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Suche u. a. nach Kunibert Franz Röder, genannt Conny, Matrose ca. zwischen 1967 bis maximal 1979 ab Duisburg
Liebe Leut',
ich suche nach meinem Onkel Kuni Röder, geboren in Orenhofen in der Eifel, 1942. - Sein Vater soff und prügelte. Er war als Junge im Erziehungsheim Schloß Ardeck in Gau-Algesheim, hatte dort eine Hirnverletzung; danach war er noch ein paar wenige Jahre in Reinsfeld und Hermeskeil und Bitburg, also Hochwald und Hunsrück.
In Duisburg hat er auf Schiffen gearbeitet, was auch immer das heißt. Wir wissen nicht einmal genau, ob in der Binnenschiffahrt oder auf welchen Schiffen usw. - Weil: Seine Familie wurde erst 1979 informiert, dass er in Duisburg beerdigt werden sollte am nächsten Tag. Es hieß, er habe den Freitod gewählt.
In seiner Wohnung hingen riesige Gemälde, von ihm selbst gemalt. Es war auch viel von Schiffsmaterialien, Souveniren etc. zu sehen. Von der Deck hing auch ein dicker Seefahrts-Strick. Sein Freund sagte, den habe er seit Jahren dort angebracht, falls er mal nicht mehr könne und wolle. (Er hatte aber dann doch angeblich Tabletten genommen).
Alles skurril: Bei der Beerdigung waren in der Kirche und auf dem Friedhof Polizisten an den Eingängen und am Grab. - Viele Frauen in Miniröcken und stark geschminkt. - Meinen Eltern kam das wie Rotlichtmilieu vor; aber es können doch auch schlicht 68er gewesen sein. - Mein Onkel war als Junge Elvis-Fan und tanzte Rock'n roll. Vor seiner Abreise nach Duisburg hatte er lange Haare, Hippie-Zeit...
Was ich in der Zwischenzeit herausfinden konnte: Er lebte in der Fabrikstraße 8, dann ein Umzug in die Landwehrstraße 30. - Im Archiv in den Adressbüchern wohnten in diesem Haus und in dieser Straße sehr sehr viele Schiffer, Matrosen, Kapitäne usw. - Das war ja im Adressbuch noch vermerkt, die Berufsbezeichnung.
Für mich wichtig: Wir haben als Kinder Schiffspostkarten zugeschickt bekommen, z. B. einen riesigen Dampfer, Passagierschiff, Name des Schiffs fing mit Prinzession xy an, die Briefmarke war eine amerikanische... Das ist leider jetzt alles von seinen Geschwistern vernichtet worden.
Ich weiß, ich weiß: Für Euch im Schifferforum sind das alles belanglose Miniatur-Infos, wenn man nicht einmal die Schiffe benennen kann oder die genaue Zeit oder, ob er überhaupt auf Schiffen oder nur am Hafen gearbeitet hat. Ob er eine Lehre gemacht hat oder oder oder...
Es sind nichts als Mythen übrig geblieben: Er sei schwul gewesen; nein, er habe doch ein Kind gehabt. Er sei intellektuell gewesen, Künstler, politisch engagiert. - Nein, er sei sehr einfach gewesen und er sei auch hie und da auf die schiefe Bahn geraten, Schmuggel, Drogen, was weiß ich.
Ich weiß ein paar Namen, mit denen er Kontakt hatte, auch Schiffahrende, z. B. Hans-Jürgen Luy, der auch in der Fabrikstraße 8 wohnte. Er hat aber 2021 seine letzte Reise angetreten. - Peter Endress ist noch ein Name, Olga Gehring (die war freilich eine Gastwirtin). Dann Lang W, Schiffsführer, Reitel A Schiffer
Wir wissen im Grunde genommen GAR NICHTS von unserem Onkel.
Es ist eine Suche, nein, nicht nach der Stecknadel im Heuhaufen, eher nach einer Gräte im Atlantik.
Leitet die Suche weiter an wen auch immer Ihr wollt. Was immer Euch einfallen mag. - Es ist, so meine Erfahrung als Journalistin, oft nur über das Schneeballverfahren irgendetwas herauszubringen.
Auch wenn es negative Punkte geben sollte, bin ich offen. - Ich kann einen Artikel in der Zeit über ihn schreiben.
Habt vielen Dank von mir. Ich überlege, wie der Orden aussehen muss, den ich vergeben muss, falls ich wider alles Erwarten noch etwas herausfinden sollte. - Wenn ich dieses Forum anschaue, finde ich es saugut gemacht und mit viel Klugheit und Input.
Viele gute Grüße an Euch von Sonja (Röder) aus Bonn
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Steckbrief Kunibert Conny Röder, nach derzeitigem Stand der Ermittlungen
Im Anhang findet Ihr Fotos von Conny und Tante Olga, sowie einen Steckbrief mit der Zusammenfassung von Connys Leben. Vielleicht fällt noch jemandem was ein oder Ihr kennt ihn sogar auf dem Bild. Lange Haare und Bart, ein bisschen Frank Zappa. Oder Ihr leitet die Suche weiter an Leute, die vielleicht in der Nähe lebten.
