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Donaureedereien der ZEG
Manchmal gibt es zu interessanten Themen der Donauschifffahrt noch keine umfassenden Dokumentationen. So z.B über die große Reederei der Zentral-Einkaufsgesellschaft, Hamburg/Berlin.
Die ZEG wurde aus kriegspolitischen Gründen im 1. Weltkrieg ins Leben gerufen, um vor allem Getreideimporte aus dem Donauraum für Abnehmer im Deutschen Reich und der Donaumonarchie zu ermöglichen. Die halbstaatliche Zentral-Einkaufsgesellschaft baute dafür eine eigene Flotte auf, wobei Dampfschraubenschlepper aus dem Reichsgebiet zur Donau verlegt wurden. Schleppkähne wurden angemietet (z.B. DDSG) oder angekauft oder bei Werften neu bestellt - so z.B bei Ruthof, Regensburg, die Kähne ZEG 1 bis ZEG 10 (Baunr. 595 - 604)
Organisatorisch wurden die Schiffe der ZEG von der Z.T.L (Zentral-Transport-Leitung, Wien) disponiert, einer militärischen Organisation.
Dabei fand keine Trennung zur zivilen Handelsschifffahrt statt, so dass bei einer Bewertung nach dem Kriege alle Donauschiffe im "Kriegsdienst" standen. Dadurch konnten hunderte von Schiffen der Handelsflotten der Mittelmächte den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie zugesprochen werden.
Genauere Forschungen stehen zum komplexen Thema "Donauschiffe im 1. Weltkrieg" noch aus.
Als erster Überblick ein Artikel aus der Freien Donau, 1917, mit den Kenn- und Leistungsdaten der Z.T.L. in diesem Jahr
Ferner ein Bild des ZEG-Schraubendampfers ALLER:
Daten:
Name: ALLER
Werft: Wiemann, Brandenburg
Baujahr: 1910
Baunummer: 113
L: 37,1 m
B: 6,3 m
H: 2,1 m
PS: 350
Verlauf: Für E. Genrich, Hamburg erbaut: PILOT,
an C. Krause, Breslau verkauft: CARL KRAUSE V,
1916 an ZEG: ALLER;
bei Hitzler, Hamburg, zerlegt und per Bahn nach Regensburg; Zusammenbau bei Ruthof
April 1917 an Bayer. Lloyd, August 1918 an Bulgarischen Lloyd, Sofia, verkauft; November 1918 von Serbo-Kroaten beschlagnahmt und an SHS: DUNAV;
Juni 1941 schwer beschädigt; abgewrackt.
Offene Fragen sind die politischen Hintergründe zur Auflösung der Flotte Ende des 1. Weltkriegs und die Aufteilung des Schiffparks und Personals.
Klaus Heilmeier
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Hallo Otto,
das Thema ZEG beschäftigt mich auch schon länger, wobei mein Interesse primär der Flotte gilt (und dem Verbleib der Schiffe).
Als erstes anbei eine Liste der ZEG-Schiffe 1916 aus der Sammlung von Hans Rindt (Aufsatz Foerster 1917). Weitere Unterlagen folgen.
Grüße
Muranfan
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ZEG -Zentrale Einkaufsgesellschaft m.b.H. Berlin - Schiffe auf der Donau
Ich habe noch eine Liste, in der die Werften und teils die Baunummern
verzeichnet sind. Vielleicht ist die fürs Forum interessant.
Heribert Heilmeier
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Hallo Otto und Herr Heilmeier,
sehr gut, danke!
Anbei noch 3 Seiten einer Ausarbeitung von Herrn Kapitän Wenninger zum Thema ZEG vom Mai 1969, gefunden in der Sammlung Hans Rindt.
Grüße
Muranfan
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Danke für diese tollen Quellen! Unser "Pascal" (ex "Leine") lag also zweimal unter Wasser, in Giurgiu und zu Kriegsende in Corabia (Selbstverseinkung). Auf der Schotttür zwischen Maschinen- und Aufenthaltsraum befindet sich noch ein Einschußloch in Kopfhöhe...
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Moin,
danke für die tolle Arbeit.
anbei die ZEG Schiffe der Wiemann Werft.
LG
VINI
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ZEG -Zentrale Einkaufsgesellschaft m.b.H. Berlin - Schiffe auf der Donau
Das Thema ZEG nimmt jetzt Fahrt auf.
