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uralte Elektroinstallationen
Hallo Christa
Hallo zusammen
Im Bilderarchiv fand ich noch Fotos von uralten Elektroinstallationen. Sie sind wahrscheinlich zu Zeiten von Thomas Alva Edison (1847-1931) entstanden. :lool:
Die Teile sind teilweise erhalten und beweisen, dass es an Bord von WILLI schon sehr lange neben 24 Volt Gleichspannung auch 220 oder 380 Volt Wechselspannung (nur 1 Phase!) gab.
Der alte 3-Phasen Trenntrafo kam erst viel später an Bord (als Ballast)!
Freundliche Grüsse
Peter
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Elektroinstallationen
Zitat:
Zitat von
Wasserratte
... und die elektrische Versorgung heutzutage auf dem Schiff?
Hallo Christa
Hallo zusammen
Um von der SUK ein Attest zu bekommen, mussten an Bord von WILLI sämtliche Elektroinstallationen erneuert werden. Aus Kostengründen wurde speziell bei den 24 Volt Installationen soweit wie möglich Gebrauchtmaterial verwendet. Viele Teile (z.B. 400/230 Volt Schaltkasten, grosses Aggregat, Warmwasserboiler usw.) erhielten wir von Gönnern geschenkt.
Landstromanschluss: 3 x 400/230 Volt 32 Ampere (max. 18 kVA)
kleines Aggregat: 3 x 400/230 Volt 23 Ampere (max. 13 kVA)
grosses Aggregat: 3 x 400/230 Volt 47 Ampere (max. 26 kVA)
DC/AC-Wandler (Notstromversorgung): 24 Volt -> 230 Volt (max. 0,8 kVA)
24 Volt Batterien: 2 x 200 Ah
Es ist klar, dass diese Elektroinstallationen und Versorgungsleistungen nicht mit einem modernen kommerziellen Schiff verglichen werden können.
Freundliche Grüsse
Peter
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Elektrik an Bord
Hallo Wasserratte,
anbei "meine" waschküche an Bord...
Gruss aus Kaub MIG
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Elektrik an Bord
Zitat:
Zitat von
Wasserratte
... Es würde mich interessieren, mit welchen Elektrogeräten Ihr an Bord eure Arbeit verrichten könnt, und ob Ihr den Strom auch von Land bezieht, wenn Ihr günstig irgendwo liegt - habt Ihr Batterien und Lademöglichkeit für 220 V? Oder muß man immer noch spezielle Elektrogeräte kaufen, die nur für die Schifffahrt möglich sind? ...
Hallo Christa
Hallo zusammen
Die Mehrzahl der Berufsschiffe werden heute ganze normale 400/230 Volt Drehstromnetze an Bord haben, wie sie auch an Land üblicher Standard sind. Daraus können nebst Drehstrommotoren (grosse Pumpen) auch "normale" 230 Volt Verbraucher mit elektrischer Energie versorgt werden. Wie Friedhelm schon erwähnte, können deshalb an Bord die genau gleichen Elektrogeräte wie zu Hause verwendet werden. Wir konnten vergangenen Sommer sogar eine leistungsstarke Elektrowarmluftheizung "erben". Die Alternativen waren Entsorgen dieses teuren Gerätes oder es an Bord bringen. Im jetzigen Originalzustand "säuft" sie umschaltbar 11, 22 oder 33 kVA, sie wird auf vernünftigere Leistungsstufen umgebaut. (Die von "meckisteam" 2009 geschenkt bekommenen grünen Hebeschlaufen [Fotos 3 und 4] sind super und leisten ganz hervorragende Dienste. Nochmals herzlichen Dank dafür.)
