Wer hat den Ausdruck Schiffsschleife schon mal gehört? Über eine Schiffsschleife werden oder wurden Schiffe über Land gezogen um von einem Gewässer in ein anderes zu kommen.
Gruß
Friedhelm L.
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Wer hat den Ausdruck Schiffsschleife schon mal gehört? Über eine Schiffsschleife werden oder wurden Schiffe über Land gezogen um von einem Gewässer in ein anderes zu kommen.
Gruß
Friedhelm L.
Beschreibung einer Schiffsschleife..
Bei einer Schiffsschleife handelt es sich um eine Möglichkeit, ein Schiff von einem Gewässersystem in ein anderes über Land zu transportieren. In der Regel handelt es sich um die Überwindung einer Wasserscheide zwischen verschiedenen Flusssystemen, es gibt aber auch Schiffsschleifanlagen, bei dem von einem Meeresteil in einen anderen übersetzt wird. In der Regel werden die Schiffe aber nicht getragen, sondern über Rollensystem langsam einen Berghang hinaufgezogen und an der anderen Seite vorsichtig wieder abgelassen. Meist handelt es sich um wenige hundert Meter, es kann sich aber auch um einen Weg von einigen Kilometern handeln. Heute sind nahezu keine Schiffsschleifanlagen mehr in Betrieb. In der Vergangenheit, bevor in großem Maßstab Kanäle gebaut wurden, waren Schiffsschleifanlagen jedoch oft die einzige Möglichkeit, ohne große und teilweise gefährliche Umwege über offenes Meer zu reisen.
So habe ich es bei Wikipedia gelesen..wo auch der Auszug und das Recht von diesem Bericht liegt...
Gruß Kalle
Hallo Kalle,
schön dass Du in Wikipedia nachgesehen hast, aber daher stammt meine Frage.
Gruß
Friedhelm
Jetzt weiß ich, was mit Schiffsschleife gemeint ist. Im Niederländischen heißt es Overtoom, bei uns unter Kanu-und Paddelbootfahrern als Portage bekannt. Da werden kleine Schiffe oder Boote über Land getragen oder gezogen.
Gruß
Friedhelm
Schiffsschleifen gibt es noch in den Masuren/PL im Oberländischen Kanal = sehenswert.
Gruß Rainer
Hallo zusammen!
Und so sieht es in der Praxis aus. Die Schiffsschleife am Oberlandkanal (Oberländischer Kanal), oder, wie er in der Landessprache heißt: Kanal Elblaski.
MfG Thomas
Also bei einem Overtoom handelt es sich um eine sehr einfache Vorrichtung mit denen Boote schleifend von einem Kanalabschnitt ein einen anderen gezogen wurden. Die Höhenunterschiede und die Abmessungen der Boote waren hierbei natürlich sehr klein.
Die Schräghebewerke vom Oberländischen Kanal oder dem Morris Kanal unterscheiden sich doch sehr deutlich davon. Der Ausdruck "Schiffsschleife" ist mit nicht geläufig, aber ich denke er entspricht den holländischen Overtoom viel eher als einem Schräghebewerk
Gruß
Dominik
Ahoi, da kann ich auch eine Ak beisteuern vom Oberländischer Kanal. Gruß Mittelpoller :wink:
Das Schiff auf dem Foto könnte das Fahrgastschiff Birkut sein, siehe auch Hier. Gruß Michael.:smile1:
Ahoi zusammen, auf einer Ak . Kanal Ostrodzko - Elblaski (Schiffsschleife). Gruß Mittelpoller :wink:
Moin zusammen,
eine Schiffsschleife ist meiner Meinung nach etwas anderes, der Schifferverein Eberbach e.V. 1351 hat im Jahre 2000 ein Buch über Eberbach am Neckar heraus gegeben, in diesm Buch wird die "Schleif" beschrieben.
Ich habe einige Seiten rauskopiert, eine sehr interessante Weise wie die Schiffer damals ihre hölzernen Neckarschiffe vor dem Eisgang
zu retten, die Kähne wurden rechtzeitig vor dem Eisgang auf Land "geschleift.
Gruß Willy
Moin,
für den oberländischen Kanal ist mir der Begriff Schiffsschleife nicht bekannt. Ich kenne diese "Überlandstrecken" unter dem Begriff "geneigte Ebenen". Dort werden die Schiffe auch nicht über den wie auch immer gestalteten Untergrund (siehe Wikipedia-Beitrag) oder eine wie in #11 von Willy vorgestellte Konstruktion geschleift sondern in einem Transportwagen/-rahmen von einer Standseilbahn transportiert. Beim Schrägaufzug in Arzviller müssen die Schiffe noch nicht einmal aus dem Wasser, weil sie in einem Trog über die Schräge transportiert werden.