Manfred Baum (der Freund, der die Beerdigungskosten übernommen hatte) ist leider schon gestorben. Er war Radio- und Fernsehtechniker-Meister in Castrop-Rauxel; es gab aber irgendeine familiäre Verbindung nach Duisburg. (Eventuell ist Rolf Gemein ein Schwager von Manfred Baum. Baum hat auch Mischpulte "geschraubt" für Discos / Clubs, die damals aus dem Boden schossen. Conny hat dabei auch wenigstens in einem Fall das Mobiliar aus der Lameng zusammengenagelt und bemalt. Es muss ziemlich originell ausgesehen haben, z. B. mit Füßen, die an die Decke gehen. Bei den Gestaltungen waren z.B. auch beklebte Fässer jeder Art und Größe dabei, als Hocker oder oder oder. (Eine frühe Form von Recyclen, wenn man es recht bedenkt, smile).
Von den Gemälden habe ich leider noch nichts gefunden, aber immerhin den Künstlernamen, mit denen er sie signierte: Maxheim ist der Geburtsname seiner leiblichen Mutter Margarete, die mit 48 Jahren an Krebs gestorben war, als Conny 11 war (ca. 1955). Danach dann eben wohl bald, wegen des saufenden und prügelnden Vaters, wegen "drohender Milieuverwahrlosung" ins Erziehungsheim in Gau-Algesheim. Im Landesarchiv in Koblenz findet sich noch 1962 ein Akteneintrag aus dem Erziehungsheim, diesmal: Erziehungsheim wegen "Diebstahl, Streunen, Arbeitsverweigerung". - Das ist so zu erklären: Conny muss einige Male aus dem Erziehungsheim weggelaufen sein. Wohin genau, weiß man nicht. Sein Elternhaus in Orenhofen war über 130 Kilometer entfernt, Geschwister in Reinsfeld und Hermeskeil: 117 Kilometer. Zu Fuß: knapp 24 Stunden. Also hat er vielleicht ein Moped geklaut oder sich was zu Essen besorgt. - Zur Arbeitsverweigerung: Die Jungs in dem Erziehungsheim in "Schloß Ardeck", einer
Ich muss jetzt Pause machen, habe über 10 Seiten zusammen, aber wer will das hier lesen, smile. - - - Ich kann nur bitten: Hat jemand noch eine Ahnung, wo ich gucken kann, ob Kuni nicht doch am Hafen / auf Schiffen gearbeitet hat, vor seiner Zeit bei "Tante Olga"?
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neuester Steckbrief Kunibert Röder, genannt Conny - - - Bitte seid gnädig, wenn ich nerve, klickt es einfach weg, ja?
Hier der aktualisierte Steckbrief. Oben rechts außen könnte für Euch interessant sein.
Hallo zusammen, sorry, ich schon wieder; ich bin immer noch auf der Jagd nach Spurenelementen meines Onkels. - Erstmals habe ich die Berufsbezeichnung "Matrose" schriftlich gefunden, leider bislang nur in einer Gefangenenkarteikarte, seufz. Als letzter Wohnort ist darauf angegeben: Homberg, Königstraße 84, also das Wasser- und Schiffahrtsamt, wahrscheinlich nur als postalische Adresse. Jetzt frage ich mich, ob er sozusagen in einer Kajüte lebte oder in einem Schifferheim. (Er war wohl öft Steckbrief IV Kunibert Röder verkleinert.jpg ers im Knast untergebracht, in Kaiserlautern, dann in der JVA Bochum, zugeführt ins Gefängnis von Kleve aus. Vielleicht können Seeleute sogar mit diesen dürftigen Infos erschließen, für welche Reederei er gearbeitet haben könnte? - - -
Kennt jemand zufällig Leute, die sich erinnern könnten? - Bitte hemmungslos ansprechen und weiterleiten. - Ich suche natürlich auch über Binnenschiffahrtsforum etc. -
Vielleicht gibt es ja sogar jetzige Schiffertreffpunkte in Kneipen. Conny kann auch in Künstlerkneipen gewesen sein, später, in seiner Zeit im "Tante Olga" malte er im Picasso-Style. Er war absoluter Fan von ihm. - Das sind alles nur vage Ideen. Ich hänge Euch jetzt mal den aktualisierten Steckbrief an. Es hat sich schon unerwartet viel finden lassen. - Euch allen gute Grüße und einen prima Rutsch ins Neue Jahr. Es möge besser werden als das vergehende.
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Hallo Sonja,
zur Adresse Homberg, Königstraße 84 - dies war nicht immer das Wasser- und Schiffahrtsamt, sondern das Gebäude gehörte vorher (ich weiß leider nicht, bis wann?) der Reederei Rhenania, siehe Foto. Vielleicht war der Kunibert Röder bei Rhenania?
Grüße von der Donau
Muranfan
Rhenania 1965 aufwärts? Rhenania 70, dann Express 146
Weiß jemand, welche Schiffe Rhenania Homberg ab ca. 1967 gehabt hat? Wohin sie fuhren und so weiter? Ob es ein Archiv von Rhenania gibt?
Viele gute Grüße an Euch!
von Sonja