Anbei nur eine Rückblick. Untere Donau, im Vordergrund der FASOLT(D) und daneben ung. MFTR Dampfer.
Name: FASOLD
Besteller: Z.E.G., Berlin
Reederei: Z.E.G.
Typ: Schraubenschleppdampfer
Werft: Uebigau, Rgbg.
Baujahr: 1917
Baunummer: 1182
L: 47,5 m
B: 8,5 m
H: 3,5 m
Tiefgang: 18 dm
PS: 900
3 Zylinder
Heizfläche: 330 qm
Kesseldruck: 15 atm.
Schwesterschiff: FAFNER
Hinweis: Schreibweise in der Werftliste FASOLT; Name auf dem Schiff FASOLD; (hat man die beiden Schiffe nach den beiden "Riesenbrüdern" Fasolt und Fafner aus Richard Wagners Oper Rheingold getauft, wäre wohl die Schreibweise aus der Werftliste richtig gewesen.... nun weiß der Opernfreund, dass Fafner den Fasolt noch erschlagen wird) -
Aber: Was aus den Schiffen geworden ist, muss noch geklärt werden.
Klaus Heilmeier
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@Vini: Danke für die Wiemannliste.
Korrektur zu Baunr. 142/143:
Ich hatte 2008 die Gelegenheit, mit "Sabarelu" zu fahren und seine Papiere einzusehen. Achtung: "Contacuzino" war sein Name in der Zwischenkriegszeit! Bei Gelegenheit such ich die betr. Scans heraus, bitte um ein paar Augenblicke Geduld...
Heutiger Eigner des "Sabarelu" ist Costin Florin, Hafenbetreiber in Braila, Verwendung als "Jagdschiff" für die Brailaer Insel.
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Wiemann Baunummer 142 - Verlauf laut Bordpapieren
Hier ist der Scan aus den Bordpapieren (Eichschein) des DZS "Sabarelu" (Wiemann 142), aus dem hervorgeht, daß er auch als "Contacuzino" verkehrte.
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Moin Flo,
kannst du die Eignerwechsel bitte genauer (Datum) benennen? Würde gerne aktualisiern und ein neues PDF hier einstellen.
P.S. könnte den gesamten Wiemann Bestand als PDF einstellen, nur leider habe ich keine Berechtigung für eine Datei die ca. 1,3 MB groß ist hier im Forum einzustellen.
LG
VINI
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Servus, Vini,
an historischen Papieren liegen mir nur der alte Eichschein, Mannschaftslisten und die damals aktuelle Zulassung vor. Eigner laut Inhaber seit den Zwanzigerjahren die Straßen- und Brückenbaufirma Braila (verstaatlicht) (Drumuri si Poduri Braila) bzw. ihr Vorgänger, "Societate di Ciment Braila". Contacuzino war ein General und nationalistischer Politiker der Dreißigerjahre. "Sabarelu" wurde mit mit "Säbelchen" erklärt, wegen der Wendigkeit des kleinen Dampfers.
Von Herrn Sorin habe ich noch Fotos eines zweiten Wiemannschiffs bekommen, ein leerer Rumpf, der auf seinem Lagerplatz in Braila auf bessere Zeiten wartet - eventuell Nr. 143? Foto von 2011...
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Moin,
habe den GUSTAV – ADOLF hinzugefügt der als Mietschlepper für die ZEG im Ensatz war.
Habe eine Korrektur zur Baunummer 142/143 vorgenommen.
Wenn der Datensatz:
„EWALD (1911, Wiemann, Brandenburg, 143)
13,11 t Tgf.; 130 PSi; 21,25 m L., 4,35 m B., 1,75 m SH; ZDS; erb. f. August Wege, Messenthin;
1916 ZEG, AHR;
gesunken 27.8.1916 Turnu- Severin/ rumänische Truppen;
Anfang 1917 gehoben; Schifffahrtsabt. FECH;
10.1919 Donau- Transport GmbH, Hamburg,
192. Societatea de Ciment LG, Cantacuzino, Bráila/RO, General Cantacuzino;
8.1944 .../SU, an Staatliche Schwarzmeer- Schiffahrtges. [BSR
Pölitz 207, BSR Regensburg 55, BSR Hamburg 12169]“
stimmt, dann ist eine Korrektur notwendig und würden sich wie folgt in den PDFs darstellen.
@ Flo, danke für die Unterstützung mit Daten.
LG
VINI
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Donaureedereien der ZEG
Noch eine kleine Ergänzung zum Dampfer AHR (Z.E.G.) aus der rum. Liste.
