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Zu wenig und manchmal auch zu viel Wasser - Ardennenkanal dicht
Nicht nur der Rhein führt wenig Wasser, auch in den meisten französischen Kanälen fehlt es und fast überall wurde zum gezielten Wassersparen übergegangen, sprich: überflüssige Schleusungen werden vermieden und Boote nur noch in Gruppen gemeinsam geschleust. Man kann, wenn man sich näher informieren will, all dies auch auf der VNF-Seite im Detail nachlesen (unter Chômages 2018 > Situation du réseau).
Vereinzelt gibt es aber auch zu viel Wasser. Die trockenen Böden nehmen bei Regengüssen kaum Wasser auf und wenn dann - warme Luft speichert bekanntlich mehr Feuchtigkeit als kalte - so ein richtiges Sommerunwetter runterkommt, fließt sofort alles ab mit zum Teil heftigen Folgen. Das angehängte Foto stammt aus dem binnenvaartforum und zeigt, wenn ich richtig nachgeforscht habe, die Schleuse Nr. 21 im Ardennenkanal. Auf alle Fälle handelt es sich um eine der 26 Schleusen (auf nur 18 Kilometern) im Tal von Montgon, das seit Ende Juni auf unbefristete Zeit für die Schiffahrt gesperrt ist wegen der "Nichtverfügbarkeit einer Schleuse".
Das ist eben die vermutliche No. 21 im Anhang. Die ohnehin alte Schleuse bekam bei einem heftigen Unwetter Sturzbäche ab, die offensichtlich über den Leinpfad liefen. Die linke Mauer wurde hinterspült und von den Wassermassen in die leere Kammer gedrückt. Es wurde immer mehr Erde weggewaschen und zum Schluß legte sich noch das Schleusenhäuschen mit in die Kammer.
Mein Vergleichsbild von 2013 zeigt die Nr. 19, nur zwei Schleusen und wenige hundert Meter weiter oben.
Kurz: der Ardennenkanal ist jetzt erst mal dicht und man kann von oben nur bis Le Chesne und von unten nur bis zum Fuße des Anstiegs bei Rilly an der Aisne fahren.
:wink: Gernot
Ardennenkanal bleibt 2019 dicht
Wilfried Korff machte mich auf einen Bericht in FLUVIAL aufmerksam, demzufolge man hofft, daß die Schleuse im Frühjahr 2020 wieder in Betrieb gehen kann. Die Voruntersuchungen gehen bis ins erste Halbjahr 2019 hinein, dann strebt man einen Baubeginn bis Ende 2019 an ... 1,3 Mio. Euro sind erst einmal kalkuliert, die aber noch teurer werden könnten, wenn Hydraulik oder Schleusentore auch Schäden abbekommen haben.
Der Einsturz der Schleusenmauer war eine Folge zweitägiger sintflutartiger Regenfälle. Kleine Gräben, die sonst an der Schleuse vorbeilaufen, schwollen an und strömten in Höhe dieser Schleuse Neuville-Day / 21 über das Schleusengelände und hinterspülten die Mauer, die dem Wasserdruck dann nicht mehr gewachsen war. - Gerade die Binnenschiffahrt spürt den Klimawandel mit extremerem Hoch- und Kleinwasser.
:wink: Gernot