuh' zu bauen - hier sieht man viele wunderschöne Details.
Bei genauerem Hinsehen fällt noch eine Besonderheit auf. Das Unternehmen war ja zu Beginn ein Zweigbetrieb der Königlich Bayerischen Staatsbahnen - und nach 1918 war es mit dem König in Bayern (und nicht nur in Bayern) vorbei, deshalb wurde einfach das 'K' auf dem Namen K.B.K.S. No. IV. schwarz übermalt. Die Umbenennung in DRG fand ja erst um 1924 statt.
Gruß - Ronald;-)
P.S.: Das war's erst mal für heute - schöne, interessante Themen - werde mich sicher in Kürze noch mal dazu melden...
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Zitat:
Zitat von Dewi
@ Restaurant! Das Restaurant "Mainkuh" soll auf einem Schwimmkörper eines damaligen Kettenschleppers aufgebaut sein! Bei meinen nächsten Würzburg besuch, werde ich einmal Bilder machen, vielleicht erkennt man ja was!
Hallo Detlef,
ich war im April in Würzburg und habe das Restaurant MAINKUH mal betrachtet (gegessen habe ich aber nicht an Bord!) - aber das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit kein ehemaliger Kettenschlepper, schon allein die Abmessungen (ca. 34.50 x 10 m) passen nicht ins Bild. Habe auf jeden Fall mal ein paar Detailaufnahmen gemacht. Hinten sieht das Rumpf aus wie abgeschnitten (könnte passen), vorne haben wir einen Steven - sieht aus wie ein Prahm (wäre dann allerdings ein recht breiter). Wenn hier Teile eines Kettenschleppers verbaut wäre, hätte man den Rumpf kürzen, verbreitern und den buckelförmigen Aufbau abtragen müssen. Aber vielleicht weiss jemand mehr darüber. Wäre übrigens - nicht nur im Zusammenhang mit dem Restaurant MAINKUH - interessant einen Plan des Rumpfes eines solchen Kettenschleppers zu sehen - auf den Fotos sieht man meist nicht viel davon, weil Bug und Heck durch den kastenförmigen Ausleger überdeckt werden - und die Rumpfform durch den 'Buckel' entstellt wird.
Interessanter ist für mich der umgebaute Kettenschlepper, der in den 50er Jahren mal in Würzburg lag und von dem ich schon weiter oben ein Bild eingestellt habe. Auf einer Aufnahme vom neuen Würzburger Hafen (ca. Mitte der 50er Jahre) habe ich ihn jetzt noch mal 'entdeckt' - da sieht man etwas mehr davon. Liegt kurz vor der Einfahrt in den Hafen am rechten Ufer. Lt. meiner Info soll das der Fa. Kurt Schrepfer & Fritz Philipp gehört haben und ein Wohnschiff für Schiffsbedarf gewesen sein. An der Stelle hatte aber auch mal die NPRC ein Wohnschiff liegen. Auch hier wäre ich über weitere Infos dankbar.
Außerdem habe ich kürzlich gelesen dass in Aschaffenburg noch ein ehemaliger Kettenschlepper liegen soll - war aber noch nicht vor Ort (ist halt ein ganzes Stück von mir weg). Inzwischen soll das Teil auch in die Denkmalliste des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege aufgenommen worden sein. Standort ist der Aschaffenburger Floßhafen. Bei denen habe ich dazu noch folgende Infos (Nummer der Schiffes wird leider nicht genannt), und auch ein kleines Bild (siehe unten) gefunden: 'Das heute am Mainufer verankerte, als Gaststätte umgenutzte ehemalige Kettenschleppschiff war bis zur Einstellung des Kettenschleppbetriebes auf dem Main (1936) im Einsatz. Es wurde von der Schiffswerft Übigau (Dresden) 1901 auf Kiel gelegt, 1902 in Aschaffenburg zusammengebaut und in Dienst gestellt. Durch die Einführung der Kettenschifffahrt, wurde der seinerzeit noch unregulierte, seichte Main auch für große Schleppverbände nutzbar. Dabei zog sich das Kettenschleppschiff mit bis zu zwölf Frachtkähnen im Schlepptau an einer im Fluss liegenden Eisenkette voran. Die MÄÄKUH ist das letzte erhaltene Schiff dieser Art auf dem Main. Vorhanden ist noch der charakteristische gewölbte Eisenrumpf über den die Kette lief. Das Oberdeck ist heute überbaut, die technische Ausstattung nicht mehr vorhanden.'
Gruß - Ronald;-)
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@Detlef; habe hier noch etwas Spezielles für Dich gefunden; K.B.K.S. No. IV auf dem Main bei Lohr zu Berg. Qualität leider nicht sehr gut, weil Ausschnitt aus einem Foto. Das Bild stammt aus der Anfangszeit der K.B.K.S.-Schlepper, da diese noch kein fester Ruderhaus hatten, sondern so eine Art 'Bierzelt' mit abnehmbarer Plane. Später wurden diese dann durch feste Holzhäuser ersetzt (siehe das große Bild vom Bamberger Hafen) und dann stand auch die jeweilige Nummers der Schiffs darauf.
Gruß - Ronald;-)