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Bilder der Schleuse Altenberg
Die Schleuse Altenberg (im 19. Jahrhundert auch Blechwalze genannt) war die vierte Lahnschleuse von oben (Gießen) an gerechnet. Heute ist es die dritte, nachdem die Schleuse in Wetzlar nicht mehr existiert. Das Unterwasser in Wetzlar ist also heute (von den Rollenstraßen an den beiden Wehren in Wetzlar abgesehen) der oberste Punkt an der Lahn mit Rheinanschluß und Altenberg die erste Schleuse, die man auf der Talfahrt zwei Kilometer unterhalb von Wetzlar erreicht.
Allerdings gibt es auf der nicht durchgängig staugeregelten alten Strecke von Wetzlar bis hinunter nach Dietkirchen bei Limburg einige zum Teil sehr flache Stellen und auch ein paar Passagen mit starker Stömung (während andere Teilstücke wiederum völlig problemlos sind). Und trotzdem ist in den 1970er Jahren noch einmal ein holländischer Klipper, der nach einer Verlängerung mit etwas ÜBER 34 Metern maximale Lahnmaße hatte, die ganze Strecke bis hoch nach Wetzlar gefahren! Es war eine Bergfahrt ohne Wiederkehr: das Schiff wurde nach Wetzlar verkauft und diente dort als Tanz- und Restaurantschiff, dann als Nachtklub (die Sixt-von-Armin-Kaserne in Wetzlar war gleich nebenan). Schließlich wurde der Klipper in den achtziger Jahren in den Oberkanal der Schleuse Altenberg verbannt und bald darauf verschrottet. Die drei letzten Bilder aus den frühen achtziger Jahren zeigen den ehemaligen Klipper (Baujahr 1905), wie er im Oberkanal der Schleuse Altenberg vor sich hin gammelte.
Die Aufbauten über dem Laderaum waren übrigens zum Zeitpunkt des Kaufs schon vorhanden und wohl auch ein Kaufgrund. Es handelte sich um die typischen Aufbauten, die holländische Kleinschiffer in den fünfziger und sechziger Jahren im Sommer auf das Schiff setzten, um damit Kabinenfahrten auf dem Rhein zu machen. Im Winter wurde ohne die Aufbauten Fracht gefahren. Ein kombiniertes Fracht- und Kreuzfahrtschiff also aus der Zeit, als alles noch etwas sparsamer zuging. Anfang der siebziger Jahre war es damit vorbei; das Schiff war offenbar billig zu haben und landete so in Wetzlar.
Zu den Bildern:
Bild 1: Blick zu berg - links die Einmündung des unteren Schleusenkanals.
Bild 2: Blick von der Brücke über das Unterhaupt zu berg. Genau über dem Obertor ist in der Ferne der Berg Karlsmunt zu sehen, der sich in Wetzlar direkt neben der früheren Sixt-von-Armin-Kaserne befindet.
Bild 3: Blick vom Obertor zu tal. Im Hintergrund auf dem Berg das Kloster Altenberg. Es ist das Foto, das den Gesamteindruck der Schleuse Altenberg am typischsten und besten vermittelt.
Bild 4: Blick vom Obertor zu berg auf den oberen Schleusenkanal. Auf der rechten Seite (linkes Ufer) des Oberkanals, etwa in der Bildmitte, lag der frühere Klipper.
Bild 5: Der lange Oberkanal weiter bergwärts kurz vor seinem oberen Ende.
Bilder 6 und 7: Blick zu tal auf das Lahnwehr (links) und den rechts abbiegenden oberen Schleusenkanal. Der leuchtende Fleck in Bild 6 ist ein Dach, das zum Komplex des Klosters Altenberg gehört. (Das Kloster hat übrigens auch mit der Heiligen Elisabeth in Marburg zu tun - der momentan moderne Pilgerpfad von Eisenach über Marburg führt deswegen hier vorbei). Die Berge links im Hintergrund von Bild 6 liegen bereits in der Gegend der nächstfolgenden Schleusen Ober- und Niederbiel, drei bis vier Kilometer weiter talwärts gelegen.
Bilder 8-10: Der als Tanzschiff Ingrid nach Wetzlar verkaufte ehemalige holländische Klipper, hier schon hochwassersicher im oberen Schleusenkanal von Altenberg Anfang der achtziger Jahre auf sein Ende wartend.
:wink: Gernot
