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Schiffsüberführungen Rhein/Elbe - Donau v.v
Wieder einmal wird über Schiffsüberführungen diskutiert. Das ist ein großes Thema, das schon vor der Eröffnung des MD-Kanals die Stromsysteme Rhein und Donau verbunden hat. Trotzdem sind noch viele Fragen offen. Aber dafür gibt es ja das FORUM!
Anbei ein kleiner Text und ein Bild: Teil eines Tankkahns wird von einem Straßenroller der Bundesbahn auf dem Landweg transportiert, 1951, Archiv HK.
Klaus Heilmeier
Schiffsüberführungen Rhein/Elbe - Donau v.v.
Die Frage ist in der Tat interessant, wie viele und welche Schiffe 1940 bis 1945 von der Elbe und vom Rhein zur Donau gekommen sind. Wir kennen zwar einige Fälle im Detail, aber längst nicht alle. Es sollen knapp 400 Fahrzeuge gewesen sein.
Ab 1950 wurden von der Donau wieder zahlreiche Schiffe an den Rhein transferiert, wobei auch hier nicht alle Überführungen bekannt sind.
Zu den derzeit in der Diskussion stehenden Tankkähnen sei kurz zusammengestellt, was bekannt und gesichert ist:
Von der Donau zum Rhein
1950
Tk FIRENZE (SINDA, ital. Donaureederei), 994 t, in die Schweiz, dort COULON, Lloyd AG, Basel > MOSEL-TANK 12, Quick Reederei, Basel
Tk PICO I, 762 t, in die Schweiz, dort ESSO SCHWEIZ I
1950 bis 1952
Bayer. Lloyd Tankkähne (Regensburg-Ingolstadt via Donau > Zerlegung in Ingolstadt > via Autobahn Ingolstadt, München, Ulm, Heilbronn nach Mannheim > Zusammenbau in Mannheim)
BL 702, 710, 713, 715, 716, 718, 725, 737, 739, 785, 1100, 1101
1951 bis 1953
Josef Wallner Tankkähne (Deggendorf – Demontage bei der DWE > via Landweg nach Würzburg > Zusammenbau durch DWE-Filiale)
FRAUENBERG, GAILBERG, GIGGENBERG, HIRSCHBERG, OFFENBERG, ROHRBERG
M.E. ist das Thema noch nicht abgearbeitet. Die entscheidende Quelle ist das Binnenschiffsregister, in dem die wichtigsten Daten dokumentiert sind. Hier ein Auszug der Einträge zu Tk BL 737
„Das zum Zwecke der Überführung von der Donau zum Rhein i.J. 1951 in Ingolstadt durch die Schiffswerft Hitzler, Regensburg, zerlegt und im gleichen Jahr in Mannheim durch die Schiffs- und Maschinenbau AG Mannheim wieder zusammengebautes Schiff wurde anschließend neu vermessen auf 974,432 t (Eintrag am 4.3.1955)
Das Schiff wurde neu vermessen auf 968,860 t (Eintrag am 22.3.1962)
Der Heimatort des Schiffes ist wg. Verkaufs desselben an Firma Johann Lauter, Reederei in Muttenz (Schweiz), in das Ausland verlegt (Eintrag am 16. Mai 1966)“
Den neuen Namen/Bezeichnung erfahren wir im deutschen Register nicht. Aber der Kahn war wohl von 1951 bis 1966 unter BL 737 auf dem Rhein unterwegs. 1966 hat der Lloyd seine letzten Kähne auf dem Rhein verkauft.
Quelle: Schiffsregister (Donau) im Staatsarchiv Amberg.
Wäre also eine schöne Forschungsarbeit.
HK/29.10.2020
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Tankkahn 716 B.L.
Bayer. Lloyd
Details zu den überführten Tk:
- BL 718 und 785 (beide kriegsbeschädigt) bereits vor Überführung an Reederei Braunkohle, Wesseling/Köln verkauft
- 4 Kähne (welche?) wurden sofort an die Fa. Haniel & Cie., Duisburg verkauft, um die Überführungskosten abzudecken.