Klaus Heilmeier
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Moin,
danke Otto für den Datensatz. Nun habe ich die Schreibweisen korrigiert und den General wieder hinzugefügt.
LG
VINI
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Grüß Euch!
Passend zum Thema ein Bild eines Teils der 1916 in Turn Severin versenkten Schiffe und Kähne. Zu sehen sind von links: BREGE, ALTMÜHL, SALZACH und AHR. Die Schlepp`s im Hintergrund werken an der Hebung von NECKAR und LECH.
Gruß
Erwin
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Donaureedereien der ZEG
Die Ereignisse liegen zwar schon über 100 Jahre zurück. Daten und Bilddokumente machen die Zeit heute für uns lebendig.
Anbei ein Bilddokument mit drei Dampfern, die 1916 Richtung Donau fahren - über den Ludwig-Donau-Main-Kanal.(vermutl. Schleuse Bamberg)
An der Spitze HERMANN-MARTIN - ein Wiemann-Dampfer.
Dokument aus LIEDL/DOLLHOPF, Der alte Kanal damals und heute, Würzburg 1989
Klaus Heilmeier
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@Otto; ja, das ist vielleicht 200-300 m unterhalb der Schleuse #100 im Nonnengraben. Damals gab es dort einen (für heutige Verhältnisse) Mini-Hafen mit zwei Umschlagkränen. Habe mal ein Vergleichbild angehängt. Der Vordere ist der in deinem Bild sichtbare Kran. Irgendwie hat sich dort wenig verändert (wenn man mal von den Autos absieht)...:-)
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Hallo,
anbei zum Thema eine eigene Aufnahme der SABARELU vom 6. Mai 2004 in Braila.
Grüße
Muranfan
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Hallo,
Ergänzung zu #7 FAFNER / FASOLD
Anbei 3 Aufnahmen von diesen Dampfern.
Bild 1: Gerade wird der Name an FAFNER angepinselt (Foto: vermutlich Weißmann / Slg. Schwarzacher)
Bild 2: FAFNER in Passau (Foto: vermutlich Weißmann / Slg. Gloß)
Bild 3: FAFNER oder FASOLD in Passau (Foto: vermutlich Weißmann / Slg. Gloß)
Grüße
Muranfan
Ergänzung: Gem. Liste in #26 beide Dampfer Kriegsverlust in Rumänien
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Hallo,
zu # 16 fand ich in der Sammlung Csikos folgende interessante Aufnahme der 3 Dampfer
ELLI GERDA
EWALD
KARL
am 19.03.1916 nach der Fahrt durch den Ludwig-Donau-Main-Kanal in Regensburg.
Grüße
Muranfan
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Donaureedereien der ZEG
Es ist nicht oft, dass zu einem Thema, welches zeitlich weit zurückliegt, so viele Fakten auftauchen.
Anbei noch ein Beitrag:
Vermutlich ein späterer Z.E.G Dampfer - wohl noch in Oberfranken.
Gut erkennbar die Registriernummern am Bug, aber seitlich am Schiffrumpf scheint ein Namenszug gewesen zu sein. vgl. Detail (ELLI-GERDA ??)
VG
Klaus Heilmeier
Bilddokument aus Liedl/Dollhopf., Der alte Kanal ...
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Hallo,
zur Frage des Verbleibs der ZEG-Dampfer fand ich folgenden Brief (von Kapitän Wenninger an Hans Rindt) in der Sammlung Rindt, ca. 1969. Mittlerweile gibt es vielleicht neuere Erkenntnisse?
Grüße
Muranfan
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Hallo Herr Heilmeier zu #21:
Kapitän Karl Abfall (DDSG) beschreibt dieses Foto als ELLI-GERDA (1916 ZEG NAAB) in Bamberg.
Grüße
Muranfan
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Zitat:
Zitat von
danubenews
Vermutlich ein späterer Z.E.G Dampfer - wohl noch in Oberfranken.
Auch hier noch mal Bamberg - im Hintergrund Wasserschloß Concordia. Am rechten Bildrand (vom Baum verdeckt) geht's in die Schleuse 100. Diese Schiffe waren für den Ludwigskanal eigentlich völlig ungeeignet - aber zur Überführungsfahrt ging's - musste halt einiges 'abgebaut' werden...
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Donaureedereien der ZEG
Nochmals was zur ZEG betr. # 22
ohne weitere Hintergründe zu kennen wurde 1918 die in der Anlage dokumentierte Gesellschaft gegründet. Warum der BL dort eingestiegen (Vorkaufsrecht ist eine Begründung) ist heute noch nicht klar. Dies führte aber dazu, dass der Lloyd 1918/19 von der Z.E.G. folgende Schiffe übernehmen konnte:
Raddampfer:
ELBE, RHEIN, DONAU, EMS, WESER, WEICHSEL
Schraubendampfer:
ALLER ex KARL KRAUSE V
HAVEL ex FRIEDRICH
ISAR ex AGATHE
LAHN ex YORK
MAIN ex VENATOR
MOSEL ex JOACHIM
NECKAR ex NIKOLAUS
SPREE ex GERMANIA
JOACHIM ex KURT
II. ELLI-GERDA ist wohl bestätigt. Besten Dank!
III. A. Vasilescu, Nr. 108, ggfs. weiterer Wiemann-Dampfer in Rumänien.
Klaus Heilmeier
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Hallo,
danke für #25; jetzt verstehe ich beiliegende Liste (von Hans Rindt ) besser, da er als Überschrift "DTG" geschrieben hat.
Grüße
Muranfan
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Hallo.
anbei eine wohl seltene Aufnahme aus der Sammlung von Kap. K. Aball:
Güterkahn ZEG 2 in Regensburg.
Grüße von der Donau,
Muranfan
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Damit (Liste Kpt. Wenninger) ist wenigstens die Verwirrung um "Cantacuzino" geklärt. Ob der heutige "Sabarelu" der "Ingener" oder der "General" war, läßt sich vermutlich nur durch genaue Vermessung klären. Jedenfalls ist "Sabarelu" um einen Deut größer als "Pascal" (Raumaufteilung, Raumhöhen).
Die staatliche NavRom hatte "Putna" vor Jahren (2005) noch in ihrer offiziellen Flottenliste, wäre interessant, was damit passiert ist. Leider kam auf Anfragen nie eine Antwort...auch die Kollegen von marinari.ro konnten nichts beitragen.
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Der 1000t-Schleppkahn ZEG 2 wurde 1916 durch die Regensburger Ruthof-Werft an den BL geliefert (BL 1021). Das Schiff hatte die Baunummer 596 und gehörte zu einer Serie von 10 baugleichen Kähnen (ZEG 1 bis ZEG 10) mit den Abmessungen 67,20m x 9,00m x 2,40m.
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Donaureedereien der ZEG
ein interessantes Bild vom "Muranfan".
Zum Lloyd kamen von der Z.E.G. auch die Gke Z.E.G 1 bis 10 und wurden beim Lloyd Gk BL 1021 bis BL 1030
Werft: Ruthof, Rgbg.
Baujahr: 1916
Baunr. 595 bis 604
L: 67,2 m
B: 9,0 m
H: 2,40 m
Leertiefg.: 0,345 m
Volltauchung: 22 dm
Tonnage: je nach Eichung 890,6 to/836 to
4 Magazine
2 Kräne mit je 1 500 kg
BL 1026 Verlust 1918 in Ungarn, BL 1021 serb./kroat. Donau 1918
BL 1024, BL 1028, BL 1030 Kriegsverluste im WK II.
Am 1. Oktober 1920 noch in Besitz des Lloyd: BL 1022, 1023, 1024, 1025, 1027, 1028, 1029, 1030
1932: Verlust (Havarie) von BL 1023 ex Z.E.G. 3 (vgl. Bild)
Klaus Heilmeier
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Schraubendampfer PREGEL
Hallo,
anbei eine Aufnahme des Dampfers PREGEL aus der Sammlung vom Hafenspion.
Grüße
Muranfan
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Guten Morgen!
Anbei ein Bild von WERRA
Gruß
Erwin
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Donaureedereien der Z.E.G.
Anbei noch Hintergründe, warum plötzlich der Binnenschifffahrt so eine große Rolle zugemessen wurde.
"Großes staatliches Interesse am Verkehrsträger Binnenschifffahrt: Warum standen die Z.E.G. und die Binnenschifffahrt 1916-1918 so im Fokus?
Das Deutsche Reich war bereits vor 1914 einer der großen Importeure von landwirtschaftlichen Gütern, da nur 2/3 des Bedarfs an Getreide und anderen Körnerfrüchten durch die heimische Landwirtschaft erzeugt wurden. Importe kamen auch aus Amerika und Russland. Durch die englische Seeblockade, die zu Kriegsbeginn 1914 einsetzte, waren diese Bezüge via See nicht mehr möglich. Letztlich fielen die beiden Importländer auch aufgrund der Kriegslage aus.
Das neutrale Rumänien verfügte aber über Überschüsse bei landwirtschaftlichen Produkten, die nun von den Mittelmächten aufgekauft wurden. Der Seeweg schied auch hier (via Schwarzmeer, Mittelmeer, Atlantik zur Nordsee war nicht möglich), so dass die Route mit dem Binnenschiff ab der unteren Donau als Alternative gesehen wurde. Der Bahntransport war angesichts der geplanten Mengen keine Alternative.
1916 liefen die Transporte an. Die Zentral-Einkaufsgemeinschaft, die in Verbindung mit der Zentral-Transport-Leitung die Verkehre organisierte, stützte sich auf die deutsche, österreichische und ungarische Binnenschifffahrt. Ein Nadelöhr war die Passage des Eisernen Tores, welches Ende des 19. Jhs. mit flußbaulichen Methoden ertüchtigt wurde. Gleichwohl waren in Friedenszeiten pro Jahr nur etwa 0,7 bis 0,8 Mio Tonnen Schiffsgüter in Berg- und Talfahrt möglich (Schifffahrtstage 300 p.a., nur Tagfahrt möglich)
Diese Leistung musste erheblich gesteigert werden. 1916 entstand beim Kanal von Sip eine Treidelbahn (bis etwa 1969 in Betrieb), die die Zugleistung der Raddampfer unterstützte. Später wurden Nachtfahrten mit Scheinwerfern, die man auf den Zugschiffen montierte, eingeführt.
Ein weiteres Problem bestand darin, dass das Eiserne Tor nur mit sog. "Torschleppkähnen" (in der Regel 670 t-Schlepp, L: 64,15 m, B: 8,10 m, H: 2,1 m, mit max. Tauchung von 18 dm) befahren werden konnte. Das Getreide wurde aber mit den hochbordigen "Griechenschlepps"- die Eigentümer dieser Schiffe waren meist Griechen - (z.B. PORTOLO No. 10, L: 75.1 m, B: 11 m, H: 3,53 m, Tonnage: 2197, nach 1918 SFND) von der unteren Donau bis Turn Severin befördert. Dort waren Elevatoren verankert, die das Getreide in die kleineren Schleppkähne umladen mussten.
Das System hatte sich jedoch bald eingespielt und die Leistung der Binnenschifffahrt stieg deutlich an. (1916 knapp 1,9 Mio Tonnen in Berg- und Talfahrt)
Völlig überraschend erklärte im August 1916 das bislang neutrale Rumänien der Donaumonarchie Österreich-Ungarn den Krieg. Das deutsche Reich erklärte daraufhin Rumänien den Krieg.
Erstes Ziel des rumänischen Militärs war die Vernichtung von hunderten Schleppkähnen, sowie die dort eingesetzten Dampfer und Elevatoren im rumänischen Donauabschnitt durch Versenkung. Eine Bilanz der Maßnahmen liegt zum August 1918 vor: Bis zu diesem Zeitpunkt waren 434 Schiffe/schwimmende Objekte gehoben, 375 lagen noch auf dem Grund der Donau.
Offenbar waren damals die militärischen Nachrichtendienste der Mittelmächte über das Vorgehen der Rumänen nicht informiert und daher konnte nur ein kleiner Teil der Flotte sich via Donaumündungshäfen absetzten.
Damit war die Verschiffung von Getreide gestoppt, was letztlich auch große Wirkung hatte, da 1916/17 ein strenger Winter einsetzte, der als sog. "Steckrübenwinter" bekannt wurde. Unterernährung der Bevölkerung war in Deutschland im 1. Weltkrieg ein Dauerthema - so verstarben rund 0,8 Mio. Bürger an den Folgen der Unterernährung. Ein Großteil davon im Winter 1916/17.
Die Armeen der Mittelmächte mit Unterstützung bulgarischer Streitkräfte besetzten Rumänien rasch und deutsche Instanzen (Feldeisenbahnchef) machten sich unverzüglich an die Hebung der versenkten Schiffe. 1917 wurden wieder große Mengen rumänischen Getreides exportiert. Ab April 1918 kam noch ukrainisches Getreide hinzu, wobei hier die Schraubendampfer FASOLD und FAFNER mit Schleppkähnen Fahrten nach Odessa oder zum Dnjester, Dnjepr und Bug unternahmen. Problemebei den Exporten machten dort revoltierende russische Marinesoldaten.
In der Folge brachten Seeschiffe das Getreide über Sulina zur Donau oder per Bahn nach Reni, wo es in Binnenschiffe umgeschlagen wurde.
Die Mittelmächte schlossen mit Rumänien 1918 einen Separatfrieden und die Zeitgenossen erwarteten, dass der Krieg nun dem Ende entgegen gehen wird. Das passierte zwar noch 1918, aber mit den bekannten anderen Konsequenzen.
In Südosteuropa gegann eine neue Zeitrechnung mit bislang nicht gekannten politschen Veränderungen, neuen wirtschaftlichen Perspektiven aber auch Unsicherheiten und sozialen Spannungen.
Die Binnenschifffahrt hatte ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Der in diesen Jahren erreichte Durchbruch bei der Entscheidung mit dem Bau einer neuen, leistungsfähigen Schifffahrtsverbindung zwischen Rhein und Donau zu beginnen, wurde in vielen Stellungnahmen mit der besondern Rolle des Verkehrsträgers begründet.
Nur 20 Jahre später stand die Binnenschifffahrt und Rumänien wieder im Fokus, als die nationalsozialistische Reichsregierung erkannte, dass im Falle eines Krieges die Panzer und Flugzeuge bald keinen Treibstoff haben werden, da überseeische Ölimporte womöglich bald ausscheiden.
Also folgten umfangreiche Flottenneubauprogramme.
Staatliches Interesse an der Binnenschifffahrt in Krisenzeiten, nur eine historische Erfahrung? Wohl nicht. Hörte man doch jüngst laute Rufe nach dem Verkehrsträger, als es darum ging, Kohlekraftwerke - die eigentlich schon aus der Liste der Verlader ausgeschieden waren - pünktlich mit dem entsprechenden Brennstoff zu beliefern. Eine rechtliche Verordnung könnte dabei helfen ...."
Bildmaterial zum Thema Hebung der versenkten Schiffe. Illustrationen zu einem Vortrag, gehalten anläßlich der XIX. Hauptversammung der Schiffbautechnischen Gesellschaft im November 1917 von E. Foerster, Kapitänleutnant z.S.
Publiziert in Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft, 19. Band, Berlin 1918
Statistik Frachtverkehr durch das Eiserne Tor 1916/1918, aus v. Döbrentei, Die Donau als Verkehrsweg, in Wasserstraßenjahrbuch 1921, München o.J.
Details aus: SIBA, Janos, Die Fluss-Schiffe im Weltkrieg, Bp. 1931
Bilder:
Döbrentei: Eisernes Tor, Güterdurchgang 1916-1918
Foerster, Lageplan mit den versenkten Schiffen in Turn Severein
Foerster2: Versenkte Dampfer und Elevatoren
Foerster3: gehobene Dampfer
Foerster4: Hebung Dampfer
Foerster5: Hebung Schleppkahn
Klaus Heilmeier
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Hallo,
anbei eine Aufnahme der ehemal. ZEG MOSEL nach Hebung durch Jugoslawien (1945) als SABAC aus der Sammlung von Kap. K. Abfall.
Grüße
Muranfan
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Zum Namen des Schiffes oben - gesprochen: SCHABAC.
-Hannes-
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Hallo,
anbei eine Aufnahme des Dampfers WARNOW aus der Sammlung vom Hafenspion.
Grüße
Muranfan
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Es ist schon einmalig, was heute noch zur ZEG auftaucht. Anbei zwei weiter Fotobelege.
a) BERTHA-ANNA Daten? wohl Bamberg, aus Liedel/Dollhopf,
b) ZEG-Dampfer in Passau aus der Serie ELBE, F. Weismann (Daten bei ELBE)
Klaus Heilmeier
ergänzend: #19, Bild 1 definitiv von Franz Weismann
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Hallo,
zu #37 Bild b): Kap. Abfall schrieb dazu: "1916 bei Hochwasser in Passau"
Anbei eine Aufnahme der HAVEL aus der Sammlung von Kapitän Karl Abfall.
Grüße
Muranfan
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Moin,
a) BERTHA-ANNA Daten? Seite 11
LG
VINI
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Hallo,
anbei eine Aufnahme des Dampfers LEINE aus der Sammlung vom Hafenspion.
Grüße
Muranfan