Wenn immer die Möglichkeit besteht, beim Liegen Landstrom zu beziehen, nutzen wir das ganz bestimmt. Das ist sicher umweltschonender, billiger und geräuschloser, wie eines der beiden an Bord von WILLI vorhandenen Aggregate mit gekapselten (schallgedämpften) HATZ-Dieselmotoren laufen zu lassen. Falls kein Landstromanschluss zur Verfügung steht, wird das Aggregat nachts immer abgestellt. Die wichtigsten Verbraucher wie der Hydrophor (Trinkwasserdruckkessel), die Abwasserpumpen sowie ein Teil der Lampen sind 24 Volt Verbraucher und hängen immer an der Versorgungsbatterie. Die unverzichtbaren 230 Volt Verbraucher, wie ein anderer Teil der Lampen, der Kühlschrank und der Tiefkühler werden nachts über den DC/AC-Wandler (Wechselrichter) aus der 24 Volt Versorgungsbatterie versorgt. Wenn diese Batterie randvoll geladen ist, reicht ihre Kapazität locker für eine Nacht. Kochen (auch Kaffee oder Tee) geht nur mit Landstrom oder Aggregat, weil die Leistung des Wandlers dazu nicht ausreicht, zudem würde die Versorgungsbatterie viel zu schnell leer gesaugt. Grossverbraucher, wie die Deckwaschpumpen (je 5,5 kVA), der Warmwasserboiler (7,5 kVA), der Luftkompressor (3,7 kVA) und andere Drehstromgeräte sowie Elektroheizungen funktionieren auch nur mit Landstrom oder Aggregat. Die Batterieladegeräte laufen logischerweise nur mit Landstrom oder Aggregat. "Schwanzbeisserschaltungen" (Batterien mit Batteriestrom laden) machen keinen Sinn.
Zum Laden der Versorgungs- und der Starterbatterie (24 Volt und je 200 Amperestunden) gibt es einen 30 Ampere Alternator (Lichtmaschine) an der Hauptmaschine, 2 Ladegeräte mit je 25 Ampere sowie 2 Solarpanelen auf dem Steuerhausdach. Die Solaranlage bringt bei vollem Sonnenschein und sauberen Panelen (kein Staub und kein Vogeldreck!) rund 3 Ampere. Sie wurde für den Fall angeschafft, dass WILLI über Tage, Wochen oder Monate irgendwo ohne Landstromanschluss liegt. Ihre Leistung reicht nur für den Betrieb des automatischen Ankerlichts (Nachtlicht) sowie für die Erhaltungsladung der beiden Batterien. Licht, Kühlschrank oder Tiefkühler können damit nicht betrieben werden und müssen bei längerem unbemanntem Liegen ohne Landstrom ausgeschaltet werden.
Eines der (hoffentlich) letzten Elektroprojekte steht in den kommenden Wochen an. Der Austausch des mechanischen BOSCH Alternatorreglers (Lichtmaschinenregler) durch einen elektronischen Ladungsregler sowie eine automatische Ladungsverteilung für die beiden Batterien. Die "normalen" Ladungsregler für Alternatoren (Lichtmaschinen) sind für das Laden von Starterbatterien konstruiert worden, schalten die Ladung viel zu früh ab und sind damit nicht in der Lage eine Batterie wirklich randvoll zu laden. Für Starterbatterien reicht das vollkommen. Nach dem Starten des Motors übernimmt der Alternator (Lichtmaschine) die Stromversorgung aller Verbraucher. Für das randvolle Laden der Versorgungsbatterie (damit sie eine ganze Nacht durchhält) reicht das bei weitem nicht. Die geplante Ladungsverteilung übernimmt das Laden beider Batterien und sorgt beim Entladen für deren Trennung, damit Verbraucher nur die Versorgungsbatterie leer saugen können, aber nicht die Starterbatterie. Die 6 Zylinder Hauptmaschine Daimler-Benz OM 355 lässt sich nur sehr mühsam oder gar nicht von Hand anwerfen.
:lool:
Freundliche Grüsse
Peter
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klack - klack --- klack - klack ....