Die Kosten pro Kahn waren: Landtransport mit der Deutschen Bundesbahn DM 18 500,--
Zerlegen in Ingolstadt DM 21 000,--
Aufmontieren in Mannheim DM 64 000,--
(also gut DM 100 000,-- pro Kahn)
- 6 Kähne (welche?) wurden unter der Flagge des Bayer. Lloyd und im Rahmen eines Befrachtungsvertrages mit der Fa. Haniel & Cie., Duisburg auf dem Rhein in Fahrt gebracht.
- Ende des Rhein Tankverkehrs
"Im Berichtsjahr 1966 erzielte die Bayerische Lloyd-AG Gesamtumsatzerlöse in Höhe von 11 255 184 Mark. Sie liegen damit um 4,18 Prozent niedriger als im Jahr zuvor, was jedoch im wesentlichen auf die Einstellung des Rhein-Tankverkehrs zurückzuführen ist...." (Mittelbayerische Zeitung v. 1. August 1967)
Anbei noch ein Bild: Tk BL 716 zu Berg im 1. Joch der kriegszerstörten Steinernen Brücke Rgbg., im März 1951, Bildautor. C. Lang.
Klaus Heilmeier
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...habe auch noch ein Bild gefunden mit #716 und #737 auf (ja welcher denn?!) Werft... Schimag?...
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...noch ein Beifang aus einem alten Film von 1967 - da lief das Schiff noch als BL 716 für den Bayerischen Lloyd als Schleppkahn.
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Weitere Info zu diesem Thema und Foto
Habe jetzt mal die Liste unter # 7 durchgesehen:
Also:
BL 705 auf der Donau geblieben 1956 Umbau zum Gk BL 1102
BL 707 " " BL 1103
BL 708 " " BL 1104
BL 721 "
BL 729 " ab 1970 BL TL 1
BL 738 7.9.1944 in Höflein zurückgeblieben
im Vordergrund:
BL 705 und 707 schon provisorisch als Gk im Einsatz
dahinter im Verband von MZS HAMBURG BL 729 und 701 als Tk.
Anbei ein Foto von Dieter Pommer, 21.7.1954
Klaus Heilmeier
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Schiffsüberführungen Rhein/Elbe - Donau v.v
Muss jetzt schon um Nachsicht bitten, da sich das Thema mit Rückfragen usw. immer stärker intensiviert. Hier weitere Details:
Ergänzung:
Tankkähne BL 1100 und 1101
aus der WT Serie 151 bis 220
Projekt-Nr. 177 und 178
Werft: DWE
Vormaterial: Seibert, Aschaffenburg
L: 80 m
B: 9 m
Tragfähigkeit: 1105 t
Fertigstellung: 1948
Reederei: Bayer. Lloyd
Bezeichnung: BL 1100 und BL 1101
Verlauf für beide:
Bis Kriegsende von der Werft nicht mehr fertiggestellt, nach 1946 Kauf der nicht fertiggestellten Schiffe von Verwertungsgesellschaft durch DWE, Fertigstellung der Schiffe durch DWE und Verkauf an Bayer. Lloyd, dort Tk, aber ohne Beschäftigung, 1951 Transfer zum Rhein
Bei diesen Tankkähnen handelt es sich um den weiterentwickelten WT (I)-Typ mit L: 80 m, B= 9 m und ca.1100 t Tragfähigkeit. Für die DDSG kamen einige Schiffe dieses Typs in Fahrt (z.B. DDSG 010801 ff.)
Es wurde auch noch ein Typ mit ca. 50 m Länge für die Schwarzmeerfahrt gebaut. (z.B. DDSG TL 165 später nach Beschlagnahme durch Rote Armee als T-09 bei SDGP - sowj. Donauschifffahrt) sh. Bild: Schiff nach Juni 1945 in sowjetischen Gewässern.
01.11.2020
Klaus Heilmeier