Tschüss
Hein Mück
Ahoi, auf dieser Ak: Eine der " Geneigten Ebenen ", auch rollende Berge genannt, des Oberlandkanals. Gruß Mittelpoller :wink:
Hallo zusammen!
Dazu habe ich noch ein Foto auf einer Karte entdeckt.
MfG Thomas
Moin,
die Ak von der "geneigten Ebene Canthen" mit FGS HERTA ist nicht gestempelt dürfte aber schon etwas älter sein!
Gruß
Jürgen S
Hallo Forum
Als Schiffssleife kannte ich dieses Wort nicht, den Begriff "Overtoom" als Niederländer natürlich schon.
Unter diesem Begriff gefasst fielen mir nur zwei Beispiele ein. Nicht der Oberländische, masurische oder elblag kanal. Diesen habe ich selber besucht.
In vorrömische Zeiten sollen über die Landenge von Korinthe, da wo später der Kanal gebaut wurde, über 6 kil nicht nur Landtransporte aber auch (kleinere) Schiffe über Land gezogen worden sein.
Das zweite Beispiel kenne ich aus dem Film "Fitzcarraldo". Regie Werner Herzog mit u.a. Klaus Kinski. Da wird zwecks Kautschuk Ernte und Transport ein Schiff über einem Berg gezogen in ein anderes Stromgebiet. Dazu gibt es ein sehr interessanter Dokumentarfilm : "Die Last der Träume".
Gruss Jozef
Hallo Forum
Tante Wiki hat einen Beitrag unter "Diolkos" diese Schiffsschleife über die Landenge von Korinthe.
Gruss Jozef
Hallo Forum,
den Begriff "Schiffsschleife" kenne ich auch nicht, wohl aber den Begriff "Overtoom", was wohl soviel bedeutet wie "herüberholen, herüberziehen oder herübertragen".
In diesem Buch Die Geschichte der Schiffshebewerke gibt es Fotos von zwei restaurierten Overtoomen. Das eine befindet sich in der Nähe von Enkhuizen und ein weiteres an der Autobahn E 19 zwischen Den Haag und Amsterdam.
Die ältesten Overtoomen sollen um 1167 in der nähe von Ieper / Belgien und ein weiterer um 1200 in Sparndam / Nordholland gestanden haben.
Der Autor H. J. Uhlemann beschreibt in diesem Buch auch den Diolkos (Bedeutung in etwa "rutschen durch etwas") auf der Landenge bei Korinth.
Gruß Norbert
Eigentlich kenne ich den Ausdruck auch nicht, aber...
...er taucht in (neueren) Abhandlungen über den Karlsgraben auf. Erstaunlich dass in diesem Forum noch nie von diesem Thema gesprochen wurde; ich habe gerade mal gesucht: keine Einträge. Ich besitze einige Bücher und Berichte aus den 80er Jahren über dieses Projekt, ich besuchte den Karlsgraben auch mal im Jahr 1987 - die Fotos sind wohl verloren gegangen - leider. Danach erlosch mein Interesse. Ich wusste allerdings nicht, dass es inzwischen neuere Erkenntnisse gibt - und man die ganzen alten Schilderungen dadaurch vergessen kann. So auch die Inschrift auf dem Ludwigskanal-Denkmal, das den Karlsgraben als unvollendet schildet. DEM WAR DEFINITIV NICHT SO.
Man neigt häufig dazu, solch alte Projekte als rückständig und ahnungslos zu schildern. Auch dem ist nicht so. Tatsächlich verläuft der Karlsgraben recht genau an der 'Ideallinie' an der Wasserscheide zwischen dem Main- und Altmühlgebiet - wie neuere Forschungen zeigen. Die Leute damals waren nicht blöd und kannten ihr Gebiet sehr genau. Und natürlich wussten auch, dass ein direkter Kanal unmöglich war. Der Karlsgraben war demnach eine Folge von 'Gräben' (passt auch irgendwie zu seinem Namen), die mittels schiefer Ebenen überwunden werden mussten. Eben diesen Schiffsschleifen... damals eher Rutschen und Rollen.
Auch die Theorie, er könnte militärschen Zwecken gegolten haben, lässt sich nicht mehr halten. Offenbar ereilte ihm das selbe Schicksal wie den Ludwigskanal - er wurde als Handelsweg kaum angenommen.
Schönes Thema. Vielleicht können wir das irgendwann noch mal vertiefen.
Gruß - Ronald (der gerade mit anderem vielbeschäftigt ist);-)