Hallo Detlef
Diese rhythmischen Klack-Geräusche meist so etwa gegen 3 bis 4 Uhr in der Frühe melden unüberhörbar, dass die Versorgungsbatterie leer ist. Der DC/AC-Wandler (Wechselrichter/Inverter) schaltet automatisch ab, um die Batterie nicht tief zu entladen und die drei Leistungsschütze der Netzumschaltung fallen ab (der 1. Klack). Da kein Verbraucher mehr Strom zieht, steigt die Batteriespannung wieder langsam an bis der Wandler (Inverter) erneut automatisch einschaltet. Die drei Netzumschaltschütze ziehen an (der 2. Klack) und das Spielchen beginnt von vorne (klack-klack...), bis einer dem Spuk ein Ende bereitet, indem er den Wandler (Inverter) manuell ausschaltet. Danach kommt die Frage, Starterbatterie zuschalten oder Joggel starten. Wir machten bereits vor 3 Jahren auf der Reise von Basel nach Korneuburg (Wien) und zurück intensive Langzeitversuche, die Batterien beim Fahren nur mit der Lichtmaschine zu laden. Du hast vollkommen Recht, die Verbraucherbatterie lässt sich damit ca. 80 % laden, was aber erfahrungsgemäss für eine ganze Nacht nicht reicht. Die beiden vorhandenen prozessorgesteuerten Ladegeräte laden die Batterien 100 % auf (Ladungsendspannung 28,8 Volt) und gehen danach automatisch auf Erhaltungsladung, d.h. sie halten die Batterien konstant auf 27,0 Volt und liefern nur noch den Strom, der momentan gerade verbraucht wird.
Trotzdem herzlichen Dank für Deine Informationen. Als gemeinnütziger und nicht gewinnorientierter Verein sind wir für jeden Vorschlag dankbar, der Ausgaben spart. Es gibt an Bord der Péniche WILLI, Baujahr 1909, Gegebenheiten, die ohne massive und kostspielige Umbauten und damit auch Zerstörung von historischer Substanz nicht zu ändern sind. Dazu gehört unter anderem der beschränkte Platz für Batterien; mehr wie 2 x 200 Ah Batterien haben auch mit bestem Willen keinen Platz. Dazu kommt, dass nicht immer einer von der Technik an Bord mitfährt, und einigen lieben Kollegen fehlt leider das notwendige elektrotechnische Verständnis, um Deinen guten Vorschlag (Schwanzbeisserschaltung) durchzuführen (sie haben andere schiffische Kenntnisse). Daher muss vor allem die Elektrotechnik so weit wie möglich vollautomatisch und "narrensicher" sein. Ich erlebte schon zu viel Unglaubliches und vollkommen leere Batterien, obwohl Landstrom vorhanden war, nur muss man ihn auch einschalten, ebenso die Ladegeräte...
:fragkratz:
Beim geplanten elektronischen Lichtmaschinenladeregler, der die Batterien 100 % aufladet, handelt es sich um ein fabrikneues, aber sehr preisgünstiges und einmaliges Sonderangebot. Zur Ladungsverteilung habe ich mich vielleicht zu wenig präzis ausgedrückt. Aufgrund der gegebenen örtlichen Anordnungen der beiden Batterien und der 24 Volt Schalttafel kann ein eigentlicher (sehr teurer) elektronischer Ladestromverteiler nicht eingesetzt werden. Geplant ist lediglich ein (wesentlich kostengünstigeres) uni-direktionales Batterietrennrelais, welches z.B. zuerst die Starterbatterie und wenn diese voll ist, auch die Verbraucherbatterie aufladet.
Der Ladezustand der Starterbatterie war übrigens nie ein Problem, da die Hauptmaschine auch nach wochen- und monatelangem Stillstand auch bei sehr tiefen Temperaturen immer sofort anspringt. Wir wissen heute, dass die Péniche WILLI und seine Hauptmaschine mehr als 20 Jahr still lagen. Nach der Übernahme durch den Verein 2004 wurden das Schmieröl und alle Filter sowie undichte und spröde Kühlmittelschläuche ausgewechselt und Kühlmittel aufgefüllt. Am 10. Juni 2005 kam der Ansaugschlauch der Einspitzpumpe in einen Kanister mit frischem Dieseltreibstoff, eine Batterie ans Anlasserrelais und der OM 355 lief wieder!
Vielleicht besuchst Du uns bei Gelegenheit. WILLI ist vom 19. bis 21. August 2011 am Hafenfest in Duisburg-Ruhrort, fährt dann nach Berlin-Mitte und ist vom 26. bis 28. August 2011 am Fest im Historischen Hafen Berlin.
Freundliche Grüsse aus Basel